Westheim (Marsberg)

Westheim (Marsberg)
Westheim
Stadt Marsberg
Koordinaten: 51° 30′ N, 8° 54′ O51.4938888888898.9072222222222Koordinaten: 51° 29′ 38″ N, 8° 54′ 26″ O
Fläche: 12,03 km²
Einwohner: 2.000 (2008)
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 34431
Vorwahl: 02994

Westheim ist ein Dorf im Hochsauerlandkreis in Nordrhein-Westfalen, das am östlichen Rande des Sauerlandes liegt. Seit 1975 gehört es zur Stadt Marsberg. Der Ort hat 2000 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Westheim liegt 6 km nordöstlich von Marsberg an der Bundesstraße 7 im Tal der Diemel.

Geschichte

Landadelssitze im Fürstbistum Paderborn um 1665:

Boke, Bökendorf, Borgentreich, Borgholz, Borlinghausen, Breitenhaupt, Brenken, Bühne, Dalheim, Daseburg, Dedinghausen, Desenberg, Dinkelburg, Eichholz, Eissen, Engar, Erpentrup, Essentho, Fürstenberg, Grevenburg, Hainholz, Helmern, Herbram, Herstelle, Himmighausen, Hinnenburg, Husen, Lichtenau, Liebenau, Lippspringe, Löwendorf, Lügde, Menne, Merlsheim, Natzungen, Niesen, Nordborchen, Peckelsheim, Pömbsen, Rheder, Riepen, Ringelstein, Salzkotten, Schweckhausen, Steinheim, Sudheim, Thienhausen, Thüle, Verne, Vinsebeck, Volbrexen, Wandschicht, Welda, Wehrden, Westheim, Wewer, Wintrup, Würgassen.

Rittergut Westheim um 1860, Sammlung Alexander Duncker

Westheim wurde 1082 in Verbindung mit den Herren von Westheim erstmals urkundlich erwähnt. Pfarrort wurde Westheim 1150 durch die Kirchengründung der Corveyer Mönche. An die Stelle der Westheimer Herren traten etwa ab Mitte des 14. Jahrhunderts die Herren von Calenberg, die bis zu ihrem Aussterben im Jahre 1813 ununterbrochen in Westheim ansässig waren. Nach mehrfachem Wechsel gelangte Westheim in den Besitz der Grafen zu Stolberg, der heutigen Familie von Twickel.

Westheim gehörte seit der Gründung zur weltlichen Herrschaft des deutschen Bistums Paderborn, ursprünglich im Herzogtum Sachsen. Ab dem 14. Jahrhundert bildete sich das Territorium Fürstbistum Paderborn (Hochstift) im Heiligen Römischen Reich, darin ab dem 16. Jahrhundert zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis. Westheim zählte zum Amt Wünnenberg im Unterwaldischen Distrikt. 1802/03 wurde das Hochstift vom Königreich Preußen besetzt. In napoleonischer Zeit war der Ort Teil des Königreiches Westphalen, Departement der Fulda. Seit 1815 gehörte Buke endgültig zum Königreich Preußen, ab 1871 war es Teil des Deutschen Reiches. 1945–1949 war Westheim Teil der britischen Besatzungszone, ab 1946 staatlich regiert vom Land Nordrhein-Westfalen bzw. ab 1949 auch durch die Bundesrepublik Deutschland.

Die Entwicklung Westheims war geprägt durch Seuchen, Kriegseinwirkungen und Hungersnöte. Zu nennen sind hier Soester Fehde, Pest, Dreißigjähriger Krieg und Siebenjähriger Krieg, in deren Folge große Not entstand. Während des Dreißigjährigen Krieges ging das „Unterhaus Westheim“ der Freiherren von Calenberg und mit ihm ein Teil des Dorfes in Flammen auf. Nach einer Seuche im Jahr 1813 zählte Westheim nur noch 496 Einwohner.

Im Zweiten Weltkrieg wurde am 3. Oktober 1944 das Haus Klinke-Hartmann zerstört und über 100 Häuser stark beschädigt. Auch das Dach der evangelischen Kirche wurde zerstört. Sechs Menschen wurden getötet.

Im Zuge der Kommunalen Neugliederung, die am 1. Januar 1975 in Kraft trat, wurde Westheim, das vorher zum Kreis Büren gehörte, der Stadt Marsberg im Hochsauerlandkreis angegliedert.[1]

Religion

  • 1150: Pfarrort
  • 1688: Bau der katholischen Pfarrkirche St. Vitus
  • 1856-1858: Bau der evangelischen Kirche
  • 1895: Neubau der katholischen Pfarrkirche

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sport

Golfplatz des TuS Westheim Golfclub

Im August 2004 wurde der Golfplatz des TuS Westheim Golfclub eröffnet. Dieser 9-Loch-Platz wird zur Zeit auf eine 18-Loch-Anlage erweitert.

Wirtschaft und Infrastruktur

Haltepunkt Westheim (Westf)

Durch den Bau der Straße Bredelar-Warburg, die 1831 fertiggestellt wurde, und den Bau der Oberen Ruhrtalbahn SchwerteWarburg (Fertigstellung 1872) bekam Westheim Anschluss an die modernen Verkehrsmittel. 1862 wurde die Brauerei Westheim gegründet, noch heute ein wichtiger Betrieb im Ort. 1906 baute Wilhelm Holtey ein Wasserkraftwerk und versorgte ganz Westheim mit Gleichstrom. In den Jahren ab 1966 wurde die A 44 von Kassel nach Dortmund gebaut. 1972 wurde das Teilstück, welches an Westheim vorbeiführt, dem Verkehr übergeben.

Westheim liegt in unmittelbarer Nähe der Auffahrt Marsberg/Diemelstadt der Autobahn 44. Die Auffahrt wurde im Dezember 2006 freigegeben.

Ferner liegt Westheim an der Oberen Ruhrtalbahn, die von Warburg nach Hagen führt.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.

Weblinks

 Commons: Marsberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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