Erica Pedretti

Erica Pedretti

Erica Pedretti, geborene Erika Schefter (* 25. Februar 1930 in Šternberk, Tschechoslowakei), ist eine Schweizer Schriftstellerin, Objektkünstlerin und Malerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Erica Pedretti wurde 1930 im nordmährischen Šternberk geboren und verbrachte die ersten fünfzehn Jahre ihres Lebens hauptsächlich in Zábřeh, Šternberk, Berlin und Freudenthal. Ihr Vater war der Bühnenautor, Journalist und Besitzer einer Seidenfabrik Hermann Heinrich Schefter. Dieser war als Antifaschist während des Krieges interniert, dieser Umstand konnte die Familie nicht vor der Zwangsaussiedlung bewahren. Im Dezember 1945 fuhren die fünfzehnjährige Erica und ihre Geschwister in einem Rotkreuztransportzug mit Auslandschweizern und KZ-Überlebenden von Warschau über Auschwitz, Prag und München nach St. Margrethen. Die Schweiz war die Heimat ihrer Grossmutter väterlicherseits, die durch die Ehe mit einem Ausländer die Schweizer Staatsbürgerschaft verloren hatte.

In Zürich besuchte sie von 1946 bis 1950 die Kunstgewerbeschule, dort lernte sie ihren späteren Mann Gian Pedretti, aus der Engadiner Künstlerfamilie Pedretti, kennen. 1950 musste die Familie Schefter, da sie in der Schweiz keine Aufenthaltsbewilligung erhielt, das Land verlassen. Es folgte die Emigration in die USA. Zwei Jahre verbrachte Erica in New York und arbeitete als Gold- und Silberschmiedin, ehe sie 1952 endgültig in die Schweiz zurückkehrte und Gian Pedretti heiratete. Das Künstlerpaar lebte 22 Jahre in Celerina im Engadin, wo es nach wie vor ein zweites Atelier unterhält. 1974 siedelten Pedrettis nach La Neuveville um, seit 1985 leben sie dort im selbsterbauten, über dem Bielersee gelegenen Atelierhaus, sie haben fünf Kinder.

Werk

Erica Pedretti veröffentlicht ihre Texte seit 1970. Sie war ab 1971 Mitglied der Gruppe Olten. Seit ihrer ersten grösseren Ausstellung als bildende Künstlerin 1976 in Solothurn präsentiert sie ihre Werke regelmässig als Einzel- und Gruppenausstellungen. Nach der Samtenen Revolution fanden auch Ausstellungen in Tschechien statt. Zu den Installationen der Künstlerin im öffentlichen Raum gehört die grosse Flügelskulptur am Flughafen Zürich.

Auslandsaufenthalte führten sie unter anderem 1971 nach London; 1988 als Gast an das Istituto Svizzero in Rom; 1989 war sie Writer in Residence an der Washington University in St. Louis; 1994 hatte sie den Swiss Chair an der City University of New York inne. Die Wiener Vorlesungen zur Literatur über Poetik und kreatives Schreiben (1996) galten dem Thema "Schauen und Schreiben" . Im Mittelpunkt der poetologischen Überlegungen stehen die Begriffe Wahrnehmen, Schauen und Anschauen. Sie beruft sich dabei auf Gertrude Stein. Seit 1988 ist sie korrespondierendes Mitglied der deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt. Das Schweizerische Literaturarchiv in Bern erwarb ihr literarisches Archiv und exemplarische künstlerische Arbeiten.

Ihre Kindheitserfahrungen des Verlusts von Heimat und Identität bilden den Hintergrund ihrer autobiografisch geprägten Arbeiten. In einem weiteren zumeist collagenartig gearbeiteten Prosatext dehnt sie das Motiv der Entfremdung auf die Beziehung zwischen den Geschlechtern aus, indem sie das Verhältnis von Maler und Modell thematisiert. Pedrettis bildnerisches Schaffen ist gekennzeichnet durch eine konsequente Weiterentwicklung von Ausdrucksformen. Bizarre Flügelwesen werden abgelöst durch gerüstartige Objekte und Installationen, die Themen wie Heimat und Asyl aufgreifen. Ihre Serien von Bild- und Wortkompositionen der jüngsten Zeit schaffen eine Verbindung zu den Textcollagen ihrer Prosawerke.

Auszeichnungen

Erica Pedretti erhielt 1984 den Ingeborg-Bachmann-Preis für den Text Das Modell und sein Maler und 1996 den Marie-Luise-Kaschnitz-Preis für den Roman Engste Heimat. Weiterhin wurde sie unter anderem mit dem Grossen Literaturpreis des Kantons Bern (1990), dem Kunstpreis der Stadt Biel (1996), dem Mitteleuropäischen Literaturpreis Vilenica, Slowenien (1999) ausgezeichnet. Sie war die erste Frau, die 1999 den Kulturpreis des Kantons Graubünden erhielt. 2010 verlieh ihr die kantonale deutschsprachige Literaturkommission für die „herausragende aktuelle literarische Arbeit“ fremd genug den Literaturpreis des Kantons Bern. 2005 wurde sie von ihrer Geburtsstadt Šternberk zur Ehrenbürgerin ernannt. [1] Ihr Roman Engste Heimat wurde unter dem Titel Nechte být, paní Smrti (wörtlich: „Lasst fahren, Frau Tod“)[2] ins Tschechische übersetzt.

Unter dem Motto „was ich vor langem an einem andern Ort begangen habe ...“ – Die ‚Erinnerungstexte‘ der Autorin Erica Pedretti fand vom 28. bis 30. Oktober 2010 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ein unter anderem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördertes internationales literaturwissenschaftliches Symposium statt. Die Schwerpunkte galten vor allem der Charakterisierung der experimentellen Schreibweise, der Thematisierung der Deutsch-Tschechischen Geschichte in den Erinnerungstexten, ihrer Stellung innerhalb der Schweizer Literatur sowie der Bedeutung von Schrift, Bild und Figur in ihrem künstlerischen Schaffen. Von den Veranstaltern wurde betont, dass sich inzwischen viele osteuropäische Wissenschaftlerinnen mit den Texten der Schriftstellerin befassten, die den mittelosteuropäischen Raum erschließen, den Pedrettis Prosa reflektiere. [3] [4]

Literarisches Werk

Erinnerungstexte

In ihren autobiographisch geprägten Prosawerken [5] thematisiert Erica Pedretti die durch Nationalitätenhass, Krieg und Heimatverlust entstandenen Verletzungen. Mit ihrem erzählenden Erinnern stellt sie die grundsätzliche Frage: „Wie lebt ein Mensch an einem fremden Ort (und wärs das Paradies), und hat noch alle Schrecken im Kopf?“ [6]

Die Schriftstellerin wendet sich in einem Gespräch mit Patricia Zurcher [7] gegen ein anekdotisches, glattes Erzählen, das angesichts der traumatischen Erfahrungen etwas Verlogenes an sich habe und der Angst nicht gerecht werden könne. Ihr Schreibstil wird als Komposition aus scharfrandigen Bruchstücken beschrieben. Die Leerstellen zwischen den Worten ordnen manche Passagen zu einer „bewegten Textgrafik“. [8]

Iso Camartin erkennt in seiner Laudatio zum Kulturpreis des Kantons Graubünden die Fäden einer Familiengeschichte, die sich zu einer Textur eines Flickenteppichs verweben: „Man wirft ja nichts weg, sondern zerlegt jeden Fetzen und Lappen wieder zu Fäden, die man für den Teppich neu verwebt. Wer über den Teppich schreitet, tritt auf umgewirkte Familiengeschichte“[9]. Das hier in Zusammenhang mit Pedrettis letztem Roman Kuckuckskind oder Was ich ihr unbedingt noch sagen wollte geäusserte Stilmuster einer biographischen Knüpftechnik lässt sich auf ihre weiteren Erinnerungstexte übertragen. Die Romane und Erzählungen sind vielfältig miteinander verflochten: durch die biografischen Erinnerungen und die geschichtlichen Zeiträume, durch die Topografie der Handlungsorte, die Themen von Heimat, Heimatverlust und Heimatlosigkeit, vor allem aber auch durch die Figuren und deren Schicksale, durch Anna, das Alter Ego der Erzählerin, und deren Lebensleitfigur, den Onkel und Maler Gregor [10]. Nicht zuletzt sind einzelne Romane durch leitmotivische Zitate verwoben, wie unter anderem aus dem spätmittelalterlichen Streitgespräch des Ackermanns mit dem Tod von Johannes von Tepl.

Die Figur der Erzählerin mit ihrer Skepsis gegenüber authentischen Erinnerungen und ihrem Bekenntnis zum fragmentarischen Erzählen ist charakteristisch für diesen hoch reflektierten Erzählstil. Sie versuche, so Erica Pedretti, „das, was während des Schreibens passiert, in die Geschichte einzubringen“, die Erzählerin in Engste Heimat etwa zeige, „dass es sich nicht um eine Biographie handelt, dass es sich wirklich um Fiktion handelt, dass also jemand dasitzt und an etwas arbeitet, das dann diese Geschichte wird, und dass man das nicht rein biographisch liest, obwohl sehr viel biographisches Material verarbeitet ist“ [11]. Damit wird das Erinnern selbst zum Gegenstande des Erzählens. Die hervorgehobene Position der Erzählerin, die von ihrem friedlichen Schweizer Domizil aus ihre Figur ins „Land der alten Ängste und Schmerzen“ [12] auf Spurensuche schickt und reflektierend begleitet, beklagt das Geschehen als geschichtliche Gesetzmässigkeit. Elsbeth Pulver kann daher in ihrer Rezension des Romans Engste Heimat betonen, die letzten Kaptitel hätten „den Tonfall und den grossen Atem einer Elegie. Deren Klage gelte nicht nur dem einzelnen Menschen; sie gelte vor allem der Tatsache, „dass der Mensch, der doch nach Johannes von Tepl […] das «allervornehmste, allergeschickteste, allerfreieste Werkstück Gottes» ist, immer wieder in den Kreislauf von Gewalt und Gegengewalt gerät, diesen antreibt, von ihm zermalmt wird. Aber auf dem dunklen Grund dieses Geschichtspessimismus wächst die humane und überlegene Betrachtung der geschichtlichen Ereignisse, die das Buch in den Rang eines Meisterwerks erhebt“ [13]. Mit dem Hinweis auf stilistische und formale Bezüge werden vorwiegend die Autorinnen und Autoren des Nouveau Roman Nathalie Sarraute, Marguerite Duras, Robert Pinget oder Claude Simon genannt, auch werden Verbindungslinien und Parallelen zu Autoren wie Zsuzsanna Gahse, Agota Kristof, Libuše Moníková und eventuell auch Herta Müller gesehen, zu „ebenfalls aus Ost- und Mitteleuropa stammenden und nach Westeuropa migrierten Autorinnen, die ähnlich wie Pedretti das Leben ‚in der Fremde‘ zum Thema machen“. [14]

Maler und Modell

Hodler - Valentine Godé-Darel im Krankenbett

Camartin sieht in den Werken Erica Pedrettis eine weitere existenzielle Frage nach Heimat und Fremde, vor allem in ihrem Roman Valerie oder Das unerzogene Auge: „Die Frage lautet schlicht: Ist der Mann der Frau eine Heimat? Ist die Frau dem Mann eine Heimat? Zumal dann, wenn beide diese als das Terrain ihres Schaffens, ihres Ausdruckswillens, ihres erfahrbaren Glücks und ihrer Kunst begreifen?“ [15] In kaleidoskopartiger Form sind die Schicksale der Protagonisten Valerie und Franz – Modell und Maler – mit den ästhetischen Reflexionen und einem Bilderzyklus von Ferdinand Hodler verspiegelt. Dieser hält darin das Sterben und den Tod von Valentine Godé-Darel, Modell und Geliebter, wie in einem Bild-Protokoll fest. Pedrettis Roman setzt dem künstlerisch geschulten männlichen Blick auf das Objekt der Sterbenden den unerzogenen Blick des weiblichen Modells entgegen. Der an einem Krebsleiden dahinsiechenden Valerie werden Stimme und Recht verliehen als Entgegnung auf Franz, der sich auf ästhetische Schriften Hodlers beruft. Auch der Zusatztitel Das unerzogene Auge stammt aus dessen Essay Über die Kunst.

Eine tastende, fragmentarische Sprache ist die Ausdrucksform: „Die verschiedenen Ebenen des Erzählens werden übergangslos, bruchstückshaft, keiner erkennbar konstruierten Chronologie oder sonstigen Sukzession folgend ineinander montiert. Erinnerung, Dialogfragmente, Tagebuchnotizen, Phantasien, Berichte, Zitate scheinen wuchernd und unmotiviert zu folgen“ [16]. Erica Pedretti wurde durch die Aufsehen erregende Hodler-Ausstellung (1976/77) Ein Maler vor Liebe und Tod [17] erschüttert und durch Max Frisch zur dichterischen Gestaltung des Stoffes ermuntert [18]. Mit dem Werk dieses Schriftstellers verbindet sie nicht nur der tagebuchartige Charakter des Romans, sondern auch das Thema Du sollst dir kein Bildnis machen.

Bildnerisches Werk

Als bildende Künstlerin wurde Erica Pedretti in den 1970er Jahren durch ihre zum Teil grossformatigen Flügelwesen bekannt [19]: Skulpturen verdrahtet und geleimt aus Natur- und Kunststoffen wie Schilf, Ruten oder Bambus und Materialien wie Gummi oder mit Plexiglaslösung getränkten Baumwollstoffen. Ihre Objekte lassen weiten Spielraum für Fantasien und Assoziationen: „Sie sind keine «Flugmaschinen», sie gehören viel eher in die Nähe von Fledermäusen oder den hautgeflügelten Samen der Ahornbäume. Sie sind in einem ganz und gar unliterarischen Sinn poetische Wesen“ [20]. Schwebende Gebilde sind ebenso vertreten wie verletzte Flügelformen, überdimensionierte Flederwische oder Flügelreste eines abgestürzten Ikarus.

Weiterhin entstehen in den 80er Jahren skelettartige geometrische Formen: Zylinderröhren und Würfel oder Pyramiden. Die Installation Asyl, eine Skulptur mit sechs achteckigen Zelten aus Eisengestängen und hellblauen durchsichtigen Kunststoffnetzen als schutzloses Dach, kann als aktueller politischer Kommentar im öffentlichen Raum gelten. Mit einem Zelt als tragbarem Zuhause und den Worten der tschechischen Hymne Kde domov můj („Wo ist meine Heimat?“) an die Wände und auf den Fussboden gesprayt präsentierte sich Erica Pedretti in ihrer ehemaligen Schule, dem verfallenden Augustinerkloster ihrer Geburtsstadt.

Bei den Ausstellungen in Literaturhäusern der Schweiz, Österreichs und Deutschlands wendet sich die Künstlerin in jüngster Zeit einer neuen Kompositionsform, einer Art Palimpsest, zu, die sie Überschreibungen nennt: Sie überschreibt leicht übertünchte Zeitungsseiten, Bilder und Fotos mit den Schreibmustern und Schriftschichten ihrer persönlichen Handschrift. Auf diese Weise wird über das „einem tagtäglich Entgegendröhnende“ [21] eine Art handschriftliches Tagebuch gelegt.

Prosawerke

  • Harmloses, bitte. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1970
  • Die drei Soldaten. Mit 15 Linolschnitten. Flamberg, Zürich 1971 (Das Lied von den „Trois jolis Tambours“ als fünfsprachiges Kinder-Bilderbuch)
  • Heiliger Sebastian. Roman. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1973
  • Erste Leseerlebnisse. In: Siegfried Unseld (Hrsg.): Erste Leseerlebnisse. st 250, S. 90 - 95
  • Veränderung. Roman. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1977
    • als Taschenbuch unter dem Titel: Die Zertrümmerung von dem Kind Karl und anderen Personen. Suhrkamp (st 1156), Frankfurt am Main 1985
      • mit Harmloses, bitte und Heiliger Sebastian in einem Band mit dem Titel Harmloses, bitte & zwei Romane: Suhrkamp (st 2518), Frankfurt am Main 1996
  • Das Modell und sein Maler; in: Humbert Fink und Marcel Reich-Ranicki: Klagenfurter Texte zum Ingeborg-Bachmann-Preis 1984, List Verlag, München 1984, S. 13 - 24
  • Sonnenaufgänge, Sonnenuntergänge. Erzählungen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1984
  • Mal laut und falsch singen. Eremiten-Presse (Broschur 140), Düsseldorf 1986
    • Neuausgabe in der Insel-Bücherei: Insel (IB 1123), Frankfurt am Main 1992
  • Valerie oder Das unerzogene Auge. Roman. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986
  • Engste Heimat. Roman. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1995 - als Taschenbuch: st 3323
  • So war es. So war es nicht . - Ein Text im Dialog. Themenheft "drehpunkt" 108, Nov. 2000
  • Kuckuckskind oder Was ich ihr unbedingt noch sagen wollte. Roman. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1998
  • Heute. Ein Tagebuch. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2001
  • Onkel Hans; in: Verena Auffermann: Beste deutsche Erzähler 2002, Deutsche Verlagsanstalt: Stuttgart/München 2002, S. 105 - 110
  • Von Hinrichtungen & Heiligen. Texte, Bilder, CD. Rommerskirchen (Signatur 35), Remagen/Rolandseck 2001
  • Szenenwechsel. Tagebuchblätter (mit Hans Saner). Edizioni Periferia, Poschiavo/Luzern, 2005. ISBN 978-3-907474-17-4
  • Maria Aegyptica / Santa Lucia / Sankt Veit / Heilige Ursula. In: Simon Beer: Sacra Conversazione. Schwabe, Basel 1999
  • Schauen / Schreiben. Wie kommt das Bild zur Sprache? In: NZZ, 9./10. März 1996, S. 49 - 50; die Drei Vorlesungen und ein Konversatorium sind auch dokumentiert in: "Wespennest" Nr. 106 vom 10. März 1997
  • Vor den flatternden Vorhängen. In: Das gespiegelte Ich. Deutschschweizer Schriftstellerinnen und Schriftsteller unserer Zeit in Wort und Bild. Benziger: Einsiedeln 1990, S. 118 - 121
  • «Das Leben ist seltsam, vielseitig und lustig». Für Libuše Moníková . In: Delf Schmidt und Michael Schwidtal (Hrsg.): Prag – Berlin: Libuše Moníková, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1999 (= Rowohlt Literaturmagazin 44), S. 54-60. ISBN 3-498-03907-5
  • Fremd genug. Insel Verlag, Frankfurt am Main 2010 (= Inselbücherei 1329). ISBN 978-3-458-19329-6

Hör-, Sprach- und Klangspiele

  • Badekur. Radio DRS (1970). Neuproduktionen: Süddeutscher Rundfunk (1971) und ORF (1972). Das 1970 mit dem Prix Suisse ausgezeichnete Hörspiel liegt als DRS-Hörbuch vor: Christoph Merian Verlag, Basel 2010, ISBN 978-3-85616-433-1
  • Kaninchen. Süddeutscher Rundfunk (1971)
  • Catch as Katz can. Radio DRS (1972)
  • Februar oder das ganze Volk fährt Ski. Radio DRS (1972)
  • Gang in es Inschtitut. Radio DRS (1972)
  • ART 4/73 oder Soviel Kunst kann es gar nicht geben. Radio DRS (1975)
  • Steine oder Die Zertrümmerung von dem Kind Karl und anderen Personen. Süddeutscher Rundfunk/Norddeutscher Rundfunk (1976)

Literatur

  • Iso Camartin: Die andere Heimat. Das Geflecht der Erinnerung in Erica Pedrettis Prosa. In: NZZ vom 16. November 1999.
  • Ingeborg Fiala-Fürst (Hrsg.): Lexikon deutschmährischer Autoren. Loseblattsammlung, bislang zwei Lieferungen. Univerzita Palackého, Olomouc 2002, 2006, ISBN 80-2440477-X, ISBN 80-244-1280-2..
  • Valentina Glajar: Narrating History and Subjectivity: „Vergangenheitsbewältigung“ in Erica Pedretti's „Engste Heimat“ (1995). In: Dies., The German Legacy in East Central Europe. As Recorded in Recent German Language Literature, S. 72–114. Camden House, Rochester NY 2004.
  • Edith Kronawitter-Rintelen: Schreiben, um sich zu verteidigen. In: Süddeutsche Zeitung, 2./3. Februar 1985.
  • Norbert Langer: „Phantomschmerzen“ - Zum literarischen Werk Erica Pedrettis. In: Sudetenland 1985, Heft 1, Seite 13–20.
  • Norbert Langer: Wo ist meine Heimat? Oder wo meine Heimat ist. Essay zu Erica Pedrettis Roman „Engste Heimat“. In: Sudetenland 1996, Heft 4, S. 410–412.
  • Meike Penkwitt: Erinnern zwischen Performanz und Referenz. Die Erinnerungstexte der Autorin Erica Pedretti. In: Erinnern und Geschlecht, Band II. Josef Fritz Verlag, Freiburg 2007, S. 237–263.
  • Elsbeth Pulver: Das allervornehmste Werkstück Gottes. „Engste Heimat“, das Opus magnum von Erica Pedretti. In: Schweizer Monatshefte. 75. Jahrgang, Heft 6, S. 33–36.
  • Elsbeth Pulver: Hommage á Erica Pedretti. In: Dies.: Tagebuch mit Büchern. Essays zur Gegenwartsliteratur. Theologischer Verlag, Zürich 2005, S. 170 – 176.
  • Lorena Silos Ribas: ‚Altes neu zu betrachten‘: Kunst und Erinnerung in Erica Pedrettis ‚Engste Heimat‘. In: brücken, Germanistisches Jahrbuch Tschechien-Slowakei/DAAD, Neue Folge 18/1-2 (2010), Nakladatelství Lidové Noviny, Prag 2010. ISBN 978-80-7422-079-1, S. 281-291.
  • Theo Rommerskirchen: Erica Pedretti. In: viva signatur si! Remagen-Rolandseck 2005. ISBN 3-926943-85-8.
  • Guro Sandnes: Schreiben zwischen zwei Welten. Zu Erica Pedrettis ‚Harmloses, bitte‘ & ‚Engste Heimat‘. Institut für Fremdsprachen, Universität Bergen 2009, digital [1]
  • Irena Šebestová: Die Fremde in der Fremde. Zur künstlerischen Identität im Schaffen von Erica Pedretti. Peter Lang, Frankfurt am Main 2008.
  • Gülperi Sert: Formen des Selbstbewußtseins der Frau in den Romanen von Erica Pedretti, Barbara Frischmuth und Adalet Agaoglu. Phil. Diss. (Masch.) Ege Universität 1991[22].
  • Jürgen Serke: Erica Pedretti. In: Ders.: Frauen schreiben. S. Fischer, Frankfurt am Main 1982, S. 265–282.
  • Lucy Topol'ská: Erica Pedretti und ihr Roman vom Erinnern und Vergessen. In: Topol'ská /Václavek: Beiträge zur deutschsprachigen Literatur in Tschechien. Olomouc 2000, S. 207–210.
  • Beatrice von Matt: Von tödlichen und von lebendigen Sprachen. Zum 70. Geburtstag von Erica Pedretti. In: NZZ vom 2. Februar 2000.
  • Beatrice von Matt: Frauen schreiben die Schweiz. Verlag Huber Frauenfeld, Stuttgart, Wien 1998, Pedretti u.a. S. 157– 174.
  • Gerda Zeltner: Erica Pedretti. In: Dies.: Das Ich ohne Gewähr. Gegenwartsautoren aus der Schweiz. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1980, S. 101–123.
zu Valerie oder Das unerzogene Auge
  • Corina Caduff: Die Kunstpaare ‚Maler-Modell‘ und ‚Komponist-Sängerin‘ in literarischen Texten der Romantik und der Gegenwart. In: E.T.A. Hoffmann Jahrbuch Band 9, Erich-Schmidt-Verlag, Berlin 2001, S. 125 –148; Remythisierung des weiblichen Kunstopfers (Pedretti) , S. 143 – 146
  • Gisela Ecker: Der andere Blick. Erica Pedrettis Roman „Valerie oder das unerzogene Auge“. In: Sigrid Weigel (Hrsg.): Leib- und Bildraum. Lektüren nach Benjamin. Böhlau Verlag: Köln/Weimar/Wien 1992, S. 77–99
  • Gunhild Kübler: Erica – Pedretti: Das unerzogene Auge. In: Verena Auffermann, Gunhild Kübler, Ursula März, Elke Schmitter (Hrsg.): Leidenschaften. 99 Autorinnen der Weltliteratur. C. Bertelsmann, München 2009, S. 431 – 437. ISBN 978-3-570-01048-8
  • Dominik Müller: Erica Pedretti - Ferdinand Hodler. In: Konstanze Fliedl (Hrsg.): Kunst im Text. Stroemfled/nexus 72, Frankfurt und Basel 2005, S. 181–199
  • Anne-Kathrin Reulecke: Bild und Tod. Erica Pedrettis ‚Valerie oder Das unerzogene Auge‘ . In: Dies: Geschriebene Bilder. Zum Kunst und Mediendiskurs in der Gegenwartsliteratur. Wilhelm Fink Verlag, München 2002, S. 343 - 384
  • Patricia Anne Simpson: Erica Pedrettis ‚Valerie oder Das unerzogene Auge‘ . In: Monatshefte für deutschen Unterricht, deutsche Sprache und Literatur 85 (1993), Heft 1, S. 55 – 70
  • Peter Utz: Rosen für Valerie. In: Schweizer Monatshefte 36 (1986), S. 443 - 446
  • Waltraud 'Wara' Wende: Künstlerbilder – oder: Über den Umgang mit dem Tod bei Ferdinand Hodler und Erica Pedretti. In: Duitse Kroniek. Amsterdam 2003, S. 80–103.

Einzelnachweise

  1. http://www.sternberk.eu/index_web.php?jazyk=cz&sekce=urad&kategorie_1=informace&kategorie_2=cestna-obcanstvi-ceny-mesta&kategorie_3=cestna-obcanstvi
  2. Der tschechische Titel greift ein Zitat aus Der Ackermann aus Böhmen von Johannes von Tepl auf; in den slawischen Sprachen ist der Tod weiblich
  3. Meike Penkwitt: Diese Autorin ist in Deutschland viel zu unbekannt. Interview in: Badische Zeitung vom 28. Oktober 2010
  4. http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=14327&view=print
  5. Der Begriff „Erinnerungstexte“ wird von Meike Penkwitt, a.a.O., S. 242, vorgeschlagen. Es handelt sich dabei um Harmloses bitte (1970), Heiliger Sebastian (1973), Veränderung (1973), Engste Heimat (1995) und Kuckuckskind oder Was ich ihr unbedingt noch sagen wollte (1998), fremd genug (2010)
  6. Erica Pedretti in einem Dossier von Schweiz global 2001/4 zu Flüchtlingskonvention und Aussenpolitik
  7. weblink Etretien avec Erica Pedretti par Patricia Zurcher
  8. Langer, Phantomschmerzen, a.a.O. S. 15 ; vergleiche auch weblink Heimat als zerbrochenes Puzzle, a.a.O.
  9. Camartin, Die andere Heimat
  10. Zu Biografie, Werk und tschechischer Sekundärliteratur des Malers und Antifaschisten Kurt Gröger, der das Vorbild für die Malerfigur ist, vergleiche vor allem Šebestová, a.a.O.
  11. Zurcher, a.a.O.
  12. Pedretti, Engste Heimat, S. 153
  13. Elsbeth Pulver, Schweizer Monatshefte, 75. Jahr, Heft 6, S. 36
  14. Meike Penkwitt, a.a.O., S. 255
  15. Carmartin, Die andere Heimat
  16. Ecker, a.a.O, S. 78
  17. Vergleiche: Jura Brüschweiler: Ferdinand Hodler. Ein Maler vor Liebe und Tod.Ferdinand Hodler und Valentine Godé-Darel, ein Werkzyklus 1908 - 1915; Ausstellungskatalog Zürich, St. Gallen, München und Bern, 1976/1977
  18. Šebestová, a.a.O. S.101; die Publikation enthält insgesamt reichhaltiges biografisches und bibliografisches Material
  19. Vergleiche dazu das Datenblatt des Schweizerischen Instituts für Kunstwissenschaft
  20. Max Freivogel, Ausstellung E.P, Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, 1981, S. 2
  21. Rainer Weiß, Nachwort zu Erica Pedrettis Tagebuch Heute, a.a.O. S. 83
  22. www.uebersetzercolloquium.de

Weblinks


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