Französischer Film

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Der Französische Film spielte die wohl bedeutendste Rolle bei der Entwicklung und Etablierung des Mediums Film. In der frühen Stummfilmzeit errichteten französische Unternehmer in ganz Europa Kinos und Tochtergesellschaften zur Verbreitung ihrer Filme, die als richtungsweisend galten. Mehrere neue Stilrichtungen des Films gingen von Frankreich aus.

Inhaltsverzeichnis

Pioniere

Der lange Weg von der Camera obscura und der Laterna magica gipfelte in der Erfindung des Cinématographen durch die Brüder Louis und Auguste Lumière. Die Überlegenheit vor vergangenen und zeitgleichen Experimenten war die Möglichkeit der Projektion von bewegten Bildern auf eine Leinwand. Die erste geschlossene Filmvorführung Arbeiter verlassen die Lumière-Werke (La Sortie des usines Lumière) fand am 22. März 1895 statt, die erste öffentliche am 28. Dezember 1895 in Paris. Erbrachte diese Einnahmen in Höhe von 33 Francs, waren die immer zahlreicher werdenden Kameraleute des Unternehmens bald in aller Welt unterwegs und ihre Filme wurden sowohl in New York als auch in St. Petersburg gezeigt. Für die Brüder Lumière war der Film als "lebende Fotographie" Mittel zur Vervollkommnung der Fotographie. Wie letztere dokumentieren die Kurzfilme mit einer Länge von acht bis zwölf Metern (ca. 1 min) die Privatsphäre, Babys Frühstück (Repas de bébé), Aktualitäten der Politik, (Le Couronnement du Tsar Nicolas II), und Alltägliches, Die Ankunft eines Zuges auf dem Bahnhof in La Ciotat, (L’Arrivée d’un train en gare de La Ciotat). Mit Ausnahme von Der begossene Gartensprenger (L'Arroseur arrosé), der ersten Komödie, scheint es in den Filmen kein fiktives Element, keine Schauspieler, keine Dekoration und kein Szenarium gegeben zu haben. Wie Henri Langlois und Jean Renoir im Film "Lumiére" von Eric Rohmer aber anmerken, kann es kein Zufall sein, wenn bei der bekannten Länge des Filmmaterials zu Beginn und zum Ende eine Straßenbahn aus dem Bild fährt. Auch wäre es Verdienst der Brüder, nahezu alle heute üblichen Kameraeinstellungen erprobt zu haben. Dem Film den Entwicklungsweg aber der Inszenierung zu erschließen, blieb Georges Méliès vorbehalten. Als Theatermann mit Bühnenmaschinerie vertraut, fragte er sich, ob der Film sich darauf beschränke soll, nur das zu zeigen, was man auch in Wirklichkeit sieht. Reichte den Kameraleuten von Lumière ein Aufnahmeapparat, brauchte der Illusionist Méliès eine Werkstatt. So entstand 1897 das erste Filmatelier in Montreuil bei Paris. Hier wurden bis 1913 ca. 500 gedreht, darunter 1902 der erste Science Fiction-Film: Die Reise zum Mond. Méliès bezeichnete sich als "Geistes- und Handarbeiter": Er war Szenarist, Dekorateur, Regisseur und Schauspieler seiner Filme. War seine Tricktechnik auch revolutionär (zb. Überblendungen und Handkolorierung), behandelte er aber den Film nur als ein Theater mit anderen Mittel. Die unbewegliche Kameraeinstellung in Richtung der Bühne trug nicht zur Entwicklung einer eigenständigen Filmsprache bei und wurde letztlich Ursache für seinen Niedergang. (Vgl. Toeplitz 1983, S. 16 - 26)

DVD-Empfehlungen: Early Cinema: Primitives and Pioneers, BFI / Georges Méliès: Der erste Magier des Kinos, Lobster film / Rohmer, Eric: Lumière. In: Eric Rohmer: Im Zeichen des Löwen. Arthaus.

Industrialisierung

Als die Gruppe Neyret, Teilhaber von Kohlengrube und Stahlhütte, in enger Verbindung mit der Großbank Crédit Lyonnais eine Million France in den Aufstieg der Frères Pathé investierte, entwickelte sich der Film zur Unterhaltungsindustrie. War Méliès noch ein Selfmademan, ist der Werdegang von Ferdinand Zecca beispielhaft, der als "Mann für alles" begann und gewissermaßen als "Stabschef" endete. Die Filme von Zecca schildern Sensationen wie die Geschichte eines Verbrechen, die Opfer des Alkoholismus oder das Leben eines Spielers. Auch die ersten Erotikfilme entstammen dem Unternehmen. Das "Pathé-Journal" war eine der ersten Wochenschauen der Welt. Täglich wurden Komödien, Tragödien, Naturaufnahmen und Actualités fabriziert und ausgeliefert. (Künstlerisch in Erinnerung bleibt dabei (Max Linder) als Vorbild von (Charles Chaplin). Fünf Filmkopien der Produktion waren für das Inland, bis zu hundertfünfzig für den amerikanischen Markt bestimmt. Mit ihren Programmen, Fabrikation von Rohfilm und Kinobedarf wurde Pathé zu einer Weltmacht. In der Frühzeit des Kinos kamen schätzungsweise 80 Prozent aller Filme aus Frankreich. Zentralisierte kommerzielle Produktions- und Verleihsysteme mit Kinoketten kamen ebenfalls erstmals in Frankreich auf. Die Gewinnmöglichkeiten des Filmgeschäfts lockten bald Konkurrenten an, vor allem den Konzern von Léon Gaumont. Gaumont rühmte sich einer schönen Fotographie und auch heute sind die Namen von Regisseuren wie Louis Feuillade, Léonce Perret, Alice Guy im Gegensatz zu der meist anonymen Produktion von Pathé bekannt. Zudem beschäftigte das Unternehmen den ersten Animationsfilmer, Émile Cohl. Die Industrialisierung führte auch zur Ablösung der Wanderkinos durch feste Filmvorführstätten. Um dem Film den Ruch des Jahrmarkts auszutreiben und Respektabilität zu verschaffen, wurde um 1908 der anspruchsvolle Film d'Art lanciert, oft Verfilmung anspruchsvoller Literatur, begleitet von der Musik namhafter Komponisten und mit berühmten Schauspielerinnen wie Sarah Bernhardt besetzt. Diese Stilrichtung krankte daran, dass sie weniger an den spezifisch filmischen Mitteln interessant war, sondern zu oft nur "verfilmtes Theater" bot. (Vgl. Toeplitz 1983, S. 32, 33, 47 - 60)

DVD-Empfehlungen: Early Cinema: Primitives and Pioneers, BFI / Laugh with Max Linder!, Image Entertainment / Gaumont le cinéma premier vol. 1 & 2, Gaumont / Les Vampires by Louis Feuillade, Image Entertainment / Les Vampires, Artifical Eye / Fantomas, Artifical Eye

Nach 1918

Nach Kriegsausbruch im Sommer 1914 wurde das Drehen eingeschränkt, denn der Film verbrauchte kriegswichtige Rohstoffe - Kriegspropagandafilme und Wochenschauen wurden aber weiterhin produziert. Seit 1916 existierte eine zentralisierte Filmzensur. Nach dem Krieg überschwemmten amerikanische und deutsche Kinoproduktionen Frankreich, sie hatten zeitweise einen Marktanteil von 80 Prozent. Die Spielregeln der Filmkunst hatten sich inzwischen grundlegend verändert, abendfüllende Langfilme nach dem Vorbild des amerikanischen Regisseurs David Wark Griffith erforderten neue Strukturen von Filmherstellung und -vertrieb, die etablierten französischen Studios blieben zu lange ihren einst so erfolgreichen Strategien verhaftet. Gaumont und Pathé gerieten in eine Krise, amerikanische Konzerne eröffneten eigene Studios in Frankreich.

Zum Schutz vor zu hohen Filmimporten führte auch Frankreich nach dem Vorbild anderer europäischer Staaten 1928 Filmkontingente ein. Anfangs wollte der französische Regierungschef Édouard Herriot eine Importquote von 1:4 bestimmen – also für jeden hergestellten französischen Film dürften vier Filme importiert werden. Dies erschien den amerikanischen Filmmagnaten angesichts der schwächelnden französischen Filmindustrie zu hoch – hätten sie doch ansonsten selbst in Frankreich Filme produzieren müssen, um ihre eigenen Filme zeigen zu können. So reiste der Präsident des amerikanischen Filmverbandes, Will Hays persönlich nach Frankreich und handelte schließlich eine Quote von 1:7 aus.[1]

Avantgarde

Diese Garantie, dass eine gewisse Anzahl französischer Filme in den französischen Kinos gezeigt werden muss, ermöglichte es den kreativen und produktiven einheimischen Avantgarde-Filmern wie Jacques Feyder, Marcel L'Herbier, Jean Epstein, Louis Delluc u.a. dem französischen Kino trotz kommerzieller US-Filmflut das Überleben zu sichern. Eine Anti-Kriegs-Haltung war bei diesen Produktionen verbreitet. Ein Filmemacher der Bewegung war z. B. Abel Gance, der sich später von der reinen Lehre der Avantgarde trennte, um Großprojekte wie seinen gigantomantischen Film Napoleon (1927) zu verfolgen. Weitere wichtige und innovative Regisseure dieser Zeit (und der frühen Tonfilmjahre) waren beispielsweise Jean Vigo und René Clair.

Tonfilm

Eine neuerliche Umwälzung brachte der Tonfilm: 20 französische Tonfilmkinos wurden noch 1929 eingerichtet, bis 1931 sollten es 1000 sein, nach dem Wachstumseinbruch von 1935 wurden es bis 1937 gar 4250. 1929 war ein Krisenjahr für den französischen Film: nur 52 einheimische Produktionen entstanden, man war abhängig von den lizenzierten ausländischen Tonfilmsystemen geworden, die sich 1930 im Pariser Tonfilmabkommen den Weltmarkt rücksichtslos aufteilten.

1932 wurden jedoch bereits wieder 157 französische Filme gedreht, die Weltwirtschaftskrise sollte das Land erst später erreichen. Eine neue, fähige Generation von Filmregisseuren und viele weitere Talente, oft mit wertvoller Theatererfahrung versehen, ermöglichten die Herstellung zahlreicher klassischer Werke der Filmkunst. Auch die Emigranten aus Deutschland (in den 1930er Jahren) und aus Russland (in den 1920er Jahren) bereicherten die Kinokultur. Anspruchsvolle Filme dieser Jahre waren durch den Stil des sogenannten poetischen Realismus gekennzeichnet.

Im Unterhaltungskino feierte der Musical-Film Erfolge, z. B. mit Mistinguett, Maurice Chevalier und Josephine Baker.

Frankreich war, abgesehen von Paris und den anderen Metropolen, in diesen Jahren durchaus noch ein stark agrarisch geprägtes Land, aber selbst die Provinz ließ sich nun vom Kino mitreissen. Man zählte 150 Millionen Zuschauer im Jahre 1929, 234 Millionen im Jahre 1931, 1938 dann 453 Millionen. In der Besatzungszeit nach 1940 fielen die Besucherzahlen allerdings wieder. Die französische Filmindustrie blieb zersplittert: zwischen 1935 und 1939 zählte man 102 unabhängige Filmproduktionsfirmen.

Poetischer Realismus

Klassische Kassenmagneten und Stars des französischen Tonfilms traten in dieser Epoche auf: Arletty, Fernandel, Jean Gabin, Raimu und Michel Simon beispielsweise. Regiestars waren u. a. Sacha Guitry, Julien Duvivier, Jean Renoir und Marcel Pagnol. Werke wie Renoirs Bestie Mensch (1938) nahmen bereits den "Noir"-Stil späterer Jahre vorweg.

Nach dem deutschen Einmarsch im Juni 1940 wurde Frankreich auch von deutschen Filmproduktionen überflutet. Mit der Continental-Film schufen die deutschen Besatzer in Paris obendrein eine eigene Filmproduktionsgesellschaft, für die alle Studios in der Region Paris vereinnahmt und der größte Teil der französischen Künstler und Techniker verpflichtet wurde. 1942 wurde die Vorführung angloamerikanischer Filme verboten.

Nach 1945

Kinospielfilmproduktion
in Frankreich
[2]
Jahr Anzahl
1975 222
1985 151
1995 141
2005 240

Nach der Befreiung 1944 eroberten zunächst wieder amerikanische Filme den französischen Markt. Das Blum-Byrnes-Abkommen, ausgehandelt 1946 und 1948, legte Einfuhrquoten fest. Erfolge feierten etwa Chaplins Der große Diktator (1940) oder Vom Winde verweht (1939). Das Hollywood-System war im folgenden Jahrzehnt auf der Höhe seiner Leistungskraft. Junge, kinobegeisterte Franzosen entdeckten das US-Kino mit seinem exzellenten "film noir", seinen Musicals, Western und seinen intelligenten Komödien. Davor hob sich die Misere des französischen Films, der vergebens um eine Wiederherstellung des hohen Vorkriegsniveaus kämpfte, umso deutlicher ab. 1946 entstand das CNC ("Centre national de la cinématographie", staatliche Filmförderungsinstitution unter Leitung des Kultusministers), um das französische Kino zu organisieren und zu unterstützen. Ab 1948 wurde eine Steuer auf jedes Kinoticket erhoben, um die Filmindustrie zu unterstützen. Bis heute fördert die öffentliche Hand das in Konkurrenz mit Hollywood stehende französische Kino finanziell. Der Marktanteil ausländischer Filme am französischen Markt lag zwischen 1950 und 1980 bei etwa 50 Prozent.

"Kino der Qualität"

Filmklassiker der Nachkriegszeit waren etwa Marcel Carnés Kinder des Olymp (1945) oder Jean Cocteaus Die Schöne und das Biest (1946). Filme über den Widerstand gegen die deutschen Besatzer waren sehr beliebt, beispielsweise René Cléments La bataille du rail (1945).

Es gab viele Gemeinschaftsproduktionen und damit auch Wechselwirkungen mit dem damals florierenden und künstlerisch anspruchsvollen italienischen Film. 1946 fand das erste Filmfestival von Cannes statt. Es behauptete sich gut und war bald eine der anspruchsvollsten internationalen Veranstaltungen dieser Art. Zusammen mit den zahlreichen Filmclubs des Landes, dem Filmarchiv der Cinémathèque Française, ferner mit den vielen Publikationen der Filmkritik unterstützt Cannes die Filmkultur Frankreichs und bildet Fenster und Verbindung zur weltweiten Kinokunst. Frankreich wurde das Land der Filmkritik und der Reflexion über das Kino. Daraus entwickelte sich in den späten 1950er Jahren auch die Nouvelle Vague, die neue Welle des französischen Films. Später bekannte Regisseure wie Éric Rohmer, François Truffaut oder Jean-Luc Godard waren zunächst als Filmkritiker tätig (bei André Bazins "Cahiers du cinéma"). Eine der bekanntesten Filmkritikerinnen war Lotte Eisner, die ursprünglich aus Deutschland kam und später vornehmlich von Frankreich aus wirkte. In den fünfziger Jahren konnten neue Zuschauerrekorde verbucht werden; man zählte durchschnittlich 400 Millionen Kinobesucher pro Jahr.

Marktanteil französischer Filme
an Kinobesuchen in Frankreich[3]
Jahr Kinobesuche
gesamt, in Mio.
Marktanteil
Französische Filme
2004 195,5 38,4 %
2005 175,5 36,6 %
2006 188,8 44,6 %
2007 177,7 36,5 %
2008 188,8 45,7 %

Das von jungen Cineasten allmählich als veraltet empfundene französische Qualitätskino (cinéma de papa) kopierte weitgehend amerikanische Strickmuster und setzte auf bewährte Stars, viele davon noch aus der Vorkriegszeit. Jean Gabin, Gaby Morlay, Danielle Darrieux, Michèle Morgan und Jean Marais waren häufig auf der Leinwand zu sehen. Neue Gesichter wie etwa Gérard Philipe, Simone Signoret oder Martine Carol blieben die Ausnahme. Ab 1956 hatte das französische Kino dann wieder einen Superstar, die „Nymphe unter den Sexgöttinnen“, Brigitte Bardot.

Max Ophüls, der 1933 aus Deutschland emigrieren musste, realisierte bis Mitte der 1950er Jahre interessante, schwelgerisch-realistische Literaturverfilmungen nach Schnitzler, Maupassant u. a., die Glanz und Dekadenz des späten 19. Jahrhunderts beschworen. Ophüls galt dem filmischen Nachwuchs aber als Ausnahmeerscheinung in einem ansonsten sterilen Studiosystem, welches mit konventionellen Literaturverfilmungen langweilte, ein Kino der Drehbuchautoren und Produktionshierarchien, abgedichtet gegen die Realitäten der Gegenwart. Bewundert wurde von den Jungen dagegen die Arbeit Robert Bressons. Auch Jacques Tati oder Jean-Pierre Melville zogen das Drehen "on location" dem Studio vor.

Nouvelle Vague

Unabhängig von Vor- und Ausläufern beginnt die Nouvelle Vague sicherlich mit dem Erfolg Truffauts Sie küssten und sie schlugen ihn auf den Filmfestspielen in Cannes 1959. Ein mögliches Ende setzt die Schlusstafel von Godards radikalem Weekend mit dem Text "fin du cinéma" (frz. "Ende des Kinos"). Die Filmemacher der Nouvelle Vague sind Cinephile, d. h. sie haben das Kinohandwerk nicht innerhalb der Filmindustrie erlernt, sondern sich ihr Filmverständnis durch Kinobesuch, Filmkritik und Vorbilder erworben. Dies erklärt in den Filmen von François Truffaut, Jean-Luc Godard, Jacques Rivette, Louis Malle und Claude Chabrol die häufigen Referenzen vor allem an Hitchcock, Renoir, Vigo, Hawks oder den amerikanischen Gangsterfilm. Stilbildend ist auch die Kameraarbeit von zb. Raoul Coutard in ihrem Vermeiden einer kontrastreichen hell-dunkel-Studiofotographie zugunsten dem Drehen "on location". Vor der Kamera agiert eine junge Generation von teilweise auch mit den Regisseuren befreundeten Schauspielern wie Jean-Paul Belmondo, Jean-Pierre Leaud, Anna Karina, Jean-Claude Brialy.

Nach 1968

1968 erschüttern die Mai-Unruhen Frankreich. Die Filmfestspiele von Cannes werden abgebrochen. Jean-Luc Godard arbeitet für Jahre nicht mehr im kommerziellen Filmbetrieb. Politische Filme wie Costa-Gravas (Z) feiern Erfolge. Chabrol setzt seine Vivisektion des Bürgertum (Die untreue Frau) fort und Truffaut untersucht die Möglichkeit bürgerlichen Eheglücks. (Tisch und Bett).

Cinema du "look"

Cinéma du "look" (engl. im Sinne von "Aussehen") war ein Stilbezeichnung des französischen Kritikers Raphaël Bassan für Filme der achtziger Jahre, die denselben "look" (engl. im Sinne von "Aussehen") teilten. Den Filmen von Jean-Jacques Beineix, Luc Besson und Leos Carax wurde nachgesagt, dass sie ihren glatten visuellen Stil über die Substanz stellten und das Spektakel der Erzählung vorzogen. Protagonisten sind oft junge, der Gesellschaft und Familie entfremdete Menschen mit zum Scheitern verurteilten Liebesbeziehungen (z.B. Les Amants du Pont-Neuf, Subway, Nikita, Diva).

Heute

Der französische Film genießt in Frankreich nach wie vor einen hohen Stellenwert, erkennbar am regen Publikumszuspruch. So entfallen jährlich konstant zwischen 35 % und 45 % aller Kinobesuche in Frankreich auf französische Filme – ein in Europa unerreichter Schnitt. Nur fünf weitere Länder erreichten weltweit im Jahr 2008 jeweils über 30 % Marktanteil auf ihrem nationalen Kinomarkt.

Literatur

  • Armes,Roy: Cinema of Paradox: French Film-Making during the Occupation: in: Gerhard Hirschfeld, Patrick Marsh (Hrsg.), Collaboration in France. Politics and Culture during the Nazi Occupation, 1940-1944, Oxford/New York/München 1989, S. 126-141 (engl.)
  • André Bazin: Was ist Film?, Berlin: Alexander Verlag, 2004. Im Original: Qu'est-ce que le cinéma ? Edition définitive. Paris 1975. *Bertin-Maghit, Jean-Pierre: Le cinéma français sous l’occupation, Paris 2002 (franz.)
  • Hayward,Susan: French National Cinema, 2. aktualisierte Auflage, Routledge 2005, Paperback, ISBN 0415057299
  • Georges Sadoul: Geschichte der Filmkunst. Aus dem Franz. von Hans Winge. Wien: Schönbrunn-Verl., 1957.
  • Toeplitz, Jerzy: Geschichte des Films. 2 Bände. Aus dem Poln. von Lilli Kaufmann u. a. Frankfurt am Main: Zweitausendeins, 1983. Im Original "Historia sztuki filmowej". Warschau 1955 - 1970
  • Truffaut, Francois: Die Filme meines Lebens: Aufsätze und Kritiken. Hrsg. von Robert Fischer. Aus dem Franz. von Frieda Grafe und Enno Patalas. - Frankfurt am Main: Verl der Autoren, 1997.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. L'Estrange Fawcett: Die Welt des Films. Amalthea-Verlag, Zürich, Leipzig, Wien 1928, S. 149 (übersetzt von C. Zell, ergänzt von S. Walter Fischer)
  2. Weltfilmproduktionsbericht (Auszug), Screen Digest, Juni 2006, S. 205–207 (eingesehen am 15. Juni 2007)
  3. Österreichisches Filminstitut: Pressemitteilung der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle (OBS), Europarat Straßburg, 9. Februar 2009 (abgerufen am 17. Februar 2009); Angaben für Frankreich laut CNC

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