Bahnstrecke Neukieritzsch–Chemnitz

Bahnstrecke Neukieritzsch–Chemnitz
Neukieritzsch–Chemnitz Hbf
Strecke der Bahnstrecke Neukieritzsch–Chemnitz
Ausschnitt der Streckenkarte Sachsen (1902)
Kursbuchstrecke (DB): 527, 525
Streckennummer: 6385; sä. KC
Streckenlänge: 61,32 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: Neukieritzsch–Geithain:
15 kV 16,7 Hz ~
Maximale Neigung: 10 
Minimaler Radius: 300 m
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
Zweigleisigkeit: Neukieritzsch–Borna
Geithain–Narsdorf
Wittgensdorf ob Bf–Küchwald
Legende
Strecke – geradeaus
von Leipzig Bayer Bf
   
von Pegau
Bahnhof, Station
0,33 Neukieritzsch 144 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Hof
Brücke (klein)
2,6 Flutbrücke (80 m)
Brücke über Wasserlauf (groß)
3,37 Pleißenbrücke (16 m)
Haltepunkt, Haltestelle
3,54 Lobstädt (ehem. Bf) 139 m
Brücke (klein)
6,44 EÜ Deutzener Straße (16 m)
Brücke (klein)
6,87 Bundesstraße 93 (16 m)
Bahnhof, Station
7,12 Borna (Leipzig) 150 m
Haltepunkt, Haltestelle
9,74 Petergrube (seit 1950) 152 m
Brücke (groß)
10,48 Viadukt Wyhratal (198 m)
Haltepunkt, Haltestelle
12,32 Neukirchen-Wyhra 168 m
   
nach Großbothen
Bahnhof, Station
15,06 Frohburg 179 m
   
nach Kohren-Sahlis
Bahnhof, Station
19,26 Frauendorf (Sachs) 205 m
Brücke (groß)
21,03 Viadukt Niedergräfenhain (222 m)
Brücke (groß)
23,50 Viadukt Geithain (130 m)
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Leipzig Hbf
Bahnhof, Station
25,11 Geithain 238 m
   
von Rochlitz (Sachs)
Bahnhof, Station
31,18 Narsdorf (Inselbahnhof) 269 m
   
nach Penig und nach Altenburg
Brücke (groß)
46,52 Viadukt Göhren (412 m)
Bahnhof ohne Personenverkehr
39,85 Cossen 254 m
Brücke (klein)
41,55 EÜ Wirtschaftsweg (11 m)
Brücke (klein)
45,78 EÜ Mohsdorfer Straße (11 m)
Brücke (groß)
46,52 Viadukt Burgstädt (427 m)
Bahnhof, Station
46,98 Burgstädt 317 m
   
von Limbach (Sachs)
Bahnhof, Station
51,58 Wittgensdorf ob Bf 350 m
Brücke (klein)
51,91 EÜ Obere Hauptstraße (13 m)
Brücke (klein)
53,50 EÜ Wirtschaftsweg (11 m)
Haltepunkt, Haltestelle
54,33 Wittgensdorf Mitte 330 m
Brücke (groß)
55,70 Viadukt Bahrebachtal (235 m)
Strecke – geradeaus
(Bundesautobahn 4)
Brücke (klein)
56,93 EÜ Bornaer Straße
Haltepunkt, Haltestelle
57,11 Chemnitz-Borna Hp 310 m
   
Strecke Küchwald–Grüna ob Bf
   
von Grüna ob Bf
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Wechselburg
Bahnhof ohne Personenverkehr
58,55 Küchwald 301 m
Brücke (klein)
58,65 EÜ (14 m)
   
nach Rbf Chemnitz-Hilbersdorf
Brücke (klein)
59,17 EÜ Schönherrstraße
Brücke (groß)
59,65 Viadukt Chemnitztal (366 m)
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
61,32 von Riesa
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Dresden Hbf
Bahnhof, Station
61,80 Chemnitz Hbf 302 m
Strecke – geradeaus
nach Werdau Bogendreieck

Die Bahnstrecke Neukieritzsch–Chemnitz ist eine Hauptbahn in Sachsen. Sie zweigt in Neukieritzsch aus der Hauptbahn Leipzig–Hof ab und führt über Borna und Geithain nach Chemnitz. Sie ist Teil der Fernverbindung zwischen Leipzig und Chemnitz. Die Strecke ist zwischen Neukieritzsch und Geithain elektrifiziert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vorgeschichte und Bau

Bereits um 1860 war von einem Eisenbahnkomitee eine direkte Verbindung zwischen Leipzig und Chemnitz gefordert worden. Erste Pläne sahen eine Trasse von Kieritzsch (heute: Neukieritzsch) an der Sächsisch-Bayerischen Eisenbahn nach Mittweida an der Riesa-Chemnitzer Linie vor. Vor allem die Stadt Borna forderte vehement ihren Bahnanschluss. Als diese Pläne vom sächsischen Staat abgelehnt wurden, beantragte die Stadt Borna den Bau der Strecke Kieritzsch–Borna 1864 auf eigene Kosten. Dem wurde stattgegeben, allerdings behielt sich der Staat die Betriebsführung vor. Im Oktober 1865 begannen die Bauarbeiten, die – verzögert durch den Deutschen Krieg 1866 – am 14. Januar 1867 abgeschlossen wurden.

Für den Weiterbau in Richtung Chemnitz favorisierte der sächsische Staat ebenso eine private Finanzierung, allerdings fand sich kein Bewerber, der die für den teuren Streckenbau nötigen Finanzen vorweisen konnte. Letztlich beschloss der sächsische Landtag den Bau der Strecke auf Staatskosten. Längere Kontroversen gab es allerdings noch um die geplante Linienführung. Längere Zeit favorisierte man eine direkte Verbindung von Leipzig nach Geithain. Letztlich entschied man sich aus Kostengründen für die Streckenführung von Borna über Geithain und Burgstädt nach Chemnitz. Über Zweigbahnen sollten auch Limbach, Penig und Rochlitz angeschlossen werden.

Im Frühjahr 1869 begann man mit den Arbeiten an der Strecke. Bei Göhren, Burgstädt und Chemnitz war die Erstellung mehrerer großer Viadukte notwendig. Am 8. April 1872 wurde der Betrieb auf der neuen Strecke eröffnet. Eröffnet wurde sie gemeinsam mit den Zweigbahnen nach Limbach, Penig und Rochlitz. Die städtische Bahn Kieritzsch–Borna war bereits am 1. Oktober 1870 in Staatsbesitz übergegangen, so dass nun eine durchgehende Staatsbahn zwischen Leipzig und Chemnitz bestand.

Betrieb

1945 wurde das zweite Gleis vollständig demontiert, zwischen Neukieritzsch und Borna und zwischen Wittgensdorf und Chemnitz-Küchwald jedoch später wieder aufgebaut. Am 15. Januar 1962 nahm die Deutsche Reichsbahn zwischen Neukieritzsch und Borna den elektrischen Zugbetrieb auf.

Mit Sanierung und Ausbau der Strecke Chemnitz–Leipzig (über Bad Lausick) wurde am 11. Dezember 2005 das zweite Gleis als Begegnungsabschnitt zwischen Geithain und Narsdorf wieder errichtet. Der Bahnhof Cossen wurde als Zugangstelle aufgegeben.

In den Jahren 2008 und 2009 wurde von der TU Dresden eine Studie erstellt, wie die Strecke ausgebaut werden müsste, um auf dieser Relation zusätzlich zum bestehenden Nahverkersangebot auch Fernverkehr anbieten zu können. Ergebnis der Studie war, dass die Strecke dafür (nahezu) durchgehend zweigleisig ausgebaut und durchgehend elektrifiziert werden müsste, um auch einen schnellen Verkehr (z.B mit elektrischen Neigetechnik-ICE) zu ermöglichen[1]. Zwischenzeitlich war auch eine Finanzierung der dafür notwendigen Vorplanung durch den Freistaat Sachsen im Gespräch.[2] Diese Pläne werden aber gegenwärtig offenbar nicht weiter verfolgt.

Die Teilstrecke von Borna bis Geithain wurde im Sommer 2010 elektrifiziert, um die derzeit in Borna endende S-Bahn-Linie nach Eröffnung des City-Tunnel Leipzig bis Geithain verlängern zu können.

Heute verkehren über die Verbindung Neukieritzsch–Chemnitz nur noch Züge des Nahverkehrs, die von den Zweckverbänden ZVNL und Verkehrsverbund Mittelsachsen bestellt werden. Mit dem RE6 (Chemnitz-Leipzig-Express) besteht ein stündliches, schnelles Zugangebot zwischen Chemnitz und Leipzig. Die Züge der RE6 verkehren mit Neigetechnik und benötigen von Geithain nach Chemnitz heute nur noch 26 Minuten, gegenüber 39 Minuten vor 2005.

Folgende Tabelle zeigt die Verkehrslinien des Nahverkehrs, die ganz oder teilweise die Strecke Neukieritzsch–Chemnitz benutzen (Stand 2008):

Linie Strecke Takt (min) Bemerkung
RE6 LeipzigBad LausickChemnitz 60 „CLEX“ - Chemnitz-Leipzig-Express
RE28 Leipzig–Chemnitz–Cranzahl - Ausflugsverkehr; ein Zugpaar Sa, So
MRB 70 Leipzig–BornaGeithain 60 Mitteldeutsche Regiobahn
CB Burgstädt–Chemnitz 60 City-Bahn Chemnitz
MRB 2 Leipzig–Borna 60 Mitteldeutsche Regiobahn


Literatur

  • Erich Preuß, Rainer Preuß: Sächsische Staatseisenbahnen. transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 1991, ISBN 3-344-70700-0.
  • Steffen Kluttig: Schienenverbindungen zwischen Chemnitz und Leipzig. Bildverlag Böttger GbR, Witzschdorf 2006, ISBN 3-937496-17-3.

Einzelnachweise

  1. Pressemeldung auf sz-online.de vom 24. November 2008
  2. Sachsenfernsehen vom 3. Februar 2009

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