Rodgaubahn

Rodgaubahn
Rodgaubahn
Strecke der Rodgaubahn
Kursbuchstrecke (DB): 645.1, 645.2
Streckennummer (DB): 3661 (Offenbach–Dieburg–Reinheim)
Streckenlänge: 22 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: Offenbach–Rödermark-Ober Roden:
15 kV 16,7 Hz ~
Zweigleisigkeit: Offenbach Ost–Rödermark-Ober Roden
Bundesland: Hessen
Betriebsstellen und Strecken[1]
Legende
BSicon BS2+l.svgBSicon BS2+r.svg
Strecke von Frankfurt
BSicon S+BHF.svgBSicon BHF.svg
0,0 Offenbach (Main) Hbf
BSicon ABZrg.svgBSicon KRZt.svg
vom City-Tunnel Offenbach S1Frankfurt S1.svgS2Frankfurt S2.svgS8Frankfurt S8.svgS9Frankfurt S9.svg
BSicon SBHF.svgBSicon STR.svg
1,5 Offenbach (Main) Ost
BSicon eABZrf.svgBSicon STR.svg
ehem. Offenbacher Industriebahn
BSicon STR.svgBSicon STRlf.svg
Bahnstrecke nach Hanau
BSicon ABZlf.svgBSicon .svg
S-Bahn nach HanauS8Frankfurt S8.svgS9Frankfurt S9.svg
BSicon SBHF.svgBSicon .svg
4,2 Offenbach-Bieber
BSicon BS2lr.svgBSicon BS2c3.svg
Strecke nach Dietzenbach S2Frankfurt S2.svg
S-Bahnhalt…
5,6 Offenbach-Waldhof
S-Bahnhof
8,1 Obertshausen
Straßenbrücke
A 3
S-Bahnhalt…
11,0 Rodgau-Weiskirchen
S-Bahnhalt…
12,4 Rodgau-Hainhausen
S-Bahnhalt…
14,0 Rodgau-Jügesheim
A/D: Überleitstelle, CH: Spurwechsel
15,3 Üst Dudenhofen
S-Bahnhalt…
15,8 Rodgau-Dudenhofen
S-Bahnhalt…
17,7 Rodgau - Nieder-Roden
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
18,9 Nieder Roden Industriestammgleis (Anst)
S-Bahnhalt…
19,7 Rodgau-Rollwald
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Dreieichbahn von Dreieich-Buchschlag
   
21,9 Rödermark - Ober-Roden Endstation S1Frankfurt S1.svg
Straßenbrücke
B 459
Straßenbrücke
B 45
Haltepunkt, Haltestelle
25,2 Eppertshausen
Haltepunkt, Haltestelle
27,8 Münster (b. Dieburg)
Straßenbrücke
B 45
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Rhein-Main-Bahn von Aschaffenburg
Bahnhof, Station
30,4 Dieburg
   
Rhein-Main-Bahn nach Darmstadt
   
Strecke von Darmstadt (Ost)
   
34,65 Groß-Zimmern
   
37,16 Spachbrücken
   
Odenwaldbahn von Groß-Umstadt Wiebelsbach
Bahnhof, Station
39,61 Reinheim (Odenw)
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Odenwaldbahn nach Darmstadt
Strecke – geradeaus
Gersprenztalbahn nach Reichelsheim

Die Rodgaubahn ist eine von Offenbach (Main) Hauptbahnhof über Rodgau nach Rödermark-Ober-Roden führende eingleisige Eisenbahnstrecke. Der Name Rodgaubahn leitete sich von der aus dem Mittelalter stammenden Bezeichnung Rodgau, einem Teil des früheren Maingaus ab, den sie in ganzer Ausdehnung durchquert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Rodgaubahn 1978 im Bahnhof Jügesheim
Nostalgiezug auf der S-Bahn-Strecke S1 zwischen Offenbach und Rodgau 2006

Seit etwa 1870 gab es ernsthafte Bemühungen und Vorstöße von lokaler Ebene, den Rodgau durch eine Eisenbahn zu erschließen, die aber zunächst staatlicherseits nicht aufgegriffen wurden. So bildete sich nach der ersten, vergeblichen Initiative 1877 ein „Eisenbahncomitée“. Aber auch dieses erhielt erst nach vier Jahren eine Antwort aus der Landeshauptstadt Darmstadt, mit den Vorarbeiten für ein Eisenbahnprojekt Offenbach–Reinheim beginnen zu dürfen, auf eigene Kosten. Es dauerte bis 1888 bis schließlich die Zustimmung der Regierung vorlag und nach weiteren Diskussionen um den Anschluss der Bahn in Offenbach am Main an die Preußische Staatseisenbahn wurde 1895 die Baugenehmigung erteilt. In Offenbach entschied man sich zunächst für einen eigenen Bahnhof südlich des Bahnhofs der Preußischen Staatseisenbahn. Gebaut wurde die Strecke von den Großherzoglich Hessischen Staatseisenbahnen. Nun dauerte es nur noch bis zum 30. Oktober 1896, als die neue Strecke von Offenbach über Dieburg nach Reinheim (heute: Streckennummer 3661) mit einer Länge von 42,2 Kilometern eröffnet werden konnte.

In den folgenden Jahren erhielt die Rodgaubahn Anschluss an zwei weitere Bahnstrecken:

1923 wurden im Offenbacher Stadtgebiet die Eisenbahnanlagen in Dammlage höher gelegt, um Kreuzungsfreiheit mit dem Straßenverkehr zu erreichen. Dazu wurde in Offenbach ein neuer Hauptbahnhof errichtet, in den nun auch die Rodgaubahn einmündete, deren eigener Bahnhof aufgegeben wurde.

Betrieb

Ehemaliges Bahnhofsgebäude Weiskirchen

Zunächst verkehrten vier Zugpaare täglich. Nach Anschluss der Dreieichbahn gab es nur noch zwei durchgehende Zugpaare zwischen Offenbach und Dieburg. Die Züge verkehrten zunächst im Dampfbetrieb, nach dem Zweiten Weltkrieg zunehmend mit Diesellokomotiven. Die Bedeutung der Verbindung lag im wachsenden Pendlerverkehr aus dem nördlichen Odenwald und dem östlichen Landkreis Offenbach zu den Arbeitsplätzen in der Lederwarenindustrie in der Stadt Offenbach.

Am 28. Mai 1965 wurde der Personenverkehr zwischen Dieburg und Reinheim eingestellt, unter anderem wegen der parallel geführten Buslinie. 1967 wurde diese Trasse – zunächst nur zwischen Dieburg und Groß-Zimmern – abgebaut. Noch fuhren Güterzüge von und zur Odenwaldbahn über die Strecke nach Darmstadt Ost, bis auch diese 1970 stillgelegt wurde. 1989 folgte auch der Abbau des restlichen Teilstücks der Strecke bis Reinheim.

S-Bahn

S1 im Bahnhof Jügesheim 2003

Bereits Ende der fünfziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts wurde ein Umbau der Strecke auf S-Bahn-Betrieb ins Gespräch gebracht. Es sollte aber noch bis zum 23. März 2001 dauern, bis der Umbau der Rodgaubahn zu einer zweigleisigen, elektrifizierten Strecke im Rahmen des Frankfurter S-Bahn-Netzes begann. Im Verlauf der Ausbauarbeiten mussten 13 Haltepunkte und Bahnhöfe modernisiert und 2 neu erstellt werden. 15 Brückenbauwerke entstanden und 18 Bahnübergänge wurden mit neuen Schrankenanlagen gesichert.

Zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2003 wurde der S-Bahn-Betrieb aufgenommen und die Rodgaubahn in das von der DB Regio AG betriebene Netz der S-Bahn Rhein-Main integriert. Befahren wird sie von der S1 (Wiesbaden–Ober-Roden) – und in ihrem nördlichen Abschnitt auch von der S2 (Niedernhausen–Dietzenbach). Zunächst war an eine Verlängerung der S1 bis Dieburg gedacht, was jedoch aufgrund fehlender Wirtschaftlichkeit scheiterte. Daher wurde der Abschnitt von Ober-Roden nach Dieburg auch nicht elektrifiziert.

Literatur

  • Eisenbahn in Hessen. Kulturdenkmäler in Hessen = Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Theiss Verlag Stuttgart, 2005, 3 Bände im Schuber, 1.448 S., ISBN 3-8062-1917-6. Bd. 2.2, S. 766ff (Strecke 066).
  • Werner Stolzenburg: Die Rodgaubahn. In: Die Bahn und ihre Geschichte = Schriftenreihe des Landkreises Darmstadt-Dieburg 2 (Hrsg.: Georg Wittenberger / Förderkreis Museen und Denkmalpflege Darmstadt-Dieburg).Darmstadt 1985, S. 71-78.

Weblinks

 Commons: Rodgaubahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Frankfurter S-Bahn — S Bahn Rhein Main Datei:S Bahn Rhein Main Map.png Netzplan …   Deutsch Wikipedia

  • Rodgau-Dudenhofen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • S-Bahn Frankfurt — S Bahn Rhein Main Datei:S Bahn Rhein Main Map.png Netzplan …   Deutsch Wikipedia

  • City-Tunnel (Offenbach) — Stationen Station Offenbach Marktplatz Kursbuchstrecke (DB): 645.1, .2, .8/9 Streckennummer: 3680 Streckenlänge: 3,7 km …   Deutsch Wikipedia

  • Kurhessische Staatsbahn — Die Artikel Frankfurt Bebraer Eisenbahn, Kinzigtalbahn (Hessen) und Bahnstrecke Bebra–Fulda überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der Diskussion über diese… …   Deutsch Wikipedia

  • S-Bahnlinie 1 (Rhein-Main) — Die S Bahn Rhein Main betreibt im Tarifgebiet des Rhein Main Verkehrsverbunds (RMV) neun S Bahn Linien. Mit Ausnahme der Linie S7 fahren alle Linien durch den City Tunnel in Frankfurt am Main, der wie folgt verläuft: Frankfurt (Main) Hbf (tief) – …   Deutsch Wikipedia

  • S-Bahnlinie 2 (Rhein-Main) — Die S Bahn Rhein Main betreibt im Tarifgebiet des Rhein Main Verkehrsverbunds (RMV) neun S Bahn Linien. Mit Ausnahme der Linie S7 fahren alle Linien durch den City Tunnel in Frankfurt am Main, der wie folgt verläuft: Frankfurt (Main) Hbf (tief) – …   Deutsch Wikipedia

  • S-Bahnlinie 3 (Rhein-Main) — Die S Bahn Rhein Main betreibt im Tarifgebiet des Rhein Main Verkehrsverbunds (RMV) neun S Bahn Linien. Mit Ausnahme der Linie S7 fahren alle Linien durch den City Tunnel in Frankfurt am Main, der wie folgt verläuft: Frankfurt (Main) Hbf (tief) – …   Deutsch Wikipedia

  • S-Bahnlinie 4 (Rhein-Main) — Die S Bahn Rhein Main betreibt im Tarifgebiet des Rhein Main Verkehrsverbunds (RMV) neun S Bahn Linien. Mit Ausnahme der Linie S7 fahren alle Linien durch den City Tunnel in Frankfurt am Main, der wie folgt verläuft: Frankfurt (Main) Hbf (tief) – …   Deutsch Wikipedia

  • S-Bahnlinie 5 (Rhein-Main) — Die S Bahn Rhein Main betreibt im Tarifgebiet des Rhein Main Verkehrsverbunds (RMV) neun S Bahn Linien. Mit Ausnahme der Linie S7 fahren alle Linien durch den City Tunnel in Frankfurt am Main, der wie folgt verläuft: Frankfurt (Main) Hbf (tief) – …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”