Feucht

Feucht
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Marktes Feucht
Feucht
Deutschlandkarte, Position des Marktes Feucht hervorgehoben
49.37573055555611.212986111111360
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Nürnberger Land
Höhe: 360 m ü. NN
Fläche: 9,59 km²
Einwohner:

13.329 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 1390 Einwohner je km²
Postleitzahl: 90537
Vorwahl: 09128
Kfz-Kennzeichen: LAU
Gemeindeschlüssel: 09 5 74 123
Marktgliederung: 5 Ortsteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Hauptstr. 33
90537 Feucht
Webpräsenz: www.feucht.de
Erster Bürgermeister: Konrad Rupprecht (CSU)
Lage des Marktes Feucht im Landkreis Nürnberger Land
Nürnberg Nürnberg Landkreis Roth Landkreis Erlangen-Höchstadt Landkreis Bayreuth Landkreis Forchheim Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz Landkreis Amberg-Sulzbach Engelthaler Forst Zerzabelshofer Forst Schönberg (gemeindefreies Gebiet) Rückersdorfer Forst Laufamholzer Forst Günthersbühler Forst Forsthof (gemeindefreies Gebiet) Fischbach (gemeindefreies Gebiet) Feuchter Forst Brunn (gemeindefreies Gebiet) Behringersdorfer Forst Feucht Offenhausen (Mittelfranken) Alfeld (Mittelfranken) Altdorf bei Nürnberg Burgthann Engelthal Happurg Henfenfeld Hersbruck Kirchensittenbach Lauf an der Pegnitz Leinburg Ottensoos Pommelsbrunn Reichenschwand Röthenbach an der Pegnitz Rückersdorf (Mittelfranken) Schwaig bei Nürnberg Schwarzenbruck Velden (Pegnitz) Vorra Winkelhaid Schnaittach Neunkirchen am Sand Simmelsdorf Winkelhaid (gemeindefreies Gebiet) Haimendorfer Forst Neuhaus an der PegnitzKarte
Über dieses Bild

Feucht ist ein Markt im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land, der an das Gebiet der Stadt Nürnberg grenzt. Der Ort besteht aus den Ortsteilen Feucht, Gauchsmühle, Hahnhof, Moosbach und Weiherhaus. Er liegt mitten im Nürnberger Reichswald.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Rundum von Wald umgeben wird das Ortsbild von Feucht wesentlich geprägt durch das von NO nach SW verlaufende grüne Band des Gauchsbachtales. Um 1928 begradigt und im Innenbereich in ein Betonbett gefasst, wurde der Bachlauf durch verschiedene Renaturierungsmaßnahmen wieder mäandriert.

Gemeindegliederung

Die politische Gemeinde Feucht hat fünf amtlich benannte Ortsteile[2]:

  • Feucht
  • Gauchsmühle
  • Hahnhof
  • Moosbach
  • Weiherhaus

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Nürnberg, Winkelhaid, Schwarzenbruck und Wendelstein.

Geschichte

Mittelalter

Vermutlich im 8. bis spätestens 10. Jahrhundert wurde vom damaligen Herzogs- bzw. Königshof in Altdorf (bzw. von Altdorf-Rasch) aus eine Tochterkapelle in Feucht gegründet. Im Jahre 1190 erfolgte die erste Nennung Feuchts, damals gehörte der Ort zu dem von Nürnberg aus verwalteten Reichsdominium und war Sitz eines Reichsdienstmannengeschlechts. Zu Feucht gehörte ab dem 11./12. Jahrhundert eine Zollstelle für den Brückenzoll über die Schwarzach bei Ochenbruck.[3]

Der Name des Ortes wird auf das althochdeutsche viuhtje - fichta zurückgeführt, also auf die Fichte (mundartlich Féichdn). Das Wappen zeigt das sogenannte Zeidelmännchen mit der Armbrust über der Schulter neben einem Wappen stehend, das auf grünem Grund einen Bienenkorb zeigt. Feucht war seit dem Mittelalter aufgrund seiner Lage im kaiserlichen Reichswald ein Zentrum der Bienenhaltung und Honiggewinnung, der sogenannten Zeidlerei. Der Feuchter Honig war früher Grundlage für die berühmten Nürnberger Lebkuchen. 1296 hatten die Zeidler eine eigene Gerichtsbarkeit und einen eigenen Zeidelmeister. 1350 erhielten die Zeidler von Kaiser Karl IV. Privilegien: ein eigenes Zeidelgericht (bis 1796) und Zeidlerrechte.

Mit dem Untergang der Staufer löste sich das Reichsland bzw. Reichsdominium auf. In das Machtvakuum stießen die Burggrafen von Nürnberg und die Reichsstadt Nürnberg. Im Reichswald sicherte sich die Stadt Nürnberg zahlreiche Rechte, doch war die genaue Abgrenzung (insbesondere der Gerichtsbarkeit) nicht geregelt. Erst als die Burggrafen mit der Mark Brandenburg belehnt wurden und Geld brauchten, kam es zur Einigung: Die Reichsstadt Nürnberg erwarb 1427 die meisten Rechte, der Burggraf behielt jedoch einige Rechte (den hohen Wildbann, das Landgericht und Waldrechte). Daraus leiteten die Burggrafen bzw. Markgrafen von Ansbach-Bayreuth später Ansprüche auf den ganzen Reichswald und auch auf Feucht ab.

In Folge der Hussitenzüge (1429/30) erhielt Nürnberg 1431 vom Kaiser das Recht, Feucht befestigen zu dürfen. 1439-41 wurden Milizen zur Hussitenabwehr gebildet. Feucht wurde Sitz einer Oberhauptmannschaft, zu der auch die Nachbarorte Ochenbruck, Schwarzenbruck, Gauchsmühle, Moosbach, Rummelsberg und Affalterbach Kräfte bereitstellten.[4]

Neuzeit

Als 1497 der Reichstag den „gemeinen Pfennig“, eine Steuer aller über 15-Jährigen beschloss, wurden in Feucht 80 Haushalte mit 200 Personen über 15 Jahren gezählt.

1504 zogen im Landshuter Erbfolgekrieg 2000 pfälzische Soldaten von Neumarkt heran und brannten Feucht und die Zollgebäude in Ochenbruck nieder. 1525 wurde die Reformation eingeführt und 1550 kaufte die Reichsstadt Nürnberg weitere 21 Anwesen in Feucht um ihre Herrschaft in dem Ort abzusichern. 1552/53 wurde Feucht (und die Zollgebäude in Ochenbruck) im 2. Markgrafenkrieg erneut zerstört.

Im 30-jährigen Krieg litt die Gemeinde, wie viele andere Orte im Nürnberger Land, unter Einquartierungen:

  • Oktober 1621: Truppen unter Ernst von Mansfeld (evangelische Union)
  • Ende 1621: 21.000 kaiserliche Soldaten unter Tilly, in Verfolgung Mansfelds
  • 1632-34 wechselnde Einquartierungen. Zu dieser Zeit lagen sich in Nürnberg Wallenstein und Gustav Adolf gegenüber
  • September 1649: die schwedischen Truppen verlassen Feucht

Auch in den folgenden Kriegen belasteten Truppendurchzüge Feucht (1697, 1709/10, 1735/38, 1791, 1795-99).

1792 dankte der letzte Markgraf Karl Alexander ab und verkaufte sein Land dem Königreich Preußen. Der preußische Minister Freiherr von Hardenberg, der in Ansbach seinen Sitz hatte, setzte nun die jahrhundertelang beanspruchte Landeshoheit über die Reichswälder durch. 1796 besetzten preußische Truppen das Nürnberger Umland.[5] Feucht kam zum Amt Burgthann (mit Sitz in Oberferrieden).

1800 kam es bei Feucht zu Gefechten zwischen französischen und österreichischen Truppen. 1805/06 gab es weitere Truppendurchzüge.

Am 6. März 1806 musste Preußen - auf französischen Druck - die Provinz Ansbach an das Königreich Bayern abtreten. Feucht kam zu dem 1808 in Altdorf eingerichteten königlichen Landgericht.

Der Bau des Ludwig-Donau-Main-Kanals (Eröffnung: 1846) erfüllte die wirtschaftlichen Erwartungen nicht. 1871 erhielt Feucht aber durch die Eröffnung der Bahnstrecke Nürnberg–Regensburg wirtschaftliche Impulse. 1878 wurde die Bahnstrecke Feucht–Altdorf eröffnet, 1886 die Bahnstrecke Feucht–Wendelstein. Als Folge des Kieferspannerfraßes in den Reichswäldern (1892-96) mussten weite Flächen des Waldes gerodet werden; dies führte viele Waldarbeiter nach Feucht.

20. Jahrhundert

Luftbild von Feucht, Blick nach Norden, links die A 9

Nach dem 1. Weltkrieg wurden mehrere Kleinsiedlungen (zumeist Eigenheime) errichtet:

  • ca. 1922 die Alte Siedlung gegenüber dem Bahnhof
  • ab 1935 die Jägersruh
  • ab 1935 das Schottenfeld
  • ab 1938 die Zeidlersiedlung
  • ab 1938 die Mietshaussiedlung am Bahnhof

Ab 1934 wurde im Reichswald bei Feucht eine Munitionsanstalt (Muna) errichtet, ein eigener Bahnanschluss gebaut und große Mengen Munition verarbeitet und gelagert.[6] Während des Krieges waren dort zusätzliche Baracken errichtet und Zwangsarbeiter beschäftigt.[7]

Ebenfalls vor dem Krieg wurde die heutige A9 Berlin−München direkt am Westrand des Ortes gebaut. Der benötigte Sand wurde in einer Sandgrube im Westen gewonnen, daraus entstand ein Baggersee, der in den 1970er Jahren zum Jägersee renaturiert wurde.

Mit dem Beginn des Luftkrieges wurden in Feucht als Teil der Flugabwehr für Nürnberg mehrere Flak-Stellungen eingerichtet: an der Kreuzung Schwabacher Straße/B8, an der Altdorfer Straße auf Höhe des heutigen Freibads und am Fischbacher Weg. Flakscheinwerfer standen im Norden, Horchgeräte im Süden und Osten des Marktes.[8]

Im März 1943 fielen (wahrscheinlich als Fehlwürfe des Angriffes am 8./9. März auf Nürnberg) einige Bomben auf Feucht und Häuser beim Friedhof brannten aus. Am 10./11. August wurde Feucht (wohl ebenfalls durch Fehlwürfe des Angriffes auf Nürnberg) schwerer getroffen: 15 Häuser wurden zerstört oder schwer beschädigt, 12 Häuser wurden leicht beschädigt.[9]

Zum Ende des Krieges näherten sich am 17. April 1945 von Altdorf amerikanische Einheiten des 3. Bataillons des 157. Infanterieregimentes und drangen ohne Gegenwehr über die Altdorfer Straße und das Gauchsbachtal nach Feucht ein. Die Muna-Besatzung und der Volkssturm hatten sich vorher abgesetzt.[10]

Nach dem Krieg wurden in der Muna Bunker und Munitionsbestände von den Amerikanern gesprengt. Im Sommer 1946 entstanden dabei wiederholt Waldbrände. Am 4. Mai 1946 geriet ein Waldbrand außer Kontrolle, viel Munition und 50 Gebäude explodierten; wegen Gasgefahr wurde der Ort evakuiert.[6]

Die an der Großen Straße in Nürnberg stationierte amerikanische Hubschraubereinheit benötigte eine neue Basis - hierfür wurde 1964 neben der Muna ein Hubschrauberflughafen errichtet, auf dem zeitweise bis zu 50 Hubschrauber stationiert wurden. Ein Standortübungsplatz für die amerikanischen Soldaten in der ehemaligen SS-Kaserne (in der Nürnberger Südstadt) wurde Anfang der 70er Jahre geplant, aber nach Protesten der Bevölkerung nicht verwirklicht.

In den 1970er Jahren fanden auf der amerikanischen Basis Tage der offenen Tür des amerikanischen Militärs und auch Modellflugtage statt.

Feucht erlebte in den Nachkriegsjahren, auch durch den Zuzug der Vertriebenen, ein starkes Bevölkerungswachstum. Der Markt ist eine Pendlergemeinde mit einem Anteil von 75 % Zugezogenen (Stand 1977).

Kirchengemeinden

  • Evangelische Kirche St. Jakob
  • Katholische Kirche Herz Jesu
  • Neuapostolische Kirche
Das Rathaus

Politik

Erster Bürgermeister ist seit 1996 Konrad Rupprecht (CSU). Zweite Bürgermeisterin ist Katharina von Kleinsorgen, ebenfalls CSU. Die Zusammensetzung des Marktgemeinderates: 13 CSU, 7 SPD, 2 FWG, 2 Bündnis 90/Die Grünen, 1 Unabhängige. (Stand: Sondersitzung des Marktgemeinderates am 9. Februar 2011)

Kommunale Partnerschaften werden mit Leutschach in der Steiermark (seit 1985) sowie mit Crottendorf in Sachsen (seit 1990) gepflegt.

Zeidlerschloss

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Kommune betreut den Kulturkreis Markt Feucht, der mit ausgewählten Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerten, Theateraufführungen sowie speziellen Darbietungen für Kinder und Jugendliche das kulturelle Leben in Feucht bereichern will. Dabei werden speziell die Arbeiten ortsansässiger Künstler sowie der örtlichen Vereine unterstützt.

Ein für alle Interessierten offener Arbeitskreis Chronik sammelt alte Fotos, Zeitzeugen-Berichte und dergleichen, um (Alt- und) Neubürgern und anderen Interessierten, vor allem aber den folgenden Generationen Einblicke in die jüngere Geschichte Feuchts zu eröffnen und zu erhalten.

Vereine und Verbände

Das ehrenamtliche Engagement Feuchter Bürger spiegelt sich wider in einer Vielfalt von Vereinen und Verbänden. Die Palette umfasst Themen wie Kulturelles, Freizeit, Kinder/Jugend/Senioren, Soziales, Sport, Musik und Politik bis zu zwei gewerblichen Netzwerken. Der Arbeitskreis Feuchter Gewerbe (AFG) organisiert und koordiniert zusammen mit der Kommunalverwaltung lokale Veranstaltungen wie Bürgerfest, Kirchweih, Frühlings- und Herbstfest und stellt darüber hinaus neben einem Web-Branchenverzeichnis den Vereinen/Verbänden eine Plattform für Eigen-Darstellungen zur Verfügung (Vereinsregister[11] mit über 80 Einträgen). Das „Miteinander“ wird durch einen gemeinsamen Kirchweih-Frühschoppen und ein jährliches Arbeitstreffen aller Vorstände zusammen mit dem Bürgermeister gestärkt.

Bauwerke

  • Pfinzingschloss (auch: Schloss Mornek)
  • Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museum vor dem Pfinzingschloss
  • Zeidelmuseum im historischen Hutzlerhaus
  • Zeidlerschloss (auch: Schloss im Kartäuserweiher)
  • Tucherschloss mit Barockgarten

Sport

Neben den "traditionellen" Sportvereinen, dem TSV 04 Feucht mit seinen derzeit 15 Abteilungen [12], dem SV Moosbach mit 9 Abteilungen [13] und dem 1. SC Feucht (Fußball und Kegeln), haben sich extra Gruppen für Motor-, Fahrrad-, Reitsport, Wandern, Schützen und Kampfsport etabliert[14], so dass praktisch alle individuellen Neigungen zu befriedigen sind.

Selbstverständlich hat in allen Sportvereinen die Jugendarbeit einen hohen Stellenwert. Fußball spielt in allen drei zuerst genannten eine tragende Rolle. Der 1. SC ist 2007 in die Landesliga abgestiegen, seine A- und C- Jugend spielen in der Bayernliga, die B-Jugend in der Bezirksoberliga Mittelfranken. Beim TSV ist die Volleyball-Mannschaft erfolgreich, die Frauen spielen in der Bayernliga.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Schnellfahrstrecke in Dammlage am westlichen Ortsrand von Feucht

Der Markt liegt direkt an der A 9 Berlin  − München, der A 73 Nürnberg − Suhl und an der Bundesstraße 8. Im Südwesten der Gemeinde liegt das Autobahndreieck Nürnberg/Feucht.

Feucht ist durch den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg mit Öffentlichem Personennahverkehr durch Bahnen und Busse versorgt. So ist der Hauptbahnhof Nürnberg mit der S-Bahn Nürnberg in 9 Minuten (S 3) bzw. 16 Minuten (S 2) erreichbar. In der Gegenrichtung erreicht man mit der S 2 die Nachbarstadt Altdorf. Für die seit Ende 2010 bestehende S-Bahn-Verbindung (S 3) wurde ein weiterer Haltepunkt Feucht-Ost geschaffen.

Die Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München mit der Schwarzachtalbrücke verläuft westlich an Feuchts Ortskern vorbei.

Die ehemalige Bahnstrecke Feucht–Wendelstein wurde bereits 1955 im Personenverkehr stillgelegt und mit Einstellung des Güterverkehrs 1960 abgebaut. Ein Überrest von etwa 200 Metern Länge dient heute als Nebengleis des Bahnhofs Feucht.

Feucht wird ferner von stündlich verkehrenden Nachtbussen (Nightliner) an frühen Samstag-, Sonntag- und Feiertagmorgen aus Nürnberg bedient.

Gewerbe

Nachdem Ende des 19. Jahrhunderts die Eisenbahnverbindungen um Feucht (siehe oben) gebaut wurden und durch Feucht auch die Straßenfernverbindung Nürnberg-Regensburg (B 8) führte, entwickelte sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts aus dem ehemaligen Bauerndorf mit einigen Handwerksbetrieben eine stark gewerblich geprägte Gemeinde:

Bereits 1918 wurden die heute noch hier ansässigen Fella-Werke gegründet, ein jetzt auf Grünfutter-Erntemaschinen spezialisiertes Landtechnikunternehmen, das seit Anfang 2011 zum AGCO-Konzern gehört. Einen überregionalen Extra-Bedarf in den Jahrzehnten vor, während und nach dem 2. Weltkrieg deckten Einzel- bzw. Familienunternehmer wie Georg Radlmaier (Betonsteinwerk), Paul Scherrbacher (Rohrmattenfabrik) sowie das "Noris-Werk" von Hans Weber (Bettenfabrik) und halfen damit auch der durch Flucht und Vertreibung stark angewachsenen Bevölkerung zu Lohn und Brot; dazu kamen das Sägewerk Kreuzer sowie die beiden Großgärtnereien Amon und Zimmerer. Nachdem diese alle nicht mehr existieren, wurden die Flächen aufgeteilt und werden weiter gewerblich oder für Wohnbau genutzt.

Am östlichen Ortsrand wurde in den 1950er Jahren eine Galvanotechnik-Produktion durch die Schering AG und eine Wellpappenfabrik durch Sieger (zwischenzeitlich Kappa-Sieger) eröffnet. Heute heißen die den Betrieb weiterführenden Firmen ATOTECH (TOTAL) und Smurfit Kappa. 1975 eröffnete auf Teilflächen von Radlmaier und Scherrbacher das von dem ehemaligen Feuchter "Kräuter-Pfarrer" Ludwig Heumann mitgegründete Nürnberger Pharmaunternehmen Heumann GmbH einen Fertigungsbetrieb. Nach dem Unternehmensverkauf an die indische Torrent-Gruppe wurden die Anlagen 2008 durch die Excella GmbH (Fareva-Gruppe) übernommen. Die Gewerbegebiete im Feuchter Osten und dann auch im Süden wuchsen kontinuierlich an und beherbergen Dutzende Firmen der unterschiedlichsten Branchen. Im Norden wurden die zuvor von der US Army als Hubschrauber-Flugplatz (bei der Muna) genutzten Flächen durch den von der Stadt Nürnberg und den Marktgemeinden Feucht und Wendelstein 1996 gegründeten Zweckverband Gewerbepark Nürnberg-Feucht-Wendelstein (GNF) erschlossen. Den Anfang machte ein Frachtpostzentrum der Deutschen Post, inzwischen umfasst die Firmenliste bereits über 50 Unternehmen.[15]

Die Hauptstraße und angrenzende Bereiche werden gesäumt von Fachgeschäften aller Art für den täglichen oder gelegentlichen Bedarf. Zwei Dutzend Gaststätten und dergleichen - einige davon mit Übernachtungsmöglichkeit - sorgen für das leibliche Wohl. Drei Geldinstitute kümmern sich um die finanziellen Angelegenheiten von Unternehmen und Privatpersonen. Mehr als zwei Dutzend Ärzte aller Fachrichtungen sowie Therapiepraxen zusammen mit drei Apotheken versorgen die Bevölkerung in medizinischer Hinsicht. Nicht aufführbar sind hier die Anbieter von vielfältigen Dienstleistungen anderer Art.

Bildung

Für die Kleinsten beginnt die Bildung außer Haus mit dem Kindergarten (Krippe, Kita, Hort), davon gibt es in der Gemeinde 9 Einrichtungen bzw. Standorte. Neben Grund- und Hauptschule gibt es eine Staatliche Realschule (SRF) sowie eine Private Fachakademie für Heilpädagogik (PFH). Die regionale Volkshochschule Schwarzachtal (VHS) bietet viele Kurse auch in Feucht an. [16]

Mit der Bewerbung um ein Gymnasium in Feucht hat es 2010 nicht geklappt, den Zuschlag hat das 10 km entfernte Wendelstein erhalten; kaum weiter ist das Leibnizgymnasium in Altdorf. Zur Auswahl stehen außerdem die beiden Gymnasien in Neumarkt und natürlich Nürnberg.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Weitere Persönlichkeiten, die mit der Marktgemeinde in Verbindung stehen

Weblinks

 Commons: Feucht – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111027/200049&attr=OBJ&val=1421
  3. Dr. W. Schwemmer: Alt-Feucht, Feucht 1977, S. 52
  4. Dr. W. Schwemmer: Alt-Feucht, Feucht 1977, S. 14
  5. Dr. W. Schwemmer: Alt-Feucht, Feucht 1977, S. 20
  6. a b Dokumentation der Muna bei Nürnberg-Feucht im virtuellen wehrtechnikmuseum.de
  7. Evang.-Luth.Kirchengemeinde Feucht: Das vergesse ich nie, Feucht 1995, S. 58
  8. Evang.-Luth.Kirchengemeinde Feucht: Das vergesse ich nie, Feucht 1995, S. 42 + 49
  9. Evang.-Luth.Kirchengemeinde Feucht: Das vergesse ich nie, Feucht 1995, S. 16 f
  10. Evang.-Luth.Kirchengemeinde Feucht: Das vergesse ich nie, Feucht 1995, S. 43
  11. Vereinsregister
  12. TSV 04
  13. SV Moosbach
  14. Sportvereine
  15. Gewerbepark GNF
  16. Bildungseinrichtungen Feucht

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