Wiesbaden

Wiesbaden
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Wiesbaden
Wiesbaden
Deutschlandkarte, Position der Stadt Wiesbaden hervorgehoben
50.0820548.241377115
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Höhe: 115 m ü. NN
Fläche: 203,9 km²
Einwohner:

275.976 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 1353 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 65183–65207
55246 (Mainz-Kostheim)
55252 (Mainz-Kastel)
Vorwahlen: 0611
06122 (Breckenheim, Delkenheim, Medenbach, Nordenstadt)
06127 (Auringen, Naurod)
06134 (Mainz-Kastel, Mainz-Kostheim)
Kfz-Kennzeichen: WI
Gemeindeschlüssel: 06 4 14 000
Stadtgliederung: 26 Ortsbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Schloßplatz 6
65183 Wiesbaden
Webpräsenz: www.wiesbaden.de
Oberbürgermeister: Helmut Müller (CDU)
Lage der Landeshauptstadt Wiesbaden in Hessen
Kassel Landkreis Kassel Werra-Meißner-Kreis Schwalm-Eder-Kreis Landkreis Waldeck-Frankenberg Landkreis Hersfeld-Rotenburg Landkreis Fulda Vogelsbergkreis Landkreis Marburg-Biedenkopf Lahn-Dill-Kreis Landkreis Limburg-Weilburg Landkreis Gießen Main-Kinzig-Kreis Wetteraukreis Rheingau-Taunus-Kreis Hochtaunuskreis Wiesbaden Main-Taunus-Kreis Kreis Groß-Gerau Frankfurt am Main Offenbach am Main Landkreis Offenbach Darmstadt Landkreis Darmstadt-Dieburg Kreis Bergstraße Kreis Bergstraße Odenwaldkreis Baden-Württemberg Rheinland-Pfalz Bayern Nordrhein-Westfalen Niedersachsen ThüringenKarte
Über dieses Bild
Offizielles Logo der Landeshauptstadt Wiesbaden

Wiesbaden ist die Hauptstadt des deutschen Landes Hessen und mit seinen 15 Thermal- und Mineralquellen[2] eines der ältesten Kurbäder Europas.

In der zweitgrößten Stadt Hessens wohnen rund 276.000 Menschen, davon 16,7 Prozent Ausländer.[3] Der Großraum Wiesbaden zählt etwa 560.000 Einwohner und umfasst neben der Landeshauptstadt den Rheingau-Taunus-Kreis, die Städte Eppstein, Hochheim am Main, Hofheim am Taunus (alle Main-Taunus-Kreis) und die Gemeinden Bischofsheim und Ginsheim-Gustavsburg (beide Kreis Groß-Gerau).

Wiesbaden bildet eines der zehn Oberzentren des Landes Hessen und bildet mit der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz ein länderübergreifendes Doppelzentrum mit insgesamt rund 475.000 Einwohnern. Des Weiteren zählt die Stadt, ebenso wie Frankfurt am Main, Mainz und Darmstadt, zu den Kernstädten des Rhein-Main-Gebiets.

Inhaltsverzeichnis

Name und Wappen der Stadt

Wiesbadener Wappen am Alten Rathaus von 1610
Das Wiesbadener Wappen mit den drei goldenen Lilien

In römischer Zeit gab es in der heutigen Innenstadt eine Siedlung, die 121 unter dem Namen Aquae Mattiacorum erstmals Erwähnung findet (lateinisch Die Wasser der Mattiaker, daher die Aufschrift auf dem Wiesbadener Kurhaus „Aquis Mattiacis“, das heißt „den Wassern der Mattiaker geweiht“). Der Name bezieht sich auf den hier ansässigen chattischen Stamm der Mattiaker. Aquae Mattiacorum war Hauptort der Civitas Mattiacorum. Einhard, der Biograf Karls des Großen, erwähnt um 828/830 Wisibada, die früheste Überlieferung des Namens Wiesbaden.

Das Wappen der Stadt Wiesbaden zeigt, ebenso wie die Stadtflagge, in Blau drei (oben zwei, unten eine) goldene Lilien, in der Heraldik Fleur-de-Lis genannt, welche im 16. Jahrhundert erstmals in den Stadtsiegeln auftauchten und französischer Herkunft sein sollen. Die heutige Form des Wappens wurde 1906 amtlich festgelegt.

Geographie

Panoramaaufnahme von Wiesbaden vom Kriegerdenkmal am Neroberg aus gesehen
Panoramaaufnahme von Wiesbaden vom Kriegerdenkmal am Neroberg aus gesehen

Geographische Lage

Wiesbadener Stadtplan um 1888

Wiesbaden liegt mit seinen südlichen Stadtteilen am rechten Ufer des Rheins gegenüber der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz an einer Stelle, an der der Rhein seine Hauptrichtung von Süden kommend nach Westen ändert. Im Norden der Stadt erstreckt sich das Mittelgebirge Taunus mit seinem in nordöstlicher Richtung verlaufenden Hauptkamm. Die Innenstadt liegt, 5 Kilometer vom Rhein entfernt, in einer weiten Talmulde zwischen den Taunushöhen im Norden, der Bierstadter Höhe und dem Hainerberg im Osten, dem Mosbacher Berg im Süden und dem Schiersteiner Berg im Westen, einem Taunusausläufer aus Richtung Kohlheck. Nur eine schmale Senke an der Ostflanke des Mosbacher Bergs öffnet sich zum Rhein hin, in denen die Gleisanlagen des Hauptbahnhofs und die Mainzer Straße liegen. Durch diese Senke entwässert der Salzbach zusammen mit dem Wellritzbach, dem Kesselbach, dem Schwarzbach und dem Dambach den Talkessel der Innenstadt und damit auch, wie der Name schon besagt, den Abfluss der vielen Thermal- und Mineralquellen des Quellenviertels. Oberhalb der Innenstadt ist der Salzbach unter dem Nebennamen Rambach eher bekannt. Von der Mainzer Straße im Salzbachtal abgesehen führen alle Wege aus der Innenstadt nach Osten, Süden und Westen zunächst deutlich bergauf. Nach Norden führen alle Wege ohnehin in kilometerlangen Steigungen über den Taunushauptkamm. Der höchste Punkt des Stadtgebietes mit 608 m ü. NN liegt in der Nähe des Gipfels der Hohen Wurzel auf dem Rheinhöhenweg, tiefster Punkt ist die Hafeneinfahrt von Schierstein mit 83 m ü. NN. Die Innenstadt (Schloßplatz) liegt auf 115 m ü. NN.

Das Stadtgebiet hat eine Größe von 204 Quadratkilometern, misst von Nord nach Süd 17,6 Kilometer und von West nach Ost 19,7 Kilometer. Im Norden wird es von ausgedehnten Waldgebieten (27,4 % des Stadtgebietes), im Westen und am Main von Weinbergen und im Osten von landwirtschaftlich genutzten Flächen (31,1 %) umgeben. Von der 79 Kilometer langen Stadtgrenze bildet der Rhein 10,3 Kilometer.

Geologie

Das nach einer Geothermie-Probebohrung austretende Wasser fließt in einen Straßenablauf

Eine geologische Besonderheit Wiesbadens ist der Aufschluss von Thermal- und Mineralwasser, das aus großen Tiefen im Quellenviertel an mehreren Stellen zu Tage tritt. Auch sonst ist in der Innenstadt mit einem hohen Grundwasserstand zu rechnen, der Baumaßnahmen wiederholt erschwert hat. Namentlich der Bau von Tiefgaragen wie unter dem Dern’schen Gelände und unter dem Bowling Green musste gegen Grundwasser gesichert werden.

Eine Geothermie-Probebohrung auf dem neben dem Hessisches Ministerium der Finanzen gelegenen Parkplatz in der Friedrich-Ebert-Allee hatte im November 2009 in 130 Meter Tiefe ein unter hohem Druck stehendes Grundwasser-Stockwerk (Arteser) angebohrt. Es traten dabei bis zu 8000 Liter Wasser pro Minute zu Tage und setzten die Umgebung unter Wasser. Versuche, das Bohrloch mit Beton zu verschließen, scheiterten zunächst.[4] Das eigentliche Bohrloch konnte schließlich verschlossen werden, allerdings fand das Wasser mehrfach andere Wege an die Oberfläche, bevor der Verschluss in größerer Tiefe schließlich gelang.[5] Weitere Schäden sind bisher ausgeblieben.[6]

Klima

Ihre Lage in der Gebirgsmulde am Südfuß des Taunus, im Norden und Westen durch den Höhenzug geschützt, verleiht Wiesbaden ein mildes Klima: Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 9,8 Grad Celsius, die jährliche Niederschlagsmenge 638 Liter pro Quadratmeter, und die durchschnittliche Sonnenscheindauer im Jahr liegt bei 1.565 Stunden. Wiesbaden zählt damit zu den wärmsten deutschen Städten. Durch die Lage in einer Talmulde ist der Luftaustausch in der Innenstadt jedoch eingeschränkt.


Klimadaten Wiesbadens[7]
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 4 6 11 15 20 23 25 25 20 14 8 5 Ø 14,7
Min. Temperatur (°C) −1 −1 2 5 9 12 14 14 11 7 3 1 Ø 6,3
Temperatur (°C) 1,0 2,2 5,5 9,4 13,8 17,0 18,6 18,0 14,6 10,0 4,9 2,1 Ø 9,8
Niederschlag (mm) 48 41 46 41 55 68 66 63 49 49 57 55 Σ 638
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48 41 46 41 55 68 66 63 49 49 57 55
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez


Quelle: fehlt

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Landeshauptstadt Wiesbaden oder werden nur durch den Rhein oder den Main von ihr getrennt; sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:

Stadtgliederung

Ortsbezirke von Wiesbaden

Das Stadtgebiet von Wiesbaden ist in 26 Ortsbezirke aufgeteilt. Jeder Ortsbezirk hat einen Ortsbeirat unter dem Vorsitz eines Ortsvorstehers. Von den 26 Bezirken zählen sechs zur Kernstadt Wiesbaden-Alt, die übrigen 20 wurden für die seit 1926 eingegliederten Gemeinden gebildet. Zu den einzelnen Ortsbezirken gehören teilweise noch Siedlungen und Wohnplätze mit eigenem Namen.

Die rechtsrheinischen, ehemals Mainz zugehörigen Stadtteile Mainz-Amöneburg, Mainz-Kastel und Mainz-Kostheim (kurz: AKK) bilden eine geographische und politische Besonderheit. Die Vorsilbe „Mainz-“ ist heute noch immer offizieller Bestandteil der drei Wiesbadener Ortsbezirke (d. h. „Mainz-Kastel“ anstatt „Wiesbaden-Kastel“). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden – aufgrund der Grenzziehung zwischen der amerikanischen und der französischen Besatzungszone – diese ehemaligen Mainzer Vororte, rechtsseitig des Rheins gelegen, dem Land Hessen zugesprochen.

Bevölkerung in den 26 Ortsbezirken am 31. März 2011[3]
Nr.
Ortsbezirk
Fläche
(km²)
Einwohner
Einwohner
pro km²
Ausländer
Ausländer
(%)
32 Auringen 3,12 3.398 1.089 153 4,5
14 Biebrich 12,99 36.911 2.842 7.653 20,7
12 Bierstadt 9,22 12.088 1.311 1.162 9,6
34 Breckenheim 6,40 3.383 529 168 5,0
26 Delkenheim 7,43 4.916 662 488 9,9
16 Dotzheim 18,27 26.312 1.440 4.008 15,2
13 Erbenheim 11,27 9.328 828 1.607 17,2
28 Frauenstein 10,65 2.365 222 104 4,4
22 Heßloch 1,54 691 449 26 3,8
24 Igstadt 7,26 2.092 288 77 3,7
07 Klarenthal 6,13 10.263 1.674 1.576 15,4
23 Kloppenheim 5,39 2.295 426 133 5,8
51 Mainz-Amöneburg[8] 3,71 1.463 394 403 27,5
52 Mainz-Kastel[8] 9,51 12.032 1.265 2.252 18,7
53 Mainz-Kostheim[8] 9,53 13.938 1.463 2.597 18,6
33 Medenbach 4,47 2.520 564 154 6,1
01 Mitte 1,53 20.854 13.630 5.450 26,1
31 Naurod 10,99 4.420 402 231 5,2
25 Nordenstadt 7,73 7.905 1.023 716 9,1
02 Nordost 19,44 22.277 1.146 2.645 11,9
21 Rambach 9,92 2.184 220 130 6,0
06 Rheingauviertel, Hollerborn 2,47 19.835 8.030 4.341 21,9
27 Schierstein 9,43 10.144 1.076 1.325 13,1
11 Sonnenberg 8,34 7.944 953 587 7,4
03 Südost 6,62 18.096 2.734 2.637 14,6
08 Westend, Bleichstraße 0,67 16.568 24.728 4.710 28,4
Landeshauptstadt Wiesbaden 203,90 274.222 1.345 45.333 16,5

Stadtbild

Innenstadt

Neues Kurhaus aus dem Jahr 1907 am Bowling Green mit altem Baumbestand
Schloßplatz mit nassauischem Stadtschloss, heute Sitz des Hessischen Landtags

Das Bild der Innenstadt von Wiesbaden wird maßgeblich durch drei Faktoren geprägt:

  • die Mehrzahl der Gebäude der Innenstadt ist in einer Zeitspanne von nur etwa 60 Jahren entstanden (ungefähr zwischen 1850 und dem Beginn des Ersten Weltkrieges 1914).
  • Wiesbaden zog in dieser Zeit neben dem kaiserlichen Hofstaat zahlreiche einkommensstarke Gäste an, die ihrem Wunsch nach Repräsentation in der Stadt Rechnung trugen.
  • die Wiesbadener Innenstadt ist während des Zweiten Weltkrieges weit weniger zerstört worden als die anderer Städte. Der Zerstörungsgrad lag bei rund 30 Prozent, die wichtigsten, das Stadtbild prägenden Gebäude und Straßenzüge blieben erhalten.

Diese drei Faktoren führten dazu, dass die Wiesbadener Innenstadt heute ein sehr einheitliches Erscheinungsbild bietet, dessen Gebäude fast alle dem Klassizismus, Historismus und Jugendstil zuzurechnen sind (siehe auch Kurarchitektur). Ende des 19. Jahrhunderts wurden großzügige Wohngebiete mit aufwendigen Fassaden und Alleen angelegt (wie zum Beispiel das Rheingauviertel und das Feldherrnviertel, das Dichterviertel und das Gebiet um die Wiesbadener Ringstraße). Durch ihren Ruf als Weltkurstadt entstanden in der Innenstadt zudem viele repräsentative öffentliche Gebäude wie das Kurhaus (1907), das Hessische Staatstheater (1894), die Marktkirche (1853 bis 1862) und die Ringkirche (1894), sowie ausgedehnte Parkanlagen wie der Kurpark, der Warme Damm, die Reisinger-Anlagen und das Bowling Green. Heute gilt Wiesbaden deshalb als Musterbeispiel des Historismus. Auf Initiative des Vorsitzenden der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Gottfried Kiesow, hat die Stadt sich deshalb im Jahre 2005 auch für den Status eines UNESCO-Weltkulturerbes beworben.[9]

Luftbild von der Innenstadt Wiesbadens (2008)
Die Ringstraße wurde ab 1900 angelegt. Diese Ansichtskarte von 1907 zeigt den Abschnitt „Kaiser-Friedrich-Ring“

Das Stadtbild lässt sich in mehrere Bereiche gliedern: Die geschlossene Bebauung breitet sich weitgehend auf dem Grund der Talmulde am südlichen Fuß der Taunushänge aus. Sie lässt sich wiederum folgendermaßen einteilen:

  • Im Bereich des Historischen Fünfecks ist das alte Zentrum der Stadt zu finden. Hier lässt sich noch der unregelmäßige Grundriss der Straßen erkennen. Mittelpunkte sind hier der Schloßplatz (siehe Sehenswürdigkeiten) sowie der Mauritiusplatz. Das enge Bergkirchenviertel im Nordwesten des Historischen Fünfecks liegt auf einer Anhöhe. Von 1969 bis 1974 wurde die Wiesbadener Fußgängerzone auf den bisherigen Hauptverkehrsachsen der Altstadt geschaffen: Langgasse und Kirchgasse in Nord-Süd-Richtung und Michelsberg-Marktstraße-Schloßplatz mit Ellenbogengasse in West-Ost-Richtung. Das erste Teilstück wurde an der Faulbrunnenstraße angelegt, mit der Fertigstellung wurde am 14. September 1974 zum ersten Mal das Schloßplatzfest gefeiert. Spätere Erweiterungen bezogen die Goldgasse, das hinter dem Landtag gelegene Schiffchen, das aus Wagemannstraße und Grabenstraße gebildet wird, sowie Neugasse, Schulgasse und Mauergasse mit ein.
  • Außerhalb dieser geschlossenen Bebauung schließen sich an den Hängen der Talmulde ausgedehnte Villengebiete an, die ebenfalls im ausgehenden 19. Jahrhundert entstanden. Dies betrifft das Nerotal und seine Umgebung, den Philippsberg nördlich der Emser Straße, den Stadtteil Sonnenberg und das sogenannte Villengebiet Ost, östlich von Wilhelmstraße und Friedrich-Ebert-Allee. Dort befindet sich auch ein ehemaliger Luftschutzbunker.

Außenbezirke

Weiter weg von der Innenstadt wird das Bild der Altbauten mehr und mehr durch Häuser der Nachkriegszeit verdrängt, die im Rahmen der Stadterweiterung entstanden sind.

Im Südosten der Innenstadt (um Gustav-Stresemann-Ring und Berliner Straße) entstanden seit den 1950er Jahren moderne Verwaltungsgebäude. Bemerkenswert ist, dass sich in der Kernstadt Wiesbaden so gut wie keine Industrie- oder ausgedehnte Gewerbegebiete befinden. Eine Ausnahme bildet lediglich der Bereich um die Mainzer Straße, welcher mit dem Hochhaus „Mainzer 75“, diversen Autohäusern, ehemaligen Fabriken und Restaurants von Fast-Food-Ketten sowie Elektronikmärkten eines der wenigen Gewerbegebiete in der Nähe der Wiesbadener Innenstadt darstellt. Die Bebauung dieses Gebietes war in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durch Aufgabe von Betriebsstätten, deren Abbruch und eine anschließende Neubebauung durch andere Nutzer einem tiefgreifenden Wandel unterworfen. Abgerissen wurden etwa die Gebäude der Entsorgungsbetriebe, die am Dyckerhoff-Steinbruch einen Neubau-Komplex bezogen haben, und die Gebäude der ehemaligen Gartenbauzentrale (hier ist im Jahr 2009 die Fertigstellung eines Behördenzentrums für Stadtverwaltung und Gerichtsbehörden zu erwarten). Auch das Schlachthof-Gelände wurde nahezu vollständig dem Erdboden gleichgemacht, nachdem der Schlachthof Ende 1990 geschlossen und die letzten Betriebe des Fleischgroßmarktes 1994 umgesiedelt worden waren. Es befinden sich dort neben dem Kongress-Parkplatz für die Rhein-Main-Hallen nur noch zwei Gebäude, die als Kulturzentrum genutzt werden.[10]

Außerhalb der Innenstadt finden sich ehemals selbständige Städte und Gemeinden, die zum Teil mittlerweile mit der Kernstadt verwachsen sind (Dotzheim, Schierstein, Biebrich, Bierstadt, Sonnenberg und Rambach). Die Stadtteile Mainz-Kastel und Mainz-Kostheim haben dabei kleinstadtähnlichen Charakter. Die Vororte im Osten (Naurod, Auringen, Breckenheim, Medenbach, Kloppenheim, Heßloch, Igstadt, Nordenstadt, Erbenheim und Delkenheim) besitzen einen dörflichen Charakter. Frauenstein ist neben Dotzheim der einzige Vorort im Westen.

Der Erbsenacker in Wiesbaden-Naurod, fotografiert von Kellerskopf

Infolge der Bautätigkeit nach dem Zweiten Weltkrieg ist nicht nur die Bebauung der Kernstadt und der Stadtteile erweitert worden, sondern es sind auch einige Baugebiete in räumlicher Trennung von den vorhandenen Ortskernen entstanden. Darunter fallen beispielsweise die Siedlungen der in Wiesbaden stationierten US-Armee (Siedlung Hainerberg im Südosten der Kernstadt sowie Crestview im Westen und Aukamm im Nordwesten von Bierstadt), aber auch die ab 1964 entstandene Trabantensiedlung Klarenthal, für die ein eigener Ortsbezirk eingerichtet wurde und die damit den Rang eines Stadtteils einnimmt. Weitere solche einzeln gelegene und im amtlichen Stadtplan als Siedlung bezeichnete Wohnviertel sind: Eigenheim im Westen und Heidestock im Osten von Sonnenberg, An den Fichten und Wolfsfeld nördlich von Bierstadt, der Erbsenacker südlich von Naurod, Am Roten Berg bei Auringen, Hochfeld bei Erbenheim, Gräselberg im Nordwesten und Parkfeld, Selbsthilfe und Rosenfeld im Westen von Biebrich, Freudenberg im Norden von Schierstein, Talheim und Sauerland im Südosten, Märchenland und Schelmengraben im Westen und Kohlheck im Norden von Dotzheim. Nicht zuletzt ist auch die Bebauung am Flugplatz Erbenheim neben der Domäne Mechtildshausen auf freiem Feld zwischen Erbenheim und Delkenheim entstanden.

Die Haupt-Industriegebiete befinden sich in den südlichen Stadtteilen am Rhein, wie in den ehemaligen Rheinufer- und Hafenorten Schierstein und Biebrich sowie den AKK-Vororten. Neu entstanden sind Gewerbegebiete an der Äppelallee zwischen Schierstein und Biebrich, am Unteren Zwerchweg in der Nähe des Deponiegeländes sowie am Petersweg in Mainz-Kastel. Auch in den östlichen Stadtteilen Erbenheim, Nordenstadt und Delkenheim haben sich wegen der Nähe zur Bundesautobahn 66 einige Gewerbegebiete entwickelt.

Geschichte

Wiesbaden – Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian dem Jüngeren 1655
Infografik zu Merians Stadtansicht von Wiesbaden

Die Geschichte von Wiesbaden beginnt in der Antike.[11][12] Schon den Römern waren die heißen Quellen der Stadt bekannt, in deren Nähe sie um 6 bis 15 nach Christus eine Befestigung errichteten. Die Quellen wurden erstmals 77 nach Christus im Werk Naturalis historia von Plinius dem Älteren beschrieben. Es entstand eine römische Siedlung mit dem Namen Aquae Mattiacorum.[13] Die Siedlung war der Hauptort des römischen Verwaltungsbezirks Civitas Mattiacorum in der Provinz Germania superior.

Im Jahre 828/830 erwähnte Einhard, der Biograf Karls des Großen, erstmals den Namen Wisibada (das Bad in den Wiesen). Zu dieser Zeit war hier ein Hauptort des Königssondergaues.

Um 1170 erwarben Nassauer Grafen Reichsbesitz in und um das heutige Wiesbadener Stadtgebiet. Im Jahr 1296 stiftete König Adolf von Nassau das Kloster Klarenthal.

Mit der Ernennung von Wolf Denthener zum evangelisch-lutherischen Pfarrer wurde 1543 die Reformation in Wiesbaden eingeführt.

Wappen der nassauischen Herzöge am Stadtschloss
Panorama von Wiesbaden um 1900

Von 1609 bis 1610 wurde das Alte Rathaus erbaut, das älteste noch heute existierende Gebäude in Wiesbaden. 1744 wurde das Schloss Biebrich Hauptresidenz des Hauses Nassau, 1806 wurde Wiesbaden Regierungssitz und Hauptstadt des Herzogtums Nassau. Als herzogliche Residenz erlebte Wiesbaden in den folgenden Jahrzehnten eine ungeahnte städtebauliche Entwicklung (Historisches Fünfeck, altes Kurhaus, Stadtschloss).

Nach dem Deutschen Krieg zwischen Preußen und Österreich wurde Nassau 1866 von Preußen annektiert. Aus dem Herzogtum wurde 1867 der Regierungsbezirk Wiesbaden gebildet und Wiesbaden war Sitz des Mainkreises, später nach dessen Teilung Sitz des Landkreises Wiesbaden, blieb es selbst eine kreisfreie Stadt. Wenngleich Wiesbaden den Status als Residenzstadt verloren hatte, wurde die Stadt als Kurbad, Kongressstadt und Verwaltungssitz weiter ausgebaut und erlebte einen großen Aufschwung. Das Nizza des Nordens wurde regelmäßig von Kaiser Wilhelm II. zur Sommerfrische besucht und bald als Kaiserstadt bezeichnet. Im Gefolge des kaiserlichen Hofstaats kamen zahlreiche Adlige, Künstler und wohlhabende Unternehmer in die Stadt und ließen sich dort nieder. Viele repräsentative Bauten entstanden, darunter das Kurhaus Wiesbaden mit seiner Spielbank und das Hessische Staatstheater an der Wilhelmstraße.

Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts auf über 100.000 Einwohner wurden umfangreiche Stadterweiterungen notwendig. Es entstanden zahlreiche neue Stadtgebiete mit repräsentativen Gebäuden im Stil des Klassizismus, Historismus und Jugendstils. Wiesbaden wurde in dieser Zeit durch Millionärsfamilien und Großfirmen, die sich ansiedelten, zur Stadt mit den meisten Millionären Deutschlands.

Mit Ende des Ersten Weltkriegs endete Wiesbadens Zeit als populäre Kurstadt. 1918 wurde sie von der französischen Armee besetzt, und 1921 wurde das Wiesbadener Abkommen über die deutschen Reparationszahlungen an Frankreich geschlossen. 1925 wurde Wiesbaden Hauptquartier der britischen Rheinarmee und blieb es bis zum Abzug der Besatzungsmächte aus dem Rheinland 1930.

Martin Niemöllers Haus in Wiesbaden Brentanostraße 3

Seit 1933 wurden in der Stadt mehrere Dienststellen des NS-Regimes angesiedelt, darunter im Oktober 1936 das Generalkommando des XII. Armeekorps. Die Organisation Lebensborn unterhielt in den Jahren 1939 bis 1945 das Kinderheim Taunus.[14][15] In der Reichspogromnacht, am Morgen des 10. November 1938, wurde die 1869 von Philipp Hoffmann im maurischen Stil erbaute große Synagoge am Michelsberg zerstört.

Während des „Dritten Reiches“ wurden insgesamt etwa 1200 Wiesbadener Juden deportiert und ermordet. Dabei wurden einige Wohnhäuser in der Innenstadt als sogenannte „Judenhäuser“ genutzt, in denen Juden zwangseinquartiert wurden, bevor sie zum Gelände des damaligen Schlachthofs transportiert wurden. Dieser, in unmittelbarer Nähe zum Wiesbadener Hauptbahnhof gelegen, war die letzte Station vor der Deportation.

Der Wiesbadener Ludwig August Theodor Beck war am 20. Juli 1944 am Attentat auf Hitler beteiligt und bezahlte dies mit seinem Leben. Ihm zu Ehren verleiht die Stadt jährlich den Ludwig-Beck-Preis für Zivilcourage. Martin Niemöller, Widerstandskämpfer, Mitgründer des Pfarrernotbundes und Ehrenbürger von Wiesbaden, hielt in der Marktkirche die letzte Predigt vor seiner Verhaftung.

Im Zweiten Weltkrieg blieb Wiesbaden von den alliierten Bombenangriffen weitgehend verschont. Der schwerste Bombenangriff in der Nacht vom 2. auf 3. Februar 1945 verfehlte aufgrund der schlechten Wetterlage das geplante Zielgebiet und damit die volle Wirkung. Gleichwohl starben dabei 570 Menschen und 28.000 wurden obdachlos. Am 28. März 1945 wurde Wiesbaden von US-amerikanischen Truppen besetzt.[16] Die rechtsrheinischen Mainzer Vororte Amöneburg, Kastel und Kostheim wurden durch Anordnung der Militärregierung dem Stadtkreis Wiesbaden zugeordnet, welches eine Ursache der heutigen Rivalität zwischen Mainz und Wiesbaden wurde.

General Dwight D. Eisenhower gründete das Land Groß-Hessen und Wiesbaden wurde am 12. Oktober 1945 durch die Organisationsverfügung Nr. 1 der Militärregierung von Groß-Hessen dessen Hauptstadt. Dabei blieb es auch nach der Gründung des Landes Hessen am 1. Dezember 1946, dem Tag der Volksabstimmung über die Verfassung des Landes Hessen, denn in der Verfassung wird keine Hauptstadt bestimmt.

Ab dem Jahre 1948 gehörte die US-Air-Base bei Wiesbaden-Erbenheim zu den acht Versorgungsflughäfen, die über eine Luftbrücke nach West-Berlin in der Zeit der sowjetischen Blockade vom 24. Juni 1948 bis 12. Mai 1949 mit Lebensmitteln versorgten.

Im Jahr 1957 wurden die Rhein-Main-Hallen als Messezentrum eröffnet und in den 1960er-Jahren erstanden erste Hochhaussiedlungen am Gräselberg, in Klarenthal und am Schelmengraben. Nachdem sich das ZDF 1961 für Mainz als Hauptsitz entschieden hatte, dort aber noch Räumlichkeiten fehlten, wurde Wiesbaden provisorischer Verwaltungssitz des neuen Fernsehsenders.

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung

Der Verlauf der Einwohnerentwicklung von Wiesbaden zeigt, dass sich die Einwohnerzahl im 19. Jahrhundert, eingeleitet durch die Erhebung zur herzoglich-nassauischen Residenzstadt, etwa alle 20 Jahre verdoppelte. Von 1800 bis 1905 wuchs die Bevölkerung von 2.239 Einwohnern auf 100.953 Einwohner. Damit erreichte Wiesbaden den Status einer Großstadt. Die danach zu verzeichnende Stagnation des Wachstums wurde durch eine erste Welle von Eingemeindungen 1926 und 1928 beendet. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 wuchs die Stadt auf 170.354 Einwohner. Dies war durch die wirtschaftlich günstige Lage am Rhein und der Nähe zum Ruhrgebiet begünstigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg strömten viele Menschen in die relativ wenig zerstörte Stadt. 1956 wurden schon 244.994 Einwohner gezählt. In den nächsten 20 Jahren wuchs die Einwohnerzahl nur noch geringfügig auf 250.592. Sie erhielt nur noch einen Schub durch die Eingemeindungen von 1977 und erreichte die Zahl von 274.464 im Jahr 1980. Entgegen dem seitdem in deutschen Großstädten zu beobachtenden Trend zum Schrumpfen der Einwohnerzahl konnte Wiesbaden seine Einwohnerzahl halten mit 274.865 Einwohnern im Jahr 2005. Dazu beigetragen hat der Bau immer neuer Wohnviertel in den Stadtteilen.

Im Februar 2011 betrug der Anteil an Ausländern (Personen ohne deutschen Pass) 16,5 % und lag damit deutlich niedriger als die jeweiligen Anteile in Frankfurt am Main (24,3 %[17]) und in Offenbach am Main (31,2 %). Allerdings ist der Anteil der ausländischen Bevölkerung in Wiesbaden seit 1980 (11,3 %) um etwa 55 % gestiegen.

Eingemeindungen

Die ersten Eingemeindungen waren die von Biebrich, Schierstein und Sonnenberg am 1. Oktober 1926. Dadurch wurde Wiesbaden zu einer Stadt am Rhein. Schon am 1. April 1928 wurden neun weitere Gemeinden aus dem Landkreis Wiesbaden eingemeindet, der gleichzeitig aufgelöst wurde. Die restlichen Städte und Gemeinden des Landkreises wurden Bestandteil des neu gegründeten Main-Taunus-Kreises. Als Kriegsfolge wurden am 10. August 1945 Mainz-Kastel, Mainz-Amöneburg und Mainz-Kostheim zu Stadtteilen von Wiesbaden. Von diesen drei Orten war Wiesbaden seit dem Wiener Kongress durch eine Landesgrenze getrennt, die Landesgrenze zwischen Nassau (Preußen) einerseits und Hessen andererseits. Es handelt sich auch sonst um keine der üblichen Eingemeindungen, da die Stadt Wiesbaden in diesen Stadtteilen nicht einfach die Rechtsnachfolge der Stadt Mainz angetreten hat. Die Wasserrechte zur Trinkwassergewinnung etwa sind bei Mainz geblieben und auch an den Eigentumsverhältnissen von städtischen Grundstücken hat sich nichts geändert. Die letzten Eingemeindungen betrafen sechs Gemeinden des Main-Taunus-Kreises am 1. Januar 1977.

Jahr Ort Zuwachs
in Hektar
1. Oktober 1926 Biebrich (Stadt) 1299
1. Oktober 1926 Schierstein 943
1. Oktober 1926 Sonnenberg 834
1. April 1928 Bierstadt 922
1. April 1928 Dotzheim 1827
1. April 1928 Erbenheim 1127
1. April 1928 Frauenstein 1065
1. April 1928 Heßloch 154
1. April 1928 Igstadt 726
1. April 1928 Kloppenheim 539
1. April 1928 Rambach 992
1. April 1928 Georgenborn (1939
wieder ausgemeindet)
(?)
10. August 1945 Mainz-Kastel ¹ und
Mainz-Amöneburg ¹
1332
10. August 1945 Mainz-Kostheim ¹ 953
1. Januar 1977 Auringen 312
1. Januar 1977 Breckenheim 640
1. Januar 1977 Delkenheim 743
1. Januar 1977 Medenbach 447
1. Januar 1977 Naurod 1099
1. Januar 1977 Nordenstadt 773

¹ Diese Stadtbezirke gehörten bis 1945 zu Mainz. Die Militärverwaltungen der Besatzungsmächte Frankreich und Vereinigte Staaten legten jedoch den mitten durchs bisherige Mainzer Stadtgebiet verlaufenden Rhein als Grenze zwischen ihren Besatzungszonen und folglich auch der neu gegründeten Länder Hessen und Rheinland-Pfalz fest. Drei der sechs rechtsrheinischen Stadtteile von Mainz wurden deshalb der Stadt Wiesbaden zugeordnet. Sie behielten jedoch ihre bisherige Bezeichnungen „Mainz-“.

Religion

Galerie religiöser Bauwerke

Geschichte der Christen in Wiesbaden

Das Gebiet der heutigen Stadt Wiesbaden gehörte ursprünglich zum Bistum Mainz.[18] 1543 wurde durch das damalige nassauische Herrscherhaus die Reformation eingeführt. Vorherrschend war das lutherische Bekenntnis, doch gab es seit dem 18. Jahrhundert auch reformierte Gemeindeglieder. 1817 wurde im Herzogtum Nassau die Union zwischen lutherischen und reformierten Gemeinden durchgeführt, wodurch die Evangelischen Landeskirche in Nassau entstand, die 1934 beziehungsweise 1945/1946 mit der Evangelischen Landeskirche in Hessen (Darmstadt) zusammengeschlossen wurde. Innerhalb dieser Landeskirche gehören die Gemeindeglieder zum Dekanat Wiesbaden der Propstei Süd-Nassau. Als Reaktion auf die Union 1817 entstanden in Wiesbaden, wie auch an anderen Orten, Evangelisch-Lutherische (altlutherische) Kirchengemeinden, die ihren lutherischen Glauben im Gottesdienst und Lehre leben wollten. Die Evangelisch-Lutherische Christuskirchengemeinde Wiesbaden gehört heute zum Kirchenbezirk Hessen-Süd der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche.

Seit dem 18. Jahrhundert gab es auch vereinzelt wieder römisch-katholische Gemeindeglieder in Wiesbaden, die anfangs der Kirche in Frauenstein eingepfarrt waren. Seit 1791 konnten sie auch in Wiesbaden wieder öffentlich Gottesdienst feiern und 1801 erhielten sie ihr eigenes Bethaus. Später bauten sie sich wieder eigene Kirchen. Sie gehören zur Diözese Limburg, die 1827 für das damalige Herzogtum Nassau neu gegründet wurde. Innerhalb des Bistums Limburg gehören die Pfarrgemeinden der Stadt Wiesbaden (mit Ausnahme der ehemals zur Stadt Mainz gehörigen Gemeinden, welche zum Bistum Mainz gehören) zur gleichnamigen Region Wiesbaden.

Geschichte der Juden in Wiesbaden

Die jüdische Gemeinde in Wiesbaden konnte im Jahr 1869 ihre prächtige Wiesbadener Synagoge, die im maurischen Stil erbaut worden war, auf dem Michelsberg einweihen. In der Nacht der Novemberpogrome 1938 wurde auch diese Synagoge zerstört. Heute erinnern an sie nur noch Gedenktafeln und ein nachgezeichneter Grundriss auf der Straße. Von über 3000 Juden vor 1933 überlebte etwa die Hälfte den Holocaust. Bis auf etwa zwanzig Personen wurden alle aus der Stadt vertrieben und deportiert. An die Deportationen erinnert das Mahnmal Schlachthoframpe. Schon im Dezember 1946 wurde eine neue Gemeinde gegründet. Das neue Gotteshaus der jüdischen Gemeinde befindet sich in einem stark gesicherten Hinterhof an der Friedrichstraße. Durch den Zuwachs aus Osteuropa hat die Gemeinde heute über 700 Mitglieder. Am Stadtrand existiert ein jüdischer Friedhof. Bis ins 18. Jahrhundert hinein wurden Wiesbadener Juden in Wehen auf dem dortigen jüdischen Friedhof beigesetzt.

Religionen heute

Am 31. Dezember 2009 gehörten 65.495 (oder 24 %) Wiesbadener der römisch-katholischen Kirche an, 78.007 (oder 28 %) der evangelischen Kirche, und 48 % gehörten sonstigen Religionen oder keiner Religion an.[19] Der Anteil der Katholiken und Protestanten ging in den letzten Jahrzehnten allmählich zurück, von 84 % im Jahr 1970, über 75 % und 55 % in den Jahren 1987 und 2005, nach 52 % im Jahr 2009, noch immer eine knappe Mehrheit.[20]

Heute gibt es folgende Religionsgemeinschaften in Wiesbaden:

Politik

Verwaltung der Stadt Wiesbaden

Neues Rathaus am Wiesbadener Schloßplatz

Der Verwaltungsaufbau der Landeshauptstadt Wiesbaden richtet sich nach der Hessischen Gemeindeordnung und der Hauptsatzung vom 24. März 1969, zuletzt geändert am 12. Juli 2006.[21] Danach besteht die Stadtverordnetenversammlung als oberstes Organ der kommunalen Selbstverwaltung aus 81 von den Bürgern der Stadt gewählten Stadtverordneten. Der Magistrat als ausführendes Organ besorgt die laufende Verwaltung der Stadt und besteht aus dreizehn ehrenamtlichen und bis zu sechs hauptamtlichen Stadträten sowie dem Oberbürgermeister als dem Vorsitzenden und dem Bürgermeister als seinem Vertreter (die Stelle ist seit der Wahl von Bürgermeister Helmut Müller zum Oberbürgermeister vakant). Die Hauptsatzung regelt die Einteilung der Stadt in 26 Ortsbezirke und auch die Grenzen der fünf in Wiesbaden-Alt gebildeten Ortsbezirke sowie die Größe der von den Bürgern zu wählenden Ortsbeiräte. Zudem wird ein Ausländerbeirat mit 31 Mitgliedern eingerichtet. Neben der Stadt Frankfurt am Main unterliegt auch Wiesbaden bei der Kommunalaufsicht nach der Hessischen Gemeindeordnung unmittelbar dem Hessischen Innenministerium, die sonst vom Regierungspräsidium wahrgenommen wird.

An der Spitze der Stadt Wiesbaden standen über viele Jahrhunderte der Schultheiß und die Schöffen des Stadtgerichts. Ihnen standen zwei Bürgermeister zur Seite, welche das eigentliche Organ der Selbstverwaltung darstellten. Seit dem 15. Jahrhundert traten die Bürgermeister oftmals als eigentliche Stadtvorstände in Erscheinung, wurden dann aber wieder vom Schultheiß abgelöst. 1775 erhielt das Stadtgericht durch Fürst Karl Wilhelm von Nassau den Ehrentitel Stadtrat. Dieser stellte später jedoch die staatliche Polizeidirektion dar.

Neben dem Gericht gab es seit dem 15. Jahrhundert auch einen Rat. Die Bürgermeister erhielten in preußischer Zeit den Titel Oberbürgermeister. Heute wird der Oberbürgermeister direkt vom Volk gewählt. Die ebenfalls vom Volk zu wählende Stadtverordnetenversammlung umfasst seit der letzten Kommunalwahl 81 Sitze, die sich wie folgt verteilen:

Stadtverordnetenversammlung (Kommunalwahl 2011)

Die Sitzverteilung der Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung, welche im Neuen Rathaus am Schloßplatz tagt, sieht wie folgt aus:[22]

CDU SPD GRÜNE FDP REP LINKE BLW* FW PIRATEN Gesamt
2011 27 23 16 04 02 03 03 01 02 81
2006 29 25 10 07 04 03 03 0 0 81
2001 30 28 08 10 04 01 0 0 0 81

* BLW = Bürgerliste Wiesbaden

Der Stadtverordnete der Freien Wähler hat sich der Fraktion der BLW angeschlossen, die Stadtverordneten der Piratenpartei und der Linken haben sich zur Fraktion Linke & Piraten zusammengeschlossen.

Bundesweite Beachtung erfuhr die Wiesbadener Wahl des Oberbürgermeisters im Jahr 2007 durch den Umstand, dass die SPD ihren Kandidaten wegen eines Fristversäumnisses nicht aufstellen konnte. Dies wurde in der folgenden Karnevalskampagne naturgemäß in vielen Vorträgen und Motivwagen aufgegriffen.

Oberbürgermeister der Stadt Wiesbaden

Oberbürgermeister der Stadt Wiesbaden ist seit 2. Juli 2007 Helmut Müller (CDU). Seine Amtsvorgänger sind in nachfolgender Liste aufgeführt.[23] Derzeitiger Stadtverordnetenvorsteher ist Wolfgang Nickel (CDU).

Magistrat der Stadt Wiesbaden

Zusammensetzung

Hauptamtliche Dezernenten
Dezernat Titel Name Partei
Hauptamt, Kämmerei, Sport, Revision Oberbürgermeister und
Stadtkämmerer
Helmut Müller CDU
Umwelt, Gesundheit und Kliniken Bürgermeister Arno Goßmann SPD
Wirtschaft und Personal Stadtrat Detlev Bendel CDU
Jugend, Soziales, Wohnen und Stadterneuerung Stadtrat Axel Imholz SPD
Stadtentwicklung, Bau und Verkehr Stadträtin Sigrid Möricke SPD
Schule, Kultur und Integration Stadträtin Roselore Scholz CDU
Bürgerangelegenheiten und Grünflächen Stadträtin Birgit Zeimetz-Lorz CDU
Ehrenamtliche Magistratsmitglieder
Stadträtin Mechthilde Coigné Linke/Piraten
Stadtrat Wolfgang Gores CDU
Stadtrat Wolfgang Herber SPD
Stadträtin Daniela Kornmüller-Bolte Grüne
Stadtrat Sven Kötschau SPD
Stadträtin Tilli Reinhardt Grüne
Stadtrat Thorsten Reiß BLW
Stadtrat Dieter Schlempp CDU
Stadtrat Ralph Schüler CDU
Stadtrat Rainer Schuster SPD
Stadträtin Helga Skolik CDU
Stadtrat Helmut von Scheidt FDP
Stadträtin Gabriele Wolf SPD

[24]

Partnerschaften

Wiesbaden unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:[25]

Weiterhin ist Wiesbaden seit 1953 Patenstadt der heimatvertriebenen Karlsbader.

Wirtschaft und Infrastruktur

Insgesamt haben etwa 12.000 Unternehmen vom Handwerksbetrieb bis zu größeren Konzernen ihren Sitz in Wiesbaden. Die IHK Wiesbaden ist auch für die Unternehmen im benachbarten Rheingau-Taunus-Kreis und in der Stadt Hochheim am Main zuständig.

Thermalquellen, Kurbetrieb und Gesundheitswesen

System der Quellen

Wiesbaden ist unter anderem berühmt für seine vielen kochsalzhaltigen Thermalquellen, die für vielfältige Kuren genutzt werden. In erster Linie werden sie bei rheumatischen Erkrankungen und Katarrhen der Atmungsorgane eingesetzt. Die Anwendung erfolgt in erster Linie durch Badekuren und Bewegungstherapie sowie durch Trinkkuren und Schwimmen im Thermalwasser.

Kurhaus Wiesbaden bei Nacht
Der Kochbrunnen-Springer

In der Innenstadt gibt es 14 heiße Quellen mit Temperaturen zwischen 46 und 66 °C.[2] Mit einer Ergiebigkeit von etwa 2 Millionen Litern täglich ist Wiesbaden das zweitergiebigste deutsche Heilbad (zum Vergleich: an erster Stelle steht Aachen mit 3,5 Millionen Litern täglich[27]). Schon seit der Zeit der Römer sind in der Stadt Bäder in Betrieb, und bis heute sind einige Quellen öffentlich zugänglich, wie zum Beispiel der Kochbrunnen (66 °C), der mit alleine fast 500.000 Litern täglich die ergiebigste Quelle ist. Die römisch-irische Kaiser-Friedrich-Therme mit Saunalandschaft wird durch die Adlerquelle (64,4 °C, 167 l pro Minute) versorgt, ebenfalls das Thermalbad Aukammtal. Daneben gibt es private Badehäuser, heute in der Regel Hotels, die Thermalbäder betreiben (Badehaus Rose, Schwarzer Bock, Goldenes Ross, Bären und Nassauer Hof). Neben dem Kochbrunnen gibt es noch einige weitere öffentliche Trinkhallen wie den Bäckerbrunnen (49 °C, 65 l pro Minute) und Wiesbadens 15. Quelle, den Faulbrunnen (14–17 °C, 27 l pro Minute), der seinen Namen Schwefelverbindungen mit ihrem typischen Geruch verdankt, aber wegen seiner geringen Temperatur nicht als Therme bezeichnet wird.

Besucher wie Johann Wolfgang von Goethe, Fjodor Dostojewski, Richard Wagner, Johannes Brahms oder Alexej von Jawlensky haben wegen der Quellen und der Spielbank in Wiesbaden Station gemacht.

Nach dem Ersten Weltkrieg, als Wiesbaden seinen Ruf als Weltkurstadt verlor, wurde der bis dahin vorherrschende Kurbetrieb als Amüsementbetrieb auf die klinifizierte Kur umgestellt. Heute gibt es zahlreiche Kur- und Spezialkliniken. Von allgemeinmedizinischen Krankenhäusern bis zu kosmetischen Privatkliniken sind es insgesamt 18 an der Zahl. Die bekannteste ist sicher die Deutsche Klinik für Diagnostik. Am 2. April 1970 eröffnete sie in der Nähe des neuen Kurviertels. Dieses neue Kurviertel gruppiert sich um das städtische Thermalbad im Aukammtal, das über eine Fernleitung aus dem Quellenviertel mit Thermalwasser versorgt wird. Dort liegen große Kurkliniken und zahlreiche Spezial- und Privatkliniken.

Die großen allgemeinmedizinischen Krankenhäuser sind die Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken (HSK) in der Nähe des Dotzheimer Neubauviertels Schelmengraben, das St. Josefs-Hospital im Osten und die Asklepios Paulinen Klinik im Südwesten der Innenstadt.

Trinkwasserversorgung

Der Marktbrunnen von 1753 vor dem Alten Rathaus
Der Zugang zum Kreuzstollen im Taunus

Der Reichtum Wiesbadens an Thermal- und Mineralquellen bedingte zugleich einen Mangel an gutem Trinkwasser innerhalb der Mauern des mittelalterlichen Wiesbaden. Die Brunnen in der Stadt gaben nur warmes und salziges Wasser. Trinkwasser musste von Brunnen aus der Feldgemarkung in die Stadt geholt werden. Der Marktbrunnen auf dem Schloßplatz wurde 1564/66 errichtet, als man eine Wasserleitung aus ausgehöhlten Baumstämmen von einem der Feldbrunnen in die Stadt gelegt hatte. Der Erhaltungsaufwand für die fäulnisanfällige Leitung überstieg jedoch die finanziellen Möglichkeiten der Bürger, so dass die Wasserqualität dieses ersten Laufbrunnens innerhalb der Stadtmauern meistens zu wünschen übrig ließ, wenn er nicht ohnehin versiegte. Nach den Verheerungen des Dreißigjährigen Krieges, dauerte es noch Jahrzehnte, bis der Marktbrunnen wieder floss. Im Jahr 1753 wurde der Marktbrunnen in der heute bekannten Form von den Bürgern neu errichtet, allerdings noch immer mit einer hölzernen und damit reparaturanfälligen Zuleitung von 3060 Schuh Länge (872,1 Meter).

Im Jahr 1810 endlich wurden gusseiserne Röhren der Michelbacher Hütte verlegt. An den Kosten hierfür hatte die Stadtkasse 15 Jahre lang abzuzahlen. 1821 wurde dem steigenden Wasserbedarf der wachsenden Stadt mit einer Leitung vom Kisselborn Rechnung getragen, um weitere neun Laufbrunnen zu speisen. Die Leitung führte rund sechs Kilometer weit von dem Walddistrikt Kisselborn, der in 420 Meter Höhe direkt unterhalb des wenige Jahre später errichteten Jagdschlosses Platte liegt, in die Innenstadt.[28][29] Weitere Brunnen wurden gefasst und in die Stadt geleitet, jedoch konnte dies den Wasserbedarf der aufstrebenden Stadt, besonders in Trockenjahren, nicht zufriedenstellend decken.

Schließlich wurden in den Jahren 1875 bis 1910 mit vier bergmännischen Tiefstollen von 11,5 Kilometern Gesamtlänge die wasserführenden Quarzitadern des Taunuskamms erbohrt (Münzbergstollen, Schläferskopfstollen, Kreuzstollen und Kellerskopfstollen). Diese Stollen endlich boten eine krisensichere Wasserversorgung bei bester Trinkwasserqualität. Sie können zusammen maximal 22.000 Kubikmeter täglich liefern.

Parallel dazu wurden schon weitere Bezugsquellen gesucht und in den Rheinauen bei Schierstein auch gefunden. In mehreren Ausbaustufen entstand hier seit 1901 das Wasserwerk Schierstein. Seit 1961 liefert es als Rheinwasser-Aufbereitungswerk Trinkwasser aus Rheinwasser. Dieses wird über zwei Düker aus der am wenigsten belasteten Strommitte entnommen und einer mehrstufigen Vorbehandlung unterzogen, bevor es über eine Reihe von 30 Schluckbrunnen in das Grundwasser eingespeist und nach einer sechswöchigen Bodenpassage und 180 Meter weiter südlich in einer Reihe von Entnahmebrunnen in Trinkwasserqualität wieder zu Tage gefördert wird. Das Wasserwerk Schierstein kann mit einer Tageskapazität von 40.000 Kubikmetern fast die Hälfte des Wiesbadener Trinkwassers liefern.

Als drittes Standbein der Wasserversorgung besteht seit 1969 ein Anschluss an das Hessische Ried über eine Fernleitung von 55 Kilometer Länge zum Wasserwerk Jägersburger Wald bei Einhausen. Von hier werden bis zu 20.000 Kubikmeter täglich geliefert.

Die Wasserversorgung Wiesbadens obliegt heute der hessenwasser GmbH & Co. KG.

Landwirtschaft, Wein und Sekt

Neroberg mit Weinberg, Monopteros, Opelbad und russisch-orthodoxer Kirche
Henkell-Schlösschen in Biebrich

Der größte landwirtschaftliche Betrieb ist die Domäne Mechtildshausen bei Erbenheim.[30]

Weinrechtlich ist das Stadtgebiet Teil des Rheingaus, des größten hessischen Weinanbaugebietes, dessen Kerngebiet als Landschaft Rheingau westlich der Stadt liegt, aber auch östlich von Wiesbaden wächst noch Rheingauer Wein. Wein wird auf etwa 222 Hektar Rebfläche angebaut in den Stadtteilen Frauenstein (75 Hektar), Dotzheim (10 Hektar), Schierstein (60 Hektar) und Kostheim (73 Hektar) sowie auf der zur Innenstadt gehörenden Einzellage Neroberg (4 Hektar).

Frauenstein grenzt mit den Weinlagen Herrnberg, Homberg und Marschall direkt an den Rheingau. Der Dotzheimer Wein wächst in der Lage Judenkirch (mitunter findet sich auf den Flaschenetiketten die Schreibweise Judenkirsch). In Schierstein gelegen sind der Dachsberg und die Hölle. In Kostheim heißen die Lagen St. Kiliansberg, Steig und Weiß Erd. Die Rebflächen werden von vielen mittelständischen Winzern bewirtschaftet. Der Neroberg, der vom Weingut der Landeshauptstadt Wiesbaden bewirtschaftet wurde, ist seit dem Jahr 2005 an die Hessische Staatsweingüter Kloster Eberbach verpachtet.

Während der Rheingauer Weinwoche wird der Schloßplatz am alten Rathaus und das Dern’sche Gelände für ein paar Tage nach Selbstdarstellung des Veranstalters zur „größten Weintheke der Welt“, wenn Weingüter aus allen Weinbaugemeinden des Rheingaus ihre Weine und Sekte dem Publikum ausschenken.

Mit der Henkell & Söhnlein Sektkellereien KG hat ein namhafter Erzeuger von Deutschem Sekt seinen Hauptsitz und Produktionsstandort in Wiesbaden.

Das kulturelle und vor allem das gastronomische Leben in Wiesbaden wird von Wein und Sekt stärker geprägt als in anderen deutschen Großstädten.

Verkehr

Der Mainzer Ring schließt einige Wiesbadener Stadtteile ein.

Durch das südliche Stadtgebiet von Wiesbaden führt in West-Ost-Richtung die Bundesautobahn A 66 aus dem Rheingau in Richtung Frankfurt am Main. Von ihr zweigen am Schiersteiner Kreuz die A 643 nach Mainz und an der Anschlussstelle Mainzer Straße die A 671 nach Hochheim am Main ab. Im Osten berührt die A 3 das Stadtgebiet. Auf dieser Autobahn sind über das Wiesbadener Kreuz Köln und der Flughafen Frankfurt am Main erreichbar. Folgende Bundesstraßen führen durch das Stadtgebiet: B 54, B 262, B 263, B 417 und B 455.

Seit Fertigstellung der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main 2002 ist Wiesbaden an das ICE-Netz angeschlossen.

Hauptartikel: Nahverkehr in Wiesbaden
Stadtbus der ESWE
Das neobarocke Gebäude des Wiesbadener Hauptbahnhofs

Den öffentlichen Personennahverkehr bedient die ESWE Verkehrsgesellschaft mbH sowie ein Subunternehmen WiBus, zudem über Verbundverknüpfungen teilweise auch die Mainzer Verkehrsgesellschaft (und Subunternehmen) sowie im Regionalverkehr weitere Anbieter. Die Busspur ist eine Wiesbadener Erfindung. Von hier aus verbreitete sie sich über die ganze Welt. Wiesbaden war die erste deutsche Stadt und erste Großstadt der Welt, welche im Jahr 1929 den innerstädtischen Verkehrsbetrieb von Straßenbahnen auf Busse umstellte. Im Jahre 1955 wurde der Straßenbahnbetrieb endgültig eingestellt (siehe Straßenbahn Wiesbaden). Wiesbaden ist damit heute die größte deutsche Stadt, die weder eine Straßenbahn noch eine U-Bahn hat.

1998 wurde eine Wiesbadener Stadtbahn als Ergänzung zum Busliniennetz und Verbindung nach Bad Schwalbach als Idee eingebracht und fand sowohl Befürworter als auch Gegner. Das Projekt wurde 2001 eingefroren und steht seit 2011 wieder auf der Agenda.

Wiesbaden ist an das S-Bahn-Netz Rhein-Main angeschlossen. Der Hauptbahnhof ist Endhaltestelle der S-Bahn-Linien S1, S8 und S9 aus Richtung Frankfurt am Main/Offenbach am Main/Hanau. Außerdem führt von Wiesbaden aus die rechte Rheinstrecke über Rüdesheim am Rhein bis nach Koblenz sowie die Ländchesbahn über die Vororte Erbenheim, Igstadt und Auringen/Medenbach nach Niedernhausen mit Anschluss nach Limburg an der Lahn.

Alle Linien im Wiesbadener und Mainzer Stadtgebiet sind zu einheitlichen Preisen innerhalb des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) zu benutzen. Für Verbindungen aus dem und in das Gebiet des Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbunds (RNN) kann auch dieser Tarif bis Wiesbaden angewendet werden.

In Wiesbaden befindet sich die Nerobergbahn, eine mit Wasser betriebene Standseilbahn.

In der Nähe der Stadt gelegen ist das Funkfeuer WBD einer internationalen Luftstraße.

Luftbild vom Rheinufer in Wiesbaden-Biebrich mit dem Biebricher Schloss

Wiesbaden liegt an den Bundeswasserstraßen Rhein und Main. Es verfügt in Schierstein über einen Hafen, während in Biebrich nur an der Kaimauer angelegt werden kann. Im Sommerhalbjahr verkehren Schiffe verschiedener Personenschifffahrtsgesellschaften. Gegenüber von Gustavsburg liegt im Main die Kostheimer Schleuse, die Schleuse mit dem höchsten Fahrzeugaufkommen in Europa. Der ehemalige Floßhafen in einem Nebenarm der Mainmündung, der die Maaraue vom Festland trennt, wurde noch bis in die 1960er für die Flößerei genutzt und leidet stark unter Verschlammung. Heute liegen hier eine schwimmende Halle für die Patrouillenboote der Wasserschutzpolizeistation auf der Maaraue sowie diverse kleinere private Boote.

Tourismus

Der Tourismus, verbunden mit der Funktion als Kur-, Kongress- und Landeshauptstadt, bietet einen nicht unerheblichen Wirtschaftsfaktor, auch wenn er kein bestimmendes Element darstellt. Die Übernachtungszahlen lagen im Jahr 2010 bei 1,017 Millionen Übernachtungen.[31] Zum Vergleich: Berlin: 11,33 Millionen; Frankfurt am Main: 3,93 Millionen; Bremen: 1,04 Millionen; Heidelberg: 0,83 Millionen.

Es stehen in 67 Hotels und Pensionen etwa 6200 Betten zur Verfügung. Die Jugendherberge am Elsässer Platz ist eine der größten in Deutschland und hat 220 Betten. Hinzu kommen drei Campingplätze mit 6400 Gästen beziehungsweise 11.800 Übernachtungen jährlich.

Touristik-Routen

Die Rheingauer Riesling-Route führt von Flörsheim-Wicker über Hochheim kommend durch das südliche Stadtgebiet in den Rheingau bis Lorchhausen. Der Rheinsteig, der neue Wanderweg von Wiesbaden-Biebrich nach Bonn, berührt alle Burgen auf der rechten Seite des Mittelrheins. In Wiesbaden beginnt die Bäderstraße. Sie führt über Bad Schwalbach und Schlangenbad nach Bad Ems an der Lahn.

Radfernwege: Die Uferwege von Rhein und Main sind durch den Hessischen Radfernweg R3 (Rüdesheim am RheinTann (Rhön)), den Main-Radweg und den rechtsrheinischen Rheinradweg erschlossen. Der Rheinradweg macht noch einen Abstecher von Wiesbaden-Biebrich zur Innenstadt, ist aber unvollständig ausgeschildert. Der Hessische Radfernweg R6 (Bad Arolsen (Diemelstadt)–Rosengarten (Lampertheim) tangiert die östlichen Stadtteile und überquert in Mainz-Kostheim den Main.

Über das Sommerhalbjahr, immer an Sonn- und Feiertagen, erschließt die Nassauische Touristik-Bahn auf der 1983 stillgelegten Aartalbahn nach Bad Schwalbach und Hohenstein mit musealen Fahrzeugen den Taunus für Ausflügler und Wanderer. Erreichbar sind vom Bahnhof Wiesbaden-Dotzheim aus derzeit die Stationen Chausseehaus, Eiserne Hand, Hahn-Wehen, Bleidenstadt, Bad Schwalbach, Breithardt und Hohenstein.[32] Wegen defekter Anlagen ist der Zugverkehr bis 2012 ausgesetzt.

Die Route der Industriekultur Rhein-Main umfasst die Talsohle (Industriegeschichte zwischen Neroberg und Salzbachtal) und die Flussroute (Industriegeschichte zwischen Schierstein und Mainz-Kostheim).

Die Deutsche Fachwerkstraße verläuft durch das westliche Stadtgebiet: von Hochheim über Eltville nach Idstein und Limburg an der Lahn.

Film und Medien

Das Buch Hollywood am Kochbrunnen[33] (1995) befasst sich mit Wiesbadens Film- und Fernsehgeschichte. Demnach gilt der in Wiesbaden-Biebrich entstandene Stummfilm Das Schloss des Schreckens[34] (1919) vom deutschen Filmpionier Georg Dengel als Ursprung von Wiesbadens Geschichte als Filmstadt.

Deutsches Filmhaus der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in der Murnaustraße 6

Heute haben in Wiesbaden zahlreiche Medienunternehmen ihren Sitz. Beispielhaft sei hier der Standort Unter den Eichen genannt. Dort hatte nach dem Zweiten Weltkrieg eine Tochtergesellschaft der UFA, die AFIFA ihre Produktionsstätte gefunden. In den Filmstudios wurde eine Vielzahl von deutschen Nachkriegsfilmen produziert. Von 1964 bis 1984 hat das ZDF von dort gesendet.[35] Heute ist hier noch die Taunusfilm GmbH angesiedelt, in der zahlreiche Fernsehproduktionen durchgeführt werden, sowie der Fachbereich DCSM der Hochschule, an der man die Studiengänge Kommunikationsdesign, Innenarchitektur, Medienwirtschaft und Medieninformatik absolvieren kann. Seit 2002 befindet sich dort auch der nichtkommerzielle Lokalsender Radio Rheinwelle.

Wiesbaden ist aber auch als Sitz von Filmverbänden und -institutionen von überregionaler Bedeutung. So befindet sich die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) ebenso in der hessischen Landeshauptstadt wie die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) oder die Filmbewertungsstelle (FBW). Ebenso die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, die einen Großteil des deutschen Filmerbes verwaltet, pflegt und erhält sowie das Archiv des Deutschen Filminstitutes.

Direkt im Wiesbadener Landtag unterhält der Hessische Rundfunk ein Fernseh- und Hörfunkstudio. Außerdem ist in der Nähe die Redaktion des TV-Politmagazins „de facto“ untergebracht. Nicht weit vom Landtag entfernt betreibt der private Radiosender Hit Radio FFH sein Regionalstudio.

Seit dem 20. Februar 2007 sendet der Stadtsender TV-Wiesbaden[36], ein Regionalprogramm in Wiesbaden.

Daneben sind zahlreiche Verlage in der Stadt ansässig (unter anderem Deutscher Genossenschafts-Verlag, Verlag Dr. Th. Gabler, Westdeutscher Verlag und Vieweg)

In Wiesbaden erscheinen die Tageszeitungen Wiesbadener Kurier und Wiesbadener Tagblatt.

Bildung

Hochschule RheinMain, Gebäude Bleichstraße
Hessenkolleg in der Alexandrastraße
Volkshochschule im Europaviertel an der Schiersteiner Straße

In Wiesbaden ist eine Fachhochschule, die Hochschule RheinMain, beheimatet. Diese wurde 1971 durch Zusammenschluss von Ingenieurschulen in Geisenheim, Idstein und Rüsselsheim sowie der Werkkunstschule Wiesbaden gegründet und ist eine Fachhochschule des Landes Hessen. Von den insgesamt etwa 10.000 Studenten der Hochschule fallen etwa 5.900 dem Standort Wiesbaden zu.[37]

Die ehemals am Hauptcampus der Hochschule angesiedelte Verwaltungsfachhochschule heißt seit 1. Januar 2011 „Hessische Hochschule für Polizei und Verwaltung (HfPV)“ und hat ihren Hauptsitz in der Schönbergstr. 100 in Wiesbaden-Kohlheck.

Als die European Business School, beheimatet in Oestrich-Winkel und Wiesbaden, im Juni 2010 eine zweite Fakultät (die EBS Law School) eröffnete, benannte sie sich in EBS Universität für Wirtschaft und Recht um. Die Stadt Wiesbaden wähnte sich damit im Status einer Universitätsstadt.[38][39] Da es sich um eine private Hochschule handelt, muss sie aber zunächst vom Wissenschaftsrat akkreditiert werden. Der erste Antrag wurde jedoch zurückgewiesen. Wiesbaden ist daher weiterhin die nach Einwohnern größte Stadt und neben Schwerin die einzige Landeshauptstadt in der Bundesrepublik Deutschland, die keine Universitätsstadt ist.[40] Mittlerweile nennt sich die EBS, die unverändert den Status einer „Hochschule mit Promotionsberechtigung“ innehat, „Universität in Gründung“.

Die Geschäftsräume der privaten Hochschule befanden sich bis 2010 im Stadtteil Schierstein. Die juristische Fakultät (Law School) und die Hochschulleitung sollen Ende 2013 einen Neubau in der Gerichtsstraße 2 im Stadtbezirk Wiesbaden-Mitte beziehen. Bis dahin sind sie nahe dem Wiesbadener Hauptbahnhof im sogenannten Atriumhaus untergebracht, das mehr als 10 Jahre leerstand und eigens dafür von der Landeshauptstadt Wiesbaden für 8,5 Millionen Euro erworben und saniert wurde.[41] [42] Die wirtschaftliche Fakultät (Business School) bleibt weiterhin in Oestrich-Winkel.

Die Hochschule Fresenius zog 1995 von Wiesbaden nach Idstein um. Die Dr.-Horst-Schmidt-Klinik ist als städtisches Krankenhaus ein Akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Die Größe des Bildungsangebotes zeigt sich in den über hundert staatlichen und privaten Schulen. Neben 40 Grundschulen gibt es 23 berufsbildende Schulen, 12 Gymnasien, 7 Realschulen, 7 Hauptschulen, 9 Sonderschulen und 7 Gesamtschulen.

Eine Besonderheit ist das Hessenkolleg Wiesbaden, das in der Erwachsenenbildung die allgemeine Hochschulreife (Abitur) eröffnet.

Roncalli-Haus, Friedrichstraße

Der Erwachsenenbildung dienen ferner die Kursangebote der Volkshochschule Wiesbaden[43] und der Katholischen Erwachsenenbildung mit den Bildungswerken[44] Wiesbaden, Rheingau und Untertaunus mit Sitz im Roncalli-Haus.

Karitative und gemeinnützige Strukturen

Männerwohnheim der Heilsarmee in der Schwarzenbergstraße

In Wiesbaden betreiben der Evangelische Verein für Innere Mission Frankfurt (EVIM)[45] ebenso wie die Caritas mehrere Einrichtungen zur stationären Betreuung und Pflege älterer Menschen. Das Johannesstift betreibt ein Jugendhilfezentrum.[46] Neben dem Deutschen Roten Kreuz, das ein Krankenhaus betreibt, ist namentlich der Arbeiter-Samariter-Bund mit einer Rettungswache aktiv. Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft betreibt Stationen am Rheinufer. Es wurde eine Wiesbadener Tafel eingerichtet. Die Heilsarmee betreibt ein Männerwohnheim für Obdachlose in der Stadt.

Dienstleistungsunternehmen

Wiesbaden als Teil des Rhein-Main-Gebietes ist in erster Linie eine Dienstleistungsstadt, auch aufgrund des hohen Verwaltungsanteils als Landeshauptstadt.

Mit der Nassauischen Sparkasse (Naspa) hat seit dem Jahr 1840 eine der größten und traditionsreichsten deutschen Sparkassen mit über 2000 Mitarbeitern ihren Stammsitz in Wiesbaden. Die aus der Nassauischen Brandversicherungsanstalt von 1767 und den Hessen-Nassauischen Versicherungsanstalten hervorgegangene Zweigniederlassung Wiesbaden der SV SparkassenVersicherung ist mit 800 Mitarbeitern der zweitgrößte Standort des neuen Unternehmens neben der Zentrale in Stuttgart.[47] Größter privater Arbeitgeber der Stadt ist mit rund 3900 Mitarbeitern die R+V Versicherung, die neben anderen Adressen für ihre Konzernzentrale in Wiesbaden am Kureck ein Hochhaus gebaut hatte. Im Jahr 2008 legte das Unternehmen den Grundstein für ein neues Bürogebäude mit 1300 Arbeitsplätzen in der John-F.-Kennedy-Straße (2011 umbenannt in Raiffeisenplatz). Nach dessen Fertigstellung sind die Mitarbeiter vom Kureck 2010 hierher umgezogen.[48] Daneben finden sich hier bekannte Firmen wie DBV-Winterthur Versicherungen, CSC Deutschland oder Ferrari Deutschland (Schierstein).

Verarbeitendes Gewerbe

Der Anteil der verarbeitenden Industrie ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zurückgegangen, er macht mittlerweile etwas weniger als ein Drittel der Wiesbadener Wirtschaftsleistung aus.

Zu erwähnen sind Abbott (Delkenheim), Kion Group (Mainz-Kostheim) oder Federal Mogul (Schierstein). Der schwedische SCA-Konzern produziert an dem 1885 von Hubert Anton Disch als Holz-Cellulose-Fabrik gegründeten und später von der Zellstoff Waldhof (Markenname Zewa) übernommenen Standort in Mainz-Kostheim weiterhin Hygiene-Papiere.[49] Erbenheim und Nordenstadt sind Standorte der Smiths Heimann GmbH, einem international führenden Unternehmen für Röntgenprüfsysteme, die auf Flughäfen eingesetzt werden.[50] Ein Tochterunternehmen des Bilfinger Berger-Konzerns, die Bilfinger Berger Ingenieurbau GmbH, hat ihre Hauptverwaltung in Wiesbaden.[51] Wiesbaden war auch Standort eines der Vorläuferunternehmen des Konzerns, der Julius Berger Tiefbau AG.

Am Rhein liegen traditionsreiche Industriestandorte wie das Dyckerhoff-Betriebsgelände mit benachbart gelegenen Steinbruch, der nach und nach als Mülldeponie verfüllt wird (Mainz-Amöneburg). Des Weiteren der etwa einen Quadratkilometer große von der InfraServ Wiesbaden betriebene Industriepark Kalle-Albert (Biebrich und Mainz-Amöneburg), in dem sich neben dem Stammwerk der Kalle-Gruppe[52] die SE Tylose Deutschland und etwa 80 weitere Unternehmen niedergelassen haben. Unweit dieses Industrieparkes ist die Hauptverwaltung der SGL Carbon angesiedelt, einem der führenden Graphit-Hersteller.

Organisationen

Des Weiteren ist Wiesbaden Sitz zahlreicher anderer Organisationen, wie des Karl-Bräuer-Instituts des Bundes der Steuerzahler, der Gesellschaft für deutsche Sprache oder der Schufa. Von den im Landtag vertretenen Parteien haben die CDU, die SPD, die FDP und Bündnis 90/Die Grünen ihre Landesgeschäftstellen in Wiesbaden eingerichtet.

Öffentliche Einrichtungen

Der Hessische Landtag hat seinen Sitz im ehemaligen nassauischen Stadtschloss am Schloßplatz
Hauptgebäude des Bundeskriminalamtes

Seit 1945 ist Wiesbaden Landeshauptstadt von Hessen; hier sind alle Verfassungsorgane des Landes Hessen mit Ausnahme des Hessischen Rechnungshofes angesiedelt. Dazu gehören der Hessische Landtag und die Hessische Landesregierung mit der Hessischen Staatskanzlei als Sitz des Hessischen Ministerpräsidenten und die acht Landesministerien. Nicht zuletzt haben hier der Staatsgerichtshof des Landes Hessen als Verfassungsgericht und der Hessische Datenschutzbeauftragte ihren Sitz.

Wiesbaden ist der Standort mehrerer Bundesbehörden: 1951 zog das Bundeskriminalamt (BKA) als erste Bundesbehörde nach Wiesbaden.[53] 1956 wurde das Hochhausgebäude für das Statistische Bundesamt (Destatis) in der Nähe des Wiesbadener Hauptbahnhofes fertig gestellt.[54] Im Jahre 2003 entbrannte ein Streit zwischen Politikern und Bürgerinitiativen um den damals geplanten Umzug des Bundeskriminalamtes nach Berlin, welcher jedoch nicht verwirklicht wurde. Nach dem Aufbau der Bundeswehr wurde Wiesbaden Standort einer Wehrbereichsverwaltung.

Ferner haben auch das Landespolizeipräsidium[55], das Hessische Landeskriminalamt, das Polizeipräsidium Westhessen, die Hessische Polizeiakademie (bis Dezember 2009: Hessische Polizeischule), das Präsidium für Technik, Logistik und Verwaltung, das Hessische Bereitschaftspolizeipräsidium, das Landesamt für Verfassungsschutz Hessen, das Hessische Amt für Versorgung und Soziales, das Hessische Statistische Landesamt, das Hessische Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation, das Hessische Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen sowie das Amt für Straßen- und Verkehrswesen Wiesbaden, das Hessische Hauptstaatsarchiv, das Landesamt für Denkmalpflege Hessen, das Hessische Landesamt für Umwelt und Geologie und einige Außenstellen des Regierungspräsidiums Darmstadt ihren Sitz in der Stadt.

In Wiesbaden befinden sich ein Amtsgericht und Landgericht, eine Staatsanwaltschaft, ein Verwaltungsgericht, Arbeitsgericht und Sozialgericht in einem gemeinsam genutzten Justizzentrum.[56] In der Holzstraße befindet sich eine Justizvollzugsanstalt für den Jugendstrafvollzug.

Zwei Kommunale Spitzenverbände haben ihren Sitz in Wiesbaden: der Hessische Städtetag[57] und der Hessische Landkreistag.[58]

An Selbstverwaltungskörperschaften der Berufsstände finden sich hier die Ingenieurkammer Hessen[59], die Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen[60], die Handwerkskammer Wiesbaden, deren Bezirk vom Main-Kinzig-Kreis im Osten bis zum Rheingau-Taunus-Kreis im Westen reicht[61] und die Industrie- und Handelskammer Wiesbaden für den Bereich Wiesbaden, Hochheim und Rheingau-Taunus-Kreis.[62] Als eine der gesetzlichen Unfallversicherungen hat die Berufsgenossenschaft Druck und Papierverarbeitung ihre Hauptverwaltung in Wiesbaden.

Die Feuerwehr der Stadt Wiesbaden ist eine Berufsfeuerwehr und als solche für die nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr in der Stadt zuständig. Sie beschäftigt 302 Beamte, die sich in 49 Mann starke Schichten auf drei Feuerwachen im Stadtgebiet verteilen, hinzu kommen 600 ehrenamtliche Kräfte in den 20 Freiwilligen Feuerwehren und über 360 Nachwuchskräfte in den Jugendfeuerwehren. Daneben existieren in Wiesbaden sechs Werkfeuerwehren mit insgesamt 107 Beschäftigten, die jedoch nicht zur Feuerwehr Wiesbaden gehören.

US-Militäreinrichtungen

Luftbild des Militärflugplatzes Erbenheim der US-Air-Force bei Wiesbaden-Erbenheim
Eingang des Militärflugplatzes Erbenheim
Amelia Earhart Complex am Konrad-Adenauer-Ring

Mehrere Gebiete der innenstadtnahen Außenbezirke werden oder wurden als US-Militärstützpunkt genutzt. Auf dem Gelände des Militärflugplatzes Erbenheim befindet sich das Hauptquartier der 1. US-Panzerdivision, das 58. Heeresfliegerregiment und die 205. Brigade des militärischen Geheimdienstes. Außer auf dem Airfield gibt es derzeit in Wiesbaden noch Militärdienststellen im Amelia Earhart Complex. Dort residiert das U.S. Army Corps of Engineers – Europe. Ferner gibt es im Stadtgebiet noch die Mainz-Kastel Storage Station und den American Arms Office Tower.

Nachdem die Zentrale des American Forces Network im Mai 2004 aus Frankfurt/Main nach Mannheim in die Coleman Barracks umgezogen ist, hat man auf dem Airfield ein regionales Studio eingerichtet (AFN-Hessen), um die in Wiesbaden und Umgebung stationierten Soldaten mit Rundfunk und Nachrichten zu versorgen.

Als Wohngebiete für die amerikanischen Streitkräfte des Militärflugplatzes Erbenheim dienen auch heute noch die nordöstliche gelegenen US-amerikanischen Housings Aukamm, Crestview und Hainerberg Village.

Im Wiesbadender Camp Lindsey war bis 1973 das Europa-Hauptquartier der US Air Force beheimatet. Aus dem Camp Lindsey, dem Camp Pieri in Dotzheim, und dem US-Militärhospital in der südwestlichen Innenstadt sind die US-Amerikaner 1993 abgezogen.

Die Stadtplanung unterzog diese ehemaligen Kasernen einer Konversion mit dem Ziel einer künftigen zivilen Nutzung. Nach dem Abzug der Amerikaner aus Camp Lindsey, dem heutigen Europaviertel, finden sich dort heute einer der drei Wiesbadener Standorte des Bundeskriminalamts, die Volkshochschule sowie mehrere städtische Behörden, sowie Gewerbeflächen und eine Vielzahl neu gebauter moderner Eigentumswohnungen. In den Gebäuden des Camp Pieri befindet sich heute eines der Studierendenwohnheime der Fachhochschule. Das US-Hospital wurde zu einem Behördenzentrum für Behörden mit bestimmten Anforderungen an die äußere Sicherheit wie Polizei, Staatsanwaltschaft und Verfassungsschutz.

Die US-Regierung gab 2004/2005 bekannt, dass die US-Streitkräfte im Zuge des Transformationsprozesses in Europa neu aufgestellt werden sollen. Im Laufe der Jahre und der Planungen wurde bekanntgegeben, dass das Hauptquartier der US-Army Europe von Heidelberg nach Wiesbaden verlegt werden soll. Es wurde beschlossen, die Fläche am Airfield um 41 ha zu erweitern. Die Stadt Wiesbaden hat sich bereit erklärt, diese Flächen den US-Streitkräften zur Verfügung zu stellen. Aufgrund dieser Entscheidung wurde ab 2009 damit begonnen, die Infrastruktur der militärischen Einrichtungen zu modernisieren. Ende 2009 wurde mit dem Bau einer neuen Housing-Area im südlichen Bereich des Airfields begonnen. Im Frühjahr 2010 wurde mit dem Baubeginn des neuen Kommando- und Führungszentrums auf dem Paradeplatz des Airfields begonnen. Durch diese Umstrukturierung wird die Zahl der in Wiesbaden stationierten Soldaten zunehmen. Die Umstrukturierung des Wiesbadener Standortes soll bis zum Jahr 2012/2013 andauern.[63]

Sehenswürdigkeiten

[64][65][66]

Schloßplatz

Hauptartikel: Schloßplatz (Wiesbaden)
Luftbild der Innenstadt mit Stadtschloss, Schloßplatz, Rathaus und Marktkirche (v. l.)
Der Wiesbadener Schloßplatz: links das Alte Rathaus, rechts das ehemalige Stadtschloss der nassauischen Herzöge, heute Sitz des Hessischen Landtags

Als Mittelpunkt der historischen Altstadt innerhalb des Historischen Fünfecks bildet der Schloßplatz die Keimzelle des mittelalterlichen Wiesbadens und ein Ensemble von historischen Gebäuden. Hier stehen das älteste erhaltene Gebäude der Innenstadt, das Alte Rathaus, erbaut 1608 bis 1610, das heute als Standesamt dient, sowie das von Georg von Hauberrisser 1884 bis 1887 errichtete Neue Rathaus.

Die Nordseite des Platzes dominiert das ehemalige Stadtschloss der Nassauischen Herzöge aus den Jahren 1837 bis 1842, dessen erhaltene historischen Innenräume im Kontrast zu seinem schlichten Äußeren stehen. Während Wiesbadens Zeit als Weltkurstadt nutzte Kaiser Wilhelm II. das Stadtschloss bei seinen zahlreichen Aufenthalten als Wohnsitz. Heute ist hier der Hessische Landtag untergebracht. Der zugehörige Plenarsaal befindet sich im Innenhof.

Die 1853 bis 1862 von Carl Boos erbaute evangelische Marktkirche mit ihren fünf Türmen, von denen der 98 m hohe Hauptturm bis heute das höchste Gebäude der Stadt ist, wurde als „Nassauer Landesdom“ nach dem Vorbild von Schinkels Fiedrichswerderscher Kirche in Berlin als größter Backsteinbau Nassaus erbaut.

Den östlichen rechtwinkligen Abschluss des Schloßplatzes bildete die 1898 bis 1901 von Felix Genzmer erbaute Höhere Töchterschule. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, ebenso wie der Hauptgiebel des Neuen Rathauses. Südlich von Neuem Rathaus und Marktkirche befindet sich der historische Marktkeller, der von der Marktsäule gekrönt wird. Davor liegt das neu gestaltete Dern'sche Gelände, auf dem mittwochs und samstags der Wiesbadener Wochenmarkt stattfindet. Außerdem wird das Dern'sche Gelände häufig für Freiluft- und Zirkusveranstaltungen genutzt.

Wilhelmstraße und Kureck

Der elegante Prachtboulevard der Kurstadt: die Wilhelmstraße
Der Kurpark um das Jahr 1900
Das Kureck, Taunusstraße, Kranzplatz und Kochbrunnenplatz

Am östlichen Rand des Historischen Fünfecks verläuft die elegante Wilhelmstraße. Neben noblen Geschäften und Cafés stehen hier das Landesmuseum, der Nassauische Kunstverein, der sich auf junge zeitgenössische Kunst spezialisiert, das 1813 bis 1817 erbaute Erbprinzenpalais (heute Industrie- und Handelskammer) und die Villa Clementine, die 1888 Schauplatz des Wiesbadener Prinzenraubs wurde und später Kulisse für die Verfilmung von Thomas MannsBuddenbrooks“ war. Das jährlich Anfang Juni ausgerichtete Wilhelmstraßenfest (offiziell: „Theatrium“) gilt als größtes Straßenfest Deutschlands.

An der Ostseite der Wilhelmstraße wurde 1860 der Landschaftspark Warmer Damm angelegt. An der östlich von ihm verlaufenden Paulinenstraße steht die Söhnlein-Villa, die wegen ihres Washingtoner Vorbilds auch „Weißes Haus“ genannt wird.

Am nördlichen Ende der Wilhelmstraße befindet sich das so genannte Kureck. Mittelpunkt ist das Bowling Green, eine rechteckige Grünfläche mit zwei imposanten Kaskadenbrunnen, die von einem hufeisenförmigen Gebäudeensemble umschlossen wird: Den Blickfang im Osten bildet das 1905 bis 1907 von Friedrich von Thiersch erbaute Kurhaus, in dem unter anderem die Spielbank untergebracht ist. Hinter dem Kurhaus erstreckt sich der etwa 6,5 Hektar große, nach Vorbild englischer Gärten angelegte Kurpark. Im Norden des Bowling Greens stehen die Kurhauskolonnaden, mit 129 m Länge die längste Säulenhalle Europas. Ihr gegenüber die Theaterkolonnaden mit dem 1894 eröffneten Hessischen Staatstheater. Auf der anderen Seite der Wilhelmstraße, gegenüber dem Bowling Green, befindet sich ein Denkmal für Kaiser Friedrich III. sowie das Nobelhotel Nassauer Hof.

Ganz in der Nähe des Bowling Greens liegt der Kranzplatz direkt neben dem Kochbrunnenplatz mit dem Kochbrunnentempel. Der Kochbrunnen ist mit einer Förderleistung von etwa 500.000 Liter pro Tag und einer Temperatur von 67 °C die ergiebigste Wiesbadener Thermalquelle. In der ehemaligen Trinkhalle am Westrand des Platzes befindet sich heute ein Restaurant. Um den Platz gruppierten sich einige der Wiesbadener Grandhotels: so des älteste Hotel Deutschlands, der bereits 1486 gegründete „Schwarze Bock“, das ehemalige „Palasthotel“ – es war das erste überhaupt mit Zimmertelefon – sowie das „Hotel Rose“, in dem seit September 2004 die Hessische Staatskanzlei residiert.

Sonstige Innenstadt

Unweit des Kranzplatzes steht das historische Kaiser-Friedrich-Bad von 1913, ein römisch-irisches Bad, das von den Thermalquellen mit Wasser beliefert wird, sowie das Römertor, an dem Reste der römischen Heidenmauer erhalten sind.

Die Adolfsallee sowie deren Verlängerung, die Adolfsstraße, führt von Süden auf den klassizistischen Luisenplatz mit dem Waterloo-Obelisk als Denkmal für die nassauischen Gefallenen der Schlacht bei Waterloo im Jahre 1815. In der Sichtachse des Platzes steht an seinem Kopfende die katholische St.-Bonifatius-Kirche in neogotischem Stil mit ihren beiden 68 m hohen Türmen. Sie wurde von 1844 bis 1849 erbaut. Am Luisenplatz, unter dem 1984 eine Tiefgarage gebaut und der dann nach historischem Vorbild wieder angelegt wurde, ist auch der Sitz des Hessischen Kultusministeriums.

Am Südrand des Luisenplatzes verläuft die Rheinstraße nach Westen auf die 1892 bis 1894 von Johannes Otzen erbaute Ringkirche mit ihrem 65 m hohem Zwillingsturm zu. In diesem Bau wurde erstmals das revolutionäre „Wiesbadener Programm“ umgesetzt, welches für den evangelischen Kirchenbau in Deutschland bis zum Ersten Weltkrieg richtungsweisend war. An der Rheinstraße steht auch die Hessische Landesbibliothek mit 600.000 Bänden und historischem Lesesaal, das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie die Hauptverwaltung der Nassauischen Sparkasse.

Die Bahnhofstraße verbindet das Neue Rathaus und die Marktkirche am Schloßplatz mit dem Hauptbahnhof. Der Kopfbahnhof mit zehn Gleisen und seinem 40 m hohen Uhrturm in rotem Sandstein entstand 1904 bis 1906 im Stil des Neobarock. Am Bahnhof beginnt auch die um 1900 angelegte, baumbestandene und mit prächtigen Fassaden versehene Ringstraße. An deren Ecke zur Moritzstraße steht das Landeshaus, welches heute das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung beherbergt. Am Gutenbergplatz, im Rücken des Landeshauses befindet sich die Lutherkirche, die in den Formen des Jugendstils und ebenfalls nach den Grundsätzen des Wiesbadener Programms errichtet wurde.

Außerhalb der Innenstadt

(Reihenfolge im Uhrzeigersinn)

Die 1888 eröffnete Nerobergbahn
Das barocke Schloss Biebrich mit seinem Park: ehemalige Residenz der Herzöge von Nassau
Die Russische Kirche auf dem Neroberg mit ihren vergoldeten Kuppeln

Vom nördlich der Innenstadt gelegenen Nerotal aus erreicht man mit der 1888 erbauten Nerobergbahn – einer durch Wasserballast betriebenen Standseilbahn – den 245 m hohen Hausberg der Stadt Wiesbaden, den Neroberg. Hier erhebt sich neben dem Städtischen Weingut die Russische Kirche (im Volksmund auch „Griechische Kapelle“ genannt) mit ihren vergoldeten Kuppeln. Vom Neroberg mit seinem Monopteros und dem Opelbad bietet sich eine schöne Aussicht auf die Innenstadt bis hin zum Rhein.

Auf der Taunus-Anhöhe Platte liegt das ehemalige klassizistische Jagdschloss Platte, das Herzog Wilhelm I. Anfang des 19. Jahrhunderts errichten ließ. 1945 wurde es bei einem Luftangriff zerstört. Als gesicherte Ruine und mit einem gläsernen Wetterschutzdach versehen, wird es heute als Veranstaltungsort für Feste genutzt.

Die Burg Sonnenberg im Stadtteil Sonnenberg stammt aus dem 13. Jahrhundert und erhebt sich auf einem Felsen inmitten eines engen Tals. Von ihrem Turm aus kann man gut die größtenteils noch erhaltene Stadtmauer von Sonnenberg erkennen.

Aus dem frühen 18. Jahrhundert stammt die als achteckiger Zentralbau ausgeführte barocke Dorfkirche von Naurod am nordöstlichen Rand des Wiesbadener Stadtgebietes.

Die Nikolauskirche im Stadtteil Bierstadt, eine romanische Saalkirche mit Turm aus dem 12. Jahrhundert, ist die älteste Kirche Wiesbadens.

Im Stadtteil Mainz-Kastel ist im Museum Römischer Ehrenbogen das Fundament des „Germanicus-Bogens“ zu sehen. Dieser Ehrenbogen war im Jahr 19 n. Chr. zum Gedenken an den Feldherrn Germanicus Julius Caesar, Sohn des Drusus, erbaut worden und war über 20 m hoch und mehr als 12 m breit. Am Kasteler Rheinufer steht die 1832 bis 1833 als Festung des Deutschen Bundes erbaute Reduit. Sie beherbergt das Museum Castellum mit Exponaten aus mehreren Epochen der Lokalgeschichte, unter anderem aus der Römerzeit. Im Norden Kastels liegt der 1497 als Teil der Kasteler Landwehr errichtete Rundturm der Erbenheimer Warte.

Die Mosbacher Sande, nach dem ehemaligen Dorf Mosbach zwischen Wiesbaden und Biebrich benannt, sind Fundstätte etwa 600.000 Jahre alter Eiszeittiere. Ein Teil der Fundstätte liegt im gesperrten Gelände des Dyckerhoff-Steinbruchs im Wiesbadener Stadtteil Mainz-Amöneburg. Der Mosbacher Löwe (Panthera leo fossilis) gilt als größter Löwe Europas.

Das barocke Biebricher Schloss entstand 1700 bis 1750 direkt am Rheinufer in Biebrich. Das Residenzschloss der Nassauischen Herzöge liegt am Südende des 50 ha großen Schlossparks, der im Stil englischer Landschaftsgärten mit einem Teich und der Mosburg als künstlicher Ruine angelegt wurde. Hier findet jedes Jahr zu Pfingsten das traditionelle Pfingst-Reitturnier (Dressur- und Springreiten) statt.

Der Schiersteiner Hafen in Wiesbaden-Schierstein mit seiner Regattastrecke bietet eine schöne Hafenpromenade mit mediterranem Flair. Beim alljährlich im Juli stattfindenden Hafenfest mit abschließendem Feuerwerk wird auch ein Drachenboot-Rennen ausgerichtet. Unweit des Hafens steht in den engen Gassen des alten Ortskerns die barocke Christophoruskirche.

Die Nassauische Touristik-Bahn unterhält auf einem Teilabschnitt der zwischen dem Bahnhof Wiesbaden Ost und Diez stillgelegten Strecke der Aartalbahn einen Museumsbahnbetrieb ausgehend vom Heimatbahnhof Dotzheim, an dem sich ein Eisenbahnmuseum befindet. Die Strecke ist in Hessen als Kulturdenkmal eingestuft und steht unter Denkmalschutz.[32] Sie gilt vom Bahnhof Wiesbaden Ost bis zur Landesgrenze bei Aarbergen-Rückershausen mit 40 Bahn-Kilometern als längstes (technisches) Baudenkmal Hessens.

Seit 800 Jahren steht auf einem Felsen in der Ortsmitte von Frauenstein die gleichnamige Burgruine mit einem erhaltenen Bergfried.

Am nordwestlichen Stadtrand von Wiesbaden, schon im Waldgebiet des Taunus, ist der Tier- und Pflanzenpark Fasanerie ein beliebtes Ausflugsziel. Von hier aus sind auch Wanderungen auf den Schläferskopf mit seinem Aussichtsturm möglich.

Denkmale in Wiesbaden

Kultur und Sport

Hauptartikel: Kultur in Wiesbaden

Theater und sonstige Veranstaltungsorte

Staatstheater mit Friedrich Schiller-Denkmal

Das am 16. Oktober 1894 von Kaiser Wilhelm II. feierlich eröffnete heutige Hessische Staatstheater ist das bedeutendste Theater der Stadt. Mit 600 Mitarbeitern bietet es auf insgesamt fünf Bühnen 20 Neuinszenierungen im Jahr.[67] Alljährlich finden hier bereits seit 1896 die Internationalen Maifestspiele statt. Im Jahr 2004 fanden sich zu 886 Aufführungen über 300.000 Besucher ein. Dies bedeutete im Großen Haus eine Auslastung von rund 75 Prozent.[68]

Wiesbadener Kurhaus mit Festsälen und Spielbank

Die Rhein-Main-Hallen an der Ecke Wilhelmstraße/Rheinstraße wurden 1957 eröffnet und in den letzten Jahren umfangreichen Modernisierungen unterzogen. Sie bilden häufig den Rahmen für Messen (zum Beispiel die jährlich stattfindende Verbrauchermesse „HAFA“), Konzerte, Kongresse und sonstige Veranstaltungen. Hier fand auch schon der bekannte von der Deutschen Sporthilfe ausgerichtete Ball des Sports statt. Insgesamt sind es etwa 110 Veranstaltungen mit 400.000 Besuchern im Jahr.[69]

Das Kurhaus, in dem auch die Spielbank untergebracht ist, beherbergt zwei Festsäle, in denen vor allem im größeren Friedrich-von-Thiersch-Saal ein breit gefächertes Kulturangebot dargeboten wird.

Weitere bekannte Veranstaltungsorte sind das Pariser Hoftheater, der Tattersall, das Thalhaus und das Kulturzentrum Schlachthof.

Außerdem befindet sich in Wiesbaden eine der ältesten Tanzschulen in Deutschland, die Tanzschule Bier, welche 1897 gegründet wurde und somit die älteste Tanzschule im Rhein-Main-Gebiet ist.[70]

Museen

Das Museum Wiesbaden – Hessisches Landesmuseum

Größtes Museum der Stadt, gleichzeitig Hessisches Landesmuseum, ist das Museum Wiesbaden. Es besitzt eine Kunstsammlung, eine Naturhistorische Sammlung und eine Sammlung Nassauischer Altertümer. Letztere soll den Grundstock für ein in den nächsten Jahren geplantes Stadtmuseum Wiesbaden bilden. Zu den bedeutendsten Exponaten des Museums zählt ein umfassendes Werk des russischen Künstlers Alexej von Jawlensky und eine der ältesten Insektensammlungen mit Schmetterlingen von Maria Sibylla Merian.

Sehenswert sind darüber hinaus das Erfahrungsfeld der Sinne im Schloss Freudenberg, das Frauenmuseum, einige Heimatmuseen in den Ortsteilen, das Deutsch-Jüdische Museum (Aktives Museum Spiegelgasse), das Museum der Burg Sonnenberg sowie die Freilichtmuseen mit römischen Ausgrabungsstücken am Römertor.

Literaturangebote

Literaturhaus Villa Clementine an der Wilhelmstraße

Die Stadt beherbergt mehrere große Bibliotheken. Dazu zählen die Bibliothek des Statistischen Bundesamtes, die größte Spezialbibliothek für Statistik in Deutschland, die Hessische Landesbibliothek mit etwa 600.000 Bänden, das Hessische Hauptstaatsarchiv, welches unter anderem historisch bedeutende Akten der hessischen Landesministerien aufbewahrt, das Stadtarchiv und eine Musikbibliothek. Außerdem verfügt Wiesbaden über eine zentrale Stadtbibliothek, acht Stadtteilbibliotheken und zwei Fahrbibliotheken („Bücherbus“) mit insgesamt rund 160.000 Büchern und elektronischen Medien.

Die Villa Clementine an der Wilhelmstraße wird als Literaturhaus genutzt. Hier hat der Presseclub Wiesbaden seinen Sitz und es werden Lesungen und andere Literarische Veranstaltungen angeboten.

Sport

Brita-Arena des SV Wehen-Wiesbaden, Tor 2 am Gustav-Stresemann-Ring
Das Stadion an der Berliner Straße, bis Oktober 2007 größtes Stadion der Stadt

Im Fußballsport gibt es eine ganze Reihe an Vereinen, die in höheren Ligen spielen oder spielten. An erster Stelle steht dabei aktuell der SV Wehen Wiesbaden, der nach seinem Umzug zu Saisonbeginn 2007/08 aus dem rund zehn Kilometer von Wiesbaden entfernt liegenden Taunusstein seine Spiele (zunächst in der 2. Fußball-Bundesliga, seit 2009 in der 3. Fußball-Liga) in der neugebauten Brita-Arena austrägt. Direkt daneben liegt das Stadion an der Berliner Straße, in dem der SV Wiesbaden seine Heimspielstätte hat, der lange im hochklassigen Amateurfußball spielte. Die FVgg. Kastel 06 spielte in den Jahren 1963/1964, 1974/1975 und von 1979 bis 1983 in der drittklassigen Amateurliga bzw. Amateur-Oberliga Hessen. Weitere wichtige Fußballvereine Wiesbadens sind bzw. waren die SG Germania Wiesbaden, der FV Biebrich 02 und die SpVgg Nassau Wiesbaden.

Die Damenmannschaft des 1. VC Wiesbaden spielt derzeit in der Bundesliga, die Herren des TuS Eintracht Wiesbaden spielen in der Regionalliga Volleyball.

Mit der ersten Herren-Mannschaft der Judoka vom Judo Club Wiesbaden 1922 e. V.[71] ist Wiesbaden seit mehreren Jahrzehnten in der ersten Bundesliga vertreten.

Mit den Wiesbaden Phantoms verfügt Wiesbaden über ein Footballteam, welches seit dem 2. Oktober 2010 in der ersten Bundesliga Süd (GFL Süd) spielt.

Das wahrscheinlich wichtigste sportliche Ereignis ist das alljährlich stattfindende Pfingst-Reitturnier im Biebricher Schlosspark.

Seit 2007 wird in Wiesbaden jährlich im August der Ironman 70.3 Germany ausgetragen – ein Triathlon, dessen Laufstrecke am Kurhaus endet.

Aus dem Schützenverein Biebrich 1864 stammen einige Olympiateilnehmer und -sieger.

Der Judo-Club Wiesbaden 1922 e. V. (der zu den drei ersten Judovereinen in Deutschland gehörte) stellt neben diversen Erfolgen im Jugendbereich auch eine Männermannschaft in der 1. Judo-Bundesliga und auch Abteilungen wie Ju-Jutsu sind international und national sehr erfolgreich.

Seit der Saison 2007/2008 trägt auch der nahegelegene, ehemalige Deutsche Meister im Hallenhandball, die SG Wallau-Massenheim Aufsteiger in die 2. Bundesliga Süd, ihre Heimspiele in der Halle Elsässer Platz aus.

Zudem gibt es auf dem Neroberg einen Hochseilgarten, den Kletterwald Neroberg. Er bietet drei Parcours sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene.

Eishockey wird in der hessischen Landeshauptstadt unter freiem Himmel auf der Henkell-Kunsteisbahn gespielt.[72] Der EV Wiesbaden 1984 e.V. ICETIGERS[73] spielt dort in der Regionalliga Hessen und konnte in der Saison 2009/2010 den Pokalsieg erringen.

Mit der Lateinformation des TC Blau-Orange e.V. Wiesbaden beheimatet Wiesbaden die derzeit beste hessische Tanzformation in den lateinamerikanischen Tänzen.

Regelmäßige Veranstaltungen

Nachfolgend eine Auswahl der regelmäßigen Wiesbadener Veranstaltungen:[74]

Fastnacht (Fünfte Jahreszeit)

Am Fastnachtssamstag findet in den Vororten Kastel und Kostheim ein Fastnachtsumzug statt, am Fastnachtssonntag folgt dann der große Umzug durch die Wiesbadener Innenstadt, der regelmäßig eine sechsstellige Besucherzahl anzieht. Am Rosenmontag gibt es dann im Vorort Frauenstein noch einen Umzug. Neben den Umzügen gibt es noch eine ganze Reihe weiterer karnevalistischer Veranstaltungen.

Frühjahr

Die Wiesbadener Veranstaltungssaison beginnt Ende März/Anfang April mit goEast, einem Festival des mittel- und osteuropäischen Films. Dieses wurde im Jahr 2001 vom Deutschen Filminstitut gegründet, um Filme unserer östlichen Nachbarn dem deutschen Zuschauer näher zubringen. Hauptorte der Vorführungen sind das Festivalkino Caligari und die Villa Clementine.

Im Mai trägt das Hessische Staatstheater die Internationalen Maifestspiele aus, die bereits im Jahr 1896 das erste Mal stattfanden. Vorbild waren damals die Richard-Wagner-Festspiele von Bayreuth. Ebenfalls im Mai beginnt mit dem Äppelblütefest im Stadtteil Naurod die Freiluftsaison. Hierbei handelt es sich um ein traditionelles Apfelblütenfest, bei dem in Höfen entlang der Hauptstraße hauptsächlich Apfelwein ausgeschenkt wird. Begleitet wird dies von mehreren Festzelten und Fahrgeschäften.

Der sportlich-gesellschaftliche Höhepunkt findet dann an Pfingsten im Schlosspark zu Biebrich statt: das Internationale Reit- und Springturnier, bei dem regelmäßig alle Größen des internationalen Reitsports vertreten sind. Parallel wird auf dem Kranzplatz in der Innenstadt in direkter Nachbarschaft zur Hessischen Staatskanzlei das Kranzplatzfest ausgerichtet.

Sommer

Der Sommer beginnt mit einer Großveranstaltung: am zweiten Juniwochenende wird die Wilhelmstraße Schauplatz des Theatriums, welches im Volksmund nur Wilhelmstraßenfest genannt wird. Der offizielle Name leitet sich ab aus „Theater“ und lateinisch „atrium“ = „im Freien“. Es handelt sich hierbei um das größte Straßenfest Deutschlands, bei dem an Samstag und Sonntag rund 400.000 Besucher kommen. Neben kulinarischen Spezialitäten gibt es Musik auf sechs Bühnen. Das Wilhelmstraßenfest gibt es seit 1977.

Im Juli wird die Uferpromenade in Schierstein zur Aussichtsplattform für das Drachenbootrennen im Rahmen des Schiersteiner Hafenfests. Im Juli/August werden zusammen mit der Stadt Mainz zum Teil mit gemeinsamen Touren die Skate Nights ausgetragen.

Ein weiterer Höhepunkt ist dann im August die Rheingauer Weinwoche (umgangssprachlich nur als Weinfest bezeichnet) auf dem Schloßplatz und Dernschen Gelände. Auf der „Längsten Weintheke der Welt“ wird an über 100 Ständen ausschließlich Rheingauer Wein ausgeschenkt. Ende August veranstaltet der Schlachthof das alternative Folklore-Festival in unmittelbarer Nachbarschaft des Hauptbahnhofes. Es löst das sehr beliebte Festival im Park von Schloss Freudenberg „Folklore im Garten“ ab, welches mit Musik und einem Markt für Kunsthandwerk aufwarten konnte.

Herbst

Am ersten Wochenende im September wird im Hessischen Staatstheater mit einem Theaterfest ab 14 Uhr die neue Spielzeit eröffnet. Bei freiem Eintritt darf hinter den Kulissen aufregende Theaterluft geschnuppert werden.

Das Taunusstraßenfest findet am ersten Wochenende im September statt. Zwei Tage lang werden die historische Straße und ihre Gebäude als Bühne für faszinierende Kulturspektakel genutzt.

„Wiesbaden Tanzt“ − unter diesem Motte können Mitte September alle Tanzinteressierte zwei Tage lang zahlreichen Tanzeinrichtungen ihre Lust zum Tanzen entdecken. Neben Tanzperformances, Tanzpartys mit Livemusik bieten die Tanzschulen und -studios, Tanzvereine, und freien Tanzgruppen ein vielfältiges Workshopangebot, das vom Kinderballett über Salsa, Tango Argentino bis zum Jazztanz 60 plus reicht.

Beim Stadtfest kann Ende September vier Tage lang an verschiedenen Orten in der Innenstadt gefeiert werden. Auf dem Dern'schen Gelände finden kostenlose Openair-Konzerte statt. Neben dem Herbstmarkt rund um den Mauritiusplatz ist das Erntedankfest am Samstag und Sonntag auf dem Warmen Damm besonders beliebt.

Im November findet das exground filmfest[75] in den Kinos der Stadt statt. Ebenfalls im November zeigt die Verbrauchermesse „HAFA“ (= „Hessens aktuelle Familien-Ausstellung“) in den Rhein-Main-Hallen Neues für den Verbraucher. Ende November findet das Internationale Jazzfestival Just Music statt.

Winter

Ab dem vierten Donnerstag im Oktober bildet der Elsässer Platz im Westend die Bühne für den „Andreasmarkt“. Dieses älteste Wiesbadener Volksfest lässt sich bis in das Jahr 1350 zurückverfolgen.

Der Wiesbadener Weihnachtsmarkt, „Sternschnuppenmarkt“ genannt, ist seit einigen Jahren wieder auf dem Schloßplatz und Dernschen Gelände angesiedelt.

An Silvester gibt es schließlich eine große Feier mit Feuerwerk und Musikuntermalung auf dem Bowling Green vor dem Kurhaus.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Stadt Wiesbaden hat seit 1892 27 Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen. Zu den bekanntesten zählen Wilhelm von Opel, Sohn von Adam Opel, dem Gründer des gleichnamigen Automobilherstellers (Verleihung 1933), Georg August Zinn, hessischer Ministerpräsident von 1951 bis 1969 (Verleihung 1966), Martin Niemöller, Theologe und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus (Verleihung 1975) und der Chemiker Wilhelm Fresenius (Verleihung 1985). Daneben wurden auch einige ehemalige Oberbürgermeister mit dem Titel geehrt, darunter Georg Krücke (1955), Georg Buch (1968) und Rudi Schmitt (1995).

In Wiesbaden geborene Persönlichkeiten und weitere bedeutende Persönlichkeiten der Stadt

Wiesbadener Maler und Bildhauer

Literatur

  • Dirk M. Becker: Wiesbaden – Der literarische Stadtführer. Universum Verlag, Wiesbaden 2009, 2., aktualisierte Auflage, ISBN 978-3-89869-250-2.
  • Dirk M. Becker: vivat Wiesbaden. Spaziergänge zwischen Tradition und Moderne. Universum Verlag, Wiesbaden 2005, ISBN 3-89869-141-1.
  • Thomas Weichel: Die Bürger von Wiesbaden. Oldenbourg, April 2001, ISBN 3-486-56126-X.
  • Fritz Mielert: Wiesbaden. Berühmte Städte, Bäder, Landschaften, Band 1. Verlag Wilhelm Ruhfus, Dortmund 1926.
  • Tanja Köhler/Norbert Wank: Wiesbaden. Dumont-Reiseverlag. Ostfildern 2008, ISBN 3-7701-6533-0 (aus der Reihe „DUMONT direkt“).
  • Wiesbaden und Rheingau zu Fuß. 22 Rundgänge durch Geschichte und Gegenwart. Hrsg. v. d. Geschichtswerkstatt Wiesbaden e. V. EDITION 6065, Wiesbaden 2002, ISBN 3-9804715-8-6.
  • Klaus Kopp: Wasser von Taunus, Rhein und Ried: aus 2 Jahrtausenden Wiesbadener Wasserversorgung. verl. v. Stadtwerke Wiesbaden AG. Wiesbaden 1986, ISBN 3-9801288-0-6.
  • Bildung für alle! Kulturleben und Bildungsstreben in Wiesbaden seit 1800. EDITION 6065. Wiesbaden 2000, ISBN 3-9804715-7-8.
  • Oswald Burger/Hansjörg Straub: Die Levingers. Eine Familie in Überlingen. Eggingen 2002, ISBN 3-86142-117-8 (Geschildert wird neben der Überlinger Zeit auch die Zeit in Wiesbaden während der NS-Zeit und als Mitglied der Wiesbadener Casino-Gesellschaft).
  • Manfred Gerber: Das Kurhaus Wiesbaden. Kaleidoskop eines Jahrhunderts. Monumente-Publikationen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Bonn 2007, ISBN 978-3-936942-84-2.
  • Gerhard Honekamp (Hrsg.): Wiesbaden - Hinterhof und Kurkonzert. Eine illustrierte Alltagsgeschichte von 1800 bis heute. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 1996, ISBN 3-86134-350-9.

Filme

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)
  2. a b Wiesbadener Tagblatt vom 18. September 2008: Quellen sind eine Image-Frage. Darin wird aus dem Bericht einer Projektgruppe für die Stadtverordneten zitiert: „Bei den Thermal- und Mineralquellen wird ein Bestand von 27 Quellen angegeben. Tatsächlich vorhanden sind jedoch nur 15 Quellen. Sieben Quellen sind außer Betrieb und fünf weitere wurden beseitigt.“
  3. a b Aktuelle Kurzinformation aus der Wiesbadener Statistik – Bevölkerung in den Ortsbezirken am 30. September 2011, zuletzt abgerufen am 18. Oktober 2011
  4. Wiesbadener Kurier vom 6. November 2009: Parkplatz als Seenplatte – Quelle am Wiesbadener Finanzministerium aufgebohrt
  5. Gesichtet am 7. November 2009 um 12:32 Uhr
  6. Wiesbadener Tagblatt vom 3. Dezember 2009: Nun machen Hohlräume Sorgen. BOHR-PANNE Umweltamt legt Bericht vor. Land übernimmt Kosten / Bis zu 80 Millionen Liter Wasser ausgetreten
  7. Datenquelle für Niederschlag und Durchschnittstemperatur: klimadiagramme.de, Temperaturwerte: weather.msn.com
  8. a b c Diese Bezirke gehörten bis 1945 zu Mainz, wurden dann aber durch die Militärverwaltung Frankreichs und der USA, welche den Rhein als Grenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz festlegten, der Stadt Wiesbaden zugeordnet. Sie behielten jedoch ihre bisherige Bezeichnungen „Mainz-…“.
  9. Bericht über die Weltkulturerbe-Bewerbung von hr-online vom 13. Juli 2005
  10. Wiesbadener Tagblatt vom 11. November 2008: Vom Schlachthof-Gelände zum Kulturpark Salzbach-Aue.
  11. Sibilla Friedrich-Pauly: Wiesbaden. Eine kleine Stadtgeschichte. Sutton Verlag, Dezember 2003, ISBN 3-89702-579-5.
  12. Erich Keyser (Hrsg.): Hessisches Städtebuch; Band IV 1. Teilband. aus: „Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte.“ Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages. Stuttgart 1957.
  13. Zu Wiesbaden in der Antike vgl. Max Ihm: Aqua, Aquae 55). In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band II,1, Stuttgart 1895, Sp. 302..
  14. Georg Lilienthal: Der Lebensborn e. V.. Ein Instrument nationalsozialistischer Rassenpolitik. Stuttgart/New York: Gustav Fischer Verlag 1985, S. 235. ISBN 3-437-10939-1
  15. Bembenek, Lothar: Widerstand und Verfolgung in Wiesbaden 1933–1945: eine Dokumentation. Anabas-Verlag, Giessen 1990, S. 336. ISBN 3-87038-155-8. NE: Ulrich, Axel
  16. Thomas Weichel: Wiesbaden im Bombenkrieg 1941–1945. Wartberg Verlag, Oktober 2004, ISBN 3-8313-1408-X.
  17. Bevölkerung – Bevölkerungsstruktur, Stadt Frankfurt am Main, aufgerufen am 7. März 2011
  18. Stefan G. Wolf: Kirchen in Wiesbaden. Gotteshäuser und religiöses Leben in Geschichte und Gegenwart. EDITION 6065. Wiesbaden 1997, ISBN 3-9804715-3-5.
  19. Jahrbuch 2009 des Amts für Statistik und Stadtforschung der Landeshauptstadt Wiesbaden (PDF), zuletzt abgerufen am 17. Juni 2010
  20. Religionszugehörigkeit in Wiesbaden (PDF), Bericht der Forschungsgruppe Weltanschauung in Deutschland, zuletzt abgerufen am 17. Juni 2010
  21. Hauptsatzung der Landeshauptstadt Wiesbaden
  22. Angaben zur Sitzverteilung in der Stadtverordnetenversammlung auf www.wiesbaden.de
  23. Angaben zu den ehemaligen Oberbürgermeistern aus www.wiesbaden.de
  24. Dezernatsverteilungsplan der Landeshauptstadt Wiesbaden Stand: 2. September 2011, zuletzt abgerufen am 4. Oktober 2011 [1] pdf
  25. Angaben über die Städtepartnerschaften aus www.wiesbaden.de
  26. Die Partnerschaft zwischen Wiesbaden und Klagenfurt am Wörthersee (Österreich) ist eine der ältesten Städtepartnerschaften der Welt – mit jährlichem Schüleraustausch sowie Seniorenreisen und Kulturaustausch.
  27. Thermalwasserroute Aachen: Flyer der Thermalquellen. aufgerufen 15. August 2008
  28. Wiesbadener Tagblatt, 22. August 2009: Erfolg nach sechs Jahren Spurensuche. Heimatforscher Martin Lauth hat das Eingangsportal zur Kisselbornquelle entdeckt.
  29. Amtlicher Stadtplan der Landeshauptstadt Wiesbaden
  30. Internetauftritt der WJW
  31. Wiesbadener Tourismusbericht 2010, Landeshauptstadt Wiesbaden, abgerufen am 7. März 2011
  32. a b Internetauftritt der Nassauischen Touristik-Bahn
  33. Horst Goschke: Hollywood am Kochbrunnen: Filme in Wiesbaden; der unendliche Traum von der Traumfabrik. Verlagsgruppe Rhein Main 1995
  34. Das Schloss des Schreckens bei Filmportal.de, abgerufen am 11. Oktober 2010
  35. Angaben zur Geschichte des ZDF von www.zdf.de
  36. TV Wiesbaden
  37. Angaben zu den Studienzahlen der Hochschule von [2]
  38. http://www.ebs.edu/index.php?id=5270 EBS Universität für Wirtschaft und Recht
  39. Torsten Weigelt: Universitätsstadt Wiesbaden: „Da haben wir ein Ding gedreht“ In: Frankfurter Rundschau vom 17. Juni 2010. Abgerufen am 13. Februar 2011
  40. Christoph Cuntz: Wir sind noch nicht Uni In: Wiesbadener Kurier vom 3. Februar 2011. Abgerufen am 13. Februar 2011.
  41. Landeshauptstadt Wiesbaden: Übergabe Atriumhaus an die EBS In: Rathausnachrichten 14. Juni 2010
  42. Manfred Gerber: EBS Law School und EBS-Leitung nehmen Atrium-Haus in Besitz In: Wiesbadener Tagblatt vom 15. Juni 2010. Abgerufen am 2. April 2011.
  43. Volkshochschule Wiesbaden im Internet
  44. http://bildungswerk-wiesbaden.bistumlimburg.de/
  45. Verein für Innere Mission Frankfurt
  46. Jugendhilfezentrum Johannesstift GmbH im Internet
  47. Wiesbadener Kurier vom 24. Oktober 2008: Richtfest für Gebäude der Sparkassenversicherung in der Bahnhofstraße
  48. Wiesbadener Tagblatt vom 30. Oktober 2008: Grundstein für R+V-Gebäude ist gelegt.
  49. Wiesbadener Kurier vom 10. Mai 2010: Ein Kosheimer Wald am Ladogasee Die Cellulose. Vor 125 Jahren gründete Kommerzienrat Hubert Anton Disch die Zellstofffabrik
  50. Smiths Heimann GmbH
  51. Website der Bilfinger Berger Ingenieurbau GmbH
  52. Website der Kalle GmbH
  53. BKA-Broschüre: Das Profil Seite 5
  54. Christian Schnee: Was war los in Wiesbaden 1950–2000. Sutton Verlag, September 2001, ISBN 3-89702-355-5.
  55. Organisation der Hessischen Polizei
  56. Hessisches Ministerium der Justiz, für Integration und Europa: Justizzentrum Wiesbaden
  57. Hessischer Städtetag im Internet
  58. Hessischer Landkreistag im Internet
  59. www.ingkh.de
  60. www.akh.de
  61. Satzung der Handwerkskammer Wiesbaden (PDF, 86 kB)
  62. www.ihk-wiesbaden.de
  63. Quelle: Information auf faz.net
  64. Baedeker Stadtführer, Wiesbaden, Rheingau. Karl Baedeker Verlag, Ostfildern-Kemnat. Dezember 2001, ISBN 3-87954-076-4.
  65. Gottfried Kiesow: Das verkannte Jahrhundert. Der Historismus am Beispiel Wiesbaden. Monumente-Publikationen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2005, ISBN 3-936942-53-6 (Buch und CD-ROM).
  66. Berthold Bubner: Wiesbaden. Baudenkmale und Historische Stätten. Wiesbaden 1993, ISBN 3-922604-20-X.
  67. Daten zum Hessischen Staatstheater aus www.staatstheater-wiesbaden.de
  68. Zahlen aus dem Jahrbuch 2008 des Amts für Statistik und Stadtforschung der Landeshauptstadt Wiesbaden, zugänglich unter wiesbaden.de
  69. Informationen von www.rhein-main-hallen.de
  70. Wiesbadener Tagblatt vom 31. Oktober 2009: Cha Cha Cha machte ihn in ganz Europa berühmt Tanzlehrer-Legende Udo Bier starb im Alter von 80 Jahren
  71. Judo Club Wiesbaden 1922 e. V.
  72. Henkell-Kunsteisbahn
  73. Eishockey Verein Wiesbaden e. V.
  74. Informationen zu den regelmäßigen Veranstaltungen aus www.wiesbaden.de
  75. Internetpräsenz des exground filmfest

Siehe auch

 Portal:Frankfurt Rhein-Main – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Frankfurt Rhein-Main

Weblinks

 Commons: Wiesbaden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikisource: Wiesbaden – Quellen und Volltexte
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