Plawni (Kaliningrad)

Plawni (Kaliningrad)
Siedlung
Plawni/
Plawischken (Plauendorf)

Плавни
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Frühere Namen Plawischken (bis 1938)
Plauendorf (1938–1946)
Zeitzone UTC+3
Postleitzahl 238125
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 227 804 005
Geographische Lage
Koordinaten 54° 22′ N, 22° 17′ O54.36666666666722.283333333333Koordinaten: 54° 22′ 0″ N, 22° 17′ 0″ O
Plawni (Kaliningrad) (Russland)
Red pog.svg
Lage in Russland
Plawni (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Red pog.svg
Oblast Kaliningrad

Plawni (russisch Плавни, deutsch Plawischken, 1938–1946 Plauendorf) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Gawrilowskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Gawrilowo (Gawaiten, 1938–1946 Herzogsrode)) im Rajon Osjorsk (Kreis Darkehmen, 1938–1946 Angerapp).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Plawni liegt am Westrand der Rominter Heide an einer Nebenstraße, die die heutige Rajonshauptstadt Osjorsk (Darkehmen, 1938–1946 Angerapp) über Jablonowka (Wilhelmsberg) und Gawrilowo (Gawaiten, 1938–1946 Herzogsrode) mit dem russisch-polnischen Grenzübergang nördlich der ehemaligen Kreisstadt Goldap (heute polnisch: Gołdap) verbindet. Ein Bahnanschluss besteht nicht.

Geschichtliches

Das frühere Plawischken war eine von elf Gemeinden, die am 18. März 1874 den Amtsbezirk Schlaugen (russisch: Torfjanoje) bildeten[1]. Er gehörte bis 1945 zum Landkreis Goldap im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen.

Am 1. Dezember 1910 zählte Plawischken 183 Einwohner[2].

Entwurf für das Wohnhaus Groehn in Plawischken

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde in Plawischken ein Soldatenfriedhof für 92 russische und 17 deutsche Soldaten angelegt, die zwischen August 1914 und Februar 1915 gefallen waren[3]. Auch wurde der Ort in ein Wiederaufbauprogramm integriert, u.a. mit dem Wohnhaus Groehn, dessen Entwurf der Goldaper Architekt Hans J. Philipp anfertigte[4].

Die Einwohnerzahl Plawischkens sank bis 1933 auf 177 und betrug 1939 noch 153[5].

Am 3. Juni 1938 – mit amtlicher Bestätigung vom 16. Juli 1938 – wurde Plawischken aus ideologisch-politischen Gründen in „Plauendorf“ umbenannt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Plauendorf unter sowjetische Administration. 1946 wurde es in „Plawni“ umbenannt. Bis 2009 war der Ort in den Gawrilowski sowjat (Dorfsowjet Gawrilowo (Gawaiten, 1938–1946 Herzogsrode) und gehört seither als „Siedlung“ (possjolok) genanntes Dorf zur Gawrilowskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Gawrilowo) im Rajon Osjorsk in der nun russischen Oblast Kaliningrad[6].

Kirche

Bis 1945 war Plawischken resp. Plauendorf mit seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung mit 28 weiteren Ortschaften in das Kirchspiel Gawaiten (1938–1946 Herzogsrode, russisch: Gawrilowo) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Goldap (polnisch: Gołdap) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Wilhelm Schiweck.

Während der Zeit der Sowjetunion kam alles kirchliche Leben zum Erliegen. In den 1990er Jahren entstand in Gawrilowo eine neue evangelische Gemeinde, die zur Kirchenregion der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen) gehört und der Propstei Kaliningrad der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) angegliedert ist[7].

Verweise

Fußnoten

  1. Rolf Jehke, Amtsbezirk Schlaugen
  2. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
  3. Kriegsgedenkstätten in der Oblast Kaliningrad
  4. Wasmuths Monatshefte, Berlin 1919-20, Heft 11-12, Seite 321ff
  5. Michael Rademacher, Deutsch-österreichisches Ortsbuch
  6. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 259 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  7. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad

Weblink

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