Stabilisator (Automobil)

Stabilisator (Automobil)
Der Stabilisator (schwarz) an der Hinterachse eines Porsche

Der Stabilisator ist ein Federelement beim Automobil, das zur Verbesserung der Straßenlage beiträgt. Er verbindet gegenüberliegende Räder durch kurze Hebel und eine Drehstabfeder.

Funktionsweise

Die Federwirkung wird durch die Verdrehung (Torsion) von oft runden Drehstäben erreicht.

Der Mittelteil des Stabilisators ist drehbar an der Karosserie, die abgewinkelten Enden, die als Hebel wirken, sind über Gummielemente an den Radaufhängungen, beispielsweise Querlenkern, angebracht.

Prinzipiell gleicht das Verfahren der Mechanik der Leertaste von Computertastaturen. Egal an welcher Stelle sie gedrückt wird, senkt sie sich gleichseitig ab.

Beim Anheben eines Rades (Einfedern) wird über die Verdrehung des Stabilisators das gegenüberliegende Rad ebenfalls angehoben, beim Absenken ebenso gesenkt. Dadurch wird bei Kurvenfahrten dem übermäßigen Wanken der Karosserie entgegengewirkt. Bei gleichzeitigem Einfedern beider Räder tritt der Stabilisator nicht in Aktion. Einseitiges Einfedern bei Geradeausfahrt (durch Straßenunebenheiten) führt jedoch zu Bewegungen des Fahrzeugs um die Längsachse, die eine Einzelradaufhängung ursprünglich vermeiden sollte. Insofern nimmt man für ein besseres Kurvenverhalten Komforteinbußen in Kauf.

Härteverstellbare Stabilisatoren werden im Rennsport genutzt, um das Eigenlenkverhalten des Fahrzeugs für die jeweilige Strecke zu optimieren. Eine härtere Einstellung nur eines Stabilisators bewirkt eine Verschiebung der Bodenhaftung zur jeweils anderen Achse. Übersteuern lässt sich beispielsweise durch eine härtere Einstellung an der Vorderachse, oder eine weichere Einstellung an der Hinterachse korrigieren. Weiterhin werden härteverstellbare Stabilisatoren heutzutage in Serienautos verbaut. Zum Beispiel bei BMW der sogenannte ARS (Aktiver Roll Stabilisator), der in die Sonderausstattung "Dynamic Drive" integriert ist.


Ein Stabilisator in anderer Bauform mit entgegengesetzter Funktion ist die sogenannte Ausgleichsfeder, ausgeführt

Ausgleichsfedern wirken nicht gegen die Seitenneigung in Kurven, behindern aber das gleichseitige Ausfedern (Aufstützeffekt) und stabilisieren so das gefährliche Fahrverhalten von Fahrzeugen mit Pendelachse. Sie sind auch nur dort zu finden.

Generell strebt man aus Komfortgründen eine relativ weiche Radfederung an, hingegen aus Gründen der Fahrsicherheit und auch der Beladbarkeit eine relativ harte (und idealerweise höhenkorrigierende) Achsfederung.


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