Friedeburg

Friedeburg
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Friedeburg
Friedeburg
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Friedeburg hervorgehoben
53.4555555555567.83755
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Wittmund
Höhe: 5 m ü. NN
Fläche: 163,56 km²
Einwohner:

10.502 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 64 Einwohner je km²
Postleitzahl: 26446
Vorwahl: 04465
Kfz-Kennzeichen: WTM
Gemeindeschlüssel: 03 4 62 005
Gemeindegliederung: 13 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 96
26446 Friedeburg
Webpräsenz: www.friedeburg.de
Bürgermeisterin: Karin Emmelmann
Lage der Gemeinde Friedeburg im Landkreis Wittmund
Landkreis Aurich Langeoog Spiekeroog Landkreis Friesland Nordsee Landkreis Aurich Landkreis Friesland Landkreis Leer Wilhelmshaven Blomberg (Ostfriesland) Dunum Esens Eversmeer Friedeburg Holtgast Moorweg Nenndorf (Ostfriesland) Neuharlingersiel Neuschoo Ochtersum Schweindorf Stedesdorf Utarp Werdum Westerholt WittmundKarte
Über dieses Bild

Friedeburg ist ein staatlich anerkannter Erholungsort im Landkreis Wittmund in Ostfriesland im Bundesland Niedersachsen. Die Gemeinde liegt am Ostrand des ostfriesisch-oldenburgischen Geestrückens, von dem Ausläufer in die nordöstlich gelegene Marsch vorstoßen. Mit rund 164 Quadratkilometern ist die Gemeinde die nach Fläche drittgrößte Kommune Ostfrieslands. Dort leben etwa 10.500 Menschen. Mit 64 Einwohnern pro Quadratkilometer ist die Gemeinde sehr dünn besiedelt. Friedeburg hat Anteil an allen drei prägenden Landschaftsformen des ostfriesischen Festlands, nämlich Marsch, Geest und Moor.

Der Name der Gemeinde leitet sich von der gleichnamigen Burg ab, die 1359 errichtet, aber im 18. Jahrhundert geschleift wurde. Sie war bis zu ihrer Zerstörung die größte Festungsanlage Ostfrieslands. Bedeutung erlangte die heutige Gemeinde im Mittelalter zudem durch Klöster und die Lage am Friesischen Heerweg zwischen Oldenburg und der Küste. Das Stift Reepsholt gilt als das älteste Ostfrieslands und wurde 983 erstmals urkundlich erwähnt. Von den Klöstern ist ebenso wie von der Burg nichts mehr erhalten. In den Ortsteilen Reepsholt und Marx verfügt die Gemeinde über zwei bedeutende Kirchenbauten.

Die Gemeinde hat dadurch eine nationale Bedeutung, dass im bzw. unter dem Ortsteil Etzel in Kavernen ein wesentlicher Teil der deutschen Bundesrohölreserve lagert. Ansonsten ist die Gemeinde wirtschaftlich von Landwirtschaft, Tourismus sowie mittelständischen Unternehmen geprägt. Friedeburg ist eine Auspendlergemeinde, begünstigt durch die Lage: Die Gemeinde grenzt an fünf Städte, viele Friedeburger arbeiten zudem im nahe gelegenen Wilhelmshaven.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lage und Ausdehnung

Friedeburg ist die südlichste Gemeinde des Landkreises Wittmund und zugleich die am östlichsten gelegene Ostfrieslands. Mit 164 Quadratkilometern Fläche ist sie nach Wittmund die zweitgrößte Kommune des Landkreises und die drittgrößte Ostfrieslands nach Wittmund und Aurich. Auf dieser Fläche leben 10.513 Einwohner, dies entspricht einer Einwohnerdichte von 64 pro Quadratkilometer. Damit ist Friedeburg selbst im innerostfriesischen Vergleich sehr dünn besiedelt, wobei Ostfriesland mit rund 148 Einwohnern pro Quadratkilometer bereits dünner besiedelt ist als Niedersachsen (168) und die Bundesrepublik Deutschland (230). Unter den ostfriesichen Gemeinden mit 10.000 und mehr Einwohnern hat Friedeburg die geringste Einwohnerdichte.

Die nächstgelegene Großstadt ist Oldenburg, knapp 50 Kilometer südsüdöstlich. Ebenfalls nahe gelegen ist die Stadt Wilhelmshaven, die als Zielort von Friedeburgs beruflichen Pendlern von Bedeutung ist. Die Stadtmitte von Wilhelmshaven liegt ungefähr 20 Kilometer vom Friedeburger Ortskern entfernt.

Nachbargemeinden

Friedeburg grenzt an die ostfriesischen Landkreise Aurich und Leer und an den Landkreis Friesland im Oldenburgischen. Auf einem sehr kurzen Abschnitt im Nordosten des Gemeindegebietes grenzt Friedeburg an die Kreisstadt Frieslands, Jever. Im Uhrzeigersinn folgen im Landkreis Friesland die Stadt Schortens und die Gemeinden Sande und Zetel. Südlich des Gemeindegebietes liegt die Gemeinde Uplengen im Landkreis Leer. Im Westen grenzt Friedeburg an die Städte Wiesmoor (Südwesten) und Aurich (Nordwesten) im Landkreis Aurich. Nördlich Friedeburgs liegt die Kreisstadt Wittmund. Die Gemeinde grenzt damit an drei Kreisstädte und hat noch zwei weitere Städte als Nachbarn. Die Grenzlage zu drei Kreisstädten ist im Weser-Ems-Raum einmalig.

Gemeindegliederung

In Friedeburg durchaus möglich: Von Rußland …
… nach Amerika zu Fuß in zehn Minuten.

Die Gemeinde Friedeburg entstand im Zuge der niedersächsischen Gemeindegebietsreform am 16. August 1972 aus den bis dahin selbstständigen Gemeinden Bentstreek, Etzel, Friedeburg, Hesel, Horsten, Marx, Reepsholt, Wiesede und Wiesedermeer. Im Mai 1972 hatten sich bereits die Gemeinden Abickhafe, Dose, Hoheesche und Reepsholt zu der Gemeinde Reepsholt zusammengeschlossen, die später in der Gemeinde Friedeburg aufging. Die Gemeinde heutigen Zuschnitts besteht aus den zwölf Ortsteilen Abickhafe, Bentstreek, Dose, Etzel, Friedeburg (Kernort), Hesel, Horsten, Hoheesche, Marx, Reepsholt, Wiesede und Wiesedermeer.

Als weitere Wohnplätze kommen kleinere Ortschaften wie Hohejohls, Moorstrich, Klein-Horsten, Heidendom, Barge, Upschört, Priemelsfehn, Heselerfeld sowie Amerika und Rußland hinzu. Die letzteren beiden Wohnplätze entstanden im 18. und 19. Jahrhundert. Der Name Amerika wird in der einschlägigen Literatur als Scherzname angesehen. Gleiches könnte für den Ortsnamen Rußland gelten, jedoch wird auch eine andere Hypothese vertreten: Demnach soll der Name von den ersten Bewohnern stammen, die als Köhler arbeiteten und somit auch als Rußmeister oder Russen bezeichnet wurden.[2] Amerika und Rußland liegen nur etwa zehn Minuten zu Fuß voneinander entfernt.

Flächennutzung

Flächennutzung 2009
Nutzung Hektar
Gebäude- und Freifläche 864
davon Wohnfläche 475
davon Gewerbe- und Industriefläche 76
Betriebsfläche 62
davon Abbauflächen (bes. Sand und Kies) 28
Erholungsfläche 53
davon Grünanlage 25
Verkehrsfläche 650
davon Straße, Weg, Platz 633
Landwirtschaftsfläche 12.381
davon Moor 128
davon Heide 11
Wasserfläche 388
Waldfläche 1904
Flächen anderer Nutzung 55
davon Friedhöfe 4
davon Unland 38
Gesamtfläche 16.365

Die Flächennutzungstabelle[3] zeigt, dass die Gemeinde Friedeburg im ostfrieslandweiten Vergleich reich an Wäldern ist: Sie ist prozentual betrachtet vor Aurich die waldreichste Gemeinde Ostfrieslands. Auf dem Gemeindegebiet befinden sich drei Forste mit etwa 1900 Hektar Wald, das sind rund zwölf Prozent der Gesamtfläche. Es handelt sich um den Knyphauser Wald im Norden des Gemeindegebietes an der Grenze zu Wittmund, den Karl-Georgs-Forst im Westen an der Grenze zu Wiesmoor und den Forst Stroot im Hauptort. Der Wald ist im Besitz der Landesforsten Niedersachsen und wird zum größeren Teil durch die Revierförsterei Hopels im Gemeindegebiet betreut, zum kleineren Teil durch die Revierförsterei Upjever.[4] Hinzu kommt eine Vielzahl kleiner aufgeforsteter Flächen in fast allen Ortsteilen. Mehr als 80 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen dienen als Weideland. Ausgedehnte Hochmoorflächen befinden sich in den Ortschaften Bentstreek und Wiesedermeer.

Geologie und Hydrologie

In der Gemeinde Friedeburg sind oberflächlich die drei für das ostfriesische Festland typischen Landschaftsformen Geest, Moor und Marsch anzutreffen.[5] Weiter untertägig ist die geologische Epoche des Zechsteins von außerordentlicher Bedeutung. In jener Epoche entstanden die Salzdome, wie sie im gesamten norddeutschen Raum (wenn auch in unterschiedlich starker Form) anzutreffen sind. Sie liegen unter dem Friedeburger Gemeindegebiet, hauptsächlich um den Ortsteil Etzel, in einer Tiefe von 750 bis zu mehr als 4.000 Metern unter der Erdoberfläche.[6]

Die oberflächlichen Schichten des Gemeindegebietes sind, wie im gesamten Ostfriesland, vom Pleistozän und vom Holozän bestimmt. Zu den pleistozänen Schichten zählen Geest und Moor, die holozäne Schicht bildet die Marsch.

Die Geest ist die älteste dieser drei Landschaften und bedeckt den größten, zentralen Teil des Gemeindegebietes. Die abschmelzenden Eisgletscher der Saale-Eiszeit hinterließen im Gemeindegebiet Grundmoränen, die aus Geschiebelehm und Steinen bestanden. Im Friedeburger Gemeindegebiet ist diese Schicht etwa 80 Zentimeter mächtig. Im Lehm sind Geschiebe vorhanden, deren größte Brocken in ur- und frühgeschichtlicher Zeit (siehe Geschichte) für die Anlagen von Steingräbern verwendet wurden. Nach dem Rückzug des Eises bildete das Schmelzwasser Deckgeröll und Decksande, die Hügel (etwa bei Marx) und Rücken (etwa bei Etzel) bildeten. Die Schicht der Decksande hat eine durchschnittliche Mächtigkeit von einem halben bis einem Meter.

In Friedeburg, besonders im äußersten westlichen und im äußersten südlichen Gemeindegebiet, sind auch Moore zu finden, die allerdings in den vergangenen Jahrhunderten in Kultur genommen wurden und daher heute kaum noch als ursprünglich zu bezeichnen sind. Die Moore im Gemeindegebiet sind die östlichen Ausläufer des Ostfriesischen Zentralmoores, das sich in etwa vom östlichen Auricher Stadtgebiet über die Gemeinden Großefehn, Wiesmoor und eben Friedeburg bis in die Gemeinde Uplengen erstreckt(e). Die Hochmoorvegetation entstand nach der Eiszeit aus vertorften Resten des Torfmooses. Es handelt sich um Plateauregenmoore. Zum kleinen Teil gibt es im Zentrum der Gemeinde, am Übergang von der Geest zur Marsch, auch Niedermoore.

Marschgebiete sind im Osten des Gemeinde zu finden. Es handelt sich um verlandetes Gebiet des früheren Schwarzen Bracks. Die Marsch besteht vornehmlich aus den schweren und daher für den Ackerbau schwierig zu bearbeitenden Knickmarschböden. Vorherrschend ist sandiger Lehm.

Friedeburg liegt am Friedeburger Tief, das in erster Linie der Entwässerung der tiefer gelegenen Flächen dient. Das Friedeburger Tief fließt grob in West-Ost-Richtung und mündet über das Ellenserdammer Tief bei Dangast in den Jadebusen. In etwa parallel zum Friedeburger Tief fließt das Reepsholter Tief ebenfalls von West nach Ost durchs Gemeindegebiet.

Schutzgebiete

Naturschutzgebiet Kollrunger Moor
Blick von NO auf das Lengener Meer, die Straße rechts ist die Grenze zwischen Uplengen und Friedeburg

Das Naturschutzgebiet (NSG) Kollrunger Moor im Friedeburger Ortsteil Wiesedermeer und im benachbarten Auricher Stadtteil Brockzetel hat eine Fläche von 279 Hektar und ist eine abgetorfte Hochmoorlandschaft. Ebenfalls eine abgetorfte Hochmoorfläche ist das Sumpfmoor Dose (Gesamtfläche 43 Hektar, seit 1994 unter Schutz), das sich Friedeburg mit der Nachbarstadt Schortens im Landkreis Friesland teilt. Es liegt jedoch zum größten Teil auf Friedeburger Gemeindegebiet. Auf den abgetorften Flächen findet sich zumeist Birkenwald, Teilflächen sind auch einer Wiedervernässung unterzogen worden. Das Schwarze Meer nahe des Ortsteils Marx ist Ostfrieslands einziger Grundmoränensee, das zugehörige NSG hat eine Fläche von ungefähr 15 Hektar. Darüber hinaus hat die Gemeinde Friedeburg einen kleinen Anteil am NSG Lengener Meer, der weitaus größere Anteil (und der Hochmoorsee selbst) liegen jedoch auf Uplengener Gemeindegebiet.

Das Landschaftsschutzgebiet (LSG) Stroot im Hauptort Friedeburg ist 20,6 Hektar groß. Der Forst steht seit 1966 unter Schutz. Bereits seit 1957 steht das 6,9 Hektar große Feldgehölz Bült nahe Horsten unter Landschaftsschutz. Als Naturdenkmal ist schon seit 1939 eine Eiche im Ortsteil Dose ausgewiesen. Zwei Buchen zwischen Friedeburg und Marx sind seit 1976 ein Naturdenkmal.[7]

Geschichte

Ur- und Frühgeschichte

Stapelstein bei Etzel

Grabungsfunde auf dem Gemeindegebiet beweisen, dass hier schon in urgeschichtlicher Zeit Menschen lebten. Sichtbare Zeugen aus der frühen Bronzezeit (etwa ab 2000 v. Chr.) sind die Hügelgräber bei Rispel. Von den ursprünglich rund 100 Hügelgräbern konnten nur drei erhalten werden. Ebenfalls aus der früheren Bronzezeit stammt der Stapelstein in der Nähe des Ortsteils Etzel. Es handelt sich um ein Megalithgrab aus vier Träger- und zwei Decksteinen. Bei Horsten fand man 1963 einen so genannten Sonnenstein, einen rund ein Meter hohen Findling, auf dessen flacher Unterseite 17 konzentrische Kreise eingemeißelt sind. Eine Nachbildung des Sonnensteins steht unweit der Fundstelle, während das Original in der Grundschule Horsten verwahrt wird.

Urgeschichtliche Wege, denen später der Friesische Heerweg folgte, werden für die Bronzezeit angenommen. Sie führten aus dem Oldenburger Raum entlang des Geestrandes in Richtung Küste. Dabei wurden die unwegsamen Moorgegenden gemieden. Bei jenen Wegen handelte es sich nicht um solche im heutigen Sinne, vielmehr waren sie deutlich breiter und wiesen Spur neben Spur auf. Der Friesische Heerweg folgte, aus Richtung des heutigen Neuenburg kommend, in etwa der aktuellen Bundesstraße 437 in Richtung Friedeburg und weiter in Richtung Norden. Etwa bei Rispel befanden sich Abzweigungen in Richtung der heutigen Städte Aurich, Wittmund und Jever.[8]

Früh- und Hochmittelalter

Gedenkstein für das Kloster Reepsholt

Auf dem Gemeindegebiet liegen die Steinsetzungen Oll Gries und der Hunt. Beide sind Steinsetzungen des Mittelalters entlang des Friesischen Heerwegs, dem alten Heer- und Handelsweg von Oldenburg nach Ostfriesland.

Auf dem heutigen Gemeindegebiet wurde das das Kloster Reepsholt als erstes Kloster Ostfrieslands gegründet, zur Gründungszeit noch ein Stift.[9] Das Stift wird urkundlich in einem Dekret Kaiser Ottos II. aus dem Jahre 983 erwähnt. Es wurde dem Bistum Bremen von zwei Schwestern namens Reingerd und Wendila übereignet. Das Bistum besetzte das Stift mit zwölf Chorherren, die keinem Orden angehörten. Beim Kloster Reepsholt handelte es sich um das einzige im zum Bistum Bremen gehörenden friesischen Raum, weshalb ihm bei der Christianisierung eine besondere Bedeutung zukam, ebenso aber – da im Mittelalter kirchliche von weltlicher Macht nicht zu trennen war – bei der Sicherung des friesischen Küstenraums. In der genannten Urkunde wird das Stift mit seinen Ländereien der alleinigen Herrschaft des Bistums überstellt, Grafen sollten dort keine gerichtliche Macht ausüben. In späteren Jahrhunderten waren es jedoch die Grafen von Oldenburg, die in ihrem östringischen Gebiet auch auf Klostergrund Strafzahlungen entgegennahmen, allzu scharf war die Abgrenzung somit später wohl nicht mehr. Das Kloster entstand an strategisch günstiger Stelle: am Friesischen Heerweg gelegen, bei gleichzeitigem schiffbaren Zugang zum Meer über das nahe vorbeifließende Reepsholter Tief. In der Frühzeit des Kloster existierte lediglich eine Kirche, die zugleich Kloster- und Gemeindekirche war. In die Zeit um 1140 fällt die beurkundete Gründung einer Kirche in Reepsholt – möglicherweise einer zweiten neben der Klosterkirche, möglicherweise auch in Form der Verlegung der Klosterkirche: „Trotz einer möglichen Zeit des Nebeneinanders zweier Kirchen kann der Eindruck der Verlegung der Stiftskirche entstanden sein, wozu gewiß die Übernahme des Mauritiuspatroziniums durch die jüngere Propsteikirche beitrug. Das Nebeneinander zweier großer Steinkirchen wird eine große Belastung gewesen sein, die wohl zu schwer war.“[10]

Möglicherweise aus diesem Grund ist das Kloster Reepsholt – im Gegensatz zu den meisten anderen ostfriesischen Klöstern – bereits weit vor der Reformation im Niedergang begriffen gewesen. Als Grund wird auch der Einbruch des Jadebusens vermutet, beginnend mit der Julianenflut vom 17. Februar 1164, da das Stift dort viele Ländereien besaß. Das kirchliche Leben verlagerte sich auf die jüngere Propsteikirche, das Kloster verwahrloste zunehmend, so dass die noch bestehenden Reste 1535 ganz abgebrochen wurden.

Die erste urkundliche Erwähnung von Horsten, Marx und Etzel erfolgte 1134, als die dortigen Kapellen der Präpositur des Klosters Reepsholt unterstellt wurden.[11] Bis zum Ende des 15. Jahrhunderts gehörte das Gemeindegebiet zum Gau Östringen.

Zeit der Häuptlinge

Ostfriesland zur Zeit des Häuptlingswesens.

Der Name Friedeburg leitet sich von der ehemaligen Burg Friedeburg her, die sich südöstlich der heutigen Ortschaft Friedeburg befand. Die Burg wurde im Jahre 1359 (nach anderen Angaben um 1370) von Edo Wiemken dem Älteren in strategisch wichtiger Lage am Friesischen Heerweg erbaut. Sie erlaubte die Kontrolle über die Handelsstraße. Das ursprüngliche Steinhaus mit wehrhaften Turm wurde im Zuge der Jahrhunderte zu Ostfrieslands größter Festungsanlage ausgebaut und sicherte das Land gegen die mit Ostfriesland verfeindeten Oldenburger.

Im 15. Jahrhundert geriet der Friedeburger Raum mehrfach unter wechselnde Herrschaften. Der Häuptling Hayo Harlda von Jever dehnte seit den 1430er-Jahren seinen Machtbereich über große Teile des Wangerlands und Östringens aus. Die Burg Friedeburg allerdings konnte er gegenüber dem Grafen Dietrich von Oldenburg nicht halten: Am 26. Oktober 1435 unterwarfen sich die Kirchspiele Marx, Etzel, Wiesede und Horsten mitsamt der Friedeburg dem Oldenburger. Jedoch: „Anscheinend aber ein schwer zu haltender Stützpunkt; der Graf verkaufte ihn wieder an die Länder Östringen und Harlingerland. In der Folgezeit wurde die Burg Sitz der kleinräumigen, nach der Mitte des 15. Jahrhunderts auch Reepsholt einbeziehenden Herrschaft des Häuptlings Cirk von Friedeburg.“[12] Dieser verbündete sich mit Dietrichs Nachfolger, Gerd dem Mutigen von Oldenburg, auch der Streitbare genannt. Um dem Expansionsstreben des Oldenburgers nach Norden Einhalt zu gebieten, verbündeten sich im Gegenzug 1473 Gräfin Theda von Ostfriesland und Häuptling Sibo Attena von Esens. Auch die Häuptlinge von Jever, Gödens sowie Inhausen und Kniphausen lehnten sich an das ostfriesische Grafenhaus an. Als Cirk von Friedeburg 1474 starb, schuf Gräfin Theda Fakten und kam einer Besetzung der Friedeburg durch die Oldenburger zuvor. Auch mögliche Ansprüche des Jeverschen Häuptlings Edo Wiemken der Jüngere schaltete sie damit aus. Beteiligt an diesem Handstreich war auch der Häuptling von Esens, Hero Omken, für den Hero Mauritz Kankena aus dem Geschlecht der ursprünglich aus Reepsholt/Dose stammenden und hernach in Dornum residierenden Kankena die Vormundschaft übernommen hatte. Kankena nannte sich ab 1477 Häuptling zu Dornum und Friedeburg. Er geriet im Zuge der andauernden Fehden mit den Oldenburgern 1479/1480 in oldenburgische Gefangenschaft und musste sich freikaufen, wodurch er sich verschuldete. Gräfin Theda ergriff daraufhin die Gelegenheit und kaufte Kankena für 5.000 rheinische Gulden die Herrlichkeit Friedeburg ab.[13]

Friedeburg unter den Cirksena (1481 bis 1744)

Graf Edzard I. um 1520/1530. Gemälde von Jacob Cornelisz van Oostsanen. Er übernahm die Herrschaft über Ostfriesland, nachdem sein älterer Bruder im Friedeburger Burggraben ertrank.

Bis 1481 bildete die Friedeburg mit den Kirchspielen Reepsholt, Leerhafe, Marx, Wiesede, Etzel, Horsten und Zetel eine selbstständige Herrlichkeit. 1481 wurde die Herrlichkeit Friedeburg zu einem ostfriesischen Amt. Während das Harlingerland, also das nördliche und zentrale Wittmunder Kreisgebiet, erst nach dem Berumer Vergleich von 1600 endgültig zu Ostfriesland kam, war dies im Friedeburger Raum somit bereits 119 Jahre früher der Fall. Die Fehden mit den Oldenburgern dauerten noch bis 1486, als die Streitparteien Frieden schlossen.

Im Jahre 1491 kam es auf der Friedeburg zu einer Liebesaffäre mit weitreichenden personellen Konsequenzen für das ostfriesische Herrscherhaus und damit auch für die Geschichte der Region in den folgenden Jahrzehnten überhaupt. Der Drost auf der Friedeburg, Engelmann von Horsten, war ein Liebesverhältnis mit der Grafentochter Almuth eingegangen und hatte diese von Aurich aus auf die Burg entführt – der Historiografie zufolge hatte es sich um eine durchaus einvernehmliche Entführung gehandelt. Engelmann und Almuth verschanzten sich in der Friedeburg. Enno, ältester der drei Söhne des Grafen Ulrich und der Gräfin Theda (Enno, Edzard, Uko), der soeben von einer Wallfahrt nach Jerusalem zurückgekehrt war, belagerte daraufhin die Burg. Nach einem erregten Streitgespräch mit Engelmann folgte Enno dem Drosten in voller Rüstung über den vereisten Burggraben, brach durch die Eisdecke und ertrank. Durch diesen Unglücksfall folgte der nächstältere Sohn Edzard seinem Bruder in der Herrschaftsfolge. Er übernahm nach dem Tod seiner Mutter 1494 die Herrschaft über Ostfriesland und ging später als Edzard der Große in die ostfriesische Geschichte ein.[14]

Während der Sächsischen Fehde wurde die Friedeburg durch braunschweigische und sächsische Truppen belagert, ohne zunächst eingenommen werden zu können. Der Burgkommandant Rippersbusch übergab sie jedoch den Belagerern im Gegenzug für die Zusicherung freien Geleits. Graf Edzard der Große eroberte die Burg am 27. September 1517 jedoch für Ostfriesland zurück.[15]

Festung Friedeburg: Seitenverkehrter Stich aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts

Nordwestlich von der Burg bildete sich um 1600 eine Siedlung Auf dem Endel mit wenigen Häusern, in denen Beamte und Bedienstete der Burg wohnten. Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde Ostfriesland dreimal von fremden Truppen als Rückzugsraum besetzt. Besonders die erste Besetzung durch die Truppen des Ernst von Mansfeld bedeutete für die Bevölkerung eine erhebliche Belastung, da der Söldnerhaufen die Einwohner stark bedrängte und plünderte. Mansfelds Truppen besetzten nicht nur die Friedeburg, sondern hausten auch in der Reepsholter Kirche, die dadurch nochmals schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Während in anderen Landesteilen seit 1633 (Beginn der Besiedlung Großefehns) Moorkolonien in Gestalt von Fehnkanal-Siedlungen angelegt wurden, unterblieb solcherart Kultivierung im Bereich Friedeburg im 17. und frühen 18. Jahrhundert. Die Kultivierung von Moorgebieten begann erst 1733 mit der Trockenlegung des Kleinen Wieseder Meeres. Dies geschah unter der Leitung des Regierungsrates Sebastian Eberhard Jhering, der auch der Gründer von Jheringsfehn in der Gemeinde Moormerland (Landkreis Leer) ist. Die ersten Siedler kamen 1739 in das heutige Wiesedermeer, allerdings war ihnen kein dauerhafter landwirtschaftlicher Erfolg beschieden, woraufhin sie den Ort wieder verließen. Erst ab 1760 siedelten erneut Menschen auf dem Gebiet des Kleinen Wieseder Meeres, ab 1785 auch auf dem Gebiet des Großen Wieseder Meeres. Die Jahreszahl 1739 gilt dennoch bis heute als Gründungsdatum der Kolonie.[16]

Von der Übernahme durch Preußen 1744 bis zum Ersten Weltkrieg

Nachdem der letzte Graf von Ostfriesland, Carl Edzard, bereits im frühen Lebensalter kinderlos verstorben war, fiel Ostfriesland im Jahr 1744 durch eine seit dem Ende des 17. Jahrhunderts bestehende Exspektanz an Preußen.

1763 wurde die Friedeburg auf Geheiß Friedrich II. von Preußen geschleift, da die Burg keine militärische Bedeutung mehr hatte und sich in einem schlechten Bauzustand befand. Im Gemeindegebiet wurde 1766 Hopels, am Rande des Ostfriesischen Zentralmoors südwestlich von Friedeburg gelegen, als weitere Moorkolonie gegründet, nachdem Friedrich der Große 1765 das Urbarmachungsedikt unterzeichnet hatte. Wie viele andere Moorkolonien, die in den ersten knapp drei Jahrzehnten nach dem Edikt gegründet wurden, herrschte jedoch nach anfänglichen Kultivierungserfolgen bald bittere Not: Die Siedler verlegten sich auf die Moorbrandkultur, bei der das Moor im Frühjahr ausgebrannt und in die noch warme Asche Buchweizensamen eingebracht wurden. Durch das Ausbrennen verlor der Boden jedoch innerhalb weniger Jahre enorm an Fruchtbarkeit, so dass er danach zunächst mehr als 20 Jahre brach liegen musste, bevor er neu genutzt werden konnte.

In Etzel, bereits seit Anfang des Jahrhunderts von einer größeren Zahl Handwerker bevölkert, entwickelte sich im Laufe des 18. Jahrhunderts ein reger Wirtschaftsbereich: Etwa 60 Weber waren dort verzeichnet. Sie arbeiteten sowohl auf eigene Rechnung als auch für Lohn.[17]

Das Gemeindegebiet kam mit ganz Ostfriesland nach der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt an das Königreich Holland. Dieses wurde wiederum 1810 in das Kaiserreich Frankreich integriert. Nach den Befreiungskriegen wurde Ostfriesland für kurze Zeit wieder preußisch. Allerdings hatten sich die am Wiener Kongress beteiligten Staaten auf Gebietstausche geeinigt, von denen auch Ostfriesland betroffen war: Es kam zum Königreich Hannover und blieb es bis zur Auflösung desselben nach dem Deutschen Einigungskrieg.

1839 wurde die Herrlichkeit Gödens in das Amt Friedeburg eingegliedert. Das Amt Friedeburg war in die beiden Vogteien Horsten und Reepsholt unterteilt. 1859 verlor Friedeburg seinen Amtssitz und gehörte bis 1885 zum Amt Wittmund. 1885 wurde das Amt Wittmund aufgelöst und der Landkreis Wittmund gebildet.

Bereits zu Zeiten der Generalteilung der Gemeinschaftsflächen der örtlichen Bauern in der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte der Graf zu Innhausen und Knyphausen weite Flächen nahe Reepsholt erworben, die landschaftlich nur schlecht zu nutzen waren. Dort ließ er ab 1873 einen großen, noch heute bestehenden Forst anlegen, den Knyphauser Wald. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde auch nahe Wiesede auf früheren Heideflächen ein Forst angelegt, der Karl-Georgs-Forst.

Die Infrastruktur im Gemeindegebiet wurde besonders ab den 1870er-Jahren deutlich ausgebaut. So entstand ab 1870 die steinerne Chaussee von Friedeburg über Reepsholt nach Wittmund, die zuvor noch unbefestigt gewesen war. Im Norden des Gemeindegebietes wurde in den Jahren 1880 bis 1888 der Ems-Jade-Kanal angelegt, der Emden und Wilhelmshaven verbindet. Bereits 1850 hatte die Ostfriesische Landschaft vorgeschlagen, den südlicher gelegenen Großefehnkanal weiter durch das Moor (und damit durch die Gemeinde Friedeburg) bis an den Jadebusen zu treiben. Dieser Vorschlag war jedoch in der hannoverschen Zeit nicht weiter verfolgt worden.[18] Der Bau des Ems-Jade-Kanals bedeutete nicht nur Lohn und Brot für die Arbeiter, die ihn acht Jahre lang aushoben. Er verbesserte auch die landwirtschaftlichen Rahmenbedingungen der anliegenden Gemeinden, weil danach Dünger leichter in größeren Mengen herbeigeschafft werden konnte.

Weimarer Republik

Bei der Reichstagswahl 1920 blieben die liberalen Parteien in Friedeburg – wie im gesamten Ostfriesland – die führende politische Kraft, wobei das nationalliberale Moment überwog. Nach der Inflationskrise 1923 und dem darauffolgenden wirtschaftlichen Abstieg breiter Bevölkerungskreise – und namentlich der (Klein-)Bauern, besonders in den meisten ostfriesischen Geestdörfern und Moorkolonien – ergab sich ein spürbarer Rechtsruck bei den Wahlen in Ostfriesland im Allgemeinen und im Landkreis Wittmund im Besonderen.[19] In den Folgejahren war es dabei das heutige Friedeburger Gemeindegebiet, das sich zur Hochburg völkischer und später nationalsozialistischer Politik entwickelte.

Einen wesentlichen Anteil an diesem Rechtsruck hatte die frühe Bildung von Ortsgruppen des Stahlhelms. Spätestens seit 1923 war er im Landkreis Wittmund sehr aktiv. Bei den Reichstagswahlen 1920 und im Mai 1924 trat dann vor allem der Völkisch-nationale Block auf, ein Zusammenschluss der Deutschvölkischen Freiheitspartei und der NSDAP. Zusammen mit dem Wahlergebnis der DNVP kamen die (extremen) Rechtsparteien bereits bei der Reichstagswahl im Mai 1924 auf mehr als 60 Prozent der Stimmen. In einzelnen Gemeinden des Landkreises Wittmund war dies aber bereits seit der Reichstagswahl 1920 vorgezeichnet: Die extremen Rechtsparteien gewannen seinerzeit in Friedeburg 94,5 Prozent, in Hesel 86 Prozent und in Wiesede 76 Prozent der Stimmen. In Wiesede wurde im Januar 1928 die erste NSDAP-Ortsgruppe im Kreis gegründet. In personeller Hinsicht ragte der Schuhmachermeister Bohnens aus Friedeburg heraus, der dort später im Jahr 1928 die dortige NSDAP-Ortsgruppe gründete. Er wurde später der (einzige) nationalsozialistische Reichstagsabgeordnete aus dem Kreis Wittmund.

Verlagshaus des „Anzeiger für Harlingerland“

Neben Lehrern und Pastoren in einzelnen Orten des Landkreises trugen auch der Verwaltungsgapparat und die Justiz, in besonderem Maße zudem die einzige Lokalzeitung Anzeiger für Harlingerland durch parteiliche Berichterstattung zum Anwachsen der nationalsozialistischen Ideologie bereits gegen Ende der 1920er- und Anfang der 1930er-Jahre bei. In der bislang einzigen umfangreichen wissenschaftlichen Abhandlung zum Anwachsen der rechtsextremen und später nationalsozialistischen Strömungen im Landkreis Wittmund in jener Zeit urteilt die Verfasserin Inge Lüpke-Müller, dass „zahlreiche Faktoren in unglückseliger Weise“ zusammentrafen: Sie führt neben den ökonomischen Faktoren auch die bereits zuvor vorhandene konservative, antidemokratische Einstellung an. Vervielfältigt wurde die Einstellung durch Einflussnahme von Presse, (einzelnen) Pastoren und Lehrern wie auch den führenden Verwaltungsbeamten im Kreis. Oppositionelle Parteien wie etwa die SPD spielten lange keine Rolle, was auch an der sozioökonomischen Struktur im industriefernen, kleinbäuerlichen Friedeburger Raum lag. Sie hatten die rechtsradikalen bis faschistischen Parteien wohl auch zu lange unterschätzt.

Nachdem bereits während des Ersten Weltkriegs im Süden des heutigen Gemeindegebietes Moorflächen kultiviert wurden, siedelten sich in den Jahren der Weimarer Republik weitere Siedler an. Im Oktober 1929 erhielt die staatliche Domänenverwaltung die Genehmigung, weitere 109 Siedlungsstellen freizugeben. Zwei Jahre später erhielt die Siedlung den Namen Bentstreek, der damit der jüngste der Friedeburger Ortsteile ist.[20] Benannt wurde die Moorsiedlung nach dem dort häufig vorkommenden Bentgras. Der Namensteil Streek verweist auf den (Land-)Strich. Ebenfalls um 1930 entstand in Wiesedermeer eine weitere Siedler-Kolonie, die den Namen Neu-Wiesedermeer erhielt.[21]

Nationalsozialismus

Vor der Reichstagswahl im März 1933 hatten die lokalen SPD- und KPD-Vertreter im Landkreis Wittmund noch versucht, eine Einheitsliste der beiden Arbeiterparteien aufzustellen. Dies wurde den lokalen KPD-Funktionären von deren Bezirksleitung in Bremen jedoch ausdrücklich untersagt. Bei der Reichstagswahl im März errang die NSDAP im Kreis Wittmund 71 Prozent der Stimmen, zusammen mit der DNVP kam sie auf 86 Prozent. Die NSDAP-Funktionäre ließen daraufhin sämtliche Rathäuser in den Gemeinden des Kreises besetzen, was problemlos geschah.

„Der Übergang von der Republik zum nationalsozialistischen Herrschaftssystem durch die Machtergreifung Hitlers am 30.1.1933 kam für [den Landkreis, d. Autoren] Wittmund mehr oder weniger „zwangsläufig“ Die NSDAP hatte im hiesigen Landkreis schon viele triumphale Erfolge feiern können, so daß die eigentliche Machtergreifung keine besondere Aufregung mehr hervorrief.“

Inge Lüpke-Müller: Der Landkreis Wittmund zwischen Monarchie und Diktatur: S. 76

Da das Gemeindegebiet bereits zu Weimarer Zeiten eine Hochburg der Nationalsozialisten war, konnten sich auch einige Parteigrößen während der NS-Zeit etablieren. Der Friedeburger Gemeindevorsteher Bohnens, zugleich Kreisleiter der Wittmunder NSDAP, wurde später Reichstagsabgeordneter. Eine Woche nach den März-Wahlen zum Reichstag fanden Wahlen zum Provinziallandtag statt, bei denen der Friedeburger Kaufmann Diedrich Oltmanns für die NSDAP nach Hannover ging.

In den einzelnen Gemeinderäten des heutigen Gemeindegebiets wurden die Ratsmitglieder, die nicht der NSDAP angehörten, aus den Gremien ausgeschlossen.[22] Eine Ausnahme von der Regel bildete Abickhafe, wo sich der Bürgermeister während der gesamten NS-Zeit in seinem Amt halten konnte.[23] In Etzel wurden während der NS-Zeit aufgrund des Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses acht Personen zwangssterilisiert. Juden waren von Drangsalierungen nur deswegen kaum betroffen, weil es im Gemeindegebiet kaum jüdisches Leben gab. Dieses konzentrierte sich in Esens, Wittmund und im heute nicht mehr zum Landkreis Wittmund gehörenden Neustadtgödens.

Während des Zweiten Weltkriegs bestanden im Gemeindegebiet verschiedene Kriegsgefangenenlager. Die Inhaftierten wurden vornehmlich in der Landwirtschaft, einschließlich Moorkultivierung, eingesetzt. Das Gemeindegebiet wurde im Krieg kaum in Mitleidenschaft gezogen, bei der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht standen kanadische und polnische Truppen im Zentrum Ostfrieslands. Deutsche Truppen wurden in Ostfriesland nördlich des Ems-Jade-Kanals, also nördlich von Reepsholt, interniert.

Nachkriegszeit

Nach der Kapitulation und infolge der Internierung der Soldaten hatten der Landkreis Wittmund die höchste jemals verzeichnete Bewohnerzahl. Im Friedeburger Gemeindegebiet wurden nach dem Zweiten Weltkrieg zudem eine Vielzahl von Flüchtlingen aus den ehemaligen Ostgebieten des Deutschen Reiches aufgenommen. Sie wurden auf die Dörfer des heutigen Gemeindegebietes verteilt. In Bentstreek wurden 25 weitere (landwirtschaftliche) Siedlerplätze geschaffen, worunter 18 Vollerwerbsstellen mit Hofgrößen zwischen 14 und 18 Hektar waren.

Die Bedeutung der Landwirtschaft als Beschäftigungsfeld nahm nach dem Zweiten Weltkrieg durch ständig zunehmende Mechanisierung deutlich ab. Entsprechend verlagerte sich der Anteil der Beschäftigten im Gemeindegebiet weg von primären hin zum sekundären und tertiären Sektor. So gab es in Etzel 1960 noch 127 landwirtschaftliche Betriebe, 1971 nur noch 78 und 1997 nur noch zehn Voll- und vier Nebenerwerbsbetriebe. Daher stieg auch die Zahl der Auspendler deutlich, wie am Beispiel Etzels belegt werden kann: Dort pendelten 1950 nur 4,7 Prozent der Berufstätigen aus, 1961 waren es bereits 30 und 1971 dann 52 Prozent der Beschäftigten.[24] Für das Friedeburger Gebiet wurden vor allem Wilhelmshaven und Schortens mit dem im Stadtteil Roffhausen bestehenden Werk des Schreibmaschinenherstellers Olympia Werke zum Ziel von Auspendlern. In dem nach dem Zweiten Weltkrieg in Roffhausen angesiedelten Werk waren 1965 Arbeitnehmer aus fast allen Dörfern des Kreisgebiets, vor allem dem östlichen und südlichen Teil, beschäftigt, also besonders auch aus dem Friedeburger Raum. Ein Zweigwerk bestand zudem in Wiesmoor. Zehn Prozent aller Olympia-Beschäftigten pendelten zu jenem Zeitpunkt aus dem Landkreis Wittmund in die beiden Werke ein.[25]

Im Jahr 1970 beschloss die Bundesregierung, eine strategische Erdölreserve anzulegen. Zu den Speicherplätzen wurde auch der Friedeburger Ortsteil Etzel bestimmt. Seitdem lagert dort ein wesentlicher Teil der deutschen Öl- und später auch Gasreserven.

Im Zuge der Gemeindegebietsreform vom 16. August 1972 entstand die heutige Gemeinde Friedeburg aus den bisher selbstständigen Gemeinden Bentstreek, Etzel, Friedeburg, Hesel, Horsten, Marx, Reepsholt, Wiesede und Wiesedermeer. 1977 wurden die Landkreise Wittmund und Friesland im Zuge der niedersächsischen Kreisreform zum neuen Landkreis Friesland mit Sitz in Wittmund fusioniert. Nach einer Verfassungsklage hob der Niedersächsische Staatsgerichtshof in Bückeburg die Fusion wieder auf, mit Wirkung vom 1. Januar 1980 wurde der Landkreis Wittmund erneut gebildet.

Nach der Gemeindereform wurde die Infrastruktur besonders im Hauptort Friedeburg ausgebaut. So entstand das Schulzentrum für die Gemeinde. Ein Gewerbe- und Industriegebiet wurde in der Ortschaft Rußland westlich des Kernortes angelegt, später kam im Kernort ein Gewerbegebiet mit Schwerpunkt Einzelhandel hinzu. Seit dem vergangenen Jahrzehnt gibt es darüber hinaus ein weiteres Gewerbegebiet zwischen Friedeburg und Marx.

Einwohnerentwicklung

Verlässliche Daten zur Einwohnerzahl der heutigen Gemeinde Friedeburg (also zu den Vorgänger-Gemeinden) liegen erst seit der ersten preußischen Herrschaft in Ostfriesland (seit 1744) vor. Für die vorherige Zeit, teils aber auch für die preußische Zeit, sind Lokalhistoriker auf entsprechende Kirchenbücher angewiesen.[26]

Jahr Einwohnerzahlen
1793 3326
1821 4056
1845 5055
Jahr Einwohnerzahlen
1875 4713
1905 4618
1925 5604
Jahr Einwohnerzahlen
1939 6341
1946 8739
1950 9890
Jahr Einwohnerzahlen
1956 8134
1965 8534
2008 10.563

Die Zunahme der Einwohnerzahl seit dem Ende des 18. Jahrhunderts ist auf mehrere Ursachen zurückzuführen. Zu nennen ist zum einen die bessere medizinische Versorgung. Die Einführung der Pockenimpfung 1803 ließ die Sterblichkeit zurückgehen. Während der Zeit der Französischen Revolution und der anschließenden Herrschaft Napoleons (zumindest bis 1806) kam es aufgrund des aufstrebenden Handels unter preußischer Flagge zu einem Wirtschaftsaufschwung. Bodenaufbesserungen in der (Alt-)Marsch durch Vermengung mit Jungmarschböden erhöhten die Erträge. Die Aufteilung der Gemeinheiten und die Vermeidung vorangegangener Fehler bei der Moorkultivierung ließen den landwirtschaftlichen Ertrag wachsen.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam es infolge Übervölkerung (teils aus den genannten „Erfolgsgründen“ im vorherigen Absatz) zu steigender Aus- und Abwanderung: in umliegende Gegenden wie das Oldenburger Land, in die Städte wie Emden (und später Wilhelmshaven), vor allem aber nach Amerika. Die Februarflut 1825 sowie Missernten in den 1840er-Jahren verstärkten die Abwanderung. Von den Folgen erholte sich die Einwohnerzahl erst um die Wende zum 20. Jahrhundert.

Nach einem stetigen, aber gemächlichen Anstieg zwischen etwa 1900 und 1939 erhöhte sich die Einwohnerzahl nach dem Zweiten Weltkrieg sehr deutlich durch die Aufnahme von Flüchtlingen aus den deutschen Ostgebieten. Bis etwa 1950 stieg die Einwohnerzahl noch weiter an, dann machte sich allerdings akuter Arbeitsplatzmangel bemerkbar, der zu einer Abwanderung vieler Flüchtlinge in prosperierendere Regionen Deutschlands führte.

Seit den 1960er-Jahren stieg die Zahl der Einwohner recht kontinuierlich auf heute etwas mehr als 10.000.

Politik

Während Ostfriesland in seiner Gesamtheit eine Hochburg der SPD ist[27], gilt der östliche Streifen Ostfrieslands von den Leeraner (Samt-)Gemeinden Jümme und Uplengen über Friedeburg bis in weite Teile des Harlingerlands als parteipolitisch konservativer. Entsprechend sind dort auch die beiden direkt gewählten ostfriesischen CDU-Landtagsabgeordneten (von insgesamt fünf direkt gewählten Abgeordneten, die anderen drei sind Sozialdemokraten) zu finden. Friedeburg wird vom Christdemokraten Hermann Dinkla in Hannover vertreten. Auch im Gemeinderat liegt die CDU vor der SPD, die überhaupt erst seit den 1950er-Jahren eine größere Rolle im südlichen Wittmunder Kreisgebiet zu spielen begann.[28] Bei Bundestagswahlen setzen sich hingegen traditionell sozialdemokratische Kandidaten bei der Direktwahl durch, da der Landkreis Wittmund einen Wahlkreis mit dem Nachbarlandkreis Friesland und der Hafenstadt Wilhelmshaven bildet.

Gemeinderat

Rathaus Friedeburg

Der Rat der Gemeinde Großefehn besteht aus 26 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 10.001 und 11.000 Einwohnern.[29] Die 26 Ratsfrauen und Ratsherren werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2006 und endet am 31. Oktober 2011. Stimmberechtigt im Gemeinderat ist außerdem die hauptamtliche Bürgermeisterin.

Die letzte Kommunalwahl vom 11. September 2011 ergab das folgende Ergebnis:[30][31]

Partei  Anteilige Stimmen  Anzahl Sitze
CDU 40,6 % 11
SPD 38,4 % 10
FWG 9,2 % 2
Bündnis 90/Die Grünen 8,0 % 2
Einzelbewerber 3,1 % 1
FDP 0,8 % 0

Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl 2011 lag mit 54,0 %[30] etwas über dem niedersächsischen Durchschnitt von 52,5 %.[32]

Für örtliche Belange existieren zudem Ortsvorsteher als Ansprechpartner für die Bürger. Sie werden vom Gemeinderat für die jeweilige Wahlperiode bestimmt.[33] Diese Vorsteher gibt es in Abickhafe/Dose, Bentstreek, Etzel, Friedeburg (Kernort), Hesel, Horsten, Marx, Reepsholt/Hoheesche, Wiesede/Upschört und Wiesedermeer.

Bürgermeister

Bürgermeisterin der Gemeinde Friedeburg ist Karin Emmelmann. Die Bürgermeisterin war als parteilose Kandidatin angetreten. Sie erhielt bei der Wahl 2006 50,0 Prozent der Stimmen und war damit im ersten Wahlgang gewählt.

Vertreter in Land– und Bundestag

Hermann Dinkla im November 2009

Die Gemeinde Friedeburg gehört zum Landtagswahlkreis 87 Wittmund/Inseln, der den gesamten Landkreis Wittmund sowie im Landkreis Aurich die Städte Norderney und Wiesmoor, die Gemeinde Dornum und die Inselgemeinden Juist und Baltrum umfasst. Das Direktmandat für den Niedersächsischen Landtag (Wahlperiode bis 2013) gewann bei der Wahl 2008 Hermann Dinkla aus Westerholt von der CDU. Er ist seit 1994 Mitglied und in der aktuellen Wahlperiode Präsident des Landtags.

Bei der Landtagswahl 2008 ergaben sich folgende Verhältnisse:[34]

Partei Direktkandidat Erststimmen Zweitstimmen
CDU Hermann Dinkla 44,7 43,1
SPD Holger Heymann 38,5 34,7
FDP Wolfgang Sievers 4,3 6,8
Bündnis 90/Die Grünen Hans Joachim Vollmer 4,7 5,1
Die Linke Bernd Mayer 5,5 6,1
NPD Manuel Wojtczak 1,3 1,4
Freie Wähler Hayo Moroni 1,1 0,5

Friedeburg gehört wie der gesamte Landkreis Wittmund zum Bundestagswahlkreis Friesland – Wilhelmshaven. Direkt gewählte Abgeordnete ist Karin Evers-Meyer (SPD). Als Nachzügler zog 2010 zudem Hans-Werner Kammer über die Landesliste der CDU in den Bundestag ein. Bei der jüngsten Wahl 2009 wurden folgende Ergebnisse erzielt:

Direktkandidat Partei Erststimmen in % Zweitstimmen in %
Karin Evers-Meyer SPD 39,9 31,1
Hans-Werner Kammer CDU 32,4 29,6
Lübbo Meppen FDP 9,4 14,6
Peter Sokolowski Bündnis 90/Die Grünen 7,5 9,2
Anja Kindo Die Linke. 9,3 10,4
Werner Klawun NPD 1,5 1,2
PIRATEN 1,9

Kommunale Finanzen

Die Gemeinde Friedeburg befindet sich seit 2010 in einer schwierigen Haushaltslage, nachdem in den vorangegangenen Jahren noch gute Gewerbesteuereinnahmen erzielt worden waren. Diese brachen 2010 im Zuge der Finanzkrise ein: Sie gingen um 500.000 auf 5,5 Millionen Euro zurück. Im Haushalt 2010 fehlten im Verwaltungshaushalt (laufende Einnahmen und Ausgaben) 1,9 Millionen Euro und im Vermögenshaushalt (Investitionen) 2,9 Millionen Euro.[35]

Gemeindewappen und -flagge

Wappen von Friedeburg

Das Wappen der Gemeinde Friedeburg zeigt symbolisch die ehemalige alte Burg Friedeburg. Außerdem ist der schwarze Doppeladler dem Wappen des Alten Amtes Friedeburg entnommen. In der Hauptsatzung der Gemeinde Friedeburg[36] ist für das Wappen folgende Beschreibung enthalten: „In Silber eine rote Zinnenmauer, in der Mitte ein Burgtor mit Treppengiebel. Im offenen silbernen Tor ein schwarzer, rotbewehrter Doppeladler.“

Die Flagge der Gemeinde Friedeburg zeigt: „In drei gleich breiten Querstreifen von oben nach unten die Farben Rot, Silber (Weiß) und Rot, auf dem silbernen Streifen, etwas nach der Stange hin verschoben, in den beiden roten Streifen je bis zur Hälfte übergreifend, das Gemeindewappen.“

Die Flagge und das Wappen der Gemeinde Friedeburg wurden am 28. November 1973 vom Regierungspräsidenten in Aurich genehmigt.

Städtepartnerschaften

Partnergemeinde ist die gleichnamige Stadt Friedeburg im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt. Die Partnerschaftsurkunde wurde am 10. November 1990 unterzeichnet.

Religion

Friedeburg ist wie der gesamte Landkreis Wittmund (und der Ostteil Ostfrieslands überhaupt) weit überwiegend lutherisch geprägt. In 28 Kirchen- und zwei Kapellengemeinden im Kirchenkreis Harlingerland sind 42.000 lutherische Christen Mitglieder, bei einer Einwohnerzahl des betreffenden Gebietes von etwas mehr als 60.000. Der Landkreis Wittmund zählt gemeinsam mit dem Landkreis Aurich zu den beiden Kreisen Deutschlands mit dem höchsten Anteil an Lutheranern an der Gesamtbevölkerung.[37] Die Kirchen gehören der Hannoverschen Landeskirche an.

Im Gemeindegebiet gibt es fünf lutherische Kirchengemeinden in Marx, Horsten, Reepsholt, Etzel und Friedeburg sowie die Kapellengemeinde Wiesede. Die Friedeburger Gemeinde ist die jüngste unter ihnen. Sie löste sich 1992 von der Muttergemeinde in Reepsholt und wurde selbstständig.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirchen und Orgeln

St.-Marcus-Kirche in Marx
St. Mauritius in Reepsholt

Die romanische St.-Marcus-Kirche in Marx wurde am Ende des 12. Jahrhunderts als einschiffiger Apsissaal erbaut und ist eine der ältesten und am besten erhaltenen Granitquaderkirchen Ostfrieslands. Die bunten und unterschiedlich großen Granite konnten als Leitgeschiebe aus der Eiszeit identifiziert werden.[38] Von einem Granittaufstein aus der Erbauungszeit der Kirche ist nur noch ein Fragment erhalten. Im Grabkeller sind acht Mitglieder der Familie von Capelle aus dem 18. Jahrhundert beigesetzt. Johann Gottfried Rohlfs schuf die Orgel in den Jahren 1820 bis 1823 hinter einem Biedermeier-Prospekt. Ursprünglich stand sie in der Apsis über dem Altar, wurde 1957/58 aber auf die Westempore versetzt.

Die St.-Mauritius-Kirche in Horsten aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts weist einen ähnlichen Grundriss mit Apsis auf, ist aber aus Backsteinen auf einem Granitquadersockel errichtet. Die Einrichtungsgegenstände stammen aus dem Barock.[39] Auf dem Altarretabel aus der Mitte des 17. Jahrhunderts findet sich unten ein Bild mit der Abendmahls- und oben eins mit der Kreuzigungsszene. Die Kanzel datiert von 1655, die Kniebänke von 1684, die beiden Priechen neben der Apsis von 1698 und der Kronleuchter aus Messing von 1732. Wie in Marx wird der Innenraum durch eine flache Holzbalkendecke abgeschlossen. Die 1731 bis 1733 von Samuel Schröder aus Jever geschaffene Orgel ist die einzige, die von diesem Orgelbauer erhalten ist. Sieben bis acht Register sind noch original. Östlich der Kirche steht der Glockenturm des geschlossenen Typs aus dem 13. Jahrhundert.

Auch die St.-Martinus-Kirche in Etzel, erbaut 1240, besteht im unteren Teil aus Granitquadern und im oberen aus Backsteinen. Von der einstmals vorhandenen Ostapsis zeugt noch der Bogen an der Außenmauer. Der Innenraum wird von einem aufwändig gestalteten Altarretabel beherrscht, der bis zur flach gedeckten Holzbalkendecke reicht und möglicherweise auf Hinrich Cröpelin zurückgeht (um 1680 bis 1690).[40] Dargestellt werden von unten nach oben vier Stationen aus dem Leben Jesu: Geburt, Abendmahl, Kreuzigung und Auferstehung. Wohl vom selben Künstler stammt die Kanzel, die in den Feldern die vier Evangelisten zeigt. Der Apotheker und Naturaliensammler Albert Seba, der aus Etzel stammte, stiftete im Jahr 1713 den hölzernen Taufständer und die beiden Gemälde. Von der Janssen-Orgel ist nur der historische Prospekt von 1864 erhalten, hinter dem die Firma P. Furtwängler & Hammer im Jahr 1928 ein neues pneumatisches Werk einbaute.

Die romano-gotische St.-Mauritius-Kirche in Reepsholt wurde im 13. Jahrhundert als einschiffige Saalkirche auf kreuzförmigem Grundriss mit polygonalem Chorabschluss an die Stelle eines älteren Vorgängerbaus errichtet. Über dem Granitsockel wird der Backsteinbau aufgeführt. Mitte des 13. Jahrhundert erfolgte der Anbau des Westturms, der 1474 im Zuge der Belagerung des Ortes zum Einsturz gebracht wurde und dessen Ruine heute ein bekanntes Wahrzeichen ist. Nach Verwüstungen im Dreißigjährigen Krieg trennte man den Westteil des Langhauses um ein Drittel ab. Ältester Einrichtungsgegenstand ist ein Weihwasserbecken aus Granit, das der Überlieferung nach von Bischof Willehad im 8. Jahrhundert geweiht wurde und vormals in der Abickhafer Kapelle stand.[41] Die spätbarocke Orgel stammt von Johann Friedrich Wenthin (1788/89) und ist weitgehend erhalten.

Neben diesen vier Kirchen aus romanischer Zeit befinden sich in Friedeburg zwei Kirchen aus dem 20. Jahrhundert. In Wiesede wurde das Schulgebäude von 1913 in den 1960er Jahren von der Kirchengemeinde Reepsholt erworben und in eine Kapelle umgebaut. In Friedeburg erlangte die Reepsholter Filialkirche Zum guten Hirten 1992 ihre Selbstständigkeit. Das Gebäude datiert von 1978 und ist damit das jüngste Gotteshaus im Kirchenkreis Harlingerland.[42]

Profanbauten

Modell der ehemaligen Burg Friedeburg

Seit 2002 befindet sich auf einem Gelände an der Wieseder Straße die Nachbildung der Burg Friedeburg. Die Anlage verdeutlicht die Größe der Burg, die einmal zu den größten Festungsanlagen Ostfrieslands gehörte und das Gebiet gegen Einfälle der Oldenburger von Süden sicherte.

Am südöstlichen Ortseingang von Friedeburg liegt das ehemalige Burggelände der Burg Friedeburg. Nach der Zerstörung der Burg im Jahre 1763 wurde 1775 auf dem Rest eines ehemaligen Wehrturmes eine Holländerwindmühle errichtet. 1981 wurde die Windmühle abgebrochen. Die Gemeinde Friedeburg errichtete auf dem Rest des Mühlenstumpfs eine Aussichtsplattform, von der das ehemalige Burggelände betrachtet werden kann.

Von einstmals sieben Windmühlen ist im Gemeindegebiet noch eine einzige übriggeblieben: diejenige in Horsten.[43] Der Galerieholländer wurde 1838 erbaut und erfuhr im 20. Jahrhundert nacheinander mehrere Beschädigungen: Auf Bombentreffer im Jahre 1941 folgte ein Sturmschaden 1972. Vier Jahre später mussten die Flügel abgenommen werden. Durch öffentliche Gelder und Spenden wurde die Mühle restauriert, so dass sie heute wieder für den Mahlbetrieb zur Verfügung steht.

An Profanbauten sind zudem landwirtschaftliche Höfe anzuführen, die in Friedeburg – wie in ganz Ostfriesland – in Gestalt des Gulfhauses daherkommen. Diese finden sich im westlichen Marschgebiet der Gemeinde ebenso wie in den Moor- und Geestgebieten, sind in den beiden letztgenannten wegen der früher erheblich geringeren Bodengüte jedoch zumeist von bescheidenerem Umfang.

Zu den Besonderheiten des östlichen Randes Ostfrieslands und damit auch zur Gemeinde Friedeburg gehört, dass eine Vielzahl von Klinkergebäuden nicht in dem für Ostfriesland typischen hellroten Klinker gehalten sind, sondern – ähnlich wie im benachbarten Landkreis Friesland und in Wilhelmshaven – in einem dunkleren Rot bis Rotbraun.

Museen

Gäste- und Bürgerhaus Friedeburg mit Heimatkundlichem Museum

Im Heimatkundlichen Museum dokumentieren die Mitglieder des Heimatvereins Friedeburg die Geschichte der Burg Friedeburg, der Klöster Reepsholt und Hopels und des Friesischen Heerweges von der Neuzeit bis zur Gegenwart. Dem Museum angeschlossen ist ein Bauerngarten. Untergebracht ist das Museum im Wirtschaftsteil eines alten Gulfhauses, das der Gemeinde als Bürger-und Gästehaus sowie als Touristeninformation dient.

Regelmäßige Veranstaltungen

Im Ortsteil Marx findet seit 1986 in regelmäßigen Abständen ein so genanntes „Familientreffen“ von Personen mit den Nachnamen Marx, Marks, Marcks und Marckes statt. Inzwischen wird dieses Treffen im Abstand von fünf Jahren von den in Marx aktiven Vereinen organisiert. Neben dem Kennenlernen steht auch ein touristisches Rahmenprogramm an. Im Ortsteil Hesel finden an der dortigen Paddel- und Pedalstation regelmäßig Wettkämpfe zwischen Einwohnern der Orte Amerika und Rußland, statt. Dazu zählen Tauzieh-Wettbewerbe über den Ems-Jade-Kanal oder ein Bootswettkampf namens Fischerstechen.[44] In einem Großzelt in Priemelsfehn findet seit 2006 sommers eine Schlagerparty statt, die an zwei Abenden mehrere Tausend Besucher anzieht.[45] Seit 1977 findet in Reepsholt ein landwirtschaftlich geprägter Herbstmarkt statt, bei dem unter anderem alte landwirtschaftliche Maschinen unter den Hammer kommen.[46]

Sprache

Verbreitungsgebiet des Ostfriesischen Platt und seines Dialekts Harlinger Platt

In der Gemeinde Friedeburg wird neben Hochdeutsch auch Ostfriesisches Platt gesprochen. Im Gegensatz zum westlichen und mittleren Teil Ostfrieslands wird im östlichen, zu dem auch Friedeburg gehört, der lokale Dialekt Harlinger Platt gesprochen. Er unterscheidet sich nicht nur in Einzelheiten des Wortschatzes, sondern auch in bestimmten grammatikalischen Eigenheiten vom übrigen Ostfriesischen Platt. So wird im Friedeburger Raum wie im Großteil Norddeutschlands „ges(ch)nackt“, wenn von „reden/sprechen“ die Rede ist, während im westlichen Teil Ostfrieslands das entsprechende Verb „proten“ lautet, was auf den Einfluss des westlichen Nachbarn Niederlande zurückgeht (vgl. ndl. „praten“). Zudem wird im Harlingerland der Einheitsplural auf „(e)t“ gebildet und nicht auf „(e)n“ wie im westlichen Ostfriesland. „Wir sprechen“ heißt dementsprechend in Friedeburg „Wi s(ch)nackt“, während näher zur Ems „Wi proten“ gesagt wird.

Sport

Sportvereine finden sich in den meisten Ortsteilen. Neben Universalsportvereinen gibt es auch solche mit spezieller Ausrichtung, darunter auch solche, die die Friesensportarten Boßeln und Klootschießen anbieten. Im Landkreis Wittmund insgesamt sind fast doppelt so viele Menschen beim Boßeln und Klootschießen aktiv wie beim Fußball. Insgesamt ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung im Landkreis Wittmund in einem Sportverein aktiv, was den Spitzenwert in Niedersachsen ergibt.[47] Des Weiteren finden sich Wassersportvereine, die sich die Lage am Ems-Jade-Kanal zunutze machen. Im Ligenbetrieb finden sich keine höherklassig spielenden Vereine aus der Gemeinde.

Wirtschaft und Infrastruktur

Von nationaler wirtschaftlicher Bedeutung sind die Erdgas- und Erdöl-Speicherstätten im Ortsteil Etzel. Darüber hinaus ist Friedeburg von mittelständischen Handwerks- und Handelsbetrieben sowie der Landwirtschaft geprägt. Tourismus spielt eine gewisse Rolle, jedoch weit weniger als im nördlichen Küstenabschnitt des Landkreises Wittmund oder auf den beiden Inseln des Kreises. Industriebetriebe sind nur wenige vorhanden, in kleinerem Umfang wird der Abbau von Bodenschätzen (Sand, Kies) betrieben.

Die Gemeinde verfügt über mehrere Gewerbegebiete. Eines davon liegt an der B 437 zwischen Marx und Friedeburg, ein weiteres westlich des Kernortes Friedeburg nahe der B 436. Im Hauptort befindet sich darüber hinaus ein Gewerbegebiet, das wesentlich mit Einzelhandelsgeschäften und Supermärkten besetzt ist. Die Gemeinde beteiligt sich zusammen mit der Kreisstadt Wittmund, der Stadt Wilhelmshaven und sieben Kommunen des Kreises Friesland am interkommunalen Gewerbegebiet JadeWeserPark. Dieses soll an der Kreuzung der A 29 und der B 210 (Wilhelmshavener Kreuz) entstehen und Unternehmen Platz bieten, die im Zusammenhang mit dem Betrieb des Tiefwasserhafens JadeWeserPort stehen.[48]

Friedeburg ist eine Auspendler-Gemeinde. In der Kommune sind 2932 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im Gemeindegebiet gibt es hingegen nur 1791 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. 1099 Einpendlern aus anderen Kommunen stehen 2240 Friedeburger gegenüber, die ihren Arbeitsplatz außerhalb der Gemeinde haben, was ein negatives Pendlersaldo von 1141 ergibt. In absoluten Zahlen ist dies das größte negative Pendlersaldo unter den Gemeinden des Landkreises, der insgesamt ein negatives Pendlersaldo von 3326 Personen verzeichnet.[49]

Kavernenspeicher Etzel

Kavernen-Informationszentrum Etzel

Im Ortsteil Etzel befinden sich in Salzstöcken ausgedehnte Kavernenanlagen, in denen ein „beträchtlicher“[50] Teil der deutschen Bundesrohölreserve sowie Erdgasreserven lagern.[51] Ausschlaggebend für die Entscheidung zur Anlage des Kavernenspeichers war neben den geologischen Voraussetzungen (s. Abschnitt Geologie) auch die Nähe zum deutschlandweit größten Ölimporthafen Wilhelmshaven: Die Niedersachsenbrücke, an der das Öl angelandet wird, liegt nur weniger als 25 Kilometer entfernt und ist über Pipelines angebunden. Gas-Pipelines führen nach Emden und Dornum, wo der norwegische Energiekonzern Statoil Gas aus norwegischen Nordseefeldern anlandet. Bereits seit Mitte der 1980er-Jahre lagert Statoil in Etzel Gas ein; Hintergrund war die Verpflichtung zur Bevorratung mit Erdgas. Über die Pipeline NETRA ist darüber hinaus der gesamte norddeutsche Raum an die Etzeler Kavernen angebunden.

Betrieben werden die Gas-Kavernen von verschiedenen Unternehmen unter der Eigentümerschaft der IVG Immobilien, einer ehemals bundeseigenen und nunmehr an der Frankfurter Börse gelisteten Holding. Auf dem Gelände sind die folgenden Unternehmen aktiv: Die Friedeburger Speicherbetriebsgesellschaft Crystal ist ein Gemeinschaftsunternehmen von EnBW Energie Baden-Württemberg und Électricité de France. Die Gesellschaft Viking wird gebildet aus BP, DONG Energy und Gazprom. Die ESE Erdgasspeicher Etzel GmbH schließlich ist ein Gemeinschaftsunternehmen aus E.on (E.on Gas Storage), OMV und Verbundnetz Gas.

Die Unternehmen dort tragen zu einem hohen Prozentsatz zu den Gewerbesteuereinnahmen der Gemeinde bei.[52]

Eine erweiterte Erdgasspeicheranlage soll 2014 in Betrieb gehen und ein Volumen von rund zwei Milliarden Kubikmetern haben. Die dafür benötigte überirdische Fläche beträgt elf Hektar. Investiert werden 356 Millionen Euro.[53]

Weitere ansässige Unternehmen

Spirituosenfabrik Heiko Blume

In Friedeburg hat die Unternehmensgruppe Heiko Blume ihren Sitz. Bekannt ist Blume zum einen für die Herstellung von ostfriesischen Spirituosen: Etwa 70 verschiedene Schnäpse werden in Friedeburg hergestellt. Die ebenfalls zur Gruppe gehörende Porzellanmanufaktur Blume ist zudem das einzige ostfriesische Unternehmen, das Porzellan herstellt.[54] Entsprechend dem hohen Teekonsum in Ostfriesland hat sich die Manufaktur auf die Herstellung von Teeservices konzentriert. In Gestalt der Raiffeisenbank Wiesedermeer-Wiesede-Marcardsmoor befindet sich die kleinste Raiffeisenbank im Bereich Weser-Ems im Gemeindegebiet. Sie zählt 983 Mitglieder und hat etwa 2600 Kunden.[55] Die Molkerei Wiesedermeer ist neben der Auricher Molkerei Rücker die einzige noch bestehende Ostfrieslands. Die ehemals genossenschaftlich organisierte Molkerei wurde 2010 von der westfälischen Molkerei Wiegert aus Velen übernommen. Elf Mitarbeiter verarbeiten pro Jahr etwa 32 Millionen Kilogramm Milch, die von umliegenden Landwirten abgeliefert werden.[56] Im Bereich der Fördertechnik ist die Firma Schrage Conveying Systems aktiv, die sich auf den Bau von Kettenförder-Maschinen spezialisiert hat. Seit 1978 unterhält das Wilhelmshavener Bauunternehmen Geithner ein Betonfertigteilewerk in Friedeburg.[57] Im Ortsteil Horsten befindet sich seit 1955 das Baustoffwerk Horsten, in dem Kalksandsteine sowie Rohre und Platten hergestellt werden.[58] Im Bereich der Medizintechnik ist das Unternehmen Angiokard aktiv, das der Hamburger Beteiligungsfirma Equitrust gehört. Der 1983 in Großefehn gegründete Armaturenhersteller M + S Armaturen zog 1985 nach Friedeburg um. An inzwischen drei Standorten werden mehr als 200 Mitarbeiter beschäftigt, darunter rund 170 in Friedeburg.[59] Mehr als 100 Beschäftigte verzeichnet der Friedeburger Elektrotechnik-Hersteller Esser an seinem Hauptsitz.

Das Gemeindegebiet eignet sich aufgrund der Küstennähe mit ihrem stetigen Wind für die Gewinnung von Windenergie. Die Gemeinde hat per Ratsbeschluss die Errichtung von Windkraftanlagen auf einen Windpark in Bentstreek konzentriert.

Land- und Forstwirtschaft

Der Plaats Horster Grashaus war im späten 18. Jahrhundert mit 250 Hektar der flächengrößte Hof Ostfrieslands.

Wie im gesamten Ostfriesland (von den mittelalterlichen Wik-Siedlungen, den späteren Städten und Marktflecken abgesehen), spielte die Landwirtschaft über die Jahrhunderte auch in der Gemeinde Friedeburg eine dominierende Rolle.[60] In puncto Flächennutzung trifft die hohe Bedeutung der Landwirtschaft auch heute noch auf die Gemeinde Friedeburg zu. Der Anteil der unmittelbar in der Landwirtschaft tätigen Einwohner wurde in den vergangenen Jahrzehnten, vor allem durch fortschreitende Technisierung, jedoch stark reduziert.

Ebenfalls reduziert wurde der Anteil der Klein- und Kleinstbetriebe (bis zehn Hektar) an allen landwirtschaftlichen Betrieben im Gemeindegebiet. Etwa zur Wende des 19./20. Jahrhunderts betrug er noch 85 bis 90 Prozent, hat sich seitdem aber kontinuierlich abwärts entwickelt, vor allem zu Gunsten der Mittelbetriebe zwischen zehn und 30 Hektar. Die wenigen Klein- und Kleinstbetriebe im Landkreis Wittmund sind nach wie vor in den Moor- und Geestgegenden des Kreises zu finden, neben Friedeburg also vor allem in der Samtgemeinde Holtriem. Während in den Geest- und Moorgegenden die Landwirtschaft auf eigener Scholle vorherrscht, liegen die Höfe in der Marsch in erster Linie auf Pachtgebieten, was auf dem Friedeburger Gemeindegebiet also den Osten rund um Horsten betrifft. Der Plaats (Platz, ostfriesischer Name für einen großen Marschbauernhof) Horster Grashaus in der Gemarkung Horsten war mit 250 Hektar Fläche im späten 18. Jahrhundert größte Hof Ostfrieslands.[61]

Historisch spielten Pferde- und Schafzucht eine große Rolle, dies hat allerdings seit dem Zweiten Weltkrieg stark abgenommen. Die Schafzucht und -verwertung war bis ins 19. Jahrhundert besonders in den verheideten ehemaligen Moorgebieten ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Von einer kurzen Renaissance in der Notzeit nach dem Zweiten Weltkrieg abgesehen, als das Schaf die „Kuh des kleinen Mannes“ war, hat die Bedeutung dieses Nutztiers für die örtliche Landwirtschaft jedoch sehr deutlich abgenommen. Im Gegensatz zum nördlichen Wittmunder Kreisgebiet spielen Schafe auch bei der Deichunterhaltung (Kurzhalten der Grasnarbe, Festtreten des Deichfußes) keine Rolle – mangels Deichlinie in Friedeburg. Die Pferdezucht, die im Landkreis lange stark vertreten war und sich im berühmten Wittmunder Pferdemarkt widerspiegelte, ist ebenfalls in den Hintergrund getreten. Durch die Mechanisierung in der Landwirtschaft hat das Pferd die Rolle als Arbeitstier spätestens seit den 1950er-Jahren verloren. Pferde werden heute ausschließlich für die Freizeitnutzung gehalten.

Beim Ackerbau herrscht der Anbau von Futterpflanzen vor: Gulfhof mit davorliegendem Maisfeld in Bentstreek.

Im Gemeindegebiet ist die Grünlandwirtschaft, also die Milchwirtschaft, vorherrschend. Die Zahl der Rinder hat vom 19. bis in das späte 20. Jahrhundert hinein zugenommen. Die Masthaltung ist von untergeordneter Bedeutung, die Gewinnung von Milch herrscht vor. Für die Milchviehhaltung spielt der Anbau von Futterpflanzen eine Rolle, bei der Mais ein wesentlicher Faktor ist. Er wird vor allem zur Gewinnung von Silage angebaut. Schweinehaltung hat gegenüber der Rinderhaltung seit jeher nur eine untergeordnete Rolle gespielt, findet im Gemeindegebiet aber statt.

Einzelne Bauern haben sich auf Bio-Landwirtschaft verlegt. Zu den Biohöfen in der Gemeinde zählt darüber hinaus der Ökohof Wiesede, der 1993 als Projekt für Langzeitarbeitslose gegründet wurde. Auf fünf Hektar werden verschiedene Gemüsesorten nach Bio-Richtlinien angebaut, in der Jahreszeit außerhalb von Saat und Ernte wird darüber hinaus Holzeinschlag in den Friedeburger Wäldern betrieben.[62]

Pläne zur Errichtung von Großmastställen treffen in der Bevölkerung auf Widerstand.[63]

Da die Gemeinde Friedeburg über einen im ostfrieslandweiten Vergleich hohen Baumbestand verfügt, spielt auch die Nutzung der Forste eine Rolle. Die im niedersächsischen Staatsbesitz befindlichen Wälder gehören zu den Landesforsten Niedersachsen. Zuständige Revierförsterei ist diejenige in Neuenburg. Die Forste in Friedeburg sind zumeist Mischwald, wobei der Anteil der Nadelhölzer Kiefer und Fichte dominiert. Schäden entstehen in der küstennahen Gemeinde vorwiegend durch Windwurf. Mangels Sägewerken in der näheren Umgebung erfolgt die wirtschaftliche Verwertung des Holzes weit außerhalb.

Fischerei hat in der Gemeinde Friedeburg keine wirtschaftliche Bedeutung. Unter touristischen und Naherholungsaspekten ist allerdings die Sportfischerei zu nennen.

Tourismus

Paddel-und-Pedal-Station am Ems-Jade-Kanal

Friedeburg ist ein staatlich anerkannter Erholungsort. Durch die gezielte Förderung der Gemeinde gewinnt der Tourismus zunehmend an Bedeutung. Die Gemeinde verzeichnet jährlich rund 75.000 Übernachtungen. Großen Anteil daran haben die beiden Campingplätze in Marx und Wiesedermeer. Weitere Übernachtungszahlen sind dem Bereich Urlaub auf dem Bauernhof zuzuordnen. Daneben finden sich mehrere Hotels (zumeist im Hauptort Friedeburg), Ferienhäuser und -wohnungen sowie Pensionen in allen Ortsteilen.

Am Ems-Jade-Kanal nahe Reepsholt befindet sich eine Paddel-und-Pedal-Station. Dort können sich Gäste wahlweise Fahrräder oder Paddelboote ausleihen und diese an anderen Paddel-und-Pedal-Stationen in anderen Gemeinden wieder abgeben. Touristisch erschlossen wird das Gemeindegebiet zudem durch zwei Themenrouten. Dies ist zum einen die Niedersächsische Mühlenstraße, die die Horster Mühle anbindet, und zum anderen der Radwanderweg „Friesischer Heerweg“.

Verkehr

Verkehrsachsen in Ostfriesland: Friedeburg (östlich von Wiesmoor) liegt an den Bundesstraßen 436 und 437

Die Gemeinde Friedeburg ist über die Bundesstraßen 436 und 437 an die Bundesautobahn 29 angeschlossen, die von Wilhelmshaven über Oldenburg zum Dreieck Ahlhorner Heide führt. Die B 436 verläuft in nordöstlicher Richtung durch das südliche und östliche Ostfriesland von Weener zur Anschlussstelle Sande an der A 29. Von Wiesmoor kommend, führt sie im Gemeindegebiet durch die Ortschaften Wiesede, Friedeburg, Etzel und Horsten beziehungsweise unmittelbar an diesen Ortschaften vorbei, bevor sie nordöstlich von Horsten auf Sander Gemeindegebiet übergeht. Die Bundesstraße 437 beginnt im Ort Friedeburg und führt in östlicher Richtung über Neuenburg, Bockhorn und Varel nach Rodenkirchen an der Weser. Auf Friedeburger Gebiet liegt neben dem Hauptort auch Marx an dieser Bundesstraße, die die Verbindung zur Anschlussstelle Varel/Bockhorn an der A 29 sicherstellt.

Von übergemeindlicher Bedeutung sind zudem mehrere Landesstraßen: Die L 11 verbindet die Kreisstadt Wittmund über Reepsholt mit dem Hauptort Friedeburg. Die L 12 führt von Wittmund über den Friedeburger Ortsteil Wiesedermeer nach Wiesmoor und weiter nach Remels. Die L 34 beginnt in Aurich und führt über den Ortsteil Wiesedermeer nach Wiesede mit Anschluss an die B 436.

Einen Eisenbahnanschluss hat die Gemeinde Friedeburg nie besessen. Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in Wittmund, wo die Züge der NordWestBahn einen Anschluss nach Wilhelmshaven und weiter nach Oldenburg sicherstellen, wo Anschluss an das nationale Fernverkehrsnetz besteht. Alternativ können Züge in Sande bestiegen werden, wo ebenfalls ein direkter Anschluss nach Oldenburg besteht. Von dort verkehren InterCitys und vereinzelt ICEs im überregionalen Verkehr.

Durch das nördliche Gemeindegebiet führt der Ems-Jade-Kanal, der die Ems bei Emden mit dem Jadebusen in Wilhelmshaven verbindet. Er wird vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz in Aurich verwaltet. Der Ems-Jade-Kanal ist 72,3 km lang, hat sechs Schleusen und wird von 15 festen und 26 beweglichen Brücken gequert. Auf Friedeburger Gemeindegebiet wird der Kanal von sieben Brücken überquert, zwei davon an Landesstraßen. Der Kanal ist nur für Schiffe bis zu 33 m Länge, 6,2 m Breite und 1,7 m Tiefgang befahrbar und wird deshalb seit einiger Zeit fast ausschließlich touristisch genutzt.

Der nächstgelegene Flugplatz ist der JadeWeserAirport (ehem. Flugplatz Wilhelmshaven-Mariensiel) im Sander Ortsteil Cäciliengroden. Der nächstgelegene internationale Verkehrsflughafen ist der Flughafen Bremen.

Bildung

In der Gemeinde gibt es vier Grundschulen an den Standorten Reepsholt, Wiesede, Horsten und Marx. Im Hauptort Friedeburg befindet sich die als Ganztagsschule ausgelegte Haupt- und Realschule Altes Amt Friedeburg, deren Einzugsbereich das gesamte Gemeindegebiet ist. Über das zehnte Schuljahr hinaus finden sich in der Gemeinde keine Bildungseinrichtungen. Möglichkeiten, das Abitur zu erwerben, sind in den Nachbarkommunen Wittmund (KGS Alexander von Humboldt) und Wiesmoor (ebenfalls KGS) gegeben. Förderschulen sind in Wittmund beheimatet. Die Gemeinde Friedeburg unterhält zwei Kindertagesstätten im Hauptort sowie je eine in Etzel und Horsten. In Trägerschaft der ev.-luth. Kirche befinden sich zudem Kindertagesstätten in Wiesedermeer, Reepsholt und Marx. Freie Träger unterhalten den Waldkindergarten Friedeburg im Forst Stroot und die Kinderkrippe „Wurzelzwerge“ in Horsten. Die Kreisvolkshochschule Friesland/Wittmund unterhält eine Außenstelle in Friedeburg.

Öffentliche Einrichtungen

Neben der Gemeindeverwaltung mit ihren nachgelagerten Betrieben wie dem Bauhof befindet sich in Friedeburg auch eine Rettungsstation. Diese deckt das südliche Wittmunder Kreisgebiet ab, aber auch Teile der Nachbarstadt Wiesmoor im Landkreis Aurich. Die Friedeburger Polizeistation ist montags bis freitags von 7 bis 20 Uhr besetzt, samstags in den Vormittagsstunden. Außerhalb dieser Zeiten wird die Gemeinde vom Kommissariat in Wittmund aus betreut.[64] In Friedeburg befindet sich eine von rund 1800 Messstellen des Radioaktivitätsmessnetzes des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS).[65] Die Messstation misst die Gamma-Ortsdosisleistung (ODL) am Messort und sendet die Daten an das Messnetz. Die über 24 Stunden gemittelten Daten können direkt im Internet abgerufen werden.[66]

Medien

Die Gemeinde liegt im Verbreitungsgebiet zweier Tageszeitungen. Dies ist zum einen der Anzeiger für Harlingerland, die führende Tageszeitung im Landkreis Wittmund. Daneben liegt Friedeburg im Verbreitungsgebiet der ostfrieslandweit erscheinenden Ostfriesen-Zeitung. Der überregionale Teil (Mantel) ist jedoch gleich, da beide Zeitungen ihn von der in Oldenburg erscheinenden Nordwest-Zeitung beziehen. Aus der Gemeinde berichten zudem die Bürgerrundfunk-Sender Radio Ostfriesland und Radio Jade.

Persönlichkeiten

In Friedeburg geboren

Berühmtester Sohn der Gemeinde ist Albert Seba (* 12. Mai 1665 in Etzel; † 3. Mai 1736 in Amsterdam), Naturwissenschaftler und Apotheker. Auf dem Hof Horster Grashaus wurde am 21. Januar 1757 der Wasserbauingenieur Tönjes Bley († 18. Dezember 1814 in Aurich) geboren. Er plante den Bau des Treckfahrtstiefs, ein Vorläufer des Ems-Jade-Kanals. Aus dem Gemeindegebiet stammt darüber hinaus der niedersächsische SPD-Landespolitiker Günter Peters (* 1944 in Wiesede), der von 1994 bis 1998 Abgeordneter im niedersächsischen Landtag war.

Mit Friedeburg verbunden

Der ostfriesische Graf Enno I. ertrank im Februar 1491 im Burggraben der Friedeburg, als er schwer gerüstet durch das Eis brach.

Einzelnachweise

  1. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
  2. Arend Remmers: Von Aaltukerei bis Zwischenmooren. Die Siedlungsnamen zwischen Dollart und Jade., Verlag Schuster, Leer 2004, ISBN 3-7963-0359-5, S. 190.
  3. Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, gesehen 9. August 2011.
  4. Karte auf landesforsten.de, abgerufen am 29. Mai 2011
  5. Die Angaben aus diesem Abschnitt stammen, wenn nicht anders angegeben, aus: Helmut Sanders: Die Bevölkerungsentwicklung im Kreise Wittmund seit dem Ausgang des 18. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichtigung der Bodenarten, Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1969, ohne ISBN, S. 12 ff.
  6. IVG Caverns GmbH (Hrsg.): Broschüre Kavernenspeicher Etzel, S. 5., abgerufen am 3. September 2011
  7. Die Angaben können auf einer interaktiven Karte unter www.umweltkarten.niedersachsen.de angesehen werden.
  8. Harm Wiemann/Johannes Engelmann: Alte Straßen und Wege in Ostfriesland (Ostfriesland im Schutze des Deiches, Band VIII), Nachdruck der ersten Auflage 1974, herausgegeben von der Deichacht Krummhörn, Verlag Schuster, Leer 2002, ISBN 3-7963-0356-0, S. 96 ff. und 114 ff..
  9. Die Angaben in diesem Abschnitt stammen, wenn nicht anders referenziert, aus: Christian Moßig: Stift Reepsholt: Entstehungsgeschichte – Ziel der Gründung – Verfassung. In: Jahrbuch der Gesellschaft für Bildende Kunst und vaterländische Altertümer zu Emden (seit 1995: Emder Jahrbuch für historische Landeskunde Ostfrieslands), Band 63/64 (1984), S. 22–44.
  10. Die Angaben in diesem Abschnitt stammen, wenn nicht anders referenziert, aus: Christian Moßig: Stift Reepsholt: Entstehungsgeschichte – Ziel der Gründung – Verfassung. In: Jahrbuch der Gesellschaft für Bildende Kunst und vaterländische Altertümer zu Emden (seit 1995: Emder Jahrbuch für historische Landeskunde Ostfrieslands), Band 63/64 (1984), S. 43.
  11. Karl-Heinz de Wall: Landkreis Wittmund, Selbstverlag des Landkreises Friesland, Jever 1977, o. ISBN, S. 244.
  12. Heinrich Schmidt: Politische Geschichte Ostfrieslands (Ostfriesland im Schutze des Deiches, Bd. 5), Verlag Rautenberg, Leer 1975, o. ISBN, S. 99.
  13. Heinrich Schmidt: Politische Geschichte Ostfrieslands (Ostfriesland im Schutze des Deiches, Bd. 5), Verlag Rautenberg, Leer 1975, o. ISBN, S. 119f.
  14. Heinrich Schmidt: Politische Geschichte Ostfrieslands (Ostfriesland im Schutze des Deiches, Bd. 5), Verlag Rautenberg, Leer 1975, o. ISBN, S. 121.
  15. Karl-Heinz de Wall: Landkreis Wittmund, Selbstverlag des Landkreises Friesland, Jever 1977, o. ISBN, S. 242.
  16. Karl-Heinz de Wall: Landkreis Wittmund, Selbstverlag des Landkreises Friesland, Jever 1977, o. ISBN, S. 247.
  17. Hannelore Reents (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Etzel, abgerufen am 28. August 2011.
  18. Ernst Siebert: Geschichte der Stadt Emden von 1750 bis 1890. In: Ernst Siebert, Walter Deeters, Bernard Schröer: Geschichte der Stadt Emden von 1750 bis zur Gegenwart. (Ostfriesland im Schutze des Deiches, Bd. 7), Verlag Rautenberg, Leer 1980, S. 74.
  19. Angaben in diesem Abschnitt, wenn nicht anders angegeben, in: Inge Lüpke-Müller: Der Landkreis Wittmund zwischen Monarchie und Diktatur. Politische Strukturen und Wahlergebnisse von 1918 bis 1933., in: Herbert Reyer (Hrsg.): Ostfriesland zwischen Republik und Diktatur, Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1998, ISBN 3-932206-10-X, S. 11–84.
  20. Karl-Heinz de Wall: Landkreis Wittmund, Selbstverlag des Landkreises Friesland, Jever 1977, o. ISBN, S. 239.
  21. Karl-Heinz de Wall: Landkreis Wittmund, Selbstverlag des Landkreises Friesland, Jever 1977, o. ISBN, S. 247.
  22. Hannelore Reents (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Etzel, abgerufen am 25. August 2011.
  23. Karl-Heinz de Wall (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Abickhafe, abgerufen am 25. August 2011.
  24. Hannelore Reents (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Etzel, S. 7, abgerufen am 28. August 2011.
  25. Helmut Sanders: Die Bevölkerungsentwicklung im Kreise Wittmund seit dem Ausgang des 18. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichtigung der Bodenarten, Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1969, ohne ISBN, S. 61.
  26. Die vorliegenden Zahlen und die Erläuterungen dieses Abschnitts stammen aus: Helmut Sanders: Die Bevölkerungsentwicklung im Kreise Wittmund seit dem Ausgang des 18. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichtigung der Bodenarten, Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1969, ohne ISBN, S. 18–41 (Statistik besonders Einlage S. 16/17).
  27. Klaus von Beyme: Das politische System der Bundesrepublik Deutschland: Eine Einführung, VS Verlag, Wiesbaden 2004, ISBN 3-531-33426-3, S. 100, eingesehen bei Google Books, 22. Mai 2011
  28. Inge Lüpke-Müller: Eine Region im politischen Umbruch. Der Demokratisierungsprozess in Ostfriesland nach dem Zweiten Weltkrieg, Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1998, ISBN 3-932206-11-8, S. 339–400.
  29. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten, abgerufen am 7. November 2011
  30. a b Wahlergebnis Gemeindewahl 2011 – Stimmenverteilung, abgerufen am 17. September 2011
  31. Wahlergebnis Gemeindewahl 2011 – Sitzverteilung, abgerufen am 17. September 2011
  32. www.ndr.de: Abwärtstrend bei Wahlbeteiligung gestoppt, abgerufen am 17. September 2011.
  33. www.gemeinde-friedeburg.de: Ortsvorsteher, abgerufen am 16. August 2011.
  34. Wahlkreis 87 Wittmund/Inseln, Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik.
  35. „So schwierig war der Haushalt noch nie“, Ostfriesen-Zeitung, 10. März 2010, abgerufen am 16. August 2011.
  36. Hauptsatzung der Gemeinde Friedeburg, abgerufen am 4. September 2011
  37. Sprengel Ostfriesland: Statistisches, abgerufen am 2. Februar 2010.
  38. Niedersächsisches Institut für historische Küstenforschung: Zeugen der Eiszeit in den Wänden der Kirche von Marx, gesehen 30. Mai 2011.
  39. Gottfried Kiesow: Architekturführer Ostfriesland. Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2010, ISBN 978-3-86795-021-3, S. 355.
  40. Gottfried Kiesow: Architekturführer Ostfriesland. Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2010, ISBN 978-3-86795-021-3, S. 354.
  41. Homepage der Kirchengemeinde Reepsholt, gesehen 25. August 2011.
  42. Kirchenkreis Harlingerland: Zum Guten Hirten in Friedeburg, gesehen 30. Mai 2011.
  43. www.gemeinde-friedeburg.de: Mühle in Horsten, abgerufen am 14. August 2011.
  44. Spektakel geht in nächste Runde, Ostfriesen-Zeitung, 16. August 2010, abgerufen am 16. August 2011.
  45. Tausende Freunde in einer Sommernacht, Ostfriesen-Zeitung, 14. Juni 2010, abgerufen am 16. August 2011.
  46. Mit der großen Versteigerung fing alles an, Ostfriesen-Zeitung, 5. Oktober 2009, abgerufen am 16. August 2011.
  47. Mehr als die Hälfte der Wittmunder treibt Sport, Ostfriesen-Zeitung, 1. April 2010, abgerufen am 16. August 2011.
  48. Friedeburg.de: JadeWeserPark, abgerufen am 29. Mai 2011
  49. Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Excel-Datei, Zeile 2310
  50. www.ivg.de: Kavernen, abgerufen am 4. September 2011.
  51. Angaben aus diesem Abschnitt, wenn nicht anders angegeben, aus: IVG Caverns GmbH (Hrsg.): Kavernenspeicher Etzel, Informationsbroschüre zum genannten unterirdischen Gas-Speicher, S. 6, 7, 10, 11.
  52. Friedeburg muss Gewerbesteuer zurückzahlen, Ostfriesen-Zeitung, 3. November 2010, abgerufen am 6. August 2011.
  53. Grundstein für eine Energiedrehscheibe, Ostfriesen-Zeitung, 7. Mai 2011, abgerufen am 16. August 2011.
  54. www.gemeinde-friedeburg.de: Porzellanmanufaktur Blume, abgerufen am 14. August 2011.
  55. Raiffeisenbank Wiesede wächst mit Dünger, Ostfriesen-Zeitung, 21. Oktober 2009, abgerufen am 16. August 2011.
  56. Westfalen kaufen Molkerei Wiesedermeer, Ostfriesen-Zeitung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 17. August 2011.
  57. www.geithnerbau.de: Firmenhistorie, abgerufen am 21. August 2011.
  58. www.bauhorst.de: Das Unternehmen, abgerufen am 21. August 2011.
  59. www.ms-armaturen.de: Standorte, abgerufen am 21. August 2011.
  60. Die Angaben in diesem Abschnitt stammen, wenn nicht anders referenziert, aus: Karl-Heinz de Wall: Landkreis Wittmund, Selbstverlag des Landkreises Friesland, Jever 1977, o. ISBN, S. 170 ff..
  61. Angabe aus dem biografischern Artikel zu Tönjes Bley, der auf dem Hof geboren wurde. Siehe den Eintrag zu Bley im Biographisches Lexikon für Ostfriesland.
  62. Ökoprojekt hat sich etabliert, Ostfriesen-Zeitung, 15. September 2010, abgerufen am 16. August 2011.
  63. Putenställe: Landwirte ziehen zurück, Ostfriesen-Zeitung, 12. März 2009, abgerufen am 16. August 2011.
  64. www.polizei.niedersachsen.de: Polizeistation Friedeburg, abgerufen am 25. August 2011.
  65. Messstelle Friedeburg, abgerufen am 1. September 2011
  66. Standorte der Messsonden des Radioaktivitätsmessnetz mit ihren Tagesmittelwerten, abgerufen am 1. September 2011

Weblinks

 Commons: Friedeburg (Ostfriesland) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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