Kreis Büren

Kreis Büren
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Kreises Büren Deutschlandkarte, Position des Kreises Büren hervorgehoben
51.558.566667
Basisdaten (Stand 1974)
Bestandszeitraum: 1816–1974
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Detmold
Landschaftsverband: Westfalen-Lippe
Verwaltungssitz: Büren (Westfalen)
Fläche: 767 km²
Einwohner:

63.626 (27. Mai 1970)

Bevölkerungsdichte: 83 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: BÜR
Kreisgliederung: 54 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Lindenstr. 12
4793 Büren
Landrat: Felix Klingenthal (CDU)
Lage des Kreises Büren in Nordrhein-Westfalen
Karte
Über dieses Bild
Lage des Kreises im Regierungsbezirk Detmold 1947–1968

Der Kreis Büren (1816–1969: Landkreis Büren) war ein von 1816 bis 1974 bestehender Kreis. Der Kreis war zunächst Teil des Regierungsbezirks Minden in der preußischen Provinz Westfalen, ab 1946/47 Teil des nordrhein-westfälischen Regierungsbezirks Detmold. Verwaltungssitz war Büren. Der Kreis ging 1975 im Rahmen der nordrhein-westfälischen Gebietsreform zusammen mit dem Altkreis Paderborn im neu gegründeten Kreis Paderborn auf.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Den größten Teil des ehemaligen Kreisgebietes bedeckt die Paderborner Hochfläche mit ihren südlichen Teillandschaften. Das Eggegebirge begrenzt das Kreisgebiet im Osten. Im Südosten reicht es bis in die Diemelsenke. Im Süden hatte der Kreis auch Anteil am Sauerland. Hier liegt der höchste Punkt des Kreisgebietes „Am Totenkopf“ bei Bleiwäsche auf 498 m ü. NN. Im Nordwesten hat das Kreisgebiet Anteil an der Lippeniederung und dem östlichen Hellwegraum. Das Gebiet des ehemalige Kreises wird heute auch als Bürener Land bezeichnet.

Nachbarkreise

Im Süden beginnend im Uhrzeigersinn grenzten an den Kreis Büren der Regierungsbezirk Arnsberg mit den Kreisen Brilon und Lippstadt, die Kreise Wiedenbrück, Paderborn, Höxter und Warburg des Regierungsbezirks Detmold und der hessische Landkreis Waldeck-Frankenberg (Regierungsbezirk Kassel).

Politik

Ergebnisse der Kreistagswahlen ab 1946

In der Liste werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 1,95 Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben:

Jahr CDU DZP SPD BHE1 FDP
1946 67,5 18,3 12,7
1948
1952 34,9 34,7 12,8 11,1 5,7
1956 50,2 21,8 15,6 9,7 2,7
1961 67,4 10,1 14,2 8,3
1964 67,2 13,4 19,4
1969 64,2 12,3 23,5

1 BHE: 1952 und 1956: BHE, 1961: GB/BHE

Quelle: Jeweiliges Heft des Statistischen Landesamtes (LDS NRW), Mauerstr. 51, Düsseldorf, mit den Wahlergebnissen auf der Kreisebene. Die Zahlen von 1948 liegen nicht vor.

Landräte

  1. 1816–1843: Josef von Hartmann (* 1780 in Paderborn; † 1859 in Heiligenstadt)
  2. 1843–1848: Joseph Theodor zu Stolberg-Stolberg († 1859 in Roumillies bei Tournay)
  3. 1848–1870: Reinhard Franz von und zu Brenken (* 1818 zu Brenken; † 1870)
  4. 1871–1875: Clemens Friedrich Freiherr Droste zu Hülshoff (* 1837 auf Schloss Hülshoff, † 1919 auf Haus Stapel)
  5. 1875–1895: Carl Hillmar August Börries Freiherr von Oeynhausen (Adelsgeschlecht) († 1896)
  6. 1895–1912: Dr. Carl Friedrich von Savigny (* 1855 in Karlsruhe; † 1928 auf Gut Trages bei Gelnhausen)
  7. 1913–1921: Adolf Winkelmann
  8. 1921–1925: Dr. Aloy Vogels, Zentrum
  9. 1925–1933: Victor Freiherr von Solemacher-Antweiler
  10. 1934–1945: Ferdinand Eickel, NSDAP
  11. 1946–1949: Josef Parensen, CDU (* 1878 in Nieheim)
  12. 1949–1954: Franz Böhner, Zentrum
  13. 1954–1967: Heinrich Wilper, CDU
  14. 1967–1969: Meinolf Stieren, CDU
  15. 1969–1974: Felix Klingenthal, CDU

Oberkreisdirektoren

  1. 1946–1955: Dr. Josef Ebbers († 1955)
  2. 1955–1963: Werner Greve
  3. 1963–1974: Hermann Kaup

Wappen

In Silber ein roter siebenteiliger Rautensparren unter einem roten Schildhaupt mit durchgehendem goldenen Kreuz.

Geschichte

Am 18. Oktober 1816 wird der Kreis Büren durch Verordnung der Königlichen Regierung in Minden gebildet. 1832 kommen die beiden Gemeinden Oberntudorf und Niederntudorf vom Kreis Paderborn dazu. 1841 wird die bislang schon praktizierte Untergliederung in Ämter abgesegnet: Boke und Salzkotten (1859 zusammengelegt), Büren, Wünnenberg, Atteln und Lichtenau.

1861 wird Mantinghausen von Rebbeke getrennt, 1939 Keddinghausen nach Hegensdorf eingemeindet, 1952 werden Blankenrode und Elisenhof von Dalheim selbständig. 1969 errichten die Stadt und das Amt Büren eine Verwaltungsgemeinschaft in Vorgriff auf die kommunale Gebietsreform.

Am 1. Januar 1975 tritt das Sauerland/Paderborn-Gesetz in Kraft, wodurch fast das gesamte Gebiet des Kreises mit dem bisherigen Kreis Paderborn zusammengelegt wird. Essentho, Meerhof, Oesdorf und Westheim kommen zu Marsberg und dadurch zum Hochsauerlandkreis; die drei Lippegemeinden Garfeln, Hörste und Rebbeke werden nach § 45 des Münster/Hamm-Gesetzes in die Stadt Lippstadt eingegliedert und kommen dadurch zum Kreis Soest. Die übrigen Gemeinden werden zu den vier Städten Büren, Lichtenau, Salzkotten und Wünnenberg zusammengefasst. Lediglich Etteln kommt zu Borchen und die drei Lippegemeinden Anreppen, Bentfeld und Boke zu Delbrück.

Rechtsnachfolger des Kreises Büren ist der Kreis Paderborn.

Während heute fast alle Spuren des sog. Altkreises Büren auf Verwaltungsebene verschwunden sind (die Außenstelle des Straßenverkehrsamtes des Kreises Paderborn wurde z.B. vor einigen Jahren geschlossen), so existiert der Kreis Büren jedoch an anderer Stelle noch heute: Am alljährlich stattfindenden Kreisschützenfest im September nehmen nur die Orte teil, die bis 1975 den Kreis Büren bildeten, sowie die Nachbargemeinden des Altkreises auf Einladung.

Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungsentwicklung des Kreises Büren
Jahr Bevölkerung
1818 29.130
1831 32.754
1837 34.476
1843 37.687
1849 38.564
1852 38.669
1867 36.443
1871 35.441
1885 35.735
1905 37.091
1925 40.670
1933 43.242
1939 43.398
1946 63.841
1950 62.247
1957 57.068
1961 57.677
1965 59.794
1970 61.988
1973 63.626

Städte und Gemeinden des Kreises Büren

Nach Ämtern (31. Dezember 1973)

Amtsfrei

  1. Büren (Westfalen), Stadt: 6.243 E, 26 km², 230 m ü. NN

Amt Atteln

  1. Atteln: 949 E, 15 km², 196 m ü. NN
  2. Blankenrode: 98 E, 10 km², 369 m ü. NN
  3. Dalheim: 126 E, 10 km², 274 m ü. NN
  4. Elisenhof: 111 E, 8 km², 332 m ü. NN
  5. Etteln: 1.413 E, 23 km², 162 m ü. NN
  6. Haaren: 1825 E, 33 km², 361 m ü. NN
  7. Helmern: 813 E, 13 km², 362 m ü. NN
  8. Henglarn: 594 E, 11 km², 179 m ü. NN
  9. Husen: 853 E, 14 km², 213 m ü. NN

Amt Büren-Land

  1. Ahden: 844 E, 10 km², 179 m ü. NN
  2. Barkhausen: 154 E, 6 km², 331 m ü. NN
  3. Brenken: 1.948 E, 27 km², 201 m ü. NN
  4. Eickhoff: 111 E, 8 km², 332 m ü. NN
  5. Harth: 997 E, 18 km², 349 m ü. NN
  6. Hegensdorf: 858 E, 15 km², 265 m ü. NN
  7. Siddinghausen: 925 E, 10 km², 303 m ü. NN
  8. Steinhausen: 2.221 E, 14 km², 240 m ü. NN
  9. Weiberg: 617 E, 5 km², 350 m ü. NN
  10. Weine: 522 E, 7 km², 228 m ü. NN
  11. Wewelsburg: 2.000 E, 26 km², 219 m ü. NN

Amt Lichtenau

  1. Asseln: 377 E, 11 km², 328 m ü. NN
  2. Ebbinghausen: 150 E, 4 km², 207 m ü. NN
  3. Grundsteinheim: 378 E, 10 km², 240 m ü. NN
  4. Hakenberg: 241 E, 8 km², 363 m ü. NN
  5. Herbram: 877 E, 17 km², 277 m ü. NN
  6. Holtheim: 825 E, 16 km², 336 m ü. NN
  7. Iggenhausen: 161 E, 5 km², 270 m ü. NN
  8. Kleinenberg, Stadt: 1.227 E, 24 km², 335 m ü. NN
  9. Lichtenau, Stadt: 1.581 E, 33 km², 305 m ü. NN

Amt Salzkotten-Boke

  1. Anreppen: 899 E, 10 km², 90 m ü. NN
  2. Bentfeld: 871 E, 8 km², 94 m ü. NN
  3. Boke: 1.817 E, 16 km², 90 m ü. NN
  4. Garfeln: 403 E, 4 km², 82 m ü. NN
  5. Hörste bei Lippstadt: 1215 E, 7 km², 82 m ü. NN
  6. Mantinghausen: 627 E, 6 km², 83 m ü. NN
  7. Niederntudorf: 1.733 E, 15 km², 162 m ü. NN
  8. Oberntudorf: 880 E, 6 km², 180 m ü. NN
  9. Rebbeke: 608 E, 12 km², 82 m ü. NN
  10. Salzkotten, Stadt: 5949 E, 24 km², 97 m ü. NN
  11. Scharmede: 1.850 E, 9 km², 106 m ü. NN
  12. Schwelle: 563 E, 8 km², 85 m ü. NN
  13. Thüle: 1.390 E, 15 km², 97 m ü. NN
  14. Upsprunge: 974 E, 8 km², 105 m ü. NN
  15. Verlar: 742 E, 4 km², 84 m ü. NN
  16. Verne: 2250 E, 16 km², 98 m ü. NN

Amt Wünnenberg

  1. Bleiwäsche: 802 E, 9 km², 453 m ü. NN
  2. Essentho: 1.132 E, 12 km², 420 m ü. NN
  3. Fürstenberg: 1948 E, 59 km², 345 m ü. NN
  4. Leiberg: 1206 E, 16 km², 324 m ü. NN
  5. Meerhof: 1.095 E, 19 km², 410 m ü. NN
  6. Oesdorf: 717 E, 9 km², 818 m ü. NN
  7. Westheim: 1.868 E, 12 km², 228 m ü. NN
  8. Wünnenberg, Stadt: 2.209 E, 29 km², 334 m ü. NN

Literatur

Weblinks

 Commons: Kreis Büren – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Büren — (von althochdeutsch buri = Haus/Siedlung) ist ein Ortsname im deutschsprachigen Raum: Deutschland Büren (Westfalen), Stadt im Kreis Paderborn Büren (Gescher), Ortsteil der Stadt Gescher Büren (Neustadt am Rübenberge), Ortsteil der Stadt Neustadt… …   Deutsch Wikipedia

  • Büren (Westfalen) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Kreis Paderborn (1816–1974) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Kreis Rahden — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Kreis Altena — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Kreis Halle (Westf.) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Kreis Halle in Westfalen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Kreis Münster — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Kreis Paderborn — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Kreis Bonn — Wappen des ehemaligen Landkreises Bonn: Kurkölnisches Kreuz, Jülicher und Bergischer Löwe Der Landkreis Bonn war ein von 1816 bis 1969 bestehender Landkreis im Regierungsbezirk Köln. Mit diesem gehörte er zunächst zur preußischen Provinz Jülich… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”