Kia Venga

Kia Venga
Kia
Kia Venga Spirit Champagnersilber.JPG
Venga
Hersteller: Kia Motors
Produktionszeitraum: seit 11/2009
Klasse: Minivan
Karosserieversionen: Steilheck, fünftürig
Motoren: Ottomotoren:
1,4–1,6 Liter
(66–92 kW)
Dieselmotoren:
1,4–1,6 Liter
(55–94 kW)
Länge: 4068 mm
Breite: 1765 mm
Höhe: 1600 mm
Radstand: 2615 mm
Leergewicht: 1253–1455 kg
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: keines

Der Kia Venga ist ein Pkw-Modell des südkoreanischen Automobilherstellers Kia Motors.[1] Es handelt sich dabei um den ersten Minivan der Marke, dessen Serienmodell auf der IAA 2009 in Frankfurt am Main vorgestellt wurde.[2] Am 29. Januar 2010 kam der Venga mit zwei Benzin- und zwei Dieselmotorisierungen und vier Ausstattungslinien auf den deutschen Markt. Das Fahrzeug wurde wie der Kia cee’d in Europa entwickelt und designt. Es basiert auf der Plattform des Kia Soul und ist im Modellprogramm des Herstellers oberhalb des Kia Rio positioniert. Produziert wurde der Venga neben dem Hyundai i30 und dem technisch baugleichen Hyundai ix20 von November 2009 bis Oktober 2011 im Hyundai-Werk im tschechischen Nošovice.[3]Im Oktober 2011 wurde die Produktion ins slowakische Žilina verlegt, wo auch der cee’d und der Sportage gebaut werden.[4]

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Erlkönig des Kia Venga
Sonstige Messwerte
CO2-Emission: 117–164 g/km
Kraftstoffverbrauch, kombiniert: 4,5–7,0 l/100 km
Sterne im Euro NCAP-Crashtest[5]
Crashtest-Stern 5.svg

Unter dem internen Kürzel YN wurde der Venga im Kia-Forschungszentrum in Rüsselsheim entwickelt und das Design in der Kia-Europazentrale in Frankfurt am Main entworfen.[6] Im Erlkönigstadium wurde der Minivan von den Medien noch als cee’d Plus bezeichnet, bis schließlich der aus dem Spanischen stammende Name Venga (dt.: Los! oder Komm!) bekannt gegeben wurde.[7]

Einen Ausblick auf die Serienversion lieferte das im März 2009 auf dem Genfer Auto-Salon vorgestellte, seriennahe Konzeptfahrzeug namens Kia N° 3.[8]

Die Produktion des Serienmodells begann schließlich am 2. November 2009 im Hyundai-Werk im tschechischen Nošovice. Dieses neue Gemeinschaftswerk der Hyundai Kia Automotive Group nahm 2008 die Massenproduktion auf und soll in Maximalauslastung 300.000 Fahrzeuge jährlich herstellen und etwa 3500 Arbeiter beschäftigen.[3]

Technik

Der Kia Venga basiert auf einer gemeinsam mit dem Kia Soul und dem Hyundai i20 genutzten Bodengruppe, deren Radstand für den Venga auf 2,62 Meter verlängert wurde. Die selbsttragende Karosserie ist aus Ganzstahl gefertigt und erreicht einen Luftwiderstandsbeiwert von 0,31.

Serienmäßig besitzen allen Versionen eine elektrisch unterstützte Zahnstangen-Servolenkung. Bei 2,77 Lenkradumdrehungen hat der Venga einen Wendekreis von 10,4 Metern.

Beim Fahrwerk kommen vorne und hinten Schraubenfedern, Gasdruckstoßdämpfer und Stabilisatoren zum Einsatz. Zudem gibt es eine Einzelradaufhängung mit Hilfsrahmen und McPherson-Federbeine vorne sowie eine Verbundlenkerhinterachse mit Längslenkern.

Die hydraulisch unterstützte Zweikreisbremsanlage arbeitet vorne mit belüfteten Scheibenbremsen mit einem Durchmesser von 280 mm und hinten mit 258-mm-Bremsscheiben. Das Bremssystem umfasst serienmäßig ein Vierkanal-ABS mit EBD, BAS und ESC.

Motoren

Heckansicht des Kia Venga

Zur Auswahl stehen für das Modell vier quer eingebaute Frontmotoren in Reihen-Bauart mit vier Zylindern, 16 Ventilen und Vorderradantrieb. Die 1,4- bis 1,6 Liter-Motoren leisten je nach Land zwischen 55 und 94 kW (75 bis 128 PS). Alle Motoren besitzen zwei obenliegende und per Steuerkette angetriebene Nockenwellen, erfüllen die Abgasnorm Euro 5 und können optional mit dem Start-Stopp-System ISG ausgerüstet werden. Dann werden diese mit dem EcoDynamics-Label versehen und verfügen zusätzlich über Leichtlaufreifen, eine Schaltpunktanzeige und eine intelligente Lichtmaschinensteuerung.

Getriebe
  • Fünfgang-Schaltgetriebe mit Einscheiben-Trockenkupplung (Benziner und 1,4 CRDi 75)
  • Sechsgang-Schaltgetriebe mit Einscheiben-Trockenkupplung (Diesel ab 1.4 CRDi 90)
  • Vierstufen-Automatikgetriebe mit Wandlerüberbrückungskupplung (optional für 1,6 CVVT)

Ottomotoren

Die beiden Ottomotoren der „Gamma“-Baureihe mit 1,4 und 1,6 Litern Hubraum werden in Kombination mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe angeboten. Für den größeren Motor steht auch eine Vierstufen-Automatik zur Verfügung. Die Zusatzbezeichnung CVVT steht für continuous variable valve timing, also eine variable Ventilsteuerung. Weiterhin sind die CVVT-Motoren mit einer Multi-Point-Einspritzung und einer kontaktlosen Zündanlage ausgerüstet. Die Abgasreinigung erfolgt über einen geregelten Drei-Wege-Katalysator.

  • 1,4 l CVVT Reihenvierzylinder mit 1396 cm³ Hubraum und 66 kW (90 PS)
  • 1,6 l CVVT Reihenvierzylinder mit 1591 cm³ Hubraum und 92 kW (125 PS)

Dieselmotoren

Zwei neue Common-Rail-Einspritzung-Dieselmotoren der Baureihe „U2“ werden im Venga eingesetzt. Diese wurden im Kia-Forschungs- und Entwicklungszentrum in Rüsselsheim konzipiert und werden im Kia-Werk im slowakischen Žilina hergestellt. Während der 1,6-Liter-CRDi bereits im 2009er Modell des Kia cee’d angeboten wird, wird der 1,4-Liter-Diesel zum ersten Mal genutzt. Gemein sind beiden Dieseln eine Bosch-Common-Rail-Einspritzung und ein Turbolader mit variabler Turbinengeometrie (VTG). Die Kraftübertragung erfolgt über Sechsgang-Schaltgetriebe, nur die in einigen Ländern angebotene und auf 55 kW leistungsreduzierte 1,4-Liter-Version greift auf eine Fünfgangschaltung zurück. Die Abgase der Selbstzünder werden von einem Dieselrußpartikelfilter gereinigt.

  • 1,4 l CRDi Reihenvierzylinder mit 1396 cm³ Hubraum und 55 kW (75 PS) (nicht für Deutschland)
  • 1,4 l CRDi Reihenvierzylinder mit 1396 cm³ Hubraum und 66 kW (90 PS)
  • 1,6 l CRDi Reihenvierzylinder mit 1582 cm³ Hubraum und 85 kW (115 PS) (nicht für Deutschland)
  • 1,6 l CRDi Reihenvierzylinder mit 1582 cm³ Hubraum und 94 kW (128 PS)

Auf der Pariser Mondial de l’Automobile im Oktober 2010 wurde der sogenannte Eco Venga mit dem 75-PS-Diesel und speziellen Spritsparmaßnahmen aus Kias EcoDynamics-Paket vorgestellt. Dies umfasst in dem Fall unter anderem das Start-Stopp-System ISG, ein modifiziertes Schaltgetriebe sowie Spritspar-Reifen und Leichtlauföle. Durch diese Veränderungen am Fahrzeug konnte der durchschnittliche CO2-Ausstoß auf 114 g/km gesenkt werden.[9]

Elektromotor

Auf dem Genfer Auto-Salon im März 2010 stellte Kia den Venga EV vor, ein seriennahes Konzeptfahrzeug mit einem 80 kW (109 PS) starken Elektromotor. Das maximale Drehmoment liegt bei 280 Nm und die Energie wird in einem Lithium-Ionen-Polymer-Batteriepaket gespeichert. Der Elektromotor treibt die Vorderräder an und befindet sich im Motorraum während die Batterie mit einer Kapazität von 24 kWh im Kofferraum untergebracht ist. Innerhalb von 20 Minuten kann die Batterie per Schnellladung zu 80 Prozent aufgeladen werden. Bei einem normalen Ladevorgang ist der Akku nach acht Stunden komplett befüllt. Der Venga EV beschleunigt in 11,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht seine Höchstgeschwindigkeit bei 140 km/h. Die Reichweite des Batteriesystems beträgt etwa 180 Kilometer. Das optisch auffälligste Merkmal gegenüber dem Serienmodell ist der geschlossene Kühlergrill.[10]

Ausstattungen und Preise

Cockpit des Kia Venga

Für den Venga stehen vier verschiedene Ausstattungslinien bereit. Das Basismodell stellt der nur für die 1,4-Liter-Motoren vorhandene Attract dar, darüber befindet sich die Version Vision und die nochmals umfangreichere Spirit-Ausstattung. Das Topmodell wird als Mind bezeichnet und ist nur mit den 1,6-Liter-Motoren erhältlich.

Serienmäßig besitzt der Venga in allen Modellen sechs Airbags, ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung, ESC mit Traktionskontrolle, einen Bremsassistent und aktive Kopfstützen für die vorderen Sitzplätze. Die Serienausstattung umfasst weiterhin eine Berganfahrhilfe, elektrische Fensterheber vorn und eine Zentralverriegelung. In den höherwertigen Ausstattungen kommen beispielsweise ein CD-Radio mit USB-Anschluss, Klimaanlage oder -automatik, ein Bordcomputer, Regen-/Lichtsensor, Leichtmetallräder, Teilledersitze mit Sitzheizung, Einparksensoren, Nebelscheinwerfer, ein Tempomat, eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung oder eine Rückfahrkamera hinzu.

Auf Wunsch sind eine Metalliclackierung, ein Panorama-Glasschiebedach (ab Vision), das Start-Stopp-System (Vision und Spirit) und ein Vierstufen-Automatikgetriebe für den 1,6-Liter-Ottomotor erhältlich (ab Vision). Alle anderen Sonderausstattungen werden je nach Serienumfang der gewählten Ausstattung in verschiedenen Paketen zusammengefasst. Darunter befindet sich auch das Color-Paket Beat in dem dunklere Sitzbezüge mit grauen Kontrastnähten (bei Spirit) oder hellgrüne Dekoreinlagen und gleichfarbige Sitzkedern (bei Mind) enthalten sind.

Zum Verkaufsstart im Januar 2010 begannen die Grundpreise bei 13.990 Euro für den 1.4 CVVT Attract, teuerstes Modell ist der 1.6 CRDi Mind für 20.430 Euro. Im August 2010 fand eine Preiserhöhung um 435 Euro statt. Anfang 2011 bot Kia den Venga als Sun Edition auf Basis der Ausstattung Vision mit dem kleinsten Benziner und einem zusätzlichen Smart-Key-System für 13.490 Euro an. Im Laufe des Jahres wurde der Preis der Sun Edition auf 12.990 Euro gesenkt.

Sondermodelle

Im Oktober 2010 wurden die beiden Venga-Sondermodelle Black- und Titanium Collection aufgelegt. Diese basieren auf der Ausstattungsvariante Spirit und verfügen zusätzlich über ein Panorama-Glasschiebedach, getönte Scheiben im Fond wie auch 17-Zoll-Leichtmetallräder. Mögliche Motorisierungen sind die beiden Ottomotoren; als Außenlackierung kommt beim Black Collection Steinschwarz Metallic und beim Titanium Collection Stahlgrau Metallic zum Einsatz. Der Preisvorteil gegenüber einem gleich ausgestatteten Serienmodell beträgt 1430 Euro.[11]

Außenlackierungen

Neben zwei aufpreisfreien Unilackierungen gibt es eine Reihe verschiedener, optionaler Metalliclackierungen. Außerhalb Deutschlands werden die einzelnen Lacktöne meist anders bezeichnet.

Uni
Solidweiß
(seit 01/2010)
Uni
Shine Rot
(01/2010–07/2010)
Metallic
Glutrot
(seit 07/2010)
Metallic
Continentalsilber
(seit 01/2010)
Metallic
Champagnersilber
(seit 01/2010)
Metallic
Caramelgold
(seit 01/2010)
Metallic
Kaschmirbraun
(seit 07/2010)
Metallic
Stahlgrau
(seit 01/2010)
Metallic
Mokkabraun
(01/2010–07/2010)
Perleffekt
Steinschwarz
(seit 01/2010)
Metallic
Byteblau
(seit 01/2010)
Metallic
Indigoblau
(seit 01/2010)


Garantie

Seit dem 1. Januar 2010 gewährt Kia für alle Modelle sieben Jahre/150.000 Kilometer Garantie auf das gesamte Fahrzeug. Außerdem gibt es fünf Jahre oder 150.000 Kilometer Lackgarantie, eine dreijährige Mobilitäts- und eine zwölfjährige Durchrostungsgaranie. Die Audiosysteme haben eine dreijährige und ausgewählte Verschleißteile wie die Batterie zwei Jahre Herstellergarantie. Alle Garantien sind beim Verkauf übertragbar, sofern das Fahrzeug regelmäßig gewartet worden ist.[12]

Innenraum

Das Interieur orientiert sich optisch am Kia Soul und je nach Modell kommen entweder Stoffsitzbezüge (bis Spirit) oder eine Stoff-Leder-Polsterung (nur Mind) zum Einsatz. Außerdem gibt es Dekoreinlagen in silber oder Klavierlack-Optik (nur Mind). Das Raumkonzept besteht aus fünf Sitzen, von denen die hintere Dreier-Sitzbank im Verhältnis 60:40 umklappbar, verschiebbar und neigungsverstellbar ist. Des Weiteren gibt es serienmäßig einen höhenverstellbaren Ladeboden und ab Vision ein Gepäcknetz und ein Unterflurstaufach. Das Kofferraumvolumen beträgt je nach Sitzkonfiguration zwischen 314 und 1341 Litern.

Design

Kia N° 3
Kia N° 3

Der Kia Venga leitet sich von der Studie Kia N° 3 ab, die auf dem Genfer Auto-Salon im März 2009 vorgestellt wurde. Er übernimmt das Grunddesign dieses Konzepts und wurde in einigen Bereichen konventioneller ausgeführt. Der N° 3 wurde von Gregory Guillaume unter Leitung von Peter Schreyer im Kia Design Center Europe in Frankfurt am Main speziell für den europäischen Markt entworfen. Der Name des Wagens verweist auf die Position des Serienfahrzeugs im Kia-Modellsortiment: von der Größe her steht der Venga nach Picanto und Rio an dritter Stelle. Außerdem präsentiert die Studie das neue „Markengesicht“, das durch die Anordnung und das Größenverhältnis von drei Details geprägt ist: ein neuer, trapezförmiger Kühlergrill, großformatige und mandelförmige Scheinwerfer sowie ein stärker hervorgehobenes Markenlogo.

Ein charakteristisches Merkmal des Kia N° 3 ist die große Windschutzscheibe, die nahtlos in ein Panorama-Glasdach mit diagonalem Stützträger und automatischem Sonnenschutz übergeht. Die Studie ist 4,05 Meter lang und in einem matten Titangrau lackiert. Im Kontrast dazu stehen weiß oder schwarz glänzende Designelemente und die polierten 19-Zoll-Leichtmetallräder mit schwarzen Ypsilon-Speichen und Allwetter-Hochgeschwindigkeitsreifen. Auch im Innenraum werden schwarze und weiße Applikationen eingesetzt. Außerdem gibt es hellbraune Ledersitze mit einer speziellen, von Nähten durchzogenen Oberfläche. Im Cockpit befindet sich ein großes Informationsdisplay, das über eine zentrale Bedieneinheit gesteuert wird.[8]

Konkurrenzprodukte

Den größten Konkurrent des Kia Venga auf dem deutschen Markt stellt der Opel Meriva dar. Ein ähnliches Raumkonzept bei Abmessungen um vier Meter verfolgen auch der Honda Jazz, der Citroën C3 Picasso, der Renault Grand Modus oder der Nissan Note.

In einem Vergleichstest mit Jazz, C3 Picasso, Grand Modus und dem Nissan Cube konnte der Kia Venga den ersten Platz erreichen. Kritisiert wurden der träge Motor (1,4 CVVT) und der verhältnismäßig hohe Preis. Lob erhielten hingegen die umfangreiche Ausstattung, das Platzangebot, die Bedienfreundlichkeit und die gute Rundumsicht.[13] Die Fachzeitschrift Auto, motor und sport schrieb in ihrem Vergleichstest mit Škoda Roomster und C3 Picasso: „Ruhm und Ehre für den besten Kia, der jemals bei auto motor und sport zu einem Vergleichstest antrat.“ (Marcus Peters: auto, motor und sport Online-Ausgabe[14])

Crashtest

Anfang März 2010 erhielt der Kia Venga im Euro NCAP-Crashtest vier von maximal fünf Sternen, nachdem die Bedingungen zum Erreichen der besten Bewertung zuvor erhöht wurden.[15] Nunmehr müssen mindestens 80 Prozent Sicherheit für Erwachsene (früher 75 Prozent), 75 Prozent Kindersicherheit (vorher 70 Prozent) und 40 Prozent Schutz für Fußgänger gewährt sein. Beim Venga kamen folgende Wertungen zustande: Erwachsenenschutz 79 Prozent, Kinderschutz 66 Prozent, Fußgängerschutz 64 Prozent und Sicherheitsassistenten 71 Prozent sowie die besagte vier Sterne[16] Diese wurden jedoch nur unter Vorbehalt erteilt. Beim Frontalcrash brach eine fehlerhafte Halterung an der oberen Befestigung des Sicherheitsgurtes, was dazu führen kann, dass die Mechanik der Sitzschiene den Gurt einschneidet und dieser im schlimmsten Fall durchreißt. Kia hatte deswegen einen Rückruf eingeleitet, der alle 1161 bis dahin in Europa zugelassenen Fahrzeuge sowie etwa 1000 an Händler ausgelieferte Modelle betraf. Bei der Reparatur wurde eine spezielle Gurtmanschette montiert und das bruchgefährdete Teil ausgetauscht.[17][18]

Im November 2010 erfolgte ein erneuter Euro NCAP-Crashtest mit dem überarbeiteten Modell. Kia modifizierte das Aussehen der Rücksitze, um den Kinderschutz zu erhöhen und optimierte die Struktur des Vorderwagens sowie das kritisierte Rückhaltesystem. Dadurch konnten diesmal fünf Sterne erzielt werden. Während die Werte für den Fußgängerschutz und die Sicherheitsassistenten gleich blieben, verbesserte sich der Insassenschutz auf 89 und die Kindersicherheit auf 85 Prozent.[5]

Zulassungszahlen

Jahr Zulassungen
2009 44[19]
2010 5.359[20]
2011 +6.276[21]
Insgesamt +11.679

Im ersten Verkaufsmonat in Deutschland erreichte der Venga den 107. Platz der Zulassungsstatistik. Insgesamt wurden 327 Fahrzeuge zugelassen. Damit lag der Minivan knapp unterhalb des Seat Exeo und über dem Mercedes-Benz Viano. Im Gesamtjahr 2010 erreichte der Wagen den 108. Platz zwischen Audi TT und VW Eos.

Auszeichnungen

Im Dezember 2009 gewann der Venga den iF product design award 2010 der Kategorie Transportation Design, zu der neben Automobilen auch Schiffe, Züge und Flugzeuge gehören. Dieser Preis wurde am 2. März 2010 auf der CeBIT in Hannover verliehen. Es handelt sich dabei um eine seit 1953 jährlich vergebene Auszeichnung, für die 2010 insgesamt 2486 Produkte aus 16 Bereichen zur Auswahl standen. Bewertet wurden neben dem Design Kriterien wie Innovationsgehalt, Verarbeitungsqualität und Umweltverträglichkeit.[22]

Anfang 2010 erhielt der Kia Venga den red dot design award für Produktdesign. Der seit 1955 vom Design Zentrum Nordrhein-Westfalen verliehene Preis wird von einer Jury aus internationalen Designexperten vergeben. 2010 haben sich Hersteller aus 57 Ländern mit 4252 Produkten beworben. Bei der Bewertung spielen auch Faktoren wie Funktionalität, Ergonomie und Langlebigkeit eine Rolle.[23]

Zusammen mit dem Kia Soul war der Venga für den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland 2011 nominiert.[24]

Bei einer Preis-Leistungs-Analyse des unabhängigen Marktforschungsunternehmens EurotaxGlass's schnitt der Venga besser als seine Wettbewerber ab. Ausschlaggebend dafür sind die vergleichsweise niedrigen Preise und Unterhaltskosten sowie die umfangreiche Serienausstattung. Außerdem ergibt sich – zum Beispiel aufgrund der siebenjährigen Garantie – ein erhöhter Fahrzeugrestwert.[25]

Ende 2010 erhielt der Venga vom TÜV Nord Zertifikate für eine gute Ökobilanz (ISO-Norm 14040) und ein umweltgerechtes Produktdesign (ISO-Norm 14062). Ersteres bescheinigt einen um 10,5 Prozent niedrigeren Ausstoß von CO2 als bei vergleichbaren Modellen, gemessen an einem 150.000 km andauernden Lebenszyklus. Dieser schließt die Beschaffung der Rohstoffe, die Produktion, den Gebrauch und die Verwertung des Fahrzeugs ein. Das DfE-Zertifikat (Design for Environment) beruft sich auf verschiedene Maßnahmen, die Kia getroffen hat, um Umweltauswirkungen von Autos zu minimieren. Dazu gehört die Überprüfung der Recyclingfähigkeit anhand von 3D-Design-Software, die Verwendung umweltfreundlicher Materialien, eine unkomplizierte Fahrzeug-Demontage sowie die Verkürzung des Herstellungsprozesses.[26]

Einzelnachweise

  1. Kia Venga – Modellinformationen. In: Kia Motors Presse-Website. 3. Januar 2010, abgerufen am 6. August 2010 (PDF).
  2. Weltpremiere auf der IAA: Der Kia Venga. In: Kia Motors Presse-Website. 17. August 2009, abgerufen am 1. Februar 2010.
  3. a b Start of a new car from a HMMC production: Kia Venga on its way to customers! In: Hyundai Motor Manufacturing Czech Press-Website. 3. Dezember 2009, abgerufen am 31. Januar 2010 (englisch).
  4. Kia Moves Production of Venga from the Czech Republic to Slovakia. In: Carscoop.blogspot.com. 20. Oktober 2011, abgerufen am 21. 20 2011 (englisch).
  5. a b Crashtest results. Euro NCAP, November 2010, abgerufen am 24. November 2010 (englisch).
  6. Erwischt: Minivan von Kia auf letzten Testfahrten. In: Auto-News Online-Ausgabe. 3. Juni 2009, abgerufen am 1. Februar 2010.
  7. Erwischt: Kia cee’d Plus. In: auto, motor und sport Online-Ausgabe. 12. Juni 2008, abgerufen am 1. Februar 2010.
  8. a b Mini-Van-Studie Kia N° 3 feiert in Genf Weltpremiere. In: Kia Motors Presse-Website. 3. März 2009, abgerufen am 6. August 2010.
  9. Kia: EcoDynamics-Modelle mit CO2-Emission ab 94 g/km. In: Kia Motors Presse-Website. 28. September 2010, S. 1, abgerufen am 11. Januar 2011 (PDF).
  10. Kia präsentiert in Genf drei Neuheiten. In: Kia Motors Presse-Website. 2. März 2010, abgerufen am 3. März 2010.
  11. Top-Design und hoher Komfort: Kia Venga „Black Collection” und „Titanium Collection“. In: Kia Motors Presse-Website. 5. Oktober 2010, abgerufen am 6. Oktober 2010.
  12. Sieben Jahre Garantie für alle Kia-Modelle. In: Kia Motors Presse-Website. 4. Januar 2010, abgerufen am 1. Februar 2010.
  13. Jörg Maltzan: Kia Venga gegen Mini-Van-Konkurrenz. In: Auto-Bild Online-Ausgabe. 16. Februar 2010, abgerufen am 16. Februar 2010.
  14. Marcus Peters: Drei Kleinwagen auf Familien-Fang. In: auto, motor und sport Online-Ausgabe. 8. März 2010, abgerufen am 8. März 2010.
  15. Crashtest results. Euro NCAP, März 2010, abgerufen am 4. März 2010 (englisch).
  16. Stephanie Kriebel: Euro NCAP crasht Familienwagen. In: Auto-Bild Online-Ausgabe. 3. März 2010, abgerufen am 4. März 2010.
  17. Stephan Bähnisch: Gurt kann beim Venga reißen. In: Auto-Bild Online-Ausgabe. 3. März 2010, abgerufen am 4. März 2010.
  18. Safety information on the Kia Venga. Euro NCAP, 3. März 2010, abgerufen am 4. März 2010 (englisch).
  19. A. Grimm: Neuzulassungen von Personenkraftwagen im Dezember 2009 nach Marken und Modellreihen. In: kfz-Betrieb ONLINE. 8. Januar 2010, S. 4, abgerufen am 16. April 2010 (PDF).
  20. Michael Voß: Jahreshitliste 2010 – Die meistverkauften Autos 2010. In: Auto-Bild Online-Ausgabe. 7. Januar 2011, abgerufen am 7. Januar 2010.
  21. A. Grimm: Neuzulassungen von Personenkraftwagen im Oktober 2011 nach Marken und Modellreihen. In: kfz-Betrieb ONLINE. 4. November 2011, S. 4, abgerufen am 5. November 2011 (PDF).
  22. Designpreis für den neuen Kia Venga. In: Kia Motors Presse-Website. 7. Dezember 2009, abgerufen am 1. Februar 2010.
  23. Kia Venga erhält „red dot“-Designpreis. In: Kia Motors Presse-Website. 15. März 2010, abgerufen am 15. März 2010.
  24. Zwei Kia-Modelle für Deutschen Designpreis 2011 nominiert. In: Kia Motors Presse-Website. 26. Juli 2010, abgerufen am 6. August 2010.
  25. Kia Sportage und Venga von EurotaxGlass’s hoch bewertet. In: Kia Motors Presse-Website. 21. September 2010, abgerufen am 6. Oktober 2010.
  26. Umwelt-Zertifikate für Kia Soul und Venga. In: Kia Motors Presse-Website. 1. Dezember 2010, abgerufen am 5. Dezember 2010.

Weblinks

 Commons: Kia Venga – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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