Salzburg (Bundesland)

Salzburg (Bundesland)
Salzburg
Landesflagge Landeswappen
Landesflagge Landeswappen
Basisdaten
Landeshauptstadt: Salzburg
Größte Stadt: Salzburg
Landeshymne: Land uns’rer Väter
ISO 3166-2: AT-5
Kürzel: S
Website: www.salzburg.gv.at
Karte: Salzburg in Österreich
Liechtenstein Schweiz Bodensee Vorarlberg Tirol Tirol Salzburg Kärnten Burgenland Wien Steiermark Oberösterreich Niederösterreich Italien Slowenien Deutschland Kroatien Slowakei Tschechien UngarnSalzburg in Austria.svg
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Politik
Landeshauptfrau: Gabriele Burgstaller (SPÖ)
Regierende Parteien: SPÖ und ÖVP
Sitze im Landtag (36): SPÖ 15
ÖVP 14
FPÖ 5
Grüne 2
Bevölkerung
Einwohner: 531.721 (1. Jänner 2011)[1]
– Rang: 7. von 9
Bevölkerungsdichte: 74 Einw. pro km²
Ausländeranteil: 12,5 %[2] (2010)
Geographie
Fläche: 7154,23 km²
– Rang: 6. von 9
Verwaltungsgliederung
Bezirke: 1 Statutarstadt
5 Bezirke
Gemeinden: 119
– davon Städte: 11
– davon Marktgemeinden: 24
Verwaltungsbezirke und die Statuarstadt Salzburg
in Salzburg (anklickbare Karte)
Bezirk Hallein (Tennengau) Salzburg Bezirk Salzburg-Umgebung (Flachgau) Bezirk St. Johann im Pongau Bezirk Tamsweg (Lungau) Bezirk Zell am See (Pinzgau)Die Salzburger Verwaltungsbezirke
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Salzburg ist ein Bundesland in Österreich. Landeshauptstadt ist Salzburg. Die eigenständige geschichtliche Entwicklung des Bundeslandes als geistliches Reichsfürstentum von 1328 bis 1803 und als Kurfürstentum bis 1805 unterscheidet das Land von der Geschichte anderer österreichischer Länder.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das Land Salzburg umfasst eine Fläche von 7154,23 km². Von der Landesgrenze sind 174 km zugleich österreichische Staatsgrenze, zum allergrößten Teil im Nordwesten zu Bayern/Deutschland und zu einem kleinen Teil im Südwesten zu Südtirol/Italien. Ansonsten grenzt Salzburg im Westen und Südwesten an Tirol, im Nordosten an Oberösterreich, im Osten an die Steiermark und im Süden an Kärnten.

Landschaften

Landschaftlich wird das Land Salzburg in fünf Gaue geteilt, deren Grenzen identisch sind mit den politischen Bezirken des Landes (siehe Verwaltung).

Der nördliche Teil des Landes teilt sich in zwei Gaue:

  • Der Flachgau ist das nördlichste Gebiet des Landes, zu dem auch die allernächste Umgebung im Süden der Stadt Salzburg gehört. Sein Name ist in Anlehnung an die Bezeichnungen der anderen Gaue „im Gebirge“ erst spät geschaffen worden und drückt die geografische Beschaffenheit des Gebietes aus. Dieses besteht aus dem Salzburger Voralpenland und kleinen Teilen der zu den nördlichen Kalkalpen gehörenden Osterhorngruppe.
  • Der Tennengau schließt sich südlich an den Flachgau an und umfasst großräumig das Gebiet um die Stadt Hallein und die südlich davon befindlichen Gemeinden. Sein Name leitet sich vom Tennengebirge her, dessen erster Namensteil auf das Wort Tanne zurückgeht. Er umfasst im Wesentlichen das hier breite Salzachtal sowie die beiderseits davon befindlichen Berge der nördlichen Kalkalpen.

Der südliche Teil des Landes Salzburg wird in drei Gaue gegliedert:

  • Der Pinzgau nimmt den westlichen Teil davon ein. Sein Name leitet sich vom keltischen Stamm der Ambisonter ab.
  • Der Pongau bildet den mittleren der drei südlichen Gaue. Die Bezeichnung leitet sich von Pongo, dem heutigen Bischofshofen, her.
  • Der Lungau befindet sich im Südosten des Landes Salzburg und erhielt seinen Namen vom Flüsschen Lonka.

Diese drei südlichen Gaue haben Anteil an den Hohen Tauern sowie im Lungau an den Niederen Tauern, die beide zu den Zentralalpen gehören. Gemeinsam werden sie – besonders aus der Sicht der weniger gebirgigen Gegenden des Landes Salzburg – als „Innergebirg“ bezeichnet. Die höchste Erhebung in Salzburg ist der Großvenediger (vierthöchster Berg in Österreich) mit einer Höhe von 3.662 Metern.

Verwaltung

Politische Bezirke

Das Land Salzburg ist in fünf politische Bezirke und eine Statutarstadt (Salzburg) gegliedert

Gemeinden mit Stadtrecht

Im Land Salzburg gibt es elf Gemeinden mit Stadtrecht. (In Klammern die Einwohnerzahl vom 1. Januar 2011[3])

Siehe auch: Liste der Gemeinden im Land Salzburg

Geschichte

Die Siedlungsgeschichte Salzburgs reicht bis in die älteste Jungsteinzeit. Von den Kelten stammt der älteste Name der Stadt: Iuvavum. Unter den Römern war Iuvavum ein Verwaltungsbezirk innerhalb der Provinz Noricum bzw. Noricum Ripense. Seit der Landnahme durch die Baiern im 6. Jahrhundert gehörte das Gebiet des späteren Landes Salzburg zum Herzogtum der Baiern. Durch Gründung oder Erneuerung des Stifts St. Peter 696 und der Gründung des Frauenklosters auf dem Nonnberg 713 auf den Ruinen des römischen Juvavum schuf der hl. Rupert die Grundlage für ein Bistum (739), das 798 Erzbistum Salzburg und damit zum Mittelpunkt der baierischen Kirchenprovinz wurde. Diese umfasste nahezu den gesamten altbaierischen Raum.

Erzbischof Eberhard II., einem entschiedenen Parteigänger der Staufer, gelang es 1200 bis 1246 aus Grafschaften, Gerichten und Vogteien ein geschlossenes erzbischöfliches Herrschaftsgebiet aufzubauen. Mit der Anerkennung der Grenzen dieses – vorerst noch bayrischen – Landes Salzburg durch den Herzog Heinrich XIII. von Landshut im Jahr 1275 begann die Ablösung Salzburgs vom Herzogtum Bayern. 1328 wurde Salzburg durch die Erlassung einer eigenen Landesordnung zum weitgehend selbstständigen Staat innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Als Fürsterzbistum Salzburg entwickelte es sich zu einem Pufferstaat zwischen Bayern und den Habsburger-Ländern.

Wirtschaftlich war im 15. und 16. Jahrhundert nicht nur der Salzhandel von großer Bedeutung, sondern auch der Goldabbau im Rauriser und im Gasteiner Tal. Die Abbaumengen an Gold waren kurzzeitig die größten in Mitteleuropa. Der Reichtum des Landes Salzburgs nahm zu, damit aber auch die sozialen Spannungen zwischen reichen Bürgern und Adeligen sowie der armen Landbevölkerung. Verbunden mit einem autokratischen Machtanspruch der Fürsterzbischöfe führten die Spannungen 1462/63 und 1525 ausgehend von den Gebirgsgauen zu Bauernaufständen. Der Bauernaufstand 1525 war auch vom aufkommenden Protestantismus geprägt. In der Folge kam es mehrfach zu Protestantenvertreibungen. Die größte Vertreibungswelle fand unter Fürsterzbischof Leopold Anton Graf von Firmian statt, der 1731/32 rund 20.000 Salzburger Protestanten („Salzburger Exulanten“) des Landes verwies.

1803 kam das Fürstentum als säkularisiertes Kurfürstentum Salzburg' an den habsburgischen Großherzog Ferdinand III. von Toskana, 1805 gemeinsam mit der Fürstpropstei Berchtesgaden zum 1804 gegründeten österreichischen Kaiserreich. 1810 wird Salzburg als Salzachkreis bayerische Provinz. Nach dem Wiener Kongress 1816 erfolgt die endgültige Eingliederung Salzburgs in den österreichischen Vielvölkerstaat. Bis 1850 blieb es als Salzburgkreis nur ein Teil von Österreich ob der Enns (Oberösterreich). Die bisher immer zu Salzburg gehörenden westlichen Teile Salzburgs sowie die ehemalige Fürstpropstei Berchtesgaden blieben bei Bayern, das Zillertal und Windischmatrei (Matrei in Osttirol) wurden an Tirol angegliedert. Erst 1850 wurde Salzburg ein eigenes österreichisches Kronland, das seit 1860 auch einen eigenen Landtag als Legislative und einen Landesausschuss als Exekutive besaß, Vorform der späteren Landesregierung (mit dem Namen Landesregierung wurde damals die Statthalterei bezeichnet).

Ende Oktober 1918 wurde das Land Salzburg Teil Deutschösterreichs, seit 12. November 1918 Republik und seit September 1919 Republik Österreich genannt.

Politik

Landtagswahlen Salzburg 2009

Die Politik im Salzburger Land wurde nach Kriegsende vor allem von der ÖVP bestimmt, die von 1945 bis 2004 alle Salzburger Landeshauptleute stellte. Mit den Wahlen zum Salzburger Landtag am 7. März 2004 wurde erstmals die SPÖ stimmenstärkste Fraktion und stellt seither die Landeshauptfrau. Die amtierende Landesregierung besteht derzeit aus vier Regierungsmitgliedern der SPÖ und drei Vertretern der ÖVP.

Siehe auch: Landeshauptmann von Salzburg, Ergebnisse der Landtagswahlen in Österreich

Seit 1995 besteht die Euregio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein, ein Zusammenschluss auf kommunaler Ebene zur Verbesserung der vielfältigen zwischenstaatlichen Zusammenarbeit in Umsetzung des europäischen Gedankenguts.[4][5]

Wirtschaft, Verkehr und Infrastruktur

Im Vergleich mit dem durchschnittlichen Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Union ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte das Land Salzburg 2004 einen Indexwert von 141,8 (EU-27: 100).[6]

Durch die besondere geografische Lage ist Salzburg verkehrstechnisch und wirtschaftlich mit den bayerischen Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein verzahnt. So führt die kürzeste Straßenverbindung zu den Städten und Gemeinden des Pinzgaus über das so genannte Kleine Deutsche Eck (Salzburg–Bad Reichenhall–Lofer). Wirtschaftlich sind besonders Freilassing (unter der Bezeichnung „Salzburghofen“ einst ein Vorort Salzburgs) und Bad Reichenhall mit Salzburg verbunden.

Als größter infratstruktureller Versorger des Landes fungiert die zu rund drei Viertel der Stadt und dem Land Salzburg gehörende „Salzburg AG“. Diese bietet Strom, Wasser, Erdgas und Fernwärme und ist Betreiberin verschiedener öffentlicher Verkehrsmittel. Zudem werden von dem Unternehmen Telekommunikationsdienstleistungen (Telefon, Internet, Kabel-TV) angeboten.

Kultur

Brauchtum

Samsonumzug in Mauterndorf

Die unterschiedlichen Landschaften beherbergen viele verschiedene Bräuche, von denen manche nur (noch) an einem einzigen Ort gepflegt werden. Landesweit kommt in der Vorweihnachtszeit mit dem Nikolaus der Krampus. Eine neuere Entwicklung dabei sind organisierte Krampusläufe, bei denen sich die Krampusfiguren eher an Fantasykostümen der Filmindustrie orientieren. In den Raunächten nach Weihnachten kommen Glöckler und Perchten. Lebendige Sommerbräuche speziell im Lungau sind die Prangstangen und die Samsonumzüge. Der 5-tägige Rupertikirtag in der Stadt Salzburg ist eines der traditionellsten Volksfeste in Österreich und wird jährlich von insgesamt mehr als 100.000 Personen besucht.

Kulturvereinigungen und kulturelle Veranstaltungen

Vereine und Gruppen zum Zwecke der Förderung kultureller Interessen und der Durchführung kultureller Veranstaltungen finden sich geballt in der Landeshauptstadt, sind aber im gesamten Bundesland vertreten. Als organisatorischer Zusammenschluss und Vertreter gemeinsamer Interessen fungiert für alle der Dachverband Salzburger Kulturstätten. Offizielle beratende Gremien seitens des Landes sind der Salzburger Landes-Kulturbeirat und der Salzburger Kulturdienst.

Kulturelle Großveranstaltungen und Veranstaltungszyklen gibt es in erster Linie in der Stadt Salzburg. Zu den bedeutenden regelmäßigen Kulturveranstaltungen im Land zählen – neben Brauchtumsveranstaltungen von lokaler Bedeutung – die Rauriser Literaturtage (seit 1971), das Internationale Jazzfestival Saalfelden (seit 1979) und die in Radstadt stattfindenden Paul-Hofhaimer-Tage (Alte und Neue Musik, seit 1987).

Kulturförderung

Das Land Salzburg hat zahlreiche kulturelle Förderungen eingerichtet mit dem besonderen Schwerpunkt der Unterstützung der zeitgenössischen Kunst. Im Bereich der Literatur sind dies der Rauriser Literaturpreis, der Georg-Trakl-Preis für Lyrik und Jahresstipendien für Literatur. In den Bereichen Musik, Film und Bildende Kunst gibt es ebenfalls Jahresstipendien, darüber hinaus den Großen Kunstpreis für Musik, den Musikpreis Salzburg und verschiedene Landespreise für Architektur, Keramik, Malerei, Grafik.

Partnerschaften

Seit 1970 verbindet das Land Salzburg und die Republik Litauen eine Partnerschaft.

Im Jahr 1999 wurde mit der Autonomen Provinz Trient (Republik Italien) ein Partnerschaftsvertrag unterzeichnet.[7]

Literatur

  • Josef Brettenthaler: Salzburger Synchronik. Verlag Winter, Salzburg 2005. ISBN 3-85380-055-6.
  • Dehio Salzburg, bearbeitet von Bernd Euler: Salzburg Stadt und Land. Verlag A. Schroll, Wien 1986, ISBN 3-7031-0599-2.
  • Heinz Dopsch, Hans Spatzenegger (Hrsg.): Geschichte Salzburgs. Universitätsverlag A. Pustet, Salzburg 1984, ISBN 3-7025-0197-5.
  • Adolf Haslinger, Peter Mittermayr: Salzburger Kulturlexikon. Residenzverlag, Salzburg 2001, ISBN 3-7017-1129-1.
  • Lorenz Hübner: Beschreibung der hochfürstlich-erzbischöflichen Haupt- und Residenzstadt Salzburg und ihrer Gegenden. Salzburg 1792.
  • Friederike Zaisberger: Geschichte Salzburgs. Verlag für Geschichte und Politik, Wien 1998, ISBN 3-7028-0354-8.
  • Franz Valentin Zillner: Geschichte der Stadt Salzburg. Sonderbände der Mitteilungen der Salzburger Landeskunde, Salzburg 1885 (Reprint).

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria - Bevölkerung zu Jahres- und Quartalsanfang
  2. Bevölkerung zu Jahresbeginn seit 2002 nach zusammengefasster Staatsangehörigkeit - Salzburg, Statistik Austria
  3. Statistik Austria - Bevölkerung zu Jahres- und Quartalsanfang
  4. Information zur Euroregio. EuRegio Salzburg - Berchtesgadener Land - Traunstein. Abgerufen am 17. Dezember 2008.
  5. Fritz Koller, Hermann Rumschöttel: Bayern und Salzburg im 19. und 20. Jahrhundert, vom Salzachkreis zur EUregio, Samson 2006, ISBN 3-921635-98-5
  6. Eurostat News Release 23/2007: Regional GDP per inhabitant in the EU 25 (PDF)
  7. Siehe: Nähere Informationen zu den Partnerschaften

Weblinks

 Commons: Salzburg – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Salzburg – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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