Argentinische Fußballnationalmannschaft

Argentinische Fußballnationalmannschaft
Argentinien
Argentina
Logo der argentinischen Nationalmannschaft
Spitzname(n) La albiceleste (Die
Weiß-Himmelblauen)
Verband Asociación del Fútbol Argentino
Konföderation CONMEBOL
Technischer Sponsor adidas
Trainer Alejandro Sabella (seit 2011)
Kapitän Lionel Messi (seit 2011)
Rekordtorschütze Gabriel Batistuta (56)
Rekordspieler Javier Zanetti (145)
Heimstadion Estadio Monumental
FIFA-Code ARG
FIFA-Rang 10. (1030 Punkte)
(Stand: 19. Oktober 2011)[1]
Trikotfarben
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Heim
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Auswärts
Statistik
Erstes Länderspiel
UruguayUruguay Uruguay 0:6 Argentinien ArgentinienArgentinien
(Montevideo, Uruguay; 20. Juli 1902)
Höchster Sieg
ArgentinienArgentinien Argentinien 12:0 Ecuador EcuadorEcuador
(Montevideo, Uruguay; 22. Januar 1942)
Höchste Niederlagen
ArgentinienArgentinien Argentinien 1:6 Tschechoslowakei TschechoslowakeiTschechoslowakei
(Helsingborg, Schweden; 15. Juni 1958)
ArgentinienArgentinien Argentinien 1:6 Bolivien BolivienBolivien
(La Paz, Bolivien; 1. April 2009)
ArgentinienArgentinien Argentinien 0:5 Uruguay UruguayUruguay
(Guayaquil, Ecuador; 16. Dezember 1959)
ArgentinienArgentinien Argentinien 0:5 Kolumbien KolumbienKolumbien
(Buenos Aires, Argentinien; 5. September 1993)
Erfolge bei Turnieren
Weltmeisterschaft
Endrundenteilnahmen 15 (Erste: 1930)
Beste Ergebnisse Weltmeister 1978, 1986
Südamerikameisterschaft
Endrundenteilnahmen 39 (Erste: 1916)
Beste Ergebnisse Südamerikameister: 1921, 1925, 1927, 1929, 1937, 1941, 1945, 1946, 1947, 1955, 1957, 1959, 1991, 1993
Konföderationen-Pokal
Endrundenteilnahmen 3 (Erste: 1992)
Beste Ergebnisse Sieger 1992
Olympische Spiele
Silber 1928
(Stand: 29. Juli 2011)

Die argentinische Fußballnationalmannschaft ist eine der erfolgreichsten Fußballnationalmannschaften der Welt. Bislang wurde Argentinien zweimal Weltmeister und ist Rekordsieger bei der Copa América. Zudem wurde einmal der König-Fahd-Pokal, der Vorläufer des Konföderationen-Pokal, gewonnen und bei Olympischen Spielen einmal die Silbermedaille. Nach 1990 ist Argentinien bei Weltmeisterschaften nicht mehr über das Viertelfinale hinaus gekommen und der letzte Titelgewinn bei der Copa América gelang 1993.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das erste Länderspiel einer argentinischen Fußballmannschaft fand am 16. Mai 1901 in Montevideo, der Hauptstadt Uruguays, statt und endete 3:2 für Uruguay.[2] Da in der argentinischen Mannschaft nur Spieler standen, die nicht der verantwortlichen Argentina Association Football League angehörten, konnte das Spiel nicht als offizielles Länderspiel anerkannt werden. Das erste offizielle Länderspiel am 20. Juli 1902 gewannen die Argentinier in Montevideo mit 6:0 gegen Uruguay.

Carlos Edgard Dickinson schoss das erste Tor der argentinischen Fußballgeschichte. Die meisten Tore der Nationalmannschaft (56) schoss Gabriel Batistuta.

Den ersten von insgesamt 17 offiziellen Titeln holten sie 1921 mit dem Gewinn der Copa América. 1910 hatte Argentinien bereits die inoffizielle Südamerikameisterschaft gewonnen. Sie wurden vierzehnmal Sieger der Copa América, zweimal Weltmeister und einmal Konföderation-Pokalsieger (1992, damals König-Fahd-Pokal). Eine mit A-Nationalspielern verstärkte U23-Mannschaft wurde zudem zweimal Olympiasieger (2004 in Athen und 2008 in Peking). Der A-Nationalmannschaft gelang 1928 der Gewinn der Olympischen Silbermedaille.

1978 gewannen die Argentinier im eigenen Land zum ersten Mal eine Fußball-Weltmeisterschaft. Der als beste argentinische Spieler aller Zeiten geltende Diego Maradona war 1986 maßgeblich beteiligt am zweiten Gewinn eines WM-Titels.

Bilanzen

Große Titel

Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen

Die Silbermedaillengewinner von 1928

Argentinien gewann bei der einzigen Teilnahme der A-Nationalelf an Olympischen Spielen 1928 die Silbermedaille. Ab 1952 nahmen nicht mehr die A-Nationalteams teil, sondern Amateurmannschaften, seit 1992 schließlich erweiterte U-23-Auswahlen. Argentinien nahm insgesamt an sieben Olympischen Fußballturnieren teil. Die Olympiaauswahl gewann 2004 und 2008 Gold, 1996 belegte sie den Silberrang. Für das olympische Fußball-Turnier 2012 konnte sich Argentinien nicht qualifizieren.[3]

1908 in London nicht teilgenommen, der Verband wurde erst 1912 in die FIFA aufgenommen
1912 in Stockholm nicht teilgenommen
1920 in Antwerpen nicht teilgenommen
1924 in Paris nicht teilgenommen
1928 in Amsterdam Silber
1936 in Berlin nicht teilgenommen
1948 in London nicht teilgenommen

Teilnahme an Fußball-Weltmeisterschaften

Argentinien erreichte bisher 15-mal die WM-Endrunde und scheiterte bisher einmal in der Qualifikation. Zweimal wurde Argentinien Weltmeister.

1930 in Uruguay Vize-Weltmeister
1934 in Italien Achtelfinale
1938 in Frankreich zurückgezogen
1950 in Brasilien zurückgezogen
1954 in der Schweiz nicht teilgenommen
1958 in Schweden Vorrunde
1962 in Chile Vorrunde
1966 in England Viertelfinale
1970 in Mexiko nicht qualifiziert
1974 in Deutschland Zweite Finalrunde
1978 in Argentinien Weltmeister
1982 in Spanien Zweite Finalrunde
1986 in Mexiko Weltmeister
1990 in Italien Vize-Weltmeister
1994 in den USA Achtelfinale
1998 in Frankreich Viertelfinale
2002 in Südkorea/Japan Vorrunde
2006 in Deutschland Viertelfinale
2010 in Südafrika Viertelfinale

Weltmeisterschaft 1930

Bei der ersten Weltmeisterschaft im Nachbarland Uruguay, die auch auf Betreiben des Argentiniers Adrian Beccar Varela dort stattfand, erreichte Argentinien nach Vorrundensiegen gegen Chile, Mexiko und Frankreich sowie dem Halbfinalsieg gegen die USA das Finale gegen den Gastgeber Uruguay. Beide hatten sich zwei Jahre zuvor schon bei den Olympischen Spielen im Finale gegenübergestanden, das erst im Wiederholungsspiel von Uruguay gewonnen werden konnte, wohingegen Argentinien ein Jahr zuvor die Südamerikameisterschaft gewinnen konnte. Zum Finale waren zahlreiche Zuschauer mit dem Schiff aus Argentinien angereist. Der belgische Schiedsrichter John Langenus verlangte, dass die 60.000 Zuschauer auf Waffen kontrolliert wurden, woraufhin insgesamt 1.600 Pistolen beschlagnahmt wurden [4]. Da sich beide Mannschaften nicht darauf einigen konnten mit welchem Ball gespielt werden sollte, entschied der Schiedsrichter, dass je eine Halbzeit lang mit dem argentinischen und uruguayischen Ball gespielt werden sollte. Argentinien ging in der ersten Halbzeit mit 2:1 in Führung, in der 2. Hälfte konnte der Nachbar das Spiel drehen und mit 4:2 erster Weltmeister werden. Für Argentinien blieb der Titel des Torschützenkönigs: Guillermo Stábile, 1958 WM-Trainer Argentiniens, hatte mit 8 Toren die meisten Tore des Turniers erzielt. Im Finale spielten noch vier Spieler mit, die zwei Jahre zuvor bei den Olympischen Spielen die Silbermedaille gewannen: Juan Evaristo, Manuel Ferreira, Luis Monti und Fernando Paternóster.

Weltmeisterschaft 1934

Bei der Weltmeisterschaft in Italien gehörte Argentinien neben Brasilien zu den einzigen südamerikanischen Mannschaften (4 Jahre zuvor hatten 7 Mannschaften aus Südamerika teilgenommen). Bereits im Achtelfinale war nach einem 2:3 gegen Schweden das Turnier für Argentinien beendet und erst 24 Jahre später sollte Argentinien wieder an einer WM teilnehmen.

Weltmeisterschaft 1958

Zur WM in Schweden reiste Argentinien als Südamerikameister an und galt als einer der Favoriten. Aber der Fußball hatte sich in Europa gewandelt. Auf die Torflut vier Jahre zuvor bei der WM in der Schweiz hatten die Trainer reagiert und das seitliche Grätschen nach dem Ball eingeführt. Im ersten Spiel traf Argentinien auf den amtierenden Weltmeister Deutschland, der mit dieser neuen Spielweise schon 1954 erfolgreich begonnen hatte. Die Argentinier konnten zwar in der 3. Minute in Führung gehen, mussten aber noch vor der Pause zwei Tore durch den erst 21-jährigen Uwe Seeler und den WM-Helden Helmut Rahn hinnehmen. Als Rahn dann in der 2. Halbzeit das 3:1 gelang war das Spiel entschieden. Im zweiten Spiel konnte Argentinien dann zwar mit 3:1 gegen Nordirland gewinnen, im abschließenden Spiel mussten die Argentinier aber mit einem 1:6 gegen die Tschechoslowakei ihre bis heute höchste Niederlage hinnehmen und schieden als Gruppenletzter aus.

Weltmeisterschaft 1962

Auch 1962 war für Argentinien in der Vorrunde Schluss. Nach einem 1:0 gegen die erstmals teilnehmenden Bulgaren verlor Argentinien mit 1:3 gegen England womit die argentinisch-englische Fußballrivalität begann. Durch das abschließende 0:0 gegen Ungarn reichte es für Argentinien auf Grund des erstmals geltenden schlechteren Torverhältnisses nur zu Platz 3. Auch für Gastgeber Chile war das Ausscheiden der argentinischen Mannschaft von Nachteil, da sie einen Zuschauerzustrom aus dem Nachbarland erwartet hatten, der dann ausblieb.

Weltmeisterschaft 1966

1966 reichten zwei Siege gegen die Schweiz und Europameister Spanien sowie ein 0:0 gegen den späteren Vizeweltmeister Deutschland zum Einzug ins Viertelfinale gegen den Gastgeber England. In einem äußerst harten Spiel, in dem Antonio Rattín vom deutschen Schiedsrichter Rudolf Kreitlein vom Platz gestellt wurde, konnte sich England mit 1:0 durchsetzen. Dass Rattin nach seinem Feldverweis erst von englischen Polizisten vom Platz geführt werden konnte, führte anschließend zur Einführung von roten und gelben Karten um sprachliche Missverständnisse zu vermeiden.

Weltmeisterschaft 1974

Nachdem sich Argentinien überraschend nicht für die WM 1970 qualifizieren konnte, traten sie erst 1974 wieder bei einer WM an. Im ersten Spiel gerieten sie zu ihrer Überraschung aber schnell mit 0:2 gegen den Olympiasieger und späteren Dritten Polen in Rückstand, konnten in der 2. Halbzeit aber noch ein 2:3 erkämpfen. Nach einem 1:1 gegen Italien reichte ihnen ein 4:1 gegen WM-Neuling Haiti um die Zwischenrunde auf Grund der mehr geschossenen Tore als Gruppenzweiter zu erreichen. Dort trafen sie im ersten Spiel auf die beste Mannschaft des Turnieres und gingen mit 0:4 gegen die Niederländer unter. Auch im 2. Spiel gegen den Erzrivalen Brasilien musste Argentinien eine Niederlage einstecken. So war das letzte Spiel gegen WM-Neuling DDR bedeutungslos und endete mit 1:1. Nach der WM übernahm César Luis Menotti das Traineramt und begann mit einem Neuaufbau.

Weltmeisterschaft 1978

Die Weltmeisterschaft im eigenen Land begann für die von César Luis Menotti trainierten Argentinier, die noch ohne Diego Maradona antraten, der am 27. Februar 1977 mit 16 Jahren sein Länderspiel-Debüt gegeben hatte, mit zwei 2:1-Siegen gegen Ungarn und Frankreich. Im abschließenden Spiel um den Gruppensieg unterlagen sie aber Italien mit 0:1. So musste Argentinien in die Zwischenrundengruppe mit Brasilien, Peru (die ihnen 8 Jahre zuvor den Weg nach Mexiko verbaut hatten) und Polen. Nach einem 2:0 gegen Polen und einem 0:0 gegen Brasilien, mussten sie das letzte Spiel gegen Peru mit mindestens vier Toren Differenz gewinnen. Am Ende wurde es ein 6:0 und der zweite Finaleinzug für Argentinien. Insbesondere in Brasilien wurden danach Bestechungsvorwürfe laut. Im Finale trafen sie wieder auf die Niederländer, die sie 1974 gedemütigt hatten und bereits 1974 im Finale standen, nun aber ohne ihren Star Johan Cruyff antraten. In einem hitzigen Spiel ging Argentinien in der 38. Minute durch Mario Kempes in Führung und musste sich dann der Angriffe der Niederländer erwehren, was nur bis zur 80. Minute gelang. In der folgenden Verlängerung hatten die Argentinier dann die größeren Kraftreserven. Kempes mit seinem 6. Turniertor, wodurch er zum Torschützenkönig des Turnieres wurde und Daniel Bertoni mit dem Tor zum 3:1-Endstand sorgten für den 1. WM-Titel Argentiniens.

Aufstellung im Finale: FillolOlguin, Luis Galván, Passarella, Tarantini, Ardiles (ab 66. Larrosa), Gallego, Kempes, Bertoni, Luque, Ortiz (ab 75. Houseman)

Weltmeisterschaft 1982

Als erster Weltmeister verlor Argentinien das Eröffnungsspiel einer WM. Gegen die vom Vizeeuropameister Belgien perfektionierte Abseitsfalle fand Argentinien mit dem neuen Star Diego Maradona kein Mittel und musste in der 62. Minute das 0:1 hinnehmen, das den Belgiern zum Sieg reichte. Nach Siegen gegen Ungarn und El Salvador reichte es aber zum zweiten Platz und dem Einzug in die Zwischenrunde. Hier traf Argentinien wieder auf Brasilien und die auch nur mit Mühe in diese Runde gelangten Italiener, verlor aber beide Spiele (1:2 gegen Italien und 1:3 gegen Brasilien), zudem Maradona im Spiel gegen Brasilien durch Platzverweis. César Luis Menotti trat anschließend als Trainer zurück und wurde von Carlos Bilardo abgelöst.

Weltmeisterschaft 1986

Vier Jahre später wurde das Turnier dann zur WM Maradonas. Er führte Argentinien souverän durch die Vor- und die K.o.-Runde ins Finale, lediglich im Viertelfinale gegen England benötigte er die Hand Gottes. Im Finale gegen Deutschland war er zwar weniger dominierend, aber als Deutschland einen 0:2-Rückstand kurz vor Schluss ausgleichen konnte und auf den Siegtreffer drängte, gelang Maradona der entscheidende Pass auf Jorge Burruchaga, den dieser mit dem 3:2-Siegtreffer abschließen konnte.

Aufstellung im Finale:: PumpidoBrownCuciuffo, Ruggeri, OlarticoecheaGiusti, Burruchaga (ab 89. Trobbiani), Batista, Maradona, EnriqueValdano

Weltmeisterschaft 1990

Erneut verlor Argentinien das Eröffnungsspiel der WM, wieder mit 0:1, diesmal gegen Kamerun, und konnte nach einem Sieg gegen die Sowjetunion und einem Remis gegen Rumänien nur als Gruppendritter das Achtelfinale erreichen. Hier traf man auf den WM-Favoriten Brasilien, der die Vorrunde zwar verlustpunktfrei aber nicht überzeugend überstanden hatte. In diesem Spiel zeigten die Brasilianer zwar ihre beste Turnierleistung, bissen sich aber an der argentinischen Abwehr die Zähne aus. Kurz vor Ende gelang Maradona ein Geniestreich, der zum 1:0-Siegtreffer durch Claudio Caniggia führte. Das Viertel- und Halbfinale überstand Argentinien dann jeweils im Elfmeterschießen, so dass es zur Neuauflage des Finales gegen Deutschland kam. In diesem wurde Maradona durch Guido Buchwald weitgehend neutralisiert, was Buchwald den Spitznamen "Diego" einbrachte. Argentinien kam zu keiner einzigen Torchance, man konnte annehmen, dass Argentinien wieder die Entscheidung im Elfmeterschießen suchte, zumal sie mit Sergio Goycochea einen "Elfmetertöter" im Tor stehen hatten, der in den vorherigen Runden je 2 Elfmeter pariert hatte. Es gelang ihnen auch mehrere gute Torchancen der deutschen Mannschaft zu überstehen und sie hatten zunächst auch Glück mit den Schiedsrichterentscheidungen. Erst in der 85. Minute wurde nach einer umstrittenen Attacke gegen Rudi Völler auf Strafstoß gegen Argentinien entschieden, den Andreas Brehme zum 1:0-Sieg für Deutschland verwandeln konnte. Kurz darauf wurde mit Gustavo Dezotti der 2. Argentinier vom Platz gestellt; in der 64. Minute hatte es schon Pedró Monzón erwischt, womit Argentinien die ersten Spieler in einem WM-Finale durch Platzverweise verlor. Mit dem verlorenen Finale endete die Amtszeit von Carlos Bilardo.

Weltmeisterschaft 1994

Die WM in den USA begann für den Südamerikameister Argentinien, der erneut mit Maradona antrat, mit einem überzeugenden 4:0 gegen WM-Neuling Griechenland. Gegen den anderen Neuling, Afrikameister Nigeria reichte es grade noch zu einem 2:1, im abschließenden Gruppenspiel wurde aber mit 0:2 gegen erstarkende Bulgaren verloren, die 1994 erstmals die Vorrunde einer WM überstanden und am Ende Vierter wurden. Dennoch reichte der 3. Platz in der Gruppe zum Einzug ins Achtelfinale. Allerdings war Maradona nach dem Spiel gegen Bulgarien des Ephedrin-Dopings überführt und vom Turnier ausgeschlossen worden. Da Argentinien zudem nur einen Tag Pause vor dem Achtelfinale hatte, reichte es nicht zum Weiterkommen. Mit 3:2 behielt Rumänien die Oberhand.

Weltmeisterschaft 1998

Die Vorrunde gegen die erstmals qualifizierten Teams aus Jamaika, Japan und Kroatien (am Ende überraschend WM-Dritter) überstand Argentinien souverän ohne Punktverlust und ohne Gegentor. Im Achtelfinale wurde aber ein neues Kapitel der argentinisch-englischen Rivalität geschrieben, bei dem sich Argentinien auf die Schwäche der Engländer im Elfmeterschießen verlassen konnte. Im Viertelfinale gegen die Niederlande sah es auch lange Zeit nach einer Verlängerung aus, kurz vor Schluss der Partie konnte aber Dennis Bergkamp den 2:1-Siegtreffer für die Niederländer erzielen [5].

Weltmeisterschaft 2002

Erstmals seit 1962 musste Argentinien wieder bei einer WM in der Vorrunde die Segel streichen. Nach einem 1:0 gegen Nigeria, einem 0:1 gegen England und einem 1:1 gegen Schweden reichte es nur zum 3. Platz, der seit 1998 nicht mehr für das Achtelfinale reicht.

Weltmeisterschaft 2006

Anhänger der argentinischen Nationalmannschaft beim WM-Vorrundenspiel 2006 gegen Serbien und Montenegro

Für die WM in Deutschland wurde Argentinien in die "Todesgruppe" mit den Niederlanden, der Elfenbeinküste (Zweiter der Afrikameisterschaft von 2006) mit Didier Drogba und Serbien & Montenegro gelost. In einem der besten Turnierspiele gewann Argentinien zunächst mit 2:1 gegen die Elfenbeinküste und nach einem 6:0 gegen Serbien & Montenegro reichte ein 0:0 gegen die Niederländer zum Gruppensieg. Im Achtelfinale musste aber die Verlängerung und ein Traumtor von Maxi Rodríguez herhalten um gegen Mexiko mit 2:1 zu gewinnen und das Viertelfinale gegen Deutschland zu erreichen. Hier führte Argentinien ab der 49. Minute mit 1:0 und sah lange wie der sichere Sieger aus. Erst ein Tor von Miroslav Klose in der 80. Minute brachte die Verlängerung, die torlos blieb. So kam es zum Elfmeterschießen in dem Deutschland mit 4:2 gewann, da Jens Lehmann zwei Elfmeter halten konnte, während die deutschen Spieler alle verwandelten. Trainer José Pekerman, seit Oktober 2004 Nationaltrainer und unter dem die U-20-Mannschaft dreimal U-20-Weltmeister geworden war, trat nach dem Aus sofort zurück.

Weltmeisterschaft 2010

In der Qualifikation zur WM hatte Argentinien lange Zeit Probleme. Erst nachdem Diego Maradona das Traineramt übernommen hatte, schaffte Argentinien die Wende, musste aber gegen Bolivien mit einem 1:6 im 3.600 m hochgelegenen Stadion von La Paz eine seiner höchsten Niederlagen einstecken.

Die Weltmeisterschaft in Südafrika zeigte manche Parallelen zur vorherigen WM: Wieder überstand Argentinien die Vorrunde souverän, diesmal durch Siege gegen Nigeria, Südkorea und Griechenland und im Achtelfinale wurde erneut Mexiko geschlagen. So erreichte Argentinien als Favorit das Viertelfinale, in dem wieder Deutschland wartete, geriet dort aber bereits in der 3. Minute in Rückstand. In der Folge dominierte die Deutsche Mannschaft das Spiel und kam zu weiteren Chancen, die aber vergeben wurden. Erst gegen Ende der ersten und zu Beginn der zweiten Halbzeit konnte Argentinien besser in das Spiel finden und Deutschland unter Druck setzen. Da aber keine Chance verwertet werden konnte, drehte sich Mitte der 2. Halbzeit das Spiel erneut, mit dem Unterschied, dass Deutschland nun die sich bietenden Chancen nutzen konnte und am Ende mit 4:0 den höchsten Sieg gegen Argentinien einfahren konnte. Nach der WM wurde Diego Maradona entlassen und der Trainerposten von Sergio Batista übernommen, mit dem er 1986 Weltmeister geworden war.

Rekorde

Allgemein

Mit 198 Länderspielen gegen Uruguay (wovon die FIFA 180 zählt) führt die argentinische Mannschaft ihre Liste der Länderspielpaarungen an, auf Platz 8 liegen die Spiele Argentiniens gegen Brasilien (95-mal, wovon die FIFA 89 zählt). Von den Weltmeistern bestritt Argentinien die meisten Spiele gegen die anderen Weltmeister, davon aber über die Hälfte gegen Uruguay.

Der höchste Sieg Argentiniens ist auch der höchste Sieg einer südamerikanischen Mannschaft.

Rekordspieler

(Stand: 11. Oktober 2011, inkl. der Partie gegen Venezuela)

Rekordspieler[6]
Spiele Spieler Zeitraum Tore
145 Javier Zanetti 1994–aktiv 5
115 Roberto Ayala 1994–2007 7
106 Diego Simeone 1988–2002 11
97 Óscar Ruggeri 1983–1994 7
91 Diego Maradona 1977–1994 34
87 Ariel Ortega 1993–aktiv 17
78 Gabriel Batistuta 1991–2002 56
75 Juan Pablo Sorín 1995–2006 11
74 Javier Mascherano 2003–aktiv 3
73 Américo Gallego 1975–1982 3
73 Juan Sebastián Verón 1996–aktiv 9
72 Gabriel Heinze 2003–aktiv 3
70 Daniel Passarella 1976–1986 22
Rekordschützen[6]
Tore Spieler Zeitraum Spiele
56 Gabriel Batistuta 1991–2002 78
35 Hernán Crespo 1995–2007 64
34 Diego Maradona 1977–1994 91
24 Luis Artime 1961–1967 25
22 Leopoldo Luque 1975–1981 45
22 Daniel Passarella 1976–1986 70
21 Herminio Masantonio 1935–1942 19
21 José Sanfilippo 1956–1962 29
20 Mario Kempes 1973–1982 43
19 Norberto Méndez 1945–1956 31
19 José Manuel Moreno 1936–1950 34
19 René Pontoni 1942–1947 19


Aktueller Kader

Kapitän Lionel Messi vom FC Barcelona
Gonzalo Higuaín von Real Madrid

Folgende 21 Spieler stehen im Kader für die WM-Qualifikationsspiele gegen Bolivien und Kolumbien am 11. und 15. November 2011.
(Spiele + Tore Stand 11. Oktober 2011)

Nr. Pos. Spieler Einsätze Tore Verein
TW Mariano Andújar 8 0 ItalienItalien Catania Calcio
TW Sergio Romero 23 0 ItalienItalien Sampdoria Genua
AB Nicolás Burdisso 47 2 ItalienItalien AS Rom
AB Martín Demichelis 36 2 SpanienSpanien FC Málaga
AB Federico Fernández 4 1 ItalienItalien SSC Neapel
AB Fabián Monzón 7 0 FrankreichFrankreich OGC Nizza
AB Marcos Rojo 9 0 RusslandRussland Spartak Moskau
AB Pablo Zabaleta 19 0 EnglandEngland Manchester City
MF Éver Banega 14 0 SpanienSpanien FC Valencia
MF Ángel Di María 27 5 SpanienSpanien Real Madrid
MF Fernando Gago 33 0 ItalienItalien AS Rom
MF Nicolás Gaitán 6 0 PortugalPortugal SL Benfica
MF Pablo Guiñazú 5 0 BrasilienBrasilien SC Internacional
MF Javier Mascherano 76 2 SpanienSpanien FC Barcelona
MF Javier Pastore 12 0 FrankreichFrankreich Paris Saint-Germain
MF José Ernesto Sosa 11 1 UkraineUkraine FC Metalist Kharkiv
ST Sergio Agüero 32 13 EnglandEngland Manchester City
ST Germán Denis 5 0 ItalienItalien Atalanta Bergamo
ST Gonzalo Higuaín 20 12 SpanienSpanien Real Madrid
ST Ezequiel Lavezzi 15 1 ItalienItalien SSC Neapel
ST Lionel Messi (C)Kapitän der Mannschaft 64 18 SpanienSpanien FC Barcelona

Länderspiele gegen Auswahlmannschaften aus deutschsprachigen Ländern

(Ergebnisse stets aus argentinischer Sicht)

Länderspiele gegen Deutschland

  1. 8. Juni 1958 in Malmö: 1:3 (WM-Vorrunde)
  2. 16. Juli 1966 in Birmingham: 0:0 (WM-Vorrunde)
  3. 14. Februar 1973 in München: 3:2
  4. 5. Juni 1977 in Buenos Aires: 1:3
  5. 12. September 1979 in Berlin: 1:2
  6. 1. Januar 1981 in Montevideo: 2:1 (Copa de Oro)
  7. 24. März 1982 in Buenos Aires: 1:1
  8. 12. September 1984 in Düsseldorf: 3:1
  9. 29. Juni 1986 in Mexiko-Stadt: 3:2 (WM-Endspiel)
  10. 16. Dezember 1987 in Buenos Aires: 1:0
  11. 2. April 1988 in Berlin: 0:1
  12. 8. Juli 1990 in Rom: 0:1 (WM-Endspiel)
  13. 15. Dezember 1993 in Miami: 2:1
  14. 17. April 2002 in Stuttgart: 1:0
  15. 9. Februar 2005 in Düsseldorf: 2:2
  16. 21. Juni 2005 in Nürnberg: 2:2 (Konföderationen-Pokal)
  17. 30. Juni 2006 in Berlin: 3:5 n.E. (WM-Viertelfinale)
  18. 3. März 2010 in München: 1:0
  19. 3. Juli 2010 in Kapstadt: 0:4 (WM-Viertelfinale)

Länderspiele gegen die DDR

  1. 3. Juli 1974 in Gelsenkirchen: 1:1 (WM-Zwischenrunde)
  2. 12. Juli 1977 in Buenos Aires: 2:0

Länderspiele gegen Österreich

  1. 21. Mai 1980 in Wien 5:1
  2. 3. Mai 1990 in Wien 1:1

Länderspiele gegen die Schweiz

  1. 19. Juli 1966 in Sheffield: 2:0 (WM-Vorrunde)
  2. 16. Dezember 1980 in Córdoba: 5:0
  3. 1. September 1984 in Bern: 2:0
  4. 8. Mai 1990 in Bern: 1:1
  5. 2. Juni 2007 in Basel: 1:1

Siehe auch: Liste der Länderspiele der argentinischen Fußballnationalmannschaft

Nationaltrainer

Alejandro Sabella (aktueller Nationaltrainer)
Nationaltrainer Amtszeit
Ángel Vázquez 1924–1925
José Millán 1927–1928
Francisco Olazar 1929
Francisco Olazar und Juan José Tramutola 1929–1930
Felipe Pascucci 1934
Manuel Seoane 1935–1937
Ángel Roca 1938–1939
Guillermo Stábile 1939–1958
Guillermo Stábile und Carlos Calocero 1940
Victorio Spinetto, José Della Torre und José Barreiro 1959
José Manuel Moreno 1959
Guillermo Stábile 1960
Victorio Spinetto 1960–1961
José D'Amico 1961
Juan Lorenzo 1962
Néstor Rossi 1962
Jim Lopes 1962
Horacio Torres 1963
José D'Amico 1963
José Minella 1964–1965
Osvaldo Zubeldía 1965
Juan Lorenzo 1966
Jim Lopes 1967
Carmelo Faraone 1967
Renato Cesarini 1967–1968
José Minella 1968
Humberto Maschio 1969
Adolfo Pedernera 1969
Juan Pizzuti 1970–1972
Omar Sívori 1972–1973
Miguel Ignomiriello 1973
Omar Sívori 1973
Omar Sívori und Miguel Ignomiriello 1973
Omar Sívori 1973
Vladislao Cap 1974
César Luis Menotti 1974–1975
César Luis Menotti und Miguel Antonio Juárez 1975
César Luis Menotti 1975–1982
Federico Sacchi (Interimstrainer) 1979
Carlos Bilardo 1983–1990
Alfio Basile 1991–1994
Reinaldo Merlo (Interimstrainer) 1993
Daniel Passarella 1994–1998
Marcelo Bielsa 1999–2004
José Pekerman 2004–2006
Alfio Basile 2006–2008
Diego Maradona 2008–2010
Sergio Batista 2010–2011
Alejandro Sabella 2011–

Trikots

Argentinien vergab jahrelang bei Weltmeisterschaften die Rückennummern nicht nach den Spielerpositionen, sondern alphabetisch nach den Spielernamen; erst in den 1980er Jahren, als Diego Maradona die 10 beanspruchte, ging man zum üblichen System über. Später wollte man die Rückennummer 10 zu Ehren Maradonas nicht mehr vergeben. Dies scheiterte allerdings an der FIFA, da diese zur Weltmeisterschaft eine durchlaufende Nummerierung von 1 bis 23 verlangt und somit eine Nichtvergabe der 10 zum Verlust einer Spieler-Nominierung führen würde.

Spitznamen

In deutschsprachigen Medien wird die Mannschaft häufig mit den Spitznamen Gauchos bezeichnet. Dieser ist jedoch in Argentinien selbst nicht gebräuchlich. Dort hat sie neben Albiceleste (übersetzt: Weiß-Himmelblaue) keine weiteren geläufigen Spitznamen.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste. In: fifa.com, Oktober 2011. Abgerufen am 19. Oktober 2011
  2. AFA.org: The beginnings (1901-1930)
  3. "Olympisches Fußball-Turnier ohne Argentinien", Zeit vom 13. Februar 2011
  4. Spiegel Online: WM-Anekdoten: 1600 Revolver fürs Finale 19. Juni 2010
  5. Matchreport Niederlande - Argentinien
  6. a b rsssf.com: Argentina - Record International Players

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