Neukieritzsch

Neukieritzsch
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Neukieritzsch
Neukieritzsch
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Neukieritzsch hervorgehoben
51.15138888888912.409722222222143
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Direktionsbezirk: Leipzig
Landkreis: Leipzig
Höhe: 143 m ü. NN
Fläche: 50,34 km²
Einwohner:

5.639 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 112 Einwohner je km²
Postleitzahl: 04575
Vorwahlen: 03 43 42, 0 34 33
Kfz-Kennzeichen: L
Gemeindeschlüssel: 14 7 29 320
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Schulplatz 3/4
04575 Neukieritzsch
Webpräsenz: www.neukieritzsch.de
Bürgermeister: Henry Graichen
Lage der Gemeinde Neukieritzsch im Landkreis Leipzig
Sachsen-Anhalt Thüringen Landkreis Mittelsachsen Landkreis Nordsachsen Leipzig Bad Lausick Belgershain Bennewitz Böhlen (Sachsen) Borna Borsdorf Brandis Colditz Deutzen Elstertrebnitz Espenhain Falkenhain Frohburg Geithain Grimma Groitzsch Großpösna Hohburg Kitzen Kitzscher Kohren-Sahlis Machern Markkleeberg Markranstädt Mutzschen Narsdorf Naunhof Neukieritzsch Otterwisch Parthenstein Pegau Regis-Breitingen Rötha Thallwitz Trebsen/Mulde Wurzen ZwenkauKarte
Über dieses Bild

Neukieritzsch ist eine Gemeinde im Bundesland Sachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie und Verkehr

Neukieritzsch liegt in der Leipziger Tieflandsbucht etwa 25 km südlich von Leipzig und 9 km nordwestlich der Kreisstadt Borna. Inmitten des Leipziger Neuseenlandes gelegen, wird sie von der Pleiße durchflossen. Die B 176 führt durch die Gemeinde.

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden sind Böhlen, Rötha, Espenhain, Borna, Deutzen, Regis-Breitingen, Groitzsch und Zwenkau.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde gehören neben dem eigentlichen Ort Neukieritzsch die Ortsteile Lippendorf und Kieritzsch sowie Lobstädt, Kahnsdorf und Großzössen.

Geschichte

Die Geschichte des Ortes Neukieritzsch ist eng mit dem Bau der Sächsisch-Bayrischen Eisenbahn verbunden. Diese eröffnete im Jahr 1842 ihren ersten Streckenabschnitt LeipzigAltenburg, an dem der heutige Bahnhof Neukieritzsch zunächst der einzige Zwischenhalt war. Dieser Bahnhof lag zu dieser Zeit auf freiem Feld, jeweils etwa drei Kilometer von den Dörfern Kieritzsch, Pürsten und Breunsdorf entfernt. Obwohl das Gebiet des Bahnhofs noch zur Gemarkung von Pürsten gehörte, erhielt der Bahnhof die Bezeichnung Kieritzsch. Von diesem Bahnhof aus wurden 1867 die Anschlussstrecken nach Borna und 1909 nach Pegau errichtet. Mit dieser Stellung als Bahnknoten wuchs die neu entstandene Siedlung um den inzwischen mit einem neuen Bahnhofsgebäude ausgestatteten Bahnhof rasch. Auch die in unmittelbarer Umgebung neu entstandenen Fabriken, so z. B. eine Zuckerrübenfabrik, die um 1850 gebaut wurde und aus der 1864 eine Wollwäscherei wurde, sowie die 1901 gegründete Braunkohlegewerkschaft Breunsdorf mit ihrem Hauptsitz südlich des Bahnhofs, trugen zu dieser Entwicklung bei.

Da nach dem Ersten Weltkrieg auf Grund des Versailler Vertrags das Ruhrgebiet unter französischer Besatzung stand und damit die Versorgung Deutschlands mit Steinkohle stark beeinträchtigt war, wurde nun vom Staat der Braunkohlenbergbau gefördert, was besonders dem Mitteldeutschen Braunkohlerevier zugute kam. Neben neu entstandenen Siedlungen für die Bergarbeiter wurde der Bahnhof Kieritzsch zu einem bedeutenden Rangierbahnhof ausgebaut.

Nachdem sich 1934 die östlich der Bahnlinie gelegenen Orte Kahnsdorf, Pürsten und Zöpen zur neuen Gemeinde Kahnsdorf (heute zur Gemeinde Lobstädt gehörend) zusammengeschlossen hatten, entstand auch der Bedarf für eine administrative Neugliederung der inzwischen hauptsächlich westlich des Bahnhofs kräftig gewachsenen Siedlung. Daraufhin bestimmte der NS-Reichsstatthalter für Sachsen, Martin Mutschmann, am 1. November 1935 die Bildung der neuen Gemeinde Neukieritzsch.

In den Folgejahren sowohl während als auch nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden in der Umgebung neue Industriebetriebe, so 1941/1942 das Ferrolegierungswerk Lippendorf und ab 1963 das Kraftwerk Lippendorf. Auch vergrößerten sich die Chemischen Werke Böhlen (heute zu Dow Chemical gehörend). Dadurch entstand Bedarf nach neuem Wohnraum, einerseits für die neuen Arbeitskräfte, andererseits für die bis dahin auf dem Gelände der neuen Betriebe wohnenden Menschen. Dies hatte zur Folge, dass in den 1960er Jahren im Süden und Norden des Ortes neue Wohngebiete entstanden.

Eingemeindungen

Am 1. Juli 1996 wurde Lippendorf-Kieritzsch eingemeindet.[2] Am 1. April 2008 kam Lobstädt hinzu.[3]

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (jeweils zum 31. Dezember des Jahres):

  • 1998 - 4418
  • 1999 - 4183
  • 2000 - 3908
  • 2001 - 3740
  • 2002 - 3700
  • 2003 - 3651
  • 2004 - 3384
  • 2007 - 5938
  • 2009 - 5740
Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen

Gedenkstätten

Wirtschaft und Infrastruktur

Im Ortsteil Neukieritzsch zweigt die Eisenbahnstrecke nach Chemnitz von der Sächsisch-Bayrischen Eisenbahn ab. Ferner liegt der Ort (Neukieritzsch) an der Bundesstraße 176.

Wirtschaftlich wird die Gemeinde von der Braunkohle dominiert. Im Ortsteil Lippendorf befindet sich ein Braunkohlekraftwerk.

Kultur

Sportvereine

Musik

  • Musikverein Neukieritzsch-Regis e. V.
  • Gemischter Chor Neukieritzsch e. V. (seit 1889)

Persönlichkeiten

Weblinks

 Commons: Neukieritzsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1996
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2008

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