Geschichte Irlands (bis 800 n. Chr.)

Geschichte Irlands (bis 800 n. Chr.)

Die wenigen Belege über das vorchristliche Irland stammen aus Aufzeichnungen des römischen Reiches, aus den Ausgrabungen der Archäologen sowie aus überlieferten Gedichten und der irischen Mythologie.

Eiszeit in Irland

Inhaltsverzeichnis

Paläolithikum

Während der Hochphase der letzten Eiszeit war die irische Insel nahezu ganz von Gletschern bedeckt. 300 Meter dicke Eisschichten formten die Landschaft, zerstörten Felsen und Zeugnisse früherer menschlicher Besiedlung. Ähnliches passierte auf den Britischen Inseln, wo man aber im (eisfreien) Süden noch Zeugnisse zwischeneiszeitlicher Besiedlung fand.

Mesolithikum (8000 v. Chr.4000 v. Chr.)

Am Ende der letzten Eiszeit war das heutige Nordirland bei einem um etwa 100 m niedrigeren Meeresspiegel über die Landbrücke von Halbinsel-Kintyre mit Schottland und über England auch mit dem Kontinent verbunden. Mit der Erwärmung begannen Eiche, Ulme und Esche, die Kiefernwälder und die arktische Flora zu ersetzen. Der Riesenhirsch (Megaloceros giganteus) mit einer Geweihauslage von bis zu 3,60 m starb in Irland zu dieser Zeit aus. Trotz der Landbrücke nimmt man an, dass die Erstbesiedlung der Insel mit Booten erfolgte, da sich die meisten mesolithischen Siedlungsfunde in Küstengegenden befinden.

Das früheste Zeugnis menschlicher Besiedlung nach dem Rückzug des Eises stammt aus der Zeit zwischen 8000 v. Chr. und 7000 v. Chr. Die Wohnplätze mesolithischer Jäger und Sammler finden sich an diversen Stellen z. B.:

Das frühe Mesolithikum weist geometrische Mikrolithen auf wie sie etwa am Mount Sandel aus der Zeit 7000 v. Chr. gefunden wurden. Dieser älteste Wohnplatz Irlands wurde 1972 am Fluss Bann entdeckt. Verkohlte Haselnussschalen ermöglichten seine Datierung. Die ovalen Hütten waren vermutlich mit Rinde gedeckt. Die Bewohner fingen Lachse und Aale, sammelten Nüsse, Früchte, Beeren und jagten Wild. Das späte Mesolithikum zeigt eine mikrolithenlose Industrie aus großen Abschlägen (Larnian), die vor allem im Nordosten verbreitet ist. Kern- und Scheibenbeile dienten wohl der Holzbearbeitung, auch erste geschliffene Beile aus Felsgestein tauchen auf (Ferriter’s Grove).

Während des Mesolithikums betrug die Bevölkerung der Insel vermutlich weniger als 10.000 Menschen.

Neolithikum (4500 v. Chr.2500 v. Chr.)

Irische Anlagentypen
Newgrange
Der Poulnabrone im Burren wurde zum Inbegriff des Dolmens
Wedge Tomb, Grafschaft Clare

Mit Eintreffen der Ackerbauern in Irland (ca. 4000 v. Chr.) kam Nutzvieh und Getreide nach Irland, was zu einem signifikanten Bevölkerungswachstum führte. Während des Neolithikums wurde der erste Ackerbau betrieben. Die Töpferei kam auf und man verwendete vermehrt geschliffene Steinwerkzeuge. In Feuchtgebieten, die von den Gletschern zurückgelassen worden waren, bildeten sich Hochmoore aus. In den Céide Fields (County Mayo) wurde unter einer Schicht Torf ein gut konserviertes weitläufiges Feldersystem aus dem Neolithikum und der Bronzezeit gefunden – bisher das älteste der Welt. Das Gelände besteht aus kleinen Feldern, die durch Steinwälle abgetrennt waren und vermutlich von 3500 v. Chr. bis 3000 v. Chr. bewirtschaftet wurden. Angebaut wurden überwiegend Weizen und Gerste.

Die Töpferwaren ähnelten denen auf der Britischen Insel. Typisch für diese Kultur waren Gefäße mit rundem Boden und ausgeprägtem Bauchknick (carinated bowls) (Lyle’s Hill Pottery etc.

Megalithische Monumente waren religiöse und zeremonielle Stätten. In den meisten wurden zumeist eingeäscherte menschliche Überreste und Grabbeigaben – Töpferwaren, Pfeilspitzen, Schmuck, Beile, usw. – gefunden. Diese Anlagen, von denen mehr als 1200 entdeckt wurden, können in vier große Gruppen unterteilt werden:

  1. Court tombs: Charakterisiert durch einen Hof (Creevykeel). Man findet diese Anlagen nahezu ausschließlich in der Nordhälfte der Insel.
  2. Passage tombs: Die zahlenmäßig kleinste, aber in Bezug auf Größe besonders beeindruckende Gruppe findet man hauptsächlich im Norden und Osten der Insel. Zu dieser Gruppe gehören die Anlagen von Fourknocks, Knowth, Newgrange und Loughcrew (alle im County Meath), Carrowkeel, Carrowmore (beide County Sligo).
  3. Portal tombs: Zu dieser Art gehören Dolmen (wie Legananny und Proleek), die hauptsächlich im Südosten und Norden des Landes gefunden wurden.
  4. Wedge tombs: Die zahlenmäßig größte der vier Gruppen ist hauptsächlich im Westen (County Clare) und Südwesten zu finden. Ihren Namen (wedge) verdanken sie ihrer Keilform. Sie datieren teilweise in die frühe Bronzezeit.
  5. Steinkisten (Cists) sind die jüngste und bereits metallzeitliche Form der megalithischen Steinbauten.

Die Theorie, dass die vier Monumentgruppen in Zusammenhang mit vier Wellen von Neubesiedlung stehen, hat noch Anhänger.

Gegen 2500 v. Chr. tauchen die ersten Glockenbecher auf. Nun begann die Metallbearbeitung.

Bronzezeit (2500 v. Chr.–700 v. Chr.)

In der Bronzezeit erfolgte die Herstellung von Bronze, einer Mischung von Zinn und Kupfer. Bronze wurde für die Erstellung von Waffen und Werkzeugen verwendet. Schwerter, Äxte, Dolche, Beile, Trinkutensilien und hornförmige Trompeten sind nur einige der Gegenstände, die bei Ausgrabungen aus dieser Zeit gefunden wurden.

Das Kupfer zur Herstellung von Bronze wurde in Irland abgebaut, während das Zinn aus Cornwall importiert wurde. Die früheste bisher gefundene Kupfermine befindet sich auf Ross Island in County Kerry – abgebaut und verarbeitet wurde hier von 2400 v. Chr. bis 1800 v. Chr. Neben dieser Mine ist auch jene am Mount Gabriel in County Cork erwähnenswert. Man geht heute davon aus, dass die Minen in Cork und Kerry in der Bronzezeit bis zu 370 Tonnen Kupfer produzierten und Irland einer der Hauptexporteure dieser Zeit war.

Neben Kupfer findet sich in Irland auch Gold, das während der Bronzezeit erstmals verarbeitet werden konnte. In Irland wurden mehr Goldgeräte aus der Bronzezeit entdeckt als anderswo in Europa. Goldschmuck aus Irland (Lunulae) fand sich sogar in Deutschland und Skandinavien. Zu Anfang der Bronzezeit bestanden die Ornamente aus einfachen halbmondförmigen oder runden dünnen Scheiben aus Gold. Erst später wurden goldene Ohrringe und Anhänger in verschiedensten Formen gefertigt. Bronzeäxte und Kupferbeile in Irland sind eine eigene Fundgattung.

Steinkreis Grange, 2100 v. Chr., 15 km südlich von Limerick

Während der Bronzezeit wurden auch weiterhin - wenn auch kleinere - Wedge Tombs gebaut, die Passage tombs aber weitgehend sich selbst überlassen. Gegen Ende des Zeitalters wurden neben den so genannten Steinkisten auch diverse Steinkreise errichtet, die man hauptsächlich in Ulster und Munster findet.

In dieser Zeit wurde das Klima wieder rauer und große Waldflächen verschwanden. Gegen Ende der Bronzezeit dürften nicht viel mehr Menschen auf der irischen Insel gelebt haben als gegen Ende des Neolithikums.

Eisenzeit

Etwa 300 v. Chr. erfolgte der Übergang von der Bronzezeit zur Eisenzeit. Denkmaltypen der Eisenzeit, die für Großbritannien und den Kontinent charakteristisch sind: Kleine Einhegungen, Erdhügel, Flachgräberfelder, Hillforts und Tempel sind in Irland selten. Es scheint, dass Irland ab der späten Bronzezeit durch kulturelle Einflüsse vom Kontinent weitaus weniger beeinflusst wurde als Großbritannien. Ein kontinentales Element ist die Kunst der La Tene-Zeit. Sie wird in Irland als Dekoration auf einer relativ kleinen Anzahl von Gegenständen verwendet, die aus Lesefunde bestehen. La Tene Dekoration wird gelegentlich auf Knochen und Steinen gefunden. Ein fein verzierter Stein stammt aus der Kirchenruine von Derrykeighan (Antrim). Die doppelseitige Abbildung auf Boa-Island (Fermanagh) ist, in Irland unvergleichlich aber durch kontinentale Analogien vermutlich in die Eisenzeit zu datieren. Die Übernahme einer keltischen Sprache (des späteren Irischen) wird gewöhnlich in die Eisenzeit gelegt, dies ist jedoch unwahrscheinlich und nicht mit einem kulturellen Bruch verbunden.

Die keltische Sprache auf der britischen und der irischen Insel kann in zwei Gruppen unterteilt werden: P-keltische Sprachen (kam auf der britischen Insel vor) und Q-keltische Sprachen (kam auf der irischen Insel vor). Ehemals ging man daher davon aus, dass sich in Irland Q-Kelten und auf der britischen Insel P-Kelten niederließen, und auch heute liest man noch oft die Aussage, dass es eine keltische Invasion in der irischen Geschichte gab. Nach dieser Ansicht führte 350 v. Chr. eine Bevölkerungsgruppe mit dem Namen Milesians die irische Sprache in Irland ein und unterjochte die vorkeltischen Bewohner mittels ihrer überlegenen Waffen. Diese These ist aber sehr vereinfacht, denn die meisten Wanderungsbewegungen in jener Zeit waren, neueren Untersuchungen zufolge, wesentlich komplexer. Neue DNA-Studien ergaben, dass das Volk, das die keltische Sprache auf die irische Insel brachte, durchaus keltisch gesprochen haben kann, aber nicht zwingend der keltischen Volksgruppe angehört haben muss. Ethnisch waren sie nicht von den prä-indoeuropäischen Einwohnern zu unterscheiden. Die Ankunft dieses Volkes hatte nahezu keinen genetischen Einfluss auf das Erbgut, so dass man heute davon ausgeht, dass die angebliche Invasion der Kelten aus nicht mehr als ein paar tausend Menschen bestand. Auch aus archäologischer Sicht gibt es keine Zeugnisse für eine massenhafte Einwanderung keltisch-stämmiger Siedler in der fraglichen Zeit.

Die Y-Chromosomen der heutigen irischen Bevölkerung charakterisieren sich durch die Mutation des Markierungsgens M343, welches die Haploidengruppe R1b definiert – diese ist (in verschiedenen Graden) dominant von der Iberischen Halbinsel bis nach Skandinavien vertreten. Da diese Gruppe sehr ähnlich der im Baskenland ist, vermuten einige Anthropologen, dass die Basken ein Überbleibsel der sogenannten prä-indoeuropäischen Bevölkerung von Westeuropa sind und dass die prä-keltische Sprache (oder Sprachen) in Irland in gewisser Beziehung zur baskischen Sprache Euskara stand – dies ist allerdings nicht bewiesen.

O’Rahillys historisches Modell

Der Gelehrte Thomas F. O’Rahilly schlug auf Basis seiner Studien über den Einfluss der irischen Sprache und der Analyse der irischen Mythologie und Pseudohistorie das nach ihm benannte historische Modell vor. Seine Ideen, obwohl extrem einflussreich, sind nicht generell akzeptiert. Nach O’Rahilly Modell gab es folgende vier Wellen von keltischen Invasoren:

Die Eroberung von Ulster

Die heute bekannten Schriften gehen zurück bis ins Jahr 431 n. Chr. Der gälische König von Tara, auch bekannt als Niall Noígiallach (engl. Niall of the Nine Hostages), ist die früheste historische Person, deren Existenz nicht angezweifelt wird und von der man mehr als vage Details kennt. Sein Vater, Eochu Mugmedón, war ebenfalls König von Tara und Herrscher über das Königreich, dessen Gebiet heute der Grafschaft Meath entspricht.

Niall folgte seinem Vater und es heißt, dass er 27 Jahre lang König gewesen sei. Seine Regentschaft begründete den Aufstieg von Tara als eine zumindest literarisch dominante Kraft in Irland. Der Ursprung dieser Macht lag in der Eroberung von Ulster – dem Endpunkt eines jahrhundertelangen Konflikts zwischen den Gael of Tara und den Ulaid of Emain Macha. Dieser Konflikt wird auch im mythologischen Ulster-Zyklus beschrieben, in dem das irische Nationalepos Táin Bó Cúailnge enthalten ist.

Die Eroberung von Ulster wurde von dreien der Söhne Nialls geleitet: Conall Gulban, Eógan und Énda. Jeder der drei Söhne erhielt als Belohnung drei Unterkönigreiche (subkingdoms) im Westen des neu eroberten Gebietes. Als direktes Ergebnis der Eroberung wurde Ulster in drei Hauptkönigreiche (overkingdoms) eingeteilt:

  • Ulidia im Osten entspricht in etwa den heutigen Grafschaften Antrim und Down. Ulidia wurde von den Dál nAraide, einer ansässigen Dynastie, beherrscht, die sich mit Nialls Söhnen im Krieg verbündeten. Die Ulaid (oder Dál Fiatach), die über Jahrhunderte in dieser Gegend dominierend waren, wurden besiegt und der Hauptsitz in bei Emain Macha zerstört. Die restliche Bevölkerung der Ulaid wurde ostwärts vertrieben. Die Eroberung dieses Gebiets durch die Gaelen hatte auch einen wichtigen Einfluss auf die schottische Geschichte: Einer der Ernean-Stämme im Nordosten von Ulster, Dál Riata, wurde von Nialls Söhnen unterworfen und flüchtete daraufhin über den Seeweg auf die britische Insel, wo sie Argyll besiedelten und im Laufe der Zeit zur dominanten Macht im nördlichen Britannien wurden. Das Königreich Schottland wurde im 9. Jahrhundert durch die Union der Dál Riada und des ansässigen Königreichs der Pictavia gegründet.
  • Airgialla (auch Königreich von Oriel genannt) lag im Zentrum von Ulster und entspricht großteils den heutigen Grafschaften Derry, Tyrone, Fermanagh, Armagh, Monaghan und Louth. Dieses Königreich war eigentlich ein Zusammenschluss von 9 Unterkönigreichen, von denen jedes von einem ansässigen Herrscherhaus geführt wurde, die allerdings nur Vasallen gegenüber den Eroberern waren. Um deren Loyalität zu sichern, wurde die Herrscher gezwungen, ein hochrangiges Mitglied ihrer Familie als "Geisel" nach Tara zu entsenden. Daher entstammt der Name Airgialla, was soviel wie Entsender von Geiseln bedeutet und ist der Ursprung von Nialls Beiname Noigiallach oder Niall of the Nine Hostages.
  • Ailech (oder Aileach) im Westen entsprach der heutigen Grafschaft Donegal. Anfangs bestand es aus den drei Unterkönigreichen Tír Eógain, Tír Chonaill und Tír Énda, doch Tír Énda wurde später von Nachfahren von Conall erobert und in Tír Chonaill eingegliedert – auch wenn Nachfahren von Énda in dieser Gegend (sowie in den Midlands) noch einige kleine Gebiete kontrollierten. Die Macht der zwei verbleibenden Königreiche wuchs mit der Zeit an und deren Namen sind der Ursprung der heutigen Grafschaften Donegal und Tyrone. Ailech wurde ungefähr acht Jahrhunderte von den Nachfahren von Conall und Eógan beherrscht – beide zusammen sind als die nördlichen Uí Néill bekannt und brachten diverse irische Hochkönige hervor. Die Gefangenschaft (etwa im Jahr 425) von Ailech markiert das Ende der gälischen Eroberung von Ulster.

Nach dem Tod von Niall übernahm sein Sohn Lóegaire mac Néill die Herrschaft über Tara. Während dessen Herrschaft wurde das römische Christentum in Irland eingeführt. Niall of the Nine Hostages gilt als Urahn aller (bis auf zwei) Linien der irischen Hochkönige, die vom 5. Jahrhundert bis zur Zeit von Brian Bórú im 11. Jahrhundert regierten.

Frühchristliches Irland (400–800)

Das Book of Kells

Die mittleren Jahrhunderte des ersten Jahrtausends der heutigen Zeit brachten große Veränderungen in Irland. Auf politischer Ebene wurden die bisherigen Stammeszugehörigkeiten bis in die 700er Jahre durch patrilineare Herrscherdynastien (Sohn folgt dem Vater) ersetzt. Irische Piraten überfielen die westliche Küste der britischen Inseln in ähnlicher Art, wie es die Wikinger in späteren Jahren auf der irischen Insel tun sollten. Einige dieser Freibeuter gründeten Königreiche in Schottland, Wales und Cornwall.

Eventuell waren einige von diesen als reiche Männer heimgekehrt und brachten erstmalig den christlichen Glauben nach Irland – es gibt Quellen, die behaupten, dass bereits lange vor der Zeit von St. Patrick Missionare in Irland aktiv waren.

Bekannt ist, dass im Jahr 432 St. Patrick auf der irischen Insel landete und in den folgenden Jahren die dort lebenden Iren zum Christentum zu bekehren suchte. Andererseits schickte der Papst bereits im Jahr 431 den Bischof Palladius als ersten Bischof nach Irland, was darauf hindeutet, dass dort bereits Christen gelebt haben müssen. Während Palladius lediglich in den Königreichen von Meath und Leinster tätig wurde, christianisierte St. Patrick wohl eher in Ulster und Connacht.

St. Patrick wird hoch angerechnet, dass er die Stammes- und Sozialmuster der Iren erhalten hat, deren Gesetze festschrieb und nur die abänderte, die mit dem Christentum nicht vereinbar waren. Weiterhin führte St. Patrick wahrscheinlich das römische Alphabet in Irland ein, das es den irischen Mönchen erlaubte, Teile der vielfältigen irisch-keltischen Erzählungen aufzuschreiben. Am überaus wichtigen Einfluss von St. Patrick in Ulster kann man nicht zweifeln, es gilt aber als relativ sicher, dass es vor seiner Zeit Christen in Irland gab – und auch Heiden noch lange nach seiner Zeit.

Die Tradition der Druiden endete mit der lokalen Verbreitung des neuen Glaubens, eventuell im Kontext mit der Hungersnot sowie den Plagen im Anschluss an den Klimawandel von 535 bis 536 n. Chr. Irische Gelehrten in den neu entstandenen Klosteranlagen wurden sukzessiv zu Vorreitern lateinischer Studien und christlicher Theologie. Missionare aus Irland reisten nach England und Kontinentaleuropa, und Gelehrte aus diesen Gegenden reisten mit Ende der keltischen Kirche (ab 1111 n. Chr.) in irische Klöster.

In Irland bestand bis zum 12. Jahrhundert eine eigenständige keltische Kirche. Geistiger Mittelpunkt des Landes war zwar Armagh in Ulster, aber die zahlreichen Klöster waren autonom. Die hohe Kunst in diesen isolierten Klöstern trug dazu bei, dass Latein durch das Mittelalter erhalten blieb. Die Kunst von Handschrift, Bebilderung, Metallarbeit und Bildhauerei brachten u. a. Kunstwerke wie das Book of Kells hervor – eines der bedeutendsten Kunstwerke aus jener Zeit, das heute noch erhalten ist.

Literaturangaben (sämtlich in englischer Sprache)

  • T. F. O’Rahilly, Early Irish History and Mythology (Dublin Institute for Advanced Studies, 1946, neu aufgelegt 1984)
  • Francis John Byrne, Irish Kings and High Kings (Dublin, 1973)
  • B. Raftery, Philip’s Atlas of the Celts (George Philip Limited, 2001)
  • Simon James, The Atlantic Celts: Ancient People or Modern Invention?, (British Museum Press, 1999)
  • HMSO (Hrsg): Histiric Monuments of Northern Ireland Belfast 1987 ISBN 0-337-08180-8

Siehe auch

Weblinks


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