Münster (bei Dieburg)

Münster (bei Dieburg)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Münster
Münster (bei Dieburg)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Münster hervorgehoben
49.9252777777788.8591666666667137
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Darmstadt-Dieburg
Höhe: 137 m ü. NN
Fläche: 20,74 km²
Einwohner:

14.201 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 685 Einwohner je km²
Postleitzahl: 64839
Vorwahl: 06071
Kfz-Kennzeichen: DA
Gemeindeschlüssel: 06 4 32 015
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Mozartstraße 8
64839 Münster
Webpräsenz: www.muenster-hessen.de
Bürgermeister: Walter Blank
Lage der Gemeinde Münster im Landkreis Darmstadt-Dieburg
Erzhausen Weiterstadt Griesheim Pfungstadt Bickenbach (Bergstraße) Alsbach-Hähnlein Seeheim-Jugenheim Modautal Mühltal Ober-Ramstadt Messel Eppertshausen Münster (bei Dieburg) Dieburg Roßdorf (bei Darmstadt) Fischbachtal Groß-Bieberau Reinheim Groß-Zimmern Otzberg Groß-Umstadt Schaafheim Babenhausen (Hessen) Darmstadt Bayern Odenwaldkreis Kreis Bergstraße Kreis Groß-Gerau Landkreis OffenbachKarte
Über dieses Bild

Münster ist eine Gemeinde im Landkreis Darmstadt-Dieburg in Hessen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Umgebungskarte

Die Gemeinde Münster besteht aus drei Ortsteilen; Münster selbst hat ungefähr 12.000 Einwohner, östlich davon das eingemeindete Altheim mit etwa 3.000 Einwohnern und im Nordwesten der junge Ortsteil Breitefeld mit circa 200 Einwohnern.

Nachbargemeinden

Im Norden von Münster liegt die Gemeinde Eppertshausen, im Osten die Stadt Babenhausen, im Süden liegen die Städte Groß-Umstadt und Dieburg, sowie im Westen die Gemeinde Messel.

Verkehr

Münster liegt an der Dreieichbahn (Frankfurt–Dreieich–Buchschlag–Rödermark/Ober-Roden–Dieburg). Zudem verkehren ab Münster die Buslinien 679, 674 in Richtung Rödermark, Dieburg, Reinheim und die Buslinien 684 und 674 (über Dieburg) nach Darmstadt.

Der Ortsteil Altheim ist durch die Main-Rhein-Bahn an die Städte Darmstadt, Mainz, Wiesbaden und Aschaffenburg angeschlossen.

Münster ist mit zwei Auffahrten an die als Schnellstraße ausgebaute B 45 angeschlossen, Altheim mit einer Auffahrt an die B 26.

Geschichte

Münster

Der Name Münster deutet auf eine Gründung in der fränkischen oder karolingischen Zeit hin. In alten Urkunden wird von Monster, Munster oder Monstere gesprochen. Das Wort deutet auf das lateinische monasterium hin, was so viel wie Klosterkirche oder „zum Kloster gehörig“ bedeutet.

In einer Schenkungsurkunde aus dem Jahre 782 n. Chr. an das Kloster Lorsch spricht eine Äbtissin Aba von einem Besitz „ad gaspenze“ (am Fluss Gersprenz). Dieser Besitz gehört zu einem Kloster Neuenhof, das im Rheingau in der Gemarkung Raodora (Roden, Ober- und Nieder-Roden) am Fluss 'Rohada' (Rodau) liegt und das sie mit allen zugehörigen Besitzungen dem Kloster Lorsch schenkt. Möglicherweise war Münster dieser Besitz an der Gersprenz.

In einer Urkunde aus dem Jahre 1254 wird Münster erstmals erwähnt. Zugleich wird immer wieder ein kleiner Ort, Werlach, genannt, der in der Nähe der Werlacher Mühle (heutiges landwirtschaftliches Anwesen Ries) lag und um 1489 nicht mehr vorhanden war, denn in einer Urkunde nach dieser Zeit wird Werlach als „das verheerte Dorf“ bezeichnet.

Im Zuge von Erbstreitigkeiten kam Münster 1304 zu 5/6 an den Grafen Falkenstein und zu 1/6 an die Grafen von Hanau. Als im Jahre 1418 mit Werner II. von Falkenstein dieses Geschlecht im männlichen Stamm ausstarb, wechselten die Herrschaftsverhältnisse in Münster erneut. Im Mai 1419 wurde das Falkenstein’sche Erbe unter den drei Schwestern des letzten Falkensteiners aufgeteilt.

Münster und Werlach kamen an die Solmser Linie und durch Erbfolge teils an die verwitwete Gräfin Anna von Sayn und teils an den Grafen von Ysenburg. Ab 1486 hatten die Grafen Dieter von Ysenburg 5/6 von Münster und Werlach im Besitz. In dieser Urkunde wird Werlach zum letzten Mal erwähnt.

Das verbliebene Sechstel von Münster und Werlach, das wiederum durch Erbfolge an die Grafen von Hanau-Lichtenberg kam, wurde durch Tausch im Jahre 1684 an Kurmainz abgetreten. Mainz tauschte im Jahre 1706 diesen Teil von Münster an Ysenburg, das nun im gesamten Besitz von Münster war. Da sich Fürst Karl von Ysenburg mit Napoleon I. verbündet hatte, musste er nach dessen Niederlage mit Folgen rechnen. Er flüchtete in die Schweiz und konnte nicht verhindern, dass sein Fürstentum 1815 an Kaiser Franz I. von Österreich und am 9. Juli 1816 zu Hessen-Darmstadt kam.

Altheim

Die Entstehung des Dorfes Altheim liegt vermutlich noch weiter zurück. Man geht davon aus, dass der frühromanische Mittelteil der Altheimer Kirche aus dem 11. Jahrhundert stammt und Mittelpunkt einer größeren Siedlung war. Die älteste bekannte Urkunde, in der Altheim erwähnt wird, stammt aus dem Jahre 1317.

Die Herren von Eppstein mit Besitz in Altheim gaben Lehen an drei in Altheim ansässige Geschlechter, und zwar an die Gayling, die Kriege und die Schade. Nach dem Aussterben der Kriege und Schade im 16. Jahrhundert gingen deren Besitzanteile an die Grafen von Hanau-Lichtenberg, die damals in Babenhausen residierten.

Von 1527 bis 1736 gehörte Altheim zu Hanau-Lichtenberg. Als am 18. März 1736 der letzte Graf von Hanau-Lichtenberg gestorben war, fiel Altheim an Hessen-Kassel und blieb bis zum Jahre 1771 in dessen Besitz.

Nach langen Streitigkeiten einigten sich die beiden hessischen Adelsgeschlechter auf eine Teilung des Hanauer Erbes, so dass Altheim ab 28. März 1771 zu Hessen-Darmstadt gehörte.

Nach der Proklamation der Weimarer Republik am 9. November 1918 gehörten Münster und Altheim zum Volksstaat Hessen im Landkreis Dieburg.

Am 31. Dezember 1971 schloss sich Altheim im Zuge der Gebietsreform in Hessen freiwillig an Münster an.

Breitefeld (früher Münster Depot )

Während des Zweiten Weltkrieges wurde eine Munitionsanstalt, kurz Muna, im Nordwesten von Münster gebaut, die Bunker wurden von der Wehrmacht gegen Ende des Krieges weitgehend gesprengt, die verbliebenen nutzte die US-Army bis 1963 unter dem Namen Münster Ammo Depot weiter. Die Munition, die bei den Sprengungen nur teilweise explodiert war, verseuchte große Teile des Münsterer Waldes, der erst in den 1990er Jahren teilweise von Kampfmitteln geräumt wurde. Dennoch können große Teil des Waldes immer noch nicht freigeben werden, da eine vollständige Kampfmittelbeseitigung nach Angabe der Gemeinde [2] nicht wirtschaftlich ist.

Nahe der ehemaligen Bunker entstand eine amerikanische Kaserne, die bis Mitte der 1990er Jahre als Muenster Kaserne oder Münster Depot von der US-Armee genutzt wurde. Hier war vor allem Militärpolizei und die 184. Ordnance Company (15. Ord. Battalion) untergebracht. Während dieser Zeit wurden dort auch Kernwaffen gelagert, die erst nach dem Ende des kalten Krieges abtransportiert wurden. Im September 1994 zogen die US-Truppen aus Münster ab und gaben die Kaserne auf.

Das ehemalige Militärgelände stand zunächst leer, bis Ende der 1990er erste Gewerbeflächen ausgewiesen wurden. Heute liegt dort der Ortsteil Breitefeld.

Politik

Bürgermeister

Der Bürgermeister der Gemeinde Münster heißt Walter Blank und gehört der CDU an. Der erste Beigeordnete der Gemeinde ist seit September 2008 Norbert Schewe. Am 18. Mai 2008 wurde Walter Blank mit 61,63% der Stimmen in seinem Amt bestätigt. Zur Wahl stand neben Amtsinhaber Walter Blank auch Manfred Löbig (SPD). Die Amtszeit des Bürgermeisters beträgt sechs Jahre.

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 27. März 2011 hatte folgendes Ergebnis:[3]

Parteien und Wählergemeinschaften %
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
Kommunalwahl 2011
 %
60
50
40
30
20
10
0
51,9%
33,5%
14,6%
ALMA Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2006
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
-5,1%
+1,0%
+4,0%
ALMA Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 51,9 19 57,0 21
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 33,5 13 32,5 12
ALMA Alternative Liste Münster und Altheim 14,6 5 10,6 4
Gesamt 100 37 100 37
Wahlbeteiligung in % 43,6 43,0

Wappen

Das Wappen Münsters ist eine Kombination aus dem Hanauer Schwan und zwei schwarzen Streifen, dem Siegel der Grafen von Ysenburg. Die Gemeinde nutzte es ab 1684 als Gerichtssiegel, seit 1956 ist es das ministeriell anerkannte Wappen.

Partnergemeinden

Münster ist seit 1971 [4] mit Abtenau in Österreich verschwistert. Nach der Wende kam Reinsdorf im Landkreis Zwickau als zweite Partnergemeinde hinzu.

Öffentliche Einrichtungen

Kirchen

Katholische Pfarrkirche St. Michael
Evangelische Kirche St. Martin
  • Katholische Kirche Münster
  • Evangelische Kirche Münster
  • Evangelische Kirche Altheim (wird auch von Katholiken genutzt)
  • Christliche Gemeinde Münster

Bildungseinrichtungen

Münster verfügt über zwei Grundschulen (John F. Kennedy Schule und Regenbogenschule Altheim) und eine kooperative Gesamtschule (Schule auf der Aue) mit Hauptschul-, Realschul- und gymnasialem Zweig (bis Klasse 10)[5]. Darüber hinaus gibt es fünf Kindertagesstätten.

Bekannte Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)
  2. http://www.ladadi.de/Muenster.1046.0.html
  3. Hessisches Statistisches Landesamt: Endgültiges Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Abgerufen am 22. April 2011.
  4. http://www.abtenau.at/
  5. http://region.bildung.hessen.de/darmstadt/muenster/auf-der-aue/ Bildungsserver Hessen

Weblinks

 Commons: Münster (bei Dieburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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