Napoleon (2002)

Napoleon (2002)

Napoleon ist ein vierteiliger Historienfilm aus dem Jahre 2002. Die Miniserie umfasst eine Gesamtdauer von 360 Minuten.

Die Rolle des Napoleon wird durch den französischen Schauspieler Christian Clavier verkörpert. Sein Polizeiminister Fouché wird gespielt von Gérard Depardieu, Josephine, die Frau Napoleons, ist Isabella Rossellini. Regie führte Yves Simoneau.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Prolog

Am Anfang der Miniserie wird Napoléon in der Verbannung auf St. Helena gezeigt, wo er von den Briten sorgfältig bewacht wird. Regelmäßig besucht ihn ein junges Mädchen namens Betzy Bellecomb, vermutlich die Tochter eines britischen Generals. Dieser beginnt er nun seine Karriere von einem patriotischen Soldaten zum französischen Kaiser und Herrscher über Europa, bis hin zu seinem Absturz und der Verbannung zu berichten.

Teil 1

Frankreich nach der französischen Revolution (1795). Napoleon ist General der französischen Armee. Er lernt die wesentlich ältere Witwe eines in der französischen Revolution guiellotinierten Offiziers, Joséphine de Beauharnais, kennen, welche er kurz darauf zur Frau nimmt. Indes wird sein strategisches Können bei der Niederschlagung eines Aufstands gegen die Republik verlangt. Ihm wird das Kommando übertragen und er verhindert einen Bürgerkrieg. Man wird in hohen Kreisen auf ihn aufmerksam und überträgt ihm das Kommando zur Verteidigung gegen Österreich auf italienischem Territorium. Bei Arcoli muss er aber zunächst eine Niederlage einstecken. Mit wenigen und minderwertigen Mitteln für diese Mission ausgestattet, trägt er durch Effizienz und strategisches Können einen beachtlichen Sieg nach Frankreich. Er gewinnt die Zustimmung von Volk und Armee. Der französische Außenminister Talleyrand wird auf ihn aufmerksam und glaubt seine Fähigkeiten für einen Putsch gegen den republikanischen Senat nutzen zu können. Napoleon lehnt ab und geht auf Feldzug nach Ägypten. Während seiner Abwesenheit betrügt ihn Josephine mit einflussreichen Männern der französischen Gesellschaft. Nach Napoleons Rückkehr planen seine Familie und einige Generäle die Auflösung der Senatsversammlung und den Sturz der Regierung. Napoleon gewinnt die Unterstützung des Polizeipräsidenten Fouché und Talleyrands. Als Napoleon den Senatssaal mit Soldaten betritt, wird ein Anschlag auf ihn verübt. In den Auswirkungen des Chaos gelingt es Napoleon mittels des Marschalls Murat die Gewalt über den Senat zu bekommen und die Macht an sich zu reißen. Er wird neben zwei unbedeutenden Politikern 1. Konsul der Republik. Es gelingt ihm die politischen Verhältnisse und die schwere Finanzlage zu stabilisieren. An Weihnachten 1800 wird ein Attentat von Seiten der Royalisten auf ihn verübt, das er unbeschadet überlebt. Als politisches Exempel wird der Herzog von Enghien trotz Einwänden seitens Josephine und Napoleons Mutter Laetizia hingerichtet.

Teil 2

Nach der Hinrichtung trägt ihm das französische Volk die Kaiserkrone an. Zur Krönung am 2. Dezember 1804 lässt er Papst Pius VII. anreisen: Napoleon krönt sich selbst und erhält den Segen des Papstes. Da die Briten, größter Feind der Franzosen, sich mit den Preußen, Österreich und den Russen verbünden während Napoleon den Coup auf Großbritannien plant, beschließt Napoleon die Kehrtwende in Richtung Osten um dort die politischen Feinde zu besiegen. Bei Jena und Austerlitz erringt er große Siege und zwingt Österreich und Preußen in die Kapitulation. Unterdessen erhält Napoleon frohe Kunde von der Geburt seines Sohnes, den eine seiner heimlichen Geliebten zu Welt brachte. Josephine schien aufgrund des fortgeschrittenen Altern nicht mehr in der Lage ein Kind zu bekommen, was zu Spannungen innerhalb der Familie und der politischen Führungskräfte führt. Beim Marsch gegen die Russen hält Napoleon mit seinen Streitkräften Zwischenstopp in Polen, wo er der Frau eines polnischen Adligen, Maria Walewska begegnet. Er erliegt dem Charme der schönen Frau. Die polnische Elite sieht darin die Chance für die polnische Unabhängigkeit gegenüber den Preußen und Russland. Bei der Schlacht bei Eylau trägt Napoleon zwar gegen Russland einen Sieg davon, muss aber schmerzliche Verluste hinnehmen.

Teil 3

Napoleon und Zar Alexander treffen sich an der Memel zum Friedensschluss. Alexander sagt ihm Unterstützung gegen die Briten zu. Eine Unabhängigkeit Polens verweigert er aber. Napoleon kehrt zurück nach Frankreich. Er muss die Nachricht vom Tod seines Neffen, möglichen Thronfolgers der französischen Krone und von Aufständen in Spanien verkraften. Um der Lage Herr zu werden, schickt er Regimenter von der Ostgrenze nach Spanien und hofft auf die Unterstützung von Alexander bei der Verhinderung einer preußisch-österreichischen Offensive. Eigens zur Verhandlung der Angelegenheit veranstaltete Feierlichkeiten in Erfurt verlaufen allerdings ergebnislos. Alexander spürt die Chance Napoleon zurückzudrängen und versagt ihm die Unterstützung. Die Kapitulation seines Generals in Madrid zwingt ihn zusätzlich, vor Ort einzugreifen. Im Hintergrund gähren Familienzwistigkeiten über die Vergabe der Kronen von Spanien und Neapel. Als Napoleon ungewohnt lange Zeit in Spanien verbringt und man bereits über dessen Tod spekuliert, planen seine Schwester und dessen Gatte, der ehemalige Marschall Murat gemeinsam mit Fouché und Talleyrand die Einsetzung Murats als Thronnachfolger. Doch der Plan löst sich mit der Rückkehr Napoleons nach Frankreichs in Luft auf. Sein Feldzug auf der iberischen Halbinsel war zwar erfolgreich, doch schien dieser Sieg angesichts der Mobilisierung österreichischer Truppen äußerst zweifelhaft. Napoleon ist gezwungen, erneut gegen Österreich in den Krieg zu ziehen. Da sich die Hälfte der Truppen noch in Spanien befindet, trägt Napoleon bei Wagram zwar einen knappen Sieg davon, muss aber wiederum große Verluste seiner Streitmacht hinnehmen. Auch Marschall Lannes, einer der treuesten Anhänger Napoleons, fällt in der Schlacht. Nach Paris zurückgekehrt, beschließt er den Frieden mit der Liaison der österreichischen Erzherzogin Marie-Louise von Habsburg zu sichern. Er verstößt Josephine, bald darauf findet die Trauung statt. Es dauert nicht lange, da wird ein Sohn geboren. Da taucht die Gräfin Walewska auf und bittet Napoleon um Unterstützung gegen die aufmarschierenden Truppen der Russen. Er sieht sich zunächst gezwungen, sie zurückzuweisen, da er die Gefahren eines Kriegs gegen Russland ahnt. Er holt sich Rat bei Josephine, die ihn versucht von dem Gedanken abzubringen. Dennoch wagt er den Schritt, was sich als äußerst verhängnisvoll herausstellen wird. Napoleon erreicht mit seinen Truppen Moskau. Die ganze Stadt ist geräumt. Obwohl Napoleon Böses ahnt, marschiert er ein. Während der Besetzung explodieren des Nachts in der ganzen Stadt Sprengsätze.

Teil 4

Der Rückzug aus Moskau wird zu einem Desaster. Napoleon verliert einen großen Teil seiner Truppen in der Eiseskälte Russlands. Napoleon hat die Kriege satt und verkündet Europa den Frieden. Doch die europäische Allianz sieht die Chance Napoleon endgültig zurückzudrängen. Der österreichische Außenminister Fürst von Metternich diktiert die Forderung, Frankreich solle sich in seine alten Grenzen zurückziehen. Napoleon denkt nicht daran, darauf einzugehen. Dies hat zur Folge, dass es erneut zum Krieg mit Österreich kommt. Napoleon erleidet eine bittere Niederlage in der Völkerschlacht bei Leipzig (die im Film unerwähnt bleibt, Anm. d. Autors) gegen eine Allianz aus Österreich, Preußen, Russland und Schweden. Er verliert zunehmend die Unterstützung seiner militärischen Führungseinheiten, seine Generäle versagen ihm die Unterstützung. Da er statt Frankreich zu verteidigen, motiviert durch die großen Siege in der Vergangenheit, immer noch auf einen Sieg spekuliert, verliert er weitere Truppen und muss hinnehmen, dass die Allianz nach Frankreich einmarschiert. Hinter Napoleons Rücken wird die Kapitulation Frankreichs akzeptiert. Seine Abdankung ist beschlossene Sache. Erfolglos versucht er den Freitod. Er wird auf Elba verbannt und erhält einen kleinen Hofstaat. Dort unterhält er sich mit Festivitäten. Doch Napoleon kann sich mit der Situation nicht abfinden. Zu sehr hängt er an den Erfolgen der Revolution, am französischen Volk, am Kaiserthron.

In Frankreich regieren nun wieder die vor-revolutionären Monarchen. Napoleon erfährt vom Tod Josephines. Ein Botschafter informiert ihn über die Ablehnung der politischen Verhältnisse von Seiten der Bevölkerung. Er plant die Flucht und die Rückkehr nach Frankreich. Dort an der Küste angekommen, wird er von der Bevölkerung positiv aufgenommen. Der König schickt das Militär um Napoleons Marsch auf Paris zu verhindern. Doch Napoleon kann die Streitkräfte für sich gewinnen. Er kehrt nach Frankreich zurück und herrscht nach der Flucht des Königs wieder über die Franzosen. Doch kaum dort angekommen, erklärt ihm die Allianz erneut den Krieg. In der Schlacht bei Waterloo wird Napoleon vernichtend geschlagen. Er muss zur Verhinderung eines Bürgerkriegs den Beschluss des Senats zu seiner erneuten Abdankung nach nur hundert Tagen Regentschaft akzeptieren. Er will sich an ein britischen Schiff schleichen um nach Amerika zu gelangen. Aber er wird entdeckt und nach St. Helena, eine südatlantische Insel, verbannt, wo er bis zu seinem Tod ausharren musste.

Kritiken

  • Das Lexikon des internationalen Films bezeichnete den Film als „facettenreich“ und als „groß angelegte Produktion mit internationalen Stars, deren Schauwerte und Ausstattung die historischen Fakten in den Hintergrund drängen.“[1]
  • Laut Cinema zählt der Film „zu den teuersten TV-Epen aller Zeiten.[2]

Auszeichnungen (Auswahl)

Hintergründe

Das Filmbudget betrug etwa 41 Millionen Euro. Gedreht wurde von Mai bis Oktober 2001 in verschiedenen Ländern.

Manche Informationen (Einblendungen) innerhalb des Films (zumindest in der deutschsprachigen Version) sind mit historisch falschen Daten unterlegt. So fand die Schlacht bei Waterloo nicht am 18. April 1815, sondern am 18. Juni 1815 statt und Napoleon III. lebte nicht bis 1871, sondern bis 1873.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Napoleon (2002) im Lexikon des Internationalen Films
  2. Cinema

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