JadeWeserPort

JadeWeserPort
Karte der Jade- und Weser-Mündung mit Lage des JadeWeserPorts

JadeWeserPort ist der Name für ein am Jadefahrwasser in Wilhelmshaven von den Ländern Bremen und Niedersachsen geplantes und inzwischen in Bau befindliches Containerterminal.

Inhaltsverzeichnis

Ziele und Umsetzung

Angesichts der Zuwachsraten im Containerverkehr und immer größer werdender Schiffe hat sich Wilhelmshaven im Planungsverfahren wegen der verfügbaren Hafenflächen im Voslapper Groden und der garantierten Wassertiefe im Jadefahrwasser ungeachtet der konkurrierenden Hamburger Planung in Cuxhaven (Wassertiefe heute 13,5m) oder früher Neuwerk (Wassertiefe heute 1,1m) als gut realisierbar und hinreichend finanziert durchgesetzt. Andere Neubauplanungen werden in Deutschland, insbesondere in Hamburg (Wassertiefe heute 13,5m) derzeit (2011) nicht verfolgt.

Der künftige Hafenbetrieb wird von mehreren Hafengesellschaften (Eurogate) und Reedereien (Maersk) getragen[1]. Der Hafen wird als Tiefwasserhafen von Containerschiffen bis zu 430 m Länge und 17 m Tiefgang tideunabhängig und ohne Schleusung angefahren und diese werden an einer von der Tide erreichten Kaje (wie in Bremerhaven bis 13,5m und Hamburg bis 13,5m nach tideabhängiger Revierfahrt) abgefertigt. Die Eröffnung ist für den 5. August 2012 geplant.

Die „Colombo Express“ im Hamburger Hafen. Für deutlich größere Frachter ist die Zufahrt nach Hamburg bisher nicht bei jedem Wasserstand möglich.

Wirtschaftlicher Hintergrund

Große Teile der erwarteten Verkehre betreffen voraussichtlich den Umschlag für Russland, Skandinavien und die anderen Ostseehäfen im Wettbewerb zu Hamburg und Lübeck sowie möglicherweise britische Häfen (Aberdeen)[2].

Angesichts der Zuwachsraten im Containerverkehr und immer größer werdender Schiffe hat sich Wilhelmshaven im Planungsverfahren wegen der verfügbaren Hafenflächen im Voslapper Groden und der garantierten Wassertiefe von 18 m (LAT) gegen die konkurrierende Planung in Cuxhaven durchgesetzt. Die zurzeit größten Containerschiffe der Welt verfügen bereits über fast 14.000 Container-Stellplätze an Bord und erreichen bei voller Beladung maximale Tiefgänge von 16,5 m. Zurzeit werden Anpassungen der Fahrrinnen von Außenweser und Unterelbe geplant; nach ihrer Fertigstellung können Containerschiffen dieser Größe die Häfen Bremerhaven und Hamburg leichter erreichen. Heute ist dies nur teilbeladen und tideabhängig möglich, indem die Containerschiffe beim Ein- bzw. Auslaufen auf der Flutwelle „reiten“. Sollten in Zukunft Containerschiffe mit noch größerem Tiefgang in Fahrt kommen, könnte sich nach seiner Fertigstellung der JadeWeserPort für Schiffe mit mehr als 16 m Tiefgang positionieren. Aktuell wird von Daewoo in Südkorea die Triple-E-Klasse für Maersk gebaut. Diese neuen Containerriesen werden 18.000 TEU laden können und haben einen voraussichtlichen Tiefgang von 16,7m. Da weltweit aber die meisten Seehäfen nur Tiefgänge zwischen 14 m und 16 m erlauben, ist der Bau und Betrieb von Containerschiffen mit beispielsweise 20 m Tiefgang wirtschaftlich nicht sinnvoll. Der Bau des JadeWeserPorts ist – zusätzlich zu den beiden großen deutschen Seehäfen Hamburg und Bremerhaven und deren Zufahrten – gesamtwirtschaftlich erforderlich, wenn das Exportland Deutschland seine zukünftig wachsenden Containerverkehre weiterhin auch über eigene Häfen abwickeln will.

Feederschiffe sollen einen Teil der Container weiterverteilen

Durch Bau und Betrieb des JadeWeserPorts und die hiermit verbundenen Ansiedlung von Logistik-Dienstleistern und hafenaffiner Industrie und Gewerbe werden für den strukturschwachen nordwestdeutschen Wirtschaftsraum Impulse für den Arbeitsmarkt erwartet. Das Personalkonzept der Betreibergesellschaft sieht die Schaffung von tausend neuen Arbeitsplätzen vor. Bei Spediteuren und Eisenbahn werden weitere tausend Arbeitsplätze erwartet. In verschiedenen Studien wird von Gesamtzahlen zwischen 2100 und 5800 neuen Arbeitsplätzen ausgegangen, die davon abhängig sind, welche Anteile der umgeschlagenen Ladung in Hafennähe weiter verarbeitet werden. Diese so genannte Loco-Quote wird zunächst mit unter 1 % als sehr gering angenommen (zum Vergleich: Hamburg 30 %, Bremerhaven 10 %).[3] Bis zum 16. August 2011 fanden sich jedoch kaum Investoren für das Hafengelände. Ein Jahr vor Inbetriebnahme war erst ein Betrieb gefunden, der sich ansiedeln möchte.[4]

Projektierung und Bauvorlauf

Das Projekt wurde 1993 von der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung initiiert. Es soll aus zwei Bauabschnitten mit zunächst vier und später zwei weiteren Liegeplätzen bestehen.[5] 1998 und 2000 wurden eine Potenzialanalyse und eine Machbarkeitsstudie von der Hafenwirtschafts-Vereinigung vorgestellt. Ein begrenzter Verladebetrieb sollte 2010 aufgenommen werden. Das Terminal soll 2016 vollendet sein. Das Investitionsvolumen beträgt etwa 950 Millionen Euro, von denen 600 Millionen Euro auf die Basisinfrastruktur und 350 Millionen Euro auf die Suprastruktur entfallen sollen.

Nach Gründung der JadeWeserPort Entwicklungsgesellschaft im Jahr 2001 (war zuständig für das Planfeststellungsverfahren) ist die JadeWeserPort Realisierungs-GmbH & Co. KG (Anteile: Land Niedersachsen 50,1 %, Land Bremen 49,9 %) für die Projektverwirklichung zuständig. Im April 2006 erhielt die Firma Eurogate den Zuschlag für den Betrieb des JadeWeserPorts. Sie hat 30 % ihres Anteils an den Maersk-Konzern verkauft, der weltweit an vierzig Containerhäfen beteiligt ist. Eurogate wird ein Drittel der Projektkosten tragen.

Informationszentrum direkt an der Baufläche

Der für den Bau des ersten Bauabschnitts notwendige Planfeststellungsbeschluss wurde am 20. März 2007 durch die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nordwest in Aurich erlassen. Der Baubeginn ist jedoch durch mehrere Gerichtsverfahren verzögert worden. So wurde unter anderem das Vergabeverfahren für die Bauausführung einer gerichtlichen Prüfung unterzogen, deren Ergebnis der Ausschluss des zunächst erfolgreichen Bieters Hochtief war. Am 25. September 2007 erhielt die Firma Johann Bunte aus Papenburg den endgültigen Zuschlag. Außerdem gab es Verfahren von Umweltgruppen, die den Bau des Hafens verhindern wollten.

Am 17. Oktober 2007 setzte der Niedersächsische Landtag einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss ein, der Verzögerungen und Unregelmäßigkeiten bei der Auftragsvergabe für den Bau des JadeWeserPorts aufklären sollte.[6] Dieser Ausschuss legte im Januar 2008 einen Abschlussbericht vor.[7] Darin wurde festgestellt, dass an mindestens fünf Stellen in unzulässiger Weise in das Vergabeverfahren eingegriffen wurde.

Am 7. März 2008 hat das Oberverwaltungsgericht Lüneburg zwei Eilanträge gegen den sofortigen Vollzug des Planfeststellungsbeschlusses zum Bau des JadeWeserPorts rechtskräftig zurückgewiesen und den sofortigen Baubeginn unter Auflagen zugelassen.[8]

2008 wurden 90 Millionen Euro Mehrkosten in einer Aufsichtsratsvorlage avisiert. Damit würden die Kosten auf über 589 Millionen Euro steigen.[9]

Am 28. Mai 2010 gab die JadeWeserPort Realisierungsgesellschaft die Eröffnungstermine für den JadeWeserPort bekannt. Es ist vorgesehen, am 5. August 2012 einen eingeschränkten Betrieb auf 1000 Meter Kajenlänge und am 5. August 2013 den vollen Betrieb auf 1725 Meter Kajenlänge aufzunehmen.[10] Das Ziel, anschließend mit dem zweiten Bauabschnitt zu beginnen, besteht weiterhin.[5] Details über die beteiligten Betreiber und Reedereien werden auf der Website der Betriebsgesellschaft nicht publiziert (Stand Nov. 2011).

Baumaßnahmen

Der Bauhafen südlich der Niedersachsenbrücke. Im Hintergrund der Spülbagger Pirat X an einer schwimmenden Sandleitung

Unmittelbar nach dem Urteil des OVG Lüneburg vom 7. März 2008 wurde mit den Baumaßnahmen begonnen. Dazu gehört auch die Umsetzung der gerichtlich verfügten Schutzmaßnahmen sowie die Vorbereitung des Spülgrundes. Im Mai 2008 konnte mit der Sandaufspülung begonnen werden. Für diese Maßnahme werden insgesamt zwei Jahre veranschlagt. Gleichzeitig begann man mit dem Aufschütten der Randdämme im Norden und im Süden der Hafenfläche. Ab August 2008 erfolgte das Rammen der Spundwände. Dafür werden insgesamt 50.000 t Stahl verarbeitet. Die Schaffung der Flächen erfordert die Aufspülung von etwa 45 Millionen  Sand. Besucher werden in einer Infobox über das Projekt informiert.[11]

Ursprünglich war beabsichtigt, die ersten 1000 von insgesamt 1700 Meter Kailänge bis Oktober 2011 fertig zu stellen und den Hafen zu diesem Zeitpunkt in Betrieb zu nehmen.[12] Durch zügige Bauweise sollten Fördergelder der Europäischen Union von bis zu 50 Millionen Euro in Anspruch genommen werden können.[13] Anfang 2010 wurde die erste Inbetriebnahme auf August 2012 verschoben, unter anderem weil die Betreiber-Gesellschaften Eurogate und APM Terminals International wegen der Wirtschaftskrise weniger Nachfrage als ursprünglich angenommen erwarten.

Bis März 2009, ein Jahr nach der Baufreigabe, sind 17,6 Millionen m³ Sand aufgespült worden, was etwa 40 % der erforderlichen Sandmenge entspricht. Außerdem ist ein größerer Teil der unterschiedlichen Bohlen für die Spundwand gerammt worden. Für die Eisenbahn- und Straßenverbindungen sind die erforderlichen Brücken errichtet worden.[14]

Bis Oktober 2009 sind alle Tragbohlen der Spundwand gerammt worden. Außerdem ist auf dem Gelände ein Betonwerk errichtet worden. In der Nacht vom 10. auf den 11. Oktober 2009 wurde der Saugbagger M30 beschädigt, als ein von ihm angesaugter Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg explodierte.[15]

Mitte 2010 hat die Firma Eurogate die Beschaffung der Containerbrücken ausgeschrieben. Ihre Montage wird ab Mitte 2011 erwartet.[16]

Im Januar 2011 wurde der erste Bauabschnitt der Kaje von 1000 m Länge an den Betreiber Eurogate übergeben. Die Gleisanlagen auf dem aufgespülten Gelände sind in Form einer 16-gleisigen Vorstellgruppe, die parallel zur nördlichen Hafenkante angelegt ist, weitgehend fertiggestellt.[17]

Leistungsdaten und Gestaltung des Projekts

„Emma Mærsk“, eines der größten Containerschiffe, vor Bremerhaven

Der JadeWeserPort wird als einziger deutscher Tiefwasserhafen tideunabhängig auch die größten Containerschiffe wie die Emma-Mærsk-Klasse voll beladen abfertigen können. Zum erwarteten Zeitpunkt der Fertigstellung werden hierzu weltweit nur zwölf Häfen in der Lage sein, von denen sich kein anderer in Deutschland befindet.[5] Am Terminal entstehen vier Liegeplätze für Schiffe mit bis zu 430 m Länge, 16,5 m Tiefgang und 12.000 TEU (TEU: twenty-foot equivalent unit = 20-ft-Container) Ladekapazität. Die Kailänge beträgt 1725 m, die Terminaltiefe 650 m. Für die Verladung werden 16 große Post-Panamax-Containerbrücken mit je 78 Meter Ausladung eingesetzt. An das Hafengelände schließt sich eine Gleisanlage mit einer 16-gleisigen Vorstellgruppe für Containerzüge an. Ein 6-gleisiges KV-Terminal mit 5 Umschlagsbrücken wird zwischen dem Terminal und der Logistics Zone installiert.

Das Containerterminal selbst ist 130 ha groß, für Speditionen stehen 160 ha als sogenannte Logistikzone im Bereich des Hafengrodens zur Verfügung. Hier sollen ein Güterverkehrszentrum und ein Distributionszentrum entstehen. Weitere Flächen für die industrielle und gewerbliche Nutzung in direkter Nachbarschaft zum JadeWeserPort befinden sich im angrenzenden Voslapper Groden.[3] Als erstes konkretes Projekt in der Logistikzone plant die Firma NORDFROST ein 20 ha großes Frischfrucht- und Tiefkühlterminal, das bis zum Betriebsbeginn des JadeWeserPorts fertiggestellt werden soll.[18]

Als Umschlagkapazität der ersten Ausbaustufe werden 2,7 Millionen TEU im Jahr angegeben. Bei einem weiteren Ausbau kann bis 2020 eine Kapazität von 4,2 Millionen TEU geschaffen werden.[3] Zum Vergleich: Hamburg schlug Ende 2006 pro Jahr rund 8,9 Millionen Container um, Bremerhaven im vergangenen Jahr 4,9 Millionen TEU.

Lage und Verkehrsanbindung

Bauarbeiten zur Anbindung der A 29 an den JadeWeserPort an dessen Südseite

Der JadeWeserPort zielt nach Fertigstellung und Betriebsaufnahme 2012 darauf ab, ein Umschlaghafen für Containerladung von und nach Skandinavien und dem Ostseeraum zu werden. Die Abfertigung großer Containerschiffe in Ostseehäfen ist für die Reeder wegen zusätzlichen Zeitaufwands und zusätzlicher Hafenstopps nicht wirtschaftlich. Die Container werden aus diesem Grunde in den westeuropäischen Seehäfen wie etwa Rotterdam, Antwerpen, Hamburg oder Bremerhaven von den großen Containerschiffen auf Lkw, Eisenbahn, Binnenschiffe oder auf kleinere Seeschiffe, so genannte Feederschiffe, meist mit einer Kapazität für 300 bis 700 Container, umgeladen. Der JadeWeserPort setzt auf den Feeder-Verkehr von und nach Skandinavien, ins Baltikum und vor allem nach Russland, womit 60 % des Umschlags abgedeckt werden soll. Außerdem soll ein Teil der Ladung auch über die Autobahn A 29 (20 %) und über die Eisenbahn (20 %) transportiert werden.

Es wird erwartet, dass der Lkw-Verkehr auf der Autobahn 29 um mehr als 1000 Fahrten am Tag zunimmt.[19] Das Verkehrsaufkommen des Hafens wird außerdem zur Begründung der Forderung nach einer Küstenautobahn nach Stade und Lübeck herangezogen.

Der Bahnverkehr wird sich voraussichtlich von acht auf 44 bis 60 Güterzüge zwischen Wilhelmshaven und Oldenburg verstärken.[19] Um diesen zusätzlichen Verkehr aufzunehmen, soll die Bahnstrecke Wilhelmshaven–Oldenburg bis 2015 elektrifiziert und bis 2012 auf der gesamten Strecke zweigleisig ausgebaut werden.[20] Das bereits vorhandene eingleisige Industriestammgleis zum Voslapper Groden soll auf Geschwindigkeiten bis 80 km/h ertüchtigt werden und kurz nach dem Abzweig von der Strecke Esens-Sande eine 1000 Meter lange Ausweiche erhalten.[20]

Auf dem aufgespülten Gelände befindet sich parallel zur nördlichen Hafenkante eine so genannte Vorstellgruppe aus 16 Gleisen von 655 bis 822 m Länge, die Platz für 13 Güterzüge bietet. Zwei Gleise sind als Verbindungsgleise, eines als Standwagengleis auch für Reparaturarbeiten vorgesehen. Bis 1. August 2011 soll außerdem ein Stellwerk fertiggestellt sein.[21]

Die neue Bahnbrücke an der Nordseite des JadeWeserPorts

Nachteilig ist, dass Wilhelmshaven nicht an das europäische Binnenwasserstraßennetz angebunden ist. Deshalb wurde auch der Bau einer Wasserstraße zur Weser geprüft. Eine Möglichkeit ist der Ausbau des Wattfahrwassers, eine andere der Bau eines Jade-Weser-Kanals.[22] Als Alternative haben Vertreter aus Politik und Wirtschaft in der Region Ostfriesland/Emsland einen Ausbau des Ems-Jade-Kanals nach Emden vorgeschlagen, wo über die Ems und den Dortmund-Ems-Kanal eine Anschlussverbindung Richtung Süden zur Verfügung steht.[19] Da diese Maßnahmen als unrealistisch bewertet werden, wird geprüft, die Grenze zwischen See- und Binnenschifffahrt nach Westen zu verlegen, so dass seegängige Binnenschiffe den JadeWeserPort von der Weser aus erreichen können.[23]

Nachteilig ist auch, dass Wilhelmshaven und seine Umgebung als Industrie- und Handelsstandort nur ein begrenztes Ladungsaufkommen in der Region selber generieren können. Ziel der Planer, Regionalpolitiker und Wirtschaftsvertreter ist daher, einen Teil der umgeschlagenen Container in der Region zu halten und die Ladung zu veredeln, um die Loco-Quote zu erhöhen.[24]

Seit dem 31. Mai 2008 hat die Stadtwerke-Verkehrsgesellschaft Wilhelmshaven den JadeWeserPort an das städtische Busliniennetz angebunden.

Weiterer Ausbau

Die Planungen für den JadeWeserPort schließen die Möglichkeit ein, das Containerterminal um weitere Liegeplätze zu erweitern. Seit Anfang 2011 wird über diese Möglichkeit kontrovers diskutiert. Während sich Landes- und Kommunalpolitiker für den weiteren Ausbau aussprechen, warnt der Betreiber Eurogate wegen der Marktlage vor einer zu schnellen Erweiterung.[25] Der Wilhelmshavener Oberbürgermeister Menzel verwies hingegen darauf, dass die neueste Generation von Containerschiffen mit 18.000 TEU keine anderen deutschen Häfen anlaufen können[26], mit Blick auf die von der Reederei Maersk georderten Schiffe der Triple-E-Klasse.[27] Maersk dementierte gegenüber dem Magazin Plusminus jedoch, dass der JWP für die Abfertigung dieser Schiffe benötigt wird und verwies auf ausreichende Kapazitäten in Hamburg und Bremerhaven.[28]

Außer dem Ausbau des JadeWeserPorts wird der Bau eines zweiten Containerhafens an der Jade erwogen, dessen Planung die JWP-Realisierungs-GmbH übernehmen könne.[25]

Im Zusammenhang mit dem Bau des Hafens wurden mehrere weitere Investitionsprojekte geplant oder geprüft. Dazu gehören:

  • der Gewerbepark JadeWeserPark auf dem Gelände der ehemaligen Olympia-Werke[29]
  • die Einrichtung eines Autohofs an der A 29 bei der Ausfahrt Zetel[30]
  • der Bau eines Dienstleistungszentrums für Nutzfahrzeuge am Autobahnende außerhalb des JadeWeserPorts[30]
  • die Herrichtung der beiden zerstörten Schleusenkammern der ehemaligen III. Hafeneinfahrt als Trockendocks für Schiffe bis zu 300 m Länge[11]

Kritik

Seit Bekanntgabe des geplanten Baus des JadeWeserPorts gab es besonders von den Bewohnern Voslapps und Naturschützern immer wieder Kritik. Ihre Argumente waren unter anderem die Zerstörung des einzigen Sandstrandes Wilhelmshavens, des Geniusstrandes, des Campingplatzes und nicht zuletzt der Brutgebiete bedrohter Vogelarten und des Wattenmeeres.

Die Bürgerinitiative „Bürger gegen den JadeWeserPort“ bezweifelt die wirtschaftlichen Prognosen, die Umweltverträglichkeit des Projekts und die Notwendigkeit eines neuen Containerhafens an der Deutschen Nordseeküste. Der Tourismus in Wilhelmshaven hat Einschränkungen erfahren, da der offizielle Badebetrieb am Geniusstrand sowie der Betrieb des angrenzenden Campingplatzes mit 760 Stellplätzen mit Ablauf der Saison 2004 eingestellt wurde.

Literatur

  • Jade-Weser-Port kommt voran. In: Binnenschifffahrt, Heft 6/2011, S. 54–56, Schifffahrts-Verlag »Hansa«, Hamburg 2011, ISSN 0939-1916
  • Ein Container-Teminal wächst aus dem Wasser. In: HANSA, Heft 6/2009, S. 104–108, Schiffahrts-Verlag »Hansa«, Hamburg 2009, ISSN 0017-7504

Weblinks

 Commons: JadeWeserPort – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. JadeWeserPort Realisierungs-Beteiligungsgesellschaft mbH
  2. Feedernetz
  3. a b c [1] Strategische Ansätze für ein Regionales Standortmanagement Jade-Weser-Raum; Studie des Niedersächsischen Instituts für Wirtschaftsförderung und der NORD/LB
  4. http://www.daserste.de/plusminus/beitrag_dyn~uid,mitlskagl5vwrbg8~cm.asp
  5. a b c Wilhelmshavener Zeitung v. 7. Juli 2010
  6. [2] Einsetzung eines 20. Parlamentarischen Untersuchungsausschusses.
  7. [3] Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses
  8. NDR online Nachrichten, Zugriff am 8. März 2008
  9. Baukosten explodieren in „Fokus“ 40/08, S. 16
  10. Täglicher Hafenbericht vom 31. Mai 2010, S. 2, ISSN 1618-5234
  11. a b Wilhelmshavener Zeitung vom 3. Mai 2008
  12. Wilhelmshavener Zeitung vom 15. April 2008
  13. Wilhelmshavener Zeitung vom 16. April 2008
  14. Wilhelmshavener Zeitung vom 4. März 2009, S. 7
  15. Wilhelmshavener Zeitung vom 14. Oktober 2009
  16. Wilhelmshavener Zeitung vom 8. Juli 2010
  17. Wilhelmshavener Zeitung vom 5. Januar 2011
  18. Nordfrost stockt Investitionen auf. In: Wilhelmshavener Zeitung vom 18. August 2011, S. 1
  19. a b c Engpässe an Schnittstellen Straße/Schiene; Bericht der Wilhelmshavener Zeitung vom 5. Dezember 2009
  20. a b Wilhelmshavener Zeitung vom 9. Juli 2010
  21. Wilhelmshavener Zeitung v. 18. Juni 2010, S. 1 u. 5
  22. Studie Jade-Weser-Kanal
  23. Binnenschiffe zum JadeWeserPort?. In Wilhelmshavener Zeitung vom 19. August 2011, S. 1
  24. Ostfriesischer Kurier, Aug. 2007
  25. a b Eurogate warnt vor schneller JWP-Erweiterung. In: Wilhelmshavener Zeitung v. 25. Januar 2011, S. 1
  26. Wilhelmshavener Zeitung v. 23. Februar 2011
  27. Wilhelmshavener Zeitung v. 26. Februar 2011
  28. http://www.daserste.de/plusminus/beitrag_dyn~uid,mitlskagl5vwrbg8~cm.asp
  29. Homepage des Zweckverbands JadeWeserPark
  30. a b Wilhelmshavener Zeitung vom 17. Mai 2008
53.5944444444448.1433333333333

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