Risch (Gemeinde)

Risch (Gemeinde)
Risch
Wappen von Risch
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Zug
Bezirk: (Der Kanton Zug kennt keine Bezirke.)
Gemeindenummer: 1707i1f3f4
Postleitzahl: 6343
UN/LOCODE: CH RTZ
Koordinaten: (675324 / 221626)47.1413298.431642442Koordinaten: 47° 8′ 29″ N, 8° 25′ 54″ O; CH1903: (675324 / 221626)
Höhe: 442 m ü. M.
Fläche: 22.90 km²
Einwohner: 8784 (31. Dezember 2009)[1]
Website: www.rischrotkreuz.ch
Karte
Ägerisee Vierwaldstättersee Wilersee Türlersee Sihlsee Zugersee Zürichsee Zürichsee Kanton Aargau Kanton Luzern Kanton Schwyz Kanton Zürich Baar ZG Cham ZG Hünenberg ZG Menzingen ZG Neuheim ZG Oberägeri Risch Steinhausen ZG Unterägeri Walchwil Zug (Stadt) Zug (Stadt)Karte von Risch
Über dieses Bild
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Risch ist eine politische Gemeinde des Kantons Zug in der Schweiz. Sie wird gebildet aus der Kleinstadt Rotkreuz und den Dörfern Risch, Buonas und Holzhäusern. Im Jahr 2009 feiert der Ort Risch sein 850. Jubiläum. Seit Juni 2010 hat die Gemeinde über 9000 Einwohner.

In der Geschichte der Gemeinde Risch erfolgte nach dem militärischen Eingriff Frankreichs von 1798 der Zusammenschluss der Vogtei Gangolfswil und der Herrschaft Buonas zur heutigen politischen Gemeinde Risch.[2] Durch den Bahnbau wurde Rotkreuz zum wirtschaftlichen Zentrum und durch den Bau des Rathauses zum Hauptort der Gemeinde Risch, weswegen sie auch häufig Gemeinde Risch/Rotkreuz genannt wird.[2][3] Seit 2007 heisst sie in praxi Risch-Rotkreuz.[4]

Die Gemeinde Risch ist bekannt durch Peter von Hertenstein, der hier die Schweizergarde gründete, die Schlösser Buonas und Freudenberg, den grössten Golfplatz der Schweiz, den wichtigen Bahnhof Rotkreuz sowie das Unternehmenshauptquartier von Roche Diagnostics.

Inhaltsverzeichnis


Geographie

Lage

Bevölkerungsverteilung 31. Dezember 2010 [5]
Ortschaften Einwohnerzahl
Rotkreuz 7759
Buonas 619
Holzhäusern 586
Risch 337
Gesamt 9301

Die 22,9 Quadratkilometer grosse Gemeinde Risch liegt auf einem Ausläufer des Rooterbergs, welcher bis zur Lorze in Cham reicht, der den Zugersee im Osten und die Reuss im Westen trennt. Geographisch überregional betrachtet liegt Risch in der Zentralschweiz zwischen Zürich und Luzern, regional betrachtet im südwestlichen Kanton Zug, welcher auch Ennetsee genannt wird, nach «änet em See» = auf der anderen Seite des Sees (von Zug aus betrachtet, siehe im Geschichtsteil). Der höchste Punkt der Gemeinde liegt auf 680 m ü. M. im Süden auf dem Kappelerberg, der tiefste auf 402 m ü. M. im Nordwesten an der Reuss. Das am stärksten besiedelte Gebiet ist Rotkreuz, wo über 80 % der Gemeindebevölkerung leben. Rotkreuz hat sich innerhalb von 150 Jahren zum Zentrum der Gemeinde entwickelt.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Risch

Obwohl die Gemarkung der Gemeinde dem Namen des kleinsten Dörfchens entspricht, ist Risch nicht Zentrum der Gemeinde. Wie in vielen anderen Schweizer Gemeinden auch, besteht die Gemeinde Risch aus vier Ortschaften: Rotkreuz, Buonas, Holzhäusern und Risch. Bei der Neubildung der Gemeinde 1798 wurde der Name Risch aufgrund der sich hier befindenden Kirche St. Verena zum Gemeindenamen gewählt. Dieser Standort der Kirche wurde 1159 das erste Mal in den Acta Murensia erwähnt. Allerdings wurden jegliche Abstimmungen und Versammlungen in Buonas abgehalten, was dazu führte, dass Buonas Zentrum der Gemeinde wurde. Durch den Bahnbau 1850 und die starke wirtschaftliche Entwicklung im Kanton Zug seit den 1980er-Jahren hat sich Rotkreuz zur Kleinstadt entwickelt und wurde zum neuen Zentrum der Gemeinde Risch, was der Bau des Rathauses 1986 bekräftigte. Zudem sind alle wichtigen Einrichtungen wie Bahnhof und weiterführende Schulen hier zu finden. Die drei Dörfer konnten trotz des enormen Wachstums von Rotkreuz ihre Eigenständigkeit beibehalten. Abgesehen von den Ortschaften sind auch einige Weiler in der Gemeinde Risch zu finden.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde Risch liegt im äussersten Südwesten des Kantons Zug und grenzt im Süden an die Kantone Schwyz und Luzern beziehungsweise den Bezirk Küssnacht und das Amt Luzern sowie durch die Reuss an den Kanton Aargau mit dem Bezirk Muri.

Mit Zuger Gemeinden grenzt Risch im Norden, über die einzige Landverbindung, an die Gemeinde Hünenberg sowie im Osten, über die Seeverbindung, an die Gemeinden Cham und Zug an. Südlich liegen die Schwyzer Gemeinde Küssnacht SZ sowie die Luzerner Gemeinden Honau, Root und Meierskappel. Links der Reuss im Kanton Aargau liegen die Gemeinden Dietwil und Oberrüti. Der nach, von der Gemeindegrenze gemessesenen, Entfernung nächste Ort ist Meierskappel, der weiteste ist die Stadt Zug.

Oberrüti (AG) Reuss Hünenberg (ZG) Zugersee Cham (ZG)
Dietwil (AG) Reuss Nachbargemeinden Zugersee Zug (ZG)
Honau (LU); Root (LU) Meierskappel (LU) Küssnacht am Rigi (SZ)

Geologie

Die Gemeinde liegt exakt am Grenzgebiet der drei Grosslandschaften.

Die Gemeinde liegt geologisch gesehen an der Grenze zwischen den Grosslandschaften Mittelland (Nordwesten/Aargau), Voralpen (Westlich/Luzern und östlich/Zugerberg) und Alpen (Süden/Rigi).

Rotkreuz ist ursprünglich auf einer Moräne entstanden; heute zieht sich die Kleinstadt quer über den Hügelzug bis an die Hänge des Rooterbergs. Die Moräne ist nur noch durch die zwei Kirchen in Rotkreuz, welche auf ihr erbaut sind, sichtbar. Risch und Buonas liegen am Ufer des Zugersees und werden durch die «Buonas» = Buchennase (Halbinsel im Zugersee) getrennt. Holzhäusern liegt im Norden der Gemeinde und ist ebenfalls auf dem Hügelzug erbaut. Das Gebiet der Gemeinde Risch liegt, wie fast der ganze Kanton Zug, auf einer subalpinen Molasse, direkt auf einer Kontakt-Metamorphose. Vorherrschende Gesteine und mineralische Rohstoffe sind Sandsteine mit Mergel, im Süden der Gemeinde auch Konglomerate (Nagelfluh) mit Sandsteinen und Brekzien. Während der Eiszeit lag die Gemeinde unter dem Reussgletscher.[6]

Gewässer

Der grösste Wasseranteil liegt im Zugersee. Zur Gemeinde Risch gehört der gesamte westliche Teil des in Zug liegenden Zugersees. Des Weiteren macht ein im Vergleich zum See geringer Teil die Reuss aus, welche von Luzern als natürliche Grenze zum Kanton Aargau nach Baden AG fliesst. Durch die Lage am Berg wird vor allem Rotkreuz von vielen, kleinen Bächen durchflossen. Die westlichen dieser Bäche fliessen schlussendlich alle in den Binzmühleweiher und von dort in die Reuss. Neben dem Zugersee und der Reuss bilden der Aabach im Süden und der Dersbach im Norden eine natürliche Grenze der Gemeinde. Ein grosser Teil des natürlich fliessenden Wassersystems ist vor allem in Rotkreuz kanalisiert (so zum Beispiel der Sijentalbach auf einer Länge von über einem Kilometer).[7]

Klima

Der Frühling beginnt in der Gemeinde Risch, im Vergleich zu den anderen Ennetsee-Gemeinden, erst Ende April, da Rotkreuz etwas höher als die anderen Gemeinden liegt. Die mittleren Januar-Temperaturen liegen zwischen −2 °C und 0 °C, die mittlere Juli-Temperatur zwischen +18 °C und +21 °C. Die mittleren Jahresniederschläge liegen zwischen 120 und 160 cm.[6]

Geschichte

Siehe Hauptartikel: Geschichte der Gemeinde Risch

Jungsteinzeit und Frühmittelalter

Die ältesten Siedlungsspuren in den flachen Bereichen des Seeufers bei Oberrisch, Buonas und Zwijern stammen aus der Pfyner Kultur. Mehrere bronzezeitliche Siedlungsplätze und römische Urnengräber wurden in der Gemeinde gefunden. Durch den Bau eines Heerweges der Römer vom Rhein über Risch nach Italien wurden immer wieder Römische oder Gallorömische Funde gemacht.

Das Frühmittelalter ist durch die Spuren einer der ältesten Kirchen des Kantons Zug belegt. Unter der heutigen barocken Kirche St. Verena von 1680–1684 befinden sich die Fundamente eines wahrscheinlich bereits im 8. Jahrhundert errichteten Gotteshauses. Zudem wurde im 8. Jahrhundert die erste Kirche in Risch (Dorf) erbaut.[2]

Mittelalter (bis 1798)

Im Reich Kaiser Karls des Grossen (742–814) war das Gebiet der heutigen Gemeinde Risch grösstenteils unter dem Klosters Muri und dem Schloss Buonas aufgeteilt. Dem Kloster Frauenthal, der Kirche St. Leodegar Luzern, dem Kloster Engelberg und dem Kloster Kappel gehörten weitere, kleine Besitze.[2]

Wappen von Buonas
Wappen von Hertenstein
Wappen von Gangolfswil

Die Grundherrschaft Buonas kann bis ins 11. Jahrhundert nicht beschreiben werden, da es viele lockere Bündnisse gab. Als erstem nach Buonas benannten Ritter wird Immo von Buonas in den Acta Murensia genannt. Er lebte im 12. Jahrhundert. Durch die einhundert Jahre spätere Heirat von Adelheid von Buonas mit Ulrich von Hertenstein gingen Schloss und Herrschaft um das Jahr 1250 für rund 400 Jahre auf das Geschlecht der Hertenstein über, die durch den Tod von Erasmus von Hertenstein 1654 beendet wird. Nach dem Tod von Johann Martin Schwytzer im Jahre 1713 ging die Herrschaft Buonas noch an diverse Familien über. Infolge der Revolution 1798 gingen den letzten Besitzern Schloss und Rechte ohne Entschädigung verloren. Zentrum der Herrschaft war Schloss Buonas, welches anfangs als Burg mindestens bis ins 11. Jahrhundert zurückdatiert werden darf. Im 17. Jahrhundert wurde die alte Burg durch ein neues Schloss ersetzt und 1877 durch einen Park und ein zweites Schloss ergänzt.[2]

Noch bevor der Hof Gangolfswil an die Stadt Zug verkauft wurde, wurde das Gebiet von Gangolfswil «änet em See», also «auf der anderen Seite des Sees», Ennetsee, wie die Region heute noch heisst. Seit 1486 war Gangolfswil eine zugerische Vogtei. Gemeindezentrum war im 18. Jahrhundert Holzhäusern, was durch den Bau des ersten Schützen- und Gemeindehauses zum Ausdruck kam. Über die Vogtei Gangolfswil ist geschichtlich relativ wendig erhalten.

Im Jahre 1027 gegründete Kloster Muri besass zu dieser Zeit den ganzen nördlichen Teil der Gemeinde sowie die Gebiete von Ibikon. Zu ihren Rechten zählte auch das Fischereirecht im Zugersee. Die Einkünfte des Klosters belangen sich auf die Felder und deren Getreide, das von den Bauern angepflanzt wurde. Die Stadt Zug übernahm vom Kloster wesentliche Grundrechte in Gangolfswil und kaufte schliesslich am 5. September 1486 den Hof Gangolfswil. Obwohl der Hof Gangolfswil zusammen mit Waldeten, Küntwil und Ibikon die Vogtei Gangolfswil bildeten, blieben die alten mittelalterlichen Grenzen des Hofes Ganglofswil bis ins 21. Jahrhundert in den Pfarreigrenzen zwischen Risch und Meierskappel verewigt. Der Hof Gangolfswil lag bis ins 19. Jahrhundert am Ufer des Zugersees und wurde dann, nach dem Anlegen des Parks des Schlosses Freudenberg abgerissen.

Das Kloster Engelberg verfügte über Streubesitze am Zugersee. Dem Kloster Kappel gehörte das Gebiet südlich des Territorium Buonas bis nach Böschenrot. Dem Stift Fraumünster gehörten Gebiete in Waldeten, die jedoch später an das Kloster Frauental verkauft wurde. Dieses besitzte zusätzlich Gebiete in Waldeten, westlich von denen vom Kloster Fraumünster. Dem Kloster St. Leodegar gehörten Gebiete, westlich deren des Klosters Muri, von Ibikon bis Breiten.[2]

Durch die Französische Revolution und ihrer mitbringendenden Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit unter den Menschen wurden die Vogteien nach und nach aufgelöst. Am 7. Februar 1798 richteten die Stabführer, die Ratsherren und die Bürger der Stadt Zug ein Schreiben an die Vogteien, in dem die Zuger Vogteien, also auch die Vogtei Gangolfswil, aufgehoben werden sollten. An einer ausserordentlichen Landsgemeinde vom Sonntag, dem 11. Februar 1798, wurde allen «neu eingesessenen Bürgern» das Bürgerrecht verliehen und das Untertanenverhältnis in den Zuger Vogteien aufgehoben.[2]

Helvetik und Mediation (1798–1848)

In den ersten Märztagen mussten nacheinander Freiburg, Solothurn und Bern vor den französischen Heeren kapitulieren. In den anderen Orten konnte man kaum fassen, das der Vorschritt der Franzosen so rasch vonstatten ging. Doch die Bürger wehrten sich nicht. In den Landgemeinden (Ägeri, Menzingen und Baar ZG) wollte man den Kampf aufnehmen. Am 11. April 1798 forderte Frankreich alle noch nicht besetzten Orte auf, sich kampflos zu ergeben und die Einheitsverfassung anzunehmen. Da die Stadt Zug es nicht schaffte, die Landsgemeinde friedlich zusammenzurufen, wollte sich Zug nicht wehren. Erst als die Kantone Schwyz, Uri und Unterwalden in den Kampf zogen, kämpfte Zug mit. Unter den Gefallenen befand sich auch ein Rischer. Nach den Kämpfen mussten Wagen in alle Kloster gebracht werden, um die Schätze nach Paris zu liefern.[2]

Während der Helvetik (1798–1803) wurde der Name Gemeinde durch das französische Fremdwort Munizipalität ersetzt. Die Munizipalität Risch zählte im Jahre 1798 genau 793 Einwohner, davon waren 200 Aktivbürger. Risch gehörte in den Kanton Waldstätte, dessen Hauptort seit dem Mai 1799 die Stadt Zug war. Das bis anhin für die Vogtei Gangolfswil geführte Herrschaftswappen wurde durch den Zuger Schild mit dem Querbalken und dem Anfangsbuchstaben der Gemeinde ersetzt. Später tauchte das Gemeindewappen in verschiedensten Varianten in Verbindung mit oder ohne Luchs auf.[2]

Mit der Mediationsakte von 1803 erhielt die Schweiz wieder die staatspolitische Struktur eines Staatenbundes. Nun bestand der Kanton Zug aus neun Gemeinden, die Sonderstellung der Stadt Zug wurde aufgehoben. Diese Landsgemeinde wurde als höchste kantonale Instanz eingesetzt. Munizipalitäten und Gemeindekammern hörten auf. Als gesetzgebende Behörde wurde ein Kantonsrat (le conseil du canton), auch Stadt- und Amtsrat genannt, vorgesehen. Die Rischer bekannten sich am 28. August 1814 eindeutig zum neuen Grundgesetz, das als wesentliches Merkmal den Übergang von der direkten zur repräsentativen Demokratie brachte. Seit der Helvetik versammelte sich die Gemeinde in Buonas, was durch die Wahl des Wirtes Burkard Meier in den Gemeinderat noch verstärkt wurde.[2]

In den Republiken des eidgenössischen Staatenbundes prallten nach 1830 konservative und liberale Kräfte aufeinander. Sie ringen um die Macht in den einzelnen Kantonen und um die Gestaltung des Bundes. In den vierziger Jahren steuerten die politischen Gegensätze in der Schweiz auf eine Krise zu. Die Erbitterung der liberalen Minderheit war im Spätjahr 1844 bereits so stark angewachsen, dass diese in Luzern am 8. Dezember einen gewaltsamen Sturz der Regierung versuchte. Der erste Freischarenzug misslang, zahlreiche Liberale mussten in die Nachbarkantone fliehen, so auch nach Zug. Dabei stand das Wirtshaus zum rothen Kreuz bei der konservativen Regierung Luzerns im Ruf, Hort für Luzerner Freischaren und Regimegegner zu sein. Um gegen neue Angriffe geschützt zu sein, schlossen sich im Dezember 1845 die sieben katholisch-konservativen Kantoner eine Schutzvereinigung, den Sonderbund. Nach dem Fall von Freiburg am 14. November 1847 ordnete General Dufour seine Truppen für einen Angriff auf Luzern. Nachdem Zug am 21. November kampflos kapitulierte, kam es am 23. November bei Gisikon und Meierskappel zu den entscheidenden Kämpfen zwischen den Sonderbunds- und Tagsatzungstruppen. Das kupierte Gelände der Gemeinde Risch spielte dabei für den Aufmarsch der eidgenössischen Truppen eine ganz entscheidende Rolle.

Beim Angriff auf die Gefechte auf dem Michaelskreuz gruppierte sich die Brigaden Egloff und König in Berchtwil. Um 11 Uhr und 12 Uhr folgte der Vorstoss der Brigade König, die über Rotkreuz und Küntwil angriff. Die Brigade Egloff sollte über Honau und Gisikon angreifen. Bei dem Gefecht von Meierskappel in der Nacht vom 22. auf den 23. November 1847, bei dem nicht sicher war, wo das Gefecht stattfinden würde, und eine Schlacht von Rotkreuz vermutet wurde, blieb die Gemeinde Risch schlussendlich grösstenteils verschont. Denn die Brigade Bataillon schaffte es nicht, bis Rotkreuz vorzustossen, sie tragen schon in Meierskappel auf die Feinde. Durch die Kämpfe auf Rischer Boden wurden verschiedene Privatpersonen geschädigt. Der Gemeinderat erhielt von einem Hilfsverein des Kantons Zug 50 Franken, die er auf vier Geschädigte verteilte. Risch hatte dem Kanton Zug 3587 Franken (von den 26.650 Franken für die Okkupationsschuld) zu bezahlen.[2]Siehe Hauptartikel: Sonderbundskrieg zum Krieg im Allgemeinen

Die moderne Gemeinde Risch (1848–heute)

Rotkreuz an der Bahnstrecke Zürich-Luzern

In der Zeit nach dem Sonderbundskrieg gab es in der Gemeinde noch einige Probleme. Die Rischer wehrten sich gegen die Kantonsverfassung, die schulischen Verhältnisse in der Gemeinde mussten zu Zereissproben führen und die Kapellenverantwortung musste, nach dem Tode des alten Kapellenverantwortlichen, Heinrich Ludwig Anton Keiser, neu festgelegt werden. 1823 wurde die dritte Kapelle in der Gemeinde, die Kapelle Holzhäusern, erbaut. Auch dies hatte zur Folge, dass die Stelle des Kaplans gegründet wurde. Im Steuerwesen hatten nun auch die drei oberen Nachbarschaften Ibikon, Küntwil und Stockeri Lasten zu tragen. Die heutige Einteilung von Einwohner-, Bürger- und Kirchengemeinde wurde erst durch die Kantonsverfassung 1873 geschaffen. Zuvor existierte nur die einheitliche Gemeinde. Etwas anderes war nicht nötig, da sich nur sehr wenige Nichtbürger niederliessen und die Konfession einheitlich war.

Durch die Französische Revolution wurden viele alte Gepflogenheiten und Privilegien aufgehoben, so auch die Wegsteuern. Doch noch tief bis ins 19. Jahrhundert sind Zollstellen im Kanton Zug zufinden. Von insgesamt 13 Zoll- und Weggeldbüros sind 6 an den Kantonsgrenzen zu finden. Bis zum Bau der Kantonsstrasse 1839/40 lag die Rischer Zollstelle in Berchtwil, danach in dem 1836 neu erbauten heutigen Gasthof Kreuz. Mit der Zeit wechselte dieses Zoll- und später Gasthaus seine Besitzer und seinen Namen; am 15. Juni ist der neue «Gasthof zum rothen Kreuz» als einziger in die erste von vier Klassen vom Gemeinderat eingestuft.

Durch die zunehmende Motorisierung kam es immer öfter zu Problemen in der Gemeinde, zum Beispiel durch den Bahnübergang in Rotkreuz, welche den Verkehr auf der Kantonsstrasse 14 Stunden lang pro Tag blockierte. Nach dem Zweiten Weltkrieg, in den 1950/60er Jahren, gab es eine erneute, sprunghafte Zunahme des Strassenverkehrs. Da man der «Rotkreuzer Strassensperre» weichen wollte, kam der Gedanke der Umfahrung durch den kantonalen Verkehrsrichtplan erst Ende 1964 auf. Diese plante eine Umfahrung des Dorfkerns mit einer Brücke über die Bahnlinie und dann mit Anbindung an die alte Hauptstrasse. An der Ortsplanung von 1970 wurden die Grenzen von Rotkreuz festgelegt wurden (genau so, wie sie heute noch aktuell sind).[2]

Einen entscheidenden Schritt brachte am 8. März 1960 der Bundesentscheid zum Bau der Nationalstrassen. Durch die Gemeinde Risch sollte die Nord-Süd-Achse und die Ost-West-Transversale verlaufen. Im Herbst 1974 konnten die N4 von Holzhäusern nach Cham und die N14 von Holzhäusern nach Root mit der eindrücklichen Reussbrücke von 415 Metern Länge dem Verkehr frei gegeben werden. Die N4.2 bildete das letzte im Kanton Zug erstellte Autobahnstück dieser Zeit und konnte am 2. Juli 1981 eröffnet werden.[2]

Ende der 1850er Jahren wurden Pläne für Bahnlinien zwischen Zürich und Luzern ausgearbeitet wurden. Der einzige Bahnhof in der Gemeinde wurde durch das Projekt der Ost-West-Bahn ausgearbeitet worden und konnte Ende Mai 1864 in Rotkreuz eröffnet werden. Durch die Gotthardbahneröffnung 1872, welche von der Schweizerischen Centralbahn geleitet wurde, und dem Bau der Strecke der aargauischen Südbahn von Aarau / Rupperswil am 1. Dezember 1881 kamen immer mehr Reisende aus dem Deutschen Reich, um hier in die Gotthardbahn ins Tessin umzusteigen. Durch die nördlichen Zufahrtslinien zum Gotthard über Zug und Luzern wurde vermutet, dass Rotkreuz an Bedeutung verlieren würde. Als die Gotthardbahn ihren Verkehr über Rotkreuz am 1. Mai 1897 gänzlich einstellte, setzte eine rückläufige Entwicklung bei der Bevölkerungszahl ein.

Am 5. Juni 1925 wurde der Bahnhof Risch/Meierskappel eröffnet, welcher jedoch 2003 wieder geschlossen wurde. 1972 wurde ein grösserer Bahnhof in Rotkreuz eröffnet. Mit diesem 30-Millionen-Projekt hat der Knotenpunkt Rotkreuz als Sammel- und Verteilstelle der Zentralschweiz direkte Verkehrsverbindungen zu den bedeutendsten Rangierbahnhöfen der deutschsprachigen Schweiz und des Tessins.[2]Siehe Hauptartikel: Bahnhof Rotkreuz

Gemeindenamen

Risch taucht schon um 1150 herum in der Güterbeschreibung des Klosters Muri als Riesla auf. In der am 28. März 1159 von Papst Hadrian IV. im Lateran in Rom ausgestellten Urkunde, worin das Kloster Muri unter den Schutz des Papstes gestellt wird, heisst es Rische. Weitere, in Urkunden genannte Namen sind beispielsweise Riske, Rixa, Rysche, Rischse oder Rischs. Schon der älteste Beleg zeigt die Aussprache mit einem langen i, wie es auch heute noch ausgesprochen wird. Nach dem Wörterbuch von Weigand bedeutet Risch eine Sumpfbinse, scripus lacustris, welche man in Ried, Sumpfland und Rodung übertragen kann. Diese sind am unteren Kirchberg wiederzufinden.

Das Gebiet von Rotkreuz, das bis ins 17. Jahrhundert Rotrüti hiess, ist ebenfalls nach einer Pflanze benannt. Wie Böschenrot befindet sich im Wort Rotrüti das Althochdeutsche Wort riotto, das soviel wie Schilfrohr bedeutet. Dieses Schilf geht noch auf die Zeiten des Sees von Rotkreuz zurück, der Zugersee noch bis Rotkreuz reichte. Da der Boden von Rotrüti oftmals stark bewaldet war, findet man das Teilwort -rüti im Namen. 1685 erwies sich die Rotrüti in zwei Teile aufgeteilt, was auch das Verschwinden des Flurnames erklärt. Auf dem südlichen Teil der Rotrüti stand ein urkundlich ab etwa 1610 nachweisbares Kreuz. Dies stand früher auf der Fortsetzung des Moränenhügels, worauf sich heute die reformierte Kirche befindet. Nach diesem roten Kreuz wurde 1840 der Bauernhof Rotkreuzhof und 1864 der neue Bahnhof 1864 benannt. Anfang des 20. Jahrhunderts wird noch häufig von beim roten Kreuz gesprochen. Erst durch die Zonenplanung 1970 wurde die heutige Grösse von Rotkreuz bestimmt.

Aber auch andere Orts- und Flurnamen sind nach Pflanzen oder Pflanzenähnlichen Dingen benannt. Die Binzmühle beispielsweise wurde nach den an diesem Ort auffindbare Binsen benannt. Buonas ist nach der Landzunge (Nase) benannt, die von Buchen bewachsen ist, also Buchennase. Waldeten hingegen, bei dem man eine Herkunft eines Waldes vermutet, ist nach dem Altdeutschen Namen Waltrat benannt, wie die Acta Murensia von 1100 beweist.[2]

Gemeindefusionen

Die Gemeinde Risch wollte 2005 eine Gemeindefusion mit der Gemeinde Meierskappel eingehen, bei der Maierskappel in Risch integriert werden sollte. Obwohl dies von beiden Gemeinden immer positiv bewertet, wurde das Vorhaben bei der Abstimmung in der Gemeinde Risch zu 56 % abgelehnt. Das Besondere an dieser Fusion wäre gewesen, dass die Gemeinde Meierskappel im Kanton Luzern liegt, die Gemeinde Risch jedoch im Kanton Zug.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung[2][8]
Jahr Einwohner
1743 667
1771 668
1798 753
1802 814
1817 793
1847 1004
1850 1005
1860 1027
1870 896
1880 1235
1888 1171
1900 1047
1910 1106
1920 1258
1930 1281
1941 1449
1950 1630
1960 2038
1970 3182
1980 3988
1985 5121
1990 5414
2000 7241
Juni 2010 9000

Die bis zum Bahnbau in den 1850er Jahren bestehende Gemeinde Risch ohne den Ort Rotkreuz wuchs nur langsam. Zur Zeit der alten Eidgenossenschaft betrug die Einwohnerzahl etwa 700 Einwohner in 150 Haushalten, was rund fünf Personen pro Haushalt entspricht. Ab der Helvetischen Republik nahm die Einwohnerzahl zu. Kurz vor den 1850er Jahren stieg sie über 1000 Einwohner in 167 Haushalten, was rund sechs Personen pro Haushalt entspricht. Ab 1870 ist ein starker Rückgang der Bevölkerung zu beachten, obwohl sich die Anzahl der Haushalte nicht verringerte, der sich jedoch wieder erholt. In den darauf folgenden Jahrzehnten vermindert sich die Anzahl der Bewohner langsam, die Einwohnerzahl des «Einwohnerbooms» 1880 wurde erst wieder 1920 erreicht. Erst ab den 1930er Jahren ist ein Anstieg, in den Jahren 1960 und 1990, durch die starke Entwicklung Rotkreuz' markant sichtbar. Seit 1970 gibt es einen (ab 2000-2008 leicht abgeschwächten, dann wieder angestiegenen) Wohnungsbau-Boom im sich vom kleinen Eisenbahndörfchen zur Kleinstadt entwickelnden Rotkreuz. Ab den 1960er Jahren steigt die Anzahl Haushalte von 441 (1960) auf 806 (1970), 1321 (1980) auf 1786 Haushalte im Jahr 1885. Die Anzahl der Personen pro Haushalt sank von 5,7 (1888) auf 4,8 (1950), 3,9 (1970) und schliesslich auf 2,9 Personen pro Haushalt im Jahr 1985. Durch diese starke Bevölkerungszunahme von 1980 bis 2000 von mehr als 2000 Einwohnern, also knapp 90 %, ist die Gemeinde Risch eine der Gemeinden mit der grössten (Prozentualen und absoluten) Veränderung der Wohnbevölkerung von 1980 bis 2000 in der Schweiz.[6]

Zwischen den Jahren 1850/1880 ist eine Jährliche Veränderung der Bevölkerung von 0,7 %, 1880/1910 von -0,4 % und 1910/1941 von 0,9 % zu verzeichnen. Danach, zwischen den Jahren 1941/1970 und 1970/2000 eine deutliche Veränderung von 2,7 % und 2,8 %.[8]

Der Anteil der Rischer Bürger an den Einwohnern der Gemeinde Risch betrug 1860 noch 45 %, mit dem Bahnbau 1880 sank der Anteil auf 28 % und stieg bis 1900 wieder auf 43 %. Seit 1900 ist ein Abstieg zu verzeichnen, 1980 betrug der Anteil nur noch etwa neun Prozent der Gesamtbevölkerung.

Im Januar 2008 sind mehr Weg- als Zuzüge zu verzeichnen. Im Allgemeinen steigt die Kurve jedoch weiter an. Am 31. Januar 2008 sind von den 8'714 Einwohnern der Gemeinde sind 4'558 Frauen und 4'156 Männer.

Weitere Wohnungsbauten sind in Planung, so zum Beispiel das Grossquartier Langweid[9] oder Lindenmatt, in denen je 1000 Personen leben können. Voraussichtlich wird die Gemeinde im Zeitraum 2010-2011 die 10'000-Einwohner-Grenze überschreiten und könnte dadurch das Stadtrecht erhalten.

Religionen und Konfessionen

59,6 % der Bewohner sind römisch-katholisch, 14,0 % evangelisch-reformiert, 11,6 % konfessionslos und 14,8 % gehören einer anderen Glaubensgruppe an (die meisten davon dem Islam). In der Gemeinde Risch gibt es deswegen vier katholische und eine reformierte Kirchen sowie einige kleinere Kapellen. Auch die Freie Christliche Gemeinde (FCG) ist in Rotkreuz vertreten.

Nationalitäten und Sprachen

Anfang 2008 leben 2121 Ausländer in der Gemeinde, was deutlich mehr als 20 % der mittleren Wohnbevölkerung entspricht.[6] Somit ist die Gemeinde Risch eine der am meisten von Ausländern bevölkerte Gemeinde des Kanton Zugs. Der grösste Teil der 1302 Niedergelassenen Ausländer (551 Jahresaufenthaler) kommt aus dem Balkan (v.a. Jugoslawien, Kosovo und Albanien), aber auch aus Deutschland, der Türkei und Italien (weshalb auch eine Partnerschaft mit dem italienischen Dorf Amaroni besteht).[10] Aus diesen Gründen wird neben der Amtssprache Deutsch auch (unter den Einwohnern) Italienisch, Serbisch und Türkisch gesprochen.

Erwerbssektoren und Pendler

Links die Erwerbssektoren (Links primärer Sektor, in der Mitte sekundärer Sektor und Rechts tertiärer Sektor) und rechts die Anzahl der Wegpendler:

Pendler [2][11]
Jahr wohnhafte in der Pendlerüberschuss
Erwerbspersonen Gemeinde tätig absolut  %
1950 695 647 48 -6.9
1960 831 617 214 -25.8
1970 1414 939 475 -33.6
1980 2013 1498 515 -25.6
2000 3831 1198 2633 -68.7

1920

Bauerngemeinde

1930

1940

1950

Eisenbahnergemeinde

1960

1970

1980

Industriegemeinde [2]

Politik

Partei Sitze[12]
FDP 2
CVP 1
Gleis3 1
SVP 1

Neben den im Kanton Zug präsenten Parteien CVP, FDP und SVP gibt es in Risch das linksalternative Gleis3 Risch-Rotkreuz, das auf Kantonsebene in die Alternative Kanton Zug eingebunden ist.

Die Daten sind von den Wahlen Oktober 2007. Weiterhin ist die FDP die stärkste Partei. Bei dem Gemeindepräsidentenwechsel im November 2009 wurde Maria Wyss-Stuber durch Peter Hausherr abgelöst. Zwei Gemeinderäte, Peter Hausherr und Rudolf Knüsel, sind bei den Wahlen 2007 neu gewählt worden. Die bisherige CVP-Gemeinderätin Maya von Dach wurde abgewählt. Ebenfalls nicht gewählt wurden die erstmals angetretenen Marcel Gmünder (FDP) und Alfred Herzig (SVP), wobei ersterer durch den Gemeindepräsidentenwechsel Peter Hausherr ablöste.[13] Die restlichen bisherigen Gemeinderäte, Dorothea Wattenhofer-Reichhardt und Albert Dönni-Hofstetter, blieben auf ihren Posten.

Gemeinderat Risch
Name Partei Funktion Verwaltungsabteilung[12]
Peter Hausherr FDP Gemeindepräsident
Dorothea Wattenhofer-Reichhardt Gleis3 Gemeinderätin -
Albert Dönni-Hofstetter SVP Gemeinderat Kommission Planung/Bau/Sicherheit
Marcell Gmünder FDP Gemeinderat Fachausschuss Grundstückgewinnsteuer, Kommission Finanzen/Controlling (Vorsteher), Kommission Finanzen/Controlling
Rudolf Knüsel FDP Gemeinderat -

Die nächsten Wahlen sind im Oktober 2010.

Gemeindewappen

Wappen von Risch

Auf dem heutigen Gemeindewappen zeigt sich weder das Pfarreisiegel von Risch, noch das Rittergeschlecht von Buonas, noch das ihrer Nachfolger der Herren von Hertenstein. Vielmehr müssen die Vogtleute von Gangolfswil im 15./16. Jahrhundert zu einem eigenen und neuen Wappenschild gegriffen haben. Seit etwa 1600 ist auf dem Wappen von Gangolfswil, das weitgehend das heutige Gemeindewappen ist, einen Baum mit Früchten sowie einen den Baum ansteigenden Luchs auf einem Dreiberg. Heute ist dieser Dreiberg durch einen einfachen, grünen Untergrund ersetzt. Der Luchs, der ein sehr seltenes Wappentier ist, findet man aufgrund der grossen Jagden von 1700 wieder, da zu dieser Zeit viele Tiere, unter anderem auch Luchse, getötet wurden. Eine weitere Überlieferung des Luchses auf dem Wappen ist die Luchsverehrung im 18. Jahrhundert. Der Baum und die Früchte stehen für das (früher) stark bewaldete, und oftmals fruchtbare, Gebiet. Der Dreiberg steht für dem Hausberg Michaelskreuz sowie für die umliegenden Berge Rigi und Wildspitz. Fälschlicherweise wird oftmals das Wappen des alten Logos der Gemeinde benützt.

Altes Logo
Vier Gemeindefarben
Neues Logo

Auf dem Wappen des alten Logos wird das Gras des Dreiberges hellgrün, der Baum, seine Blätter sowie der Umriss des Dreiberges als dunkelgrün dargestellt. Dies ist anders als auf dem Gemeindewappen, da in der Gemeinde Risch jeder Ort seine eigene Farbe hat: Gelb für Risch, Hellgrün für Rotkreuz, Dunkelgrün für Buonas und Rot für Holzhäusern.

Diese Farben werden im Wappen des alten Logos sowie auf den «Gemeindepfählern», von denen alle vier in jedem Ort stehen, repräsentiert. Da Rotkreuz zu Zeiten der Vogtei Gangolfswil nicht bestand, wird fälschlicherweise geglaubt, dass die Farben Rot, Gelb und Grün die damaligen Orte Buonas, Risch und Holzhäusern beschreiben. Widersprüchlich gegen dieses Argument spricht, dass weder Dorf noch Schloss Buonas zur Vogtei Gangolfswil gehörten. Und dass man dann die Farbe Grün dem damals als Ort anerkannten Berchtwil zusprechen darf, ist unwahrscheinlich.

Risch Rotkreuz

Unter dem neuen Gemeindeslogan «Risch Rotkreuz – Agil leben und arbeiten am Dreh- und Angelpunkt» tritt die Gemeinde seit November 2007 auf. Der Nutzen dabei ist, dass die wirtschaftliche Kraft der Gemeinde, vor allem von Rotkreuz, bedeutender wird. Denn oftmals versteht man unter dem Namen Gemeinde Risch nur den kleinen Ort Risch, der wirtschaftlich sehr wenig bedeutet. In Bearbeitung ist die Umbenennung der Gemeinde in Risch Rotkreuz. Auch die Bevölkerung (vor allem aus Rotkreuz) und die Unternehmen, die in Rotkreuz ihre Standorte haben, sind für eine Umbenennung. Im Zusammenhang damit musste die Polizei nach dem Schreiber eines anonymen Briefes fahnden.[4][14]

Seit dem 24. November 2007 hat die Gemeinde Risch ein neues Erscheinungsbild. Anfangs wollte sie sich in Gemeinde Risch-Rotkreuz umtaufen, was jedoch nicht erfolgte. Auf dem neuen Erscheinungsbild steht Risch-Rotkreuz. Das Logo wird aus einem aus zwei r gebildeten r, die für den Gemeindenamen Risch und den Hauptort Rotkreuz stehen. Das alte Logo ist nicht mehr zu sehen, nur das Wappen des alten Logos und die «Gemeindepfeiler», letztere sollten anfangs auch entfernen werden, sind allerdings zurückgeblieben. Von der Gemeinde Risch gibt es ausserdem ein Spiel durch die Gemeinde, bei dem die Figuren, die durch die Gemeindepfeiler dargestellt sind, durch die Gemeinde ziehen und verschieden Sachen wie Sehenswürdigkeiten kennenlernen.

Partnerschaften

Rothkreuz (Weißensberg)

Die Gemeinde Risch unterhält wegen vieler Ähnlichkeiten eine Beziehung mit dem bayerisch schwäbischen Ort Rothkreuz in der Gemeinde Weißensberg. Ähnlichkeiten sind, neben dem Namen, die wichtige Lage für den Verkehr durch die Durchquerung Rothkreuz' durch drei Bundesstraßen und die A96, der wichtige Bahnhof sowie die Tatsache, dass die Gemeinde Weißensberg, wie Risch, nicht nach dem Hauptort Rothkreuz beziehungsweise Rotkreuz benannt ist. Auch die Jungwacht und Blauring Rotkreuz organisierten Lager nach Rothkreuz.

Am 29. März 2009 waren die Musikgesellschaften Weißensberg und Risch-Rotkreuz gemeinsam am 850. Jubiläum der Gemeinde Risch präsent.

Amaroni (Kalabrien)

Die Gemeinde Risch unterhält eine Partnerschaft mit Amaroni (Kalabrien, Italien). 2007 wurde für die Patenschaft ein Verein, Amici di Amaroni, gebildet, damit mehr Kontakt zwischen den Einwohnern und den Gemeinden besteht. Die Gemeinde Risch unterstützt die italienischen Gemeinde immer wieder, Beispielsweise mit Computern für die Schulen. Sowohl die in Risch wie die in Kalabrien lebenden Amaroner verkaufen ihre Spezialitäten auf besonderen Märkten in Rotkreuz und sind jeden Samstag auf dem Dorfmarkt vertreten.

Wirtschaft und Infrastruktur

Das Roche-Head-Quarter

Die grössten Wachstumsschübe des Gewerbes und der Industrie erfolgten in den 1980er Jahren und Anfang des 21. Jahrhunderts. Durch die starke Bevölkerungszunahme und die immer tiefer werdenenden Steuern im Kanton Zug, liessen sich viele wichtige Unternehmenssitze, Hauptsitze und Zweigniederlassungen in der Gemeinde, vor allem in Rotkreuz, nieder. Wichtigste Arbeitgeber der Gemeinde sind der Unternehmenssitz der Roche Diagnostics und der Schweizer Vertriebsgesellschaft von Hoffmann-La Roche in Rotkreuz. Roche Diagnostics hat ihren Standort zum Sitz der Geschäftseinheit Roche Professional Diagnostics stark ausgebaut und wird bis 2012 1'600 Arbeitsplätze anbieten. Allein 650 von ihnen werden durch den Bau eines neuen Hochhauses geschaffen. Hoffmann-La Roche gehört, neben dem Schweizer Unternehmenssitz in Rotkreuz ausserdem der gesamte Schlosspark Buonas, in dem sich das neue internationale Fortbildungszentrum befindet.

Weitere wichtige Unternehmenssitze internationaler Unternehmen sind AMC International AG und Renggli Laboratory Systems, wichtige Zweigniederlassungsstellen der Unternehmen Drogeriemarkt Müller, 3M, SFS Holding AG, Garaventa AG, ESA-Einkaufsorganisation des Schweizerischen Auto- und Motorfahrzeuggewerbes, Panasonic und weiteren. Jene haben sich Hauptsächlich im Industriegebiet, am nördlichen Stadtrand von Rotkreuz, angesiedelt.

Ein wesentlich kleinerer Teil des Gewerbes befindet sich im Stadtzentrum, entlang der Luzerner – Buonaserstrasse. Hier befinden sich Läden und kleinere Büros. Das Gewerbe im Stadtzentrum sowie am Bahnhof in der Langweid wird zur Zeit stark ausgebaut. Auch Daniel Vasellas Firma Novartis wird mit einem Fortbildungszentrum in der Gemeinde Risch hier präsent sein.

Verkehr

Strassenverkehr

Die Gemeinde Risch ist schon seit je her ein zentraler Knotenpunkt in Sachen Verkehr. Bis zum Bau der Nationalstrassen in den 1970/80er Jahren galt Holzhäusern als der zentrale Ort, in welchem sich die Strassen von Deutschland – Basel – Holzhäusern – Gotthard – Italien und Schaffhausen – Zürich – Zug – Holzhäusern – Luzern kreuzten. Durch den immer stärker werdenden Verkehr, konnten im Herbst 1974 die N4 von Cham nach Holzhäusern sowie die N14 von Holzhäusern bis Root mit seiner eindrücklichen Reussbrücke von 415 Metern eröffnet werden. Das zweite Teilstück der N4 konnte 1981 dem Verkehr freigegeben werden.[2] Durch diese Bauten liess der Verkehr hier nach, der Nord-Süd-Verkehr verlief über Luzern. Hingegen nimmt der Verkehr mit der Verbindung Luzern – Zürich auf der Autobahn stark zu. Heute treffen sich bei die Autobahnen A4 und A14 auf der Strecke Zürich – Rotkreuz – Gotthard oder Luzern. Durch die Nummerierung der Hauptstrassen wurde der Strasse von Zug nach Luzern die Nummer 4, der Strasse von Hünenberg über Holzhäusern – Buonas – Risch nach Küssnacht die Nummer 368 verliehen. Alle Teilorte sind mit dem Auto erreichbar.

Öffentlicher Verkehr (Bus, Bahn und Schiff)

Im Bahnhof Rotkreuz, welcher zu Risch gehört, kreuzen sich die Aargauische Südbahn, die Gotthardbahn und die Bahnstrecke Zug–Luzern. Besonders im Nahverkehr spielt der Bahnhof eine wichtige Rolle. Alle Ortsteile sind vom Bahnhof Rotkreuz aus mit dem Bus erreichbar.

Der Bootshafen Risch

Durch die Eröffnung der Dampfschifffahrt auf dem Zugersee am 13. Juni 1852, wurde nicht nur in Buonas sondern auch in Risch ein Schiffststeg eröffnet. Bis heute besteht die Möglichkeit, von hier nach Cham, Zug und Arth reisen; betrieben wird die Schifffahrt von der Zugersee Schifffahrts Gesellschaft. Die Schiffe verkehren von Frühling bis Herbst; an Wochenenden werden Spezialkurse für Weindegustationen, Hochzeiten und anderen Attraktionen durchgeführt.

In Risch gibt es einen öffentlichen Bootshafen, in dem Boote und Segelschiffe angelegt werden können. Allerdings ist nur der Zugersee befahrbar, da die Lorze, der Zu- und Abfluss des Zugersees, nicht beschiffbar ist. Der Plan zum Bau eines Kanals von Immensee nach Küssnacht SZ zum Vierwaldstättersee wurde in den 1980er Jahren abgelehnt.

Langsamverkehr

Durch die Gründung von SchweizMobil verläuft neben der schweizer Fahrradroute 9 (Seen-Route) seit 2008 auch die Fahrradroute 77 (Rigi-Reuss-Klettgau). Die Route 9 verläuft von Honau über die Hauptstrasse nach Rotkreuz – Buonas und von dort über die alte Landstrasse nach Cham und Zug. Die Route 77 verläuft von Meierskappel über Ibikon – Küntwil nach Rotkreuz und von dort weiter nach Berchtwil und an die Reuss. Ausserdem verläuft von Arth über Risch – Buonas – Cham die Veloroute um dem Zugersee.

Spazieren und Wandern ist vielen Wegen der Gemeinde möglich; zu den schönsten Routen zählen die Wanderwege Alpenpanorama-Weg sowie die Sternenwege Vindonissa und Rheinfall sowie die Wege von Küntwil nach Buonas und Risch oder von Berchtwil entlang der Reuss.

Bildung

Der Rotkreuzhof, in dem ab 1879 mit dem Unterricht begonnen wurde.

Die Schülerzahl in der Gemeinde Risch in den 1860er Jahren bewegte sich immer zwischen 60 und 75 Schülern. Durch den Bau eines Schulzimmers in Risch wurde der Schulunterricht 1852 begonnen. Zu dieser Zeit wurde das Schulhaus Holzhäusern erbaut, in dem heute noch unterrichtet wird. Am 27. Oktober 1879 begann Josef Anton Nier im Rotkreuzhof mit 51 Kindern den Schulunterricht. Zuvor mussten die Schüler nach Risch oder Meierskappel zur Schule gehen. Gleichzeitig wurde die dritte Schule in der Gemeinde geplant, die 1883 eingeweiht wurde. Dieses erste Schulhaus wurde von 1959 bis 1986 ausserdem als Gemeindekanzlei genutzt und beherbergte danach bis 2005 das Rektorat der Rischer Schulen. Von 1933 bis 2007 wurde die Schulanlage um insgesamt neun Gebäude erweitert.[2]

Die Gemeinde Risch besitzt insgesamt eine grosse Primarschule in Rotkreuz sowie zwei weitere in Holzhäusern und Risch. Des Weiteren können in Rotkreuz in der Schulanlage Waldegg die Real- und Sekundarschule besucht werden. Seit 2007 existiert ein Mittagstisch.

In Rotkreuz gibt es neben dem Kindergarten Waldegg im Schulrektorat den Kindergarten Langmatt sowie den Kindergarten Binzmühle. Kinder aus Risch, Buonas und Holzhäusern besuchen entweder Kindergärten in Rotkreuz oder private Spielgruppen.

Gymnasiasten müssen entweder in die Kantonsschule Zug, das Kantonale Gymnasium Menzingen (erst ab der 2. oder 3. Sekundarklasse) oder in das (private) Gymnasium Immensee. Da die Kantonsschule Zug jedoch bald ihre Schüleranzahl-Grenze erreicht hat, ist ein Bau eines Gymnasiums in Rotkreuz in geraumer Zeit vorgesehen. Privatschulen gibt es in der Gemeinde Risch keine, stattdessen können Kinder die International School of Zug oder das Montana-Privatgymnasium besuchen. Die Schulanlage Rotkreuz besitzt eine Schul- und Gemeindebibliothek, welche heute in der Musikschule beheimatet ist. Seit Frühjahr 2009 existiert ergänzend eine Ludothek, welche auch Spielsachen verleiht.

Gesundheit und Soziales

Gesundheit

Obwohl Rotkreuz Hauptsitz mehrerer führender Unternehmen in der Sparte Gesundheitstechnik ist, verfügt die Gemeinde nur über Allgemeine, Zahn- und Tierärzte; Spezialfachgebiete wie Chinesische Akupunktur, Akupunktmassage sowie Anbieter der Plastischen Chirurgie sind ebenfalls vorzufinden. Ärzte in anderen Spezialrichtungen sind in anderen Gemeinden oder den umliegenden Krankenhäusern zu finden. Die nächsten Krankenhäuser sind entweder die St. Andreasklinik, das Kantonsspital Zug oder das Luzern. In Rotkreuz gibt es eine Drogerie sowie eine Apotheke.

Feuerwehr und Polizei

Seit 1809 gibt es in der Gemeinde Risch eine Feuerwehr. Ab 1998 ist diese im neuen Feuerwehrhauptgebäude an der Birkenstrasse beherbergt.

Durch den Bau des neuen Rathauses im Zentrum Dorfmatt 1986 wurde hier ein Polizeirevier integriert. Da später mehr Platz im Rathaus benötigt wurde, zog die Polizei im Jahre 2000 in die Gössimatte am Lindenplatz um.

Radio und Fernsehen

Radio Sunshine, einer der wichtigsten Radiosender der Zentralschweiz, wird von Rotkreuz aus ausgestrahlt. Empfangbar ist er in Rotkreuz und Umgebung auf 88,0 MHz. Die Sendestation befindet sich neben der Roche Diagnostics im Industriegebiet West.

Empfangen werden in der Gemeinde können alle Sender der Wasserwerke Zug, über Kabel oder Satellit.

Der Zentralschweizer Sender Tele Tell wurde 1992 in Rotkreuz gegründet, wird jedoch seit 1994 in Luzern ausgetragen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten

Das Schloss Freudenberg
Das Schloss auf der Halbinsel Buonas

Sehenswert sind die zwei Schlösser Buonas und Freudenberg. Das Schloss Buonas liegt auf der Schlosshalbinsel zwischen Buonas und Risch, unter dem Chilchberg. Das Schloss und der Schosspark sind in Privatbesitz des Unternehmens F. Hoffmann-La Roche AG. Auf dem Gelände stand ursprünglich eine Burg, wesser Ursprung, das Baudatum ist nicht bekannt, mindestens ins 11. Jahrhundert zurückdatiert werden darf. Im 17. Jahrhundert wurde die alte Burg abgerissen und als Schloss (ohne Graben und Mauern) neu nachgebaut. 1873 bis 1877 wurde das neue Schloss im Schlosspark gebaut, das ein Hauptwerk profaner Neugotik in der Schweiz war. Nach dem Abriss 1970 wurde an dessen Stelle ein modernes Landhaus errichtet. Die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege und insbesondere Paul Hofer von der ETH Zürich zeigen noch bis heute grossen Widerstand.[15] Einmal im Jahr ist der Park für Besucher geöffnet.[16] Das Schloss Freudenberg, ursprünglich als Landhaus geplant, entstand zwischen 1929 und 1933 nach den Plänen des englischen Architekten Howard M. Robertson.[15] Es steht bei Dersbach auf einer Kuppe hinter einem Wald mit freier Sicht auf den Zugersee. Das Schloss ist dem französischen Schloss Versailles nachempfunden und heute in Privatbesitz. Um das Schloss herum befinden sich ausserdem der Park und die Gartenanlage. Das Schloss ist vom Seebad Zweijern gut zu sehen.

Die Pfarrkirche St. Verena Risch ist die älteste Kirche der Gemeinde und eine der Ältesten im Kanton Zug. Sie liegt hoch über dem Zugersee und bildet den Ortskern vom Dörfchen Risch. Sie gehört zur Pfarrei Risch. Eine weitere, kirchliche Sehenswürdigkeit ist die Kapelle von Holzhäusern, die auch Abends sehr anschaulich ist. Sie bildet den Ortskern des Dörfchens Holzhäusern.

Ebenfalls Sehenswert ist der im Jahr 2000 eröffnete Erlebnisbaum im Sijentalwald in Rotkreuz. Der Erlebnisbaum ist ein Gerüst aus Holz, das um eine Tanne aufgebaut ist. Auf jedem Stockwerk des Erlebnisbaumes sind Informationstafeln über das jeweilige Baumstockwerk. Auf dem obersten Stockwerk hat man eine sehr gute Sicht auf die Landschaft und den Zugersee. Er ist ein Reiseziel für Familien mit Kindern und Schulen.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Modelleisenbahnanlage Breitfeld, die die Landschaft um Rotkreuz darstellt und jeden ersten Sonntag im Monat geöffnet ist. Sehenswert sind aber auch alle Kulturanlagen sowie alle Feste und Bräuche.

Kulturanlagen

Kath. Kirche Rotkreuz

Zu den Kulturanlagen zählen zum Beispiel die Kirchen St. Verena, St. German und St. Vendelin in Risch, Buonas und Holzhäusern, sowie die ref. und die kath. Kirchen in Rotkreuz. In Buonas befindet sich auch das Ortsmuseum. Im Dorfmatt Saal im Dorfmattzentrum treten immer wieder nationale und internationale Persönlichkeiten auf, so zum Beispiel einmal die amerikanische Gospelgruppe Golden Gate Quartett, die schweizer Popband Plüsch und der Schweizer Rapper Stress.

An der Strasse von Rotkreuz nach Meierskappel befinden sich die Weinreben des Rischer Weines. Direkt neben den Reben, im Breitfeld, befindet sich ein Modelleisenbahnanlage, die teils Teile der Strecken der Rhätischen Bahn nachbildet und teils frei gestaltet ist.

Feste und Bräuche

Fasnacht

Obwohl es nicht so ausgiebig wie im Kanton Luzern gefeiert wird und der Schulunterricht trotzdem abgehalten wird, ist die Fasnacht das grösste Fest der Gemeinde. Jedes Jahr am Rosenmontag zieht ein Umzug von der Schule durchs Dorf über Waldeten, den Lindenplatz über den Kreuzplatz auf den Dorfplatz, wo anschliessend gefeiert wird. Nach dem Umzug ist es Sitte, über allerlei aus dem Dorfleben zu lestern und an den Pranger zu stellen. Am Umzug nehmen meist Schulklassen und Vereine teil. Das Wahrzeichen der Fasnacht – wie auf dem Wappen – ist der Luchs. Während der Fasnachtszeit werden die ganze Luzerner- und Buonaserstrasse geschmückt mit den vier Gemeindefarben Gelb, Rot, Hell- und Dunkelgrün sowie mit, von der Gemeinde gesponserten, Puppen, die vor Restaurants, auf Vordächern und in Gärten platziert werden.

Für Kinder gibt es ausserdem die Chnöpflifasnacht sowie am Heiligen St. Martinstag den Rääbeliechtliumzug, bei dem alle Schulklassen mit ihren ausgehölten, und einer Kerze gefüllten, Zuckerrüben am Abend bei Einbrechen der Dunkelheit, durch die Strassen von Rotkreuz laufen.

Pilgergang nach Einsiedeln

Von der kath. Kirchgemeinde wird immer an Auffahrt der Pilgergang nach Einsiedeln organisiert. Da die Rischer es am weitesten von allen Zugern haben, gehen sie spät nachts los und laufen entlang des Zugersees nach Zug und weiter ins Ägerital. Von dort aus entlang des Ägerisees auf den Raten. Auf dem Raten wird traditionell die erste Messe während des Sonnenaufgangs gehalten. Dann geht es zum ersten Mal Bergab nach Altmatt und dort über den Katzenstrick nach Einsiedeln zur Wallfahrtskirche. Alle Pilger, die erst am Morgen loslaufen möchten, werden mit Bussen auf den Raten gebracht. Unterwegs kommen immer mehr Leute, auch aus anderen Gemeinden, hinzu. Der Rückweg erfolgt mit dem Bus direkt über Arth nach Rotkreuz. Falls man den Pilgergang zeitgleich mit der Kirche macht, ist man um die Mittagszeit wieder in Rotkreuz.

Chilbi

In der Gemeinde Risch gibt es zum einen die Chilbi Rotkreuz, an der im ganzen Dorf Stände sowie verschiedene Bahnen verteilt sind, zum anderen die Chilbi Buonas, an der es sehr wenige Stände, dafür viel Musik gibt. Als dritte Chilbi in der Gemeinde gibt es die Rischer-Chilbi, eine Familienchilbi die jeden ersten Sonntag im September auf dem Schulhausplatz in Risch stattfindet.

Weihnachtszeit

Es entspricht einem schönen Brauch, dass im Vorfeld – ab 1. November – und während der Chlausenzeit – bis zum Chlausenumzug – Geislechlöpfer und Trychler unterwegs sind. Diese vertreiben mit ihren Geiseln die bösen Geister.

In der Adventszeit findet der sogenannte Chlausenumzug statt.

Gemeindliche Feste

Ein gemeindliches Fest ist der Tag Risch-Rotkreuz for you, an dem auf dem Dorfplatz gefeiert wird. Gleichzeitig gibt es Kinderattraktionen sowie einen Dorfmarkt und Bands, die auf einer grossen Bühne spielen.

Kunst und Musik

Ortsmuseum

In Buonas befindet sich das Ortsmuseum der Gemeinde Risch, in dem sich Schätze aller Art befinden. Von Gegenständen der Archäologischen Ausgrabungen bis zu Bildern aus ferner Zeit ist hier alles zu finden. Das Ortsmuseum ist nur zeitweise im Sommer geöffnet.

In Rotkreuz befinden sich die zwei Galerien zu uralten Uhr und Bauernhof. In beiden Galerien befinden sich Fotos und Bilder des Rischer Fotografen und Malers Hans Galliker. In der Galerie zur uralten Uhr befinden sich Bilder und Fotos über die Uhrengeschichte. In der Galerie im Hotel Bauernhof sind wöchentlich neue Malereien des Künstlers zu bestaunen.

In der Gemeinde Risch gibt eine Musikschule, in der «normale Instrumente» wie Blockflöte, Geige oder Saxophon, aber auch speziellere Instrumente wie Flügelhorn oder Schwyzerörgeli erlernt werden können. Es gibt auch immer wieder Teilnehmer aus der Musikschule, die an Instrumentalwettbewerben teilnehmen. Besonders Bekannt ist die Musikschule Risch-Rotkreuz aber auch für seine sieben verschiedene Chöre für Kinder und Erwachsene, die ein breites Publikum ansprechen. Die Chöre der Musikschule sind auch an allen grösseren Festen in der Schweiz, wie zum Beispiel der Sechseläuten, Fasnacht Luzern oder Zürich oder dem Luzerner Altstadtfest vertreten. Auf privater Seite gibt es auch Musik- und Tanzvereine für Gross und Klein.

Sport und Freizeit

Der Golfpark Holzhäusern.

Fussball, Volleyball und andere Sportarten kann man im Sportpark Rotkreuz mit Fussballfeldern, Sandfeldern, Hammerwurgelände, Gymnastikräumen und Sprinteranlagen betreiben. In Rotkreuz befinden sich zwei Doppelturnhallen, eine Gymnastikhalle und eine normale Turnhalle. Zwischen Rotkreuz und Meierskappel, im Breitfeld, befindet sich eine Minigolfanlage. Schwimmen kann man im Schwimmbad Rotkreuz oder im Zugersee. Seebäder befinden sich in Buonas und im Zweijern.

Golfen kann man auf dem Golfpark Rotkreuz-Holzhäusern des Golfclubs Ennetsee. Der Golfpark hat eine 6- und eine 18-Loch-Anlage und verläuft von Buonas entlang der Bahnlinie bis Hünenberg-Kemmatten. Er ist der grösste der Zentralschweiz.

Durch die Gemeinde führen ausserdem die schweizer Fahrradroute 9 (Seen-Route) und die Fahrradroute 77 (Rigi-Reuss-Klettgau). Ebenso verläuft die Fahrradroute um den Zugersee durch die Gemeinde, sie führt von Küssnacht am Rigi über Risch, Bouonas und Zweiern nach Dersbach (und weiter nach Cham ZG). Weitere, gute und kleine Fahrradrouten sind der Fahrradweg über Berchtwil nach Hünenberg ZGSinsBremgarten (entlang der Reuss übers Land) und der neu gebaute Fahrradweg in der Gegenrichtung, also nach Honau LUBuchrain LU. Spazieren kann man zum Beispiel entlang der Reuss von Buchrain – Rotkreuz bis nach Bremgarten. Durch die Gemeinde führen ausserdem die Wanderwege Alpenpanorama-Weg sowie die Sternenwege Vindonissa und Rheinfall. Ausserdem gibt es schöne Wege von Küntwil aus übers Land nach Risch, Buonas oder auf den Rooterberg.

Zu den meisten Sportarten gibt es einen Sportclub, wie zum Beispiel im Fussball (FCR), Tennis, Tischtennis, Badminton, Unihockey oder Basketball. Im Sijentalwald ist ein Vitaparcours eingerichtet.

Für die Jugend gibt es das Red-X Aktionshaus in Rotkreuz, sowie die katholischen Pfadfindervereine Jungwacht (Jungs) und Blauring (Mädchen).


Persönlichkeiten

  • Peter von Hertenstein (* nach 1450 im Schloss Buonas; † vor 8. August 1522 in Konstanz), leitete die Schweizergarde in die Wege und geleitete die ersten Schweizergardisten nach Rom;
  • Josef Knüsel (* 1868; † 1943), Regierungsrat von 1899 bis 1940 (längste Amtsdauer eines Regierungsrates);
  • Erwin Hürlimann (* 1880; † 1968) war Generaldirektor der Schweizerischen Rückversicherungsanstalt und liess das Schloss Freudenberg errichten.[15];
  • Karl von Gonzenbach (* 1841; † 1905), war Erbauer des neuen Schlosses Buonas und ist in Risch begraben;
  • Vera von Gonzenbach (* 1873; † 1918), Tochter von Karl von Gonzenbach und Olga Escher, begraben in Risch;
  • Mary Olga Vera von Kleist (* 1903; † 1969), Tochter von Vera von Gonzenbach und Frhr Ewald Karl Heinrich von Kleist und ist begraben in Risch;
  • Ernst Graf von Pourtalés, Ehemann von Mary Olga Vera von Kleist und ebenfalls begraben in Risch;
  • Eleanor Hürlimann, geb. Ridge, war die Gemahlin von Erwin Hürlimann[15];
  • Ernst Göhner (* 28. Februar 1900 in Zürich; † 24. November 1971 in Risch) war ein schweizerischer Bauunternehmer und ist in Risch begraben;
  • Joe Miller († 2000 in Rotkreuz), Piano World Champion, «Weltmeister der Improvisation», lebte in Rotkreuz;
  • Anton Scherer (* 1925), Nationalrat der CVP von 1979 bis 1983;
  • Daniel Vasella (* 15. August 1953 in Freiburg), promovierter Arzt, seit der Gründung 1996 Vorsitzender der Geschäftsleitung des schweizerischen Pharmakonzerns Novartis und seit 1999 Vorsitzender des Verwaltungsrates von Novartis; ist wohnhaft in Risch;
  • Danny Kurmann (* 1966), Eishockey-Schiedsrichter;
  • Boris Becker (* 22. November 1967 in Leimen), ehemaliger deutscher Profi-Tennisspieler und Olympiasieger; wohnhaft in Risch.

Literatur

Geschichte und Gegenwart
  • Richard Hediger: Risch – Geschichte der Gemeinde. Herausgegeben vom Gemeinderat Risch. Prestel, Rotkreuz 1986.
  • Rudolf Barmettler, Richard Hediger, Karl Zenklusen: Gemeinde Risch, Anderhub, Risch 1992.
Kunst und Kultur
  • Joseph Grünenfelder, Richard Hediger: Pfarrkirche St. Verena in Risch ZG. Schweizerischer Kunstführer Nr. 346, Rotkreuz 1984.
Die Gemeinde Risch im Kanton Zug
  • Eugen Gruber: Geschichtliche Tatsachen aus den mittelalterlichen Urkunden und Dokumenten von Stadt und Land Zug. Zürcher, Zug 1951.
  • Eugen Gruber: Grundfragen zugerischer Geschichte. Dossenbach, Baar 1952.
  • Eugen Gruber: Geschichte des Kantons Zug. Francke, Bern 1968.
  • Direktion für Bildung und Kultur des Kantons Zug (Hrsg.): ZG – Ein Heimatbuch. Balmer, Zug 1999, ISBN 3-85548-052-4.
  • Sibylle Omlin, Christian Raschle, Sonja Stauffer, Josef Wüest: Zug – Stadt und Kanton. Balmer, Zug 2002, ISBN 3-85548-048-6.
  • Josef Grünenfelder: Ehemalige Vogteien der Stadt Zug, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug – Neue Ausgabe Band II, 108. Band des Gesamtwerkes. Bern 2006
Karten

Weblinks

 Commons: Risch-Rotkreuz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Maps of Risch-Rotkreuz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t Richard Hediger: Risch – Geschichte der Gemeinde. Prestel, Rotkreuz 1986, Herausgegeben vom Gemeinderat Risch-Rotkreuz.
  3. Kunstdenkmalführer des Kantons Zug (Zugsammenfassungen aller Orte), Zug
  4. a b Zisch – Neue Zuger Zeitung vom 5. November 2007.
  5. [1] Gemeindedaten von Risch Rotkreuz
  6. a b c d Schweizer Weltatlas 2006. Orell Füssli Kartographie, Zürich 2006, ISBN 3-906744-37-X, EAN 9783906744377
  7. [2] zugMAP – detaillierte Karten zum Kanton Zug.
  8. a b Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Eidgenössische Volkszählung 2000 – Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden 1850–2000. Bundesamt für Statistik, Neuchâtel 2002, ISBN 3-303-01154-0
  9. Zisch – Neue Zuger Zeitung vom 8. Februar 2008.
  10. Gemeinde Risch (Hrsg.): Fakten und Zahlen der Gemeinde Risch per 31. Januar 2008. Gemeinde Risch, Februar 2008
  11. Stefan Bürgler: Analyse der Pendlerbewegungen 2000 im Kanton Zug – Auswertungen der Pendlerstatistik 2000. Zug 2004, Herausgegeben von der Direktion für Raumplanung Kanton Zug.
  12. a b Zisch – Neue Zuger Zeitung vom 8. Oktober 2006.
  13. Neue Zuger Zeitung vom 15. Juni 2009.
  14. Mitteilung der Zuger Polizei und der Gemeinde Risch.
  15. a b c d Josef Grünenfelder: Die ehemaligen Vogteien der Stadt Zug. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften Kanton Zug, Zug 2006.
  16. Gemeinde Risch: d'Gmeind. Gemeinderat Risch, Rotkreuz

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