Portal tomb

Portal tomb
Portalgrab, Schema
Kilclooney More Dolmen 1 bei Ardara (Donegal) mit dem für Portal tombs typischen überdimensionierten Deckstein
Poulnabrone Dolmen (Clare)

Als Portal tomb (auch Portal-Dolmen, oder Druiden-Altar genannt) werden Megalithanlagen auf den Britischen Inseln bezeichnet, bei denen zwei gleich hohe, meist aufrecht stehende Steine, die Vorderseite der Kammer bilden und mit dem zum Teil gewaltigen Deckstein (Browneshill-Dolmen) im County Carlow, 100 t) einen "Türrahmen" in Form eines "H" bilden. Ein zumeist nur halbhoher, so genannten Türstein steht zwischen den beiden Orthostaten am Eingang.

Portalgräber kommen (auch als Tripod-Dolmen) sowohl im Osten Irlands (Legananny, County Down; Proleek, County Louth) als auch in Cornwall und Wales (z.B. Pentre Ifan, Carreg Coetan Arthur) vor. Sie wurden zunächst als spezielle Gruppe behandelt, sind jedoch Portal tombs, die ihrer restlichen Steine beraubt wurden. In Cornwall und Wales wird diese Art Megalithanlage Quoit genannt. Der bekannteste ist der Lanyon Quoit. Diese Kammern sind verhältnismäßig klein, da viele Anlagen sehr massiv gebaut sind. Einige sind aber relativ leicht gebaut und Innen winzig (Bin, County Donegal und Carrickacroy County Cavan).

Meist ruht auf den Portalsteinen und den niedrigeren hinteren Orthostaten ein einzelner, großer, um etwa 20 Grad nach hinten geneigter Deckstein. Die beiden Portalsteine können bis zu 3,7 m hoch sein (Dolmen von Kilmogue im County Kilkenny). Wenn sich diese Höhe mit einem dicken Deckstein verbindet, kann die Anlage (wie Goward, im County Down (Nordirland) über fünf Meter hoch sein. Mitunter kommen zwei Decksteine vor, die z.B. in Knockeen im County Waterford oder beim Haroldstown Dolmen im County Carlow eine gestufte Decke bilden. Ganz selten haben alle (drei oder mehr) Tragsteine die gleiche Höhe und die charakteristische Neigung der Oberseite wird allein vom Profil des Decksteins gebildet.

Ursprünglich vermutlich mit einem Hügel bedeckt, stehen sie heute meist frei. Lediglich Reste eines Hügels sind in etwa zwei Dutzend (von etwa 160) Fällen zu erkennen. Das Portal tomb kommt fast immer als einzelnes Objekt vor, es gibt jedoch Beispiele (Ballyrenan, County Tyrone) wo sich zwei Anlagen in einem Langhügel befanden.

In Ballyvennaght County Antrim befindet sich eine Kammer an jedem Ende eines langen Steinhügel. In Ballyrenan, County Tyrone stehen zwei Dolmen in einem langen Steinhügel, während in Kilclooney More 1, County Donegal, innerhalb desselben Hügels in der Nähe eines massiven Beispiels, ein Miniaturanlage steht. In Malin More Donegal liegen vier in etwa gleichmäßig verteilte Miniaturdolmen zwischen zwei etwa 90 m von einander entfernt gelegenen großen Dolmen, rechtwinklig zur Achse des abgetragenen Hügels und der großen Anlagen. Hier wie in Melkagh, im County Longford sehen die kleinen Exemplare wie Tochteranlagen der großen aus.

Die Steinhügel ähneln denen von Court tombs. Sie scheinen jedoch etwas schmaler zu sein und sich am Ende weniger verjüngt zu haben. In Ballykeel County Armagh wurden Belege für ein umlaufendes Trockenmauerwerk gefunden. In einigen Fällen sind vage Spuren runder Steinhügel bemerkt worden. Die Dolmen liegen normalerweise am Ende der Langhügel. Es gibt bei Ticloy im County Antrim Hinweise auf einen flachen konkaven Hof und bei Tirnoney, County Londonderry auf eine Fassade zu einer oder zu beide Seiten des Portals.

Das Portal tomb im Steinhügel zeigt Verbindungen mit den Court tombs. Das wird durch Ähnlichkeit bei den Funden unterstützt; Töpferware und Speer- bzw. Pfeilspitzen in Blatt- oder Pastillenform sowie Hohlschaber. In Irland überlappt sich der Verbreitungsraum der Portal tombs, bei mehr als zwei Drittel der Anlagen mit dem der Court tombs. Sie sind in Ulster, und dort in den Counties Tyrone und Donegal besonders zahlreich. Eine große Gruppe liegt auch im östlichen Leinster.

Lange galten Portalgräber als eine späte bzw. die letzte Form der Megalithanlage. Heute gilt diese Ansicht aufgrund der Forschungen von Frances Lynch (1976) in Wales als überholt.

Literatur

  • F. M. Lynch: Towards a Chronology of Megalithic Tombs in Wales. In: George C. Boon, J. M. Lewis (Hrsg.): Welsh Antiquity. Essays mainly on Prehistoric Topics presented to H. N. Savory upon his retirement as Keeper of Archaeology. Amgueddfa Genedlaethol Cymru, Cardiff 1976, ISBN 0-7200-0096-3, S. 63–79.
  • Elizabeth Shee Twohig: Irish Megalithic tombs. Shire, Princes Risborough 1990, ISBN 0-7478-0094-4 (Shire archaeology 63).

Siehe auch


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