Ersigen

Ersigen
Ersigen
Wappen von Ersigen
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Bern
Verwaltungskreis: Emmentalw
Gemeindenummer: 0405i1f3f4
Postleitzahl: 3423
Koordinaten: (611809 / 215641)47.0916687.594168500Koordinaten: 47° 5′ 30″ N, 7° 35′ 39″ O; CH1903: (611809 / 215641)
Höhe: 500 m ü. M.
Fläche: 8.8 km²
Einwohner: 1558 (31. Dezember 2009)[1]
Website: www.ersigen.ch
Ebene bei Ersigen

Ebene bei Ersigen

Karte
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Über dieses Bild
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Ersigen ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Emmental des Kantons Bern in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Ersigen liegt auf 500 m ü. M., 5 km nordnordwestlich der Stadt Burgdorf (Luftlinie). Das ehemalige Strassen- und Bachzeilendorf erstreckt sich an der Ösch, am Ostrand der Schwemmebene der Emme und am Fuss der Molassehöhe des Loberges, im Schweizer Mittelland.

Die Fläche des 8.8 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des zentralen Berner Mittellandes. Die westliche Hälfte des Gebietes liegt in der flachen Emmeebene (im Durchschnitt auf 495 m ü. M.) mit den Plateaus von Furtrain (508 m ü. M.) und Aspli (505 m ü. M.). Im äussersten Westen bilden die Verkehrsachsen von Autobahn A1 und Eisenbahn die Grenze. Die Ösch, welche das gesamte Gebiet entwässert, tritt bei Ersigen aus den Molassehöhen in die Ebene hinaus, beschreibt hier aber einen scharfen Knick und fliesst entlang dem östlichen Rand der Ebene nach Norden.

Nach Osten erstreckt sich der Gemeindeboden in die gewellte und überwiegend bewaldete Molassehügellandschaft, welche einst vom eiszeitlichen Rhonegletscher überformt wurde. Zu Ersigen gehören der Loberg (580 m ü. M.), der Tannwald (597 m ü. M.), der Längeberg (597 m ü. M.), die Allmend (mit 618 m ü. M. die höchste Erhebung von Ersigen) und der Reiteneggwald (601 m ü. M.). Zwischen den beiden letzteren befindet sich das Erlimoostal, das nach Osten zum Chänerechbach (Zufluss der Ösch) entwässert wird. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 10 % auf Siedlungen, 32 % auf Wald und Gehölze und 58 % auf Landwirtschaft.

Zu Ersigen gehören der Weiler Rudswil (494 m ü. M.) rechts der Ösch am Ostrand der Emmeebene, ausgedehnte Wohnquartiere am Südhang des Loberges sowie einige Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Ersigen sind Oberösch, Rumendingen, Kirchberg (BE) und Utzenstorf.

Bevölkerung

Mit 1558 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2009) gehört Ersigen zu den kleineren Gemeinden des Kantons Bern. Von den Bewohnern sind 95.8 % deutschsprachig, 1.0 % sprechen Serbokroatisch und 0.8 % Albanisch (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Ersigen belief sich 1850 auf 1149 Einwohner, 1900 auf 1113 Einwohner. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts nahm die Bevölkerungszahl bis 1970 langsam auf 1354 Personen zu. Nach einer vorübergehenden Stagnationsphase wurde seit 1990 wieder eine verstärkte Bevölkerungszunahme verzeichnet.

Wirtschaft

Ersigen war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Noch heute haben der Ackerbau, der Obstbau sowie die Viehzucht und die Forstwirtschaft einen gewissen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Zahlreiche weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. In Ersigen sind heute eine Tonwaren- und eine Pflugfabrik sowie Betriebe des Baugewerbes, der Informatik, der Elektrobranche, Schreinereien und graphische Ateliers vertreten. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf dank seiner attraktiven Lage zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in der Region Burgdorf und in der Agglomeration Bern arbeiten.

Verkehr

Die Gemeinde ist verkehrstechnisch gut erschlossen. Sie liegt an der alten Landstrasse von Kirchberg nach Koppigen; die Hauptstrasse 1 von Kirchberg nach Herzogenbuchsee verläuft heute ausserhalb der Ortschaft. Der nächste Anschluss an die Autobahn A1 (Bern-Zürich) befindet sich rund 4 km vom Ortskern entfernt. Durch eine Buslinie der Regionalverkehr Mittelland AG, welche die Strecke Koppigen nach Burgdorf bedient, ist Ersigen an das Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden.

Geschichte

Das Gemeindegebiet von Ersigen kann auf eine lange Siedlungstradition zurückblicken. Die frühesten Zeugnisse der Anwesenheit des Menschen stammen aus dem Neolithikum. Auf der Allmend wurden Grabhügel aus der Hallstattzeit gefunden, während auf dem Murain in der Emmeebene Spuren eines römischen Gutshofs entdeckt wurden.

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1113 unter dem Namen Ergisingen. Später erschienen die Bezeichnungen Hergesingen (1201), Ergesingen (1255), Ergisingin (1257), Erisinge (1271), Eregsingen (1316), Erxingen (1434) und Errsingen (1500). Der Ortsname ist vom althochdeutschen Personennamen Aragis abgeleitet und bedeutet demnach bei den Leuten des Aragis.

Seit dem Mittelalter ist ein zunächst unter der Oberhoheit der Zähringer, später unter derjenigen der Kyburger stehendes Ministerialengeschlecht von Ersigen erwähnt. Das Gebiet wechselte über verschiedene Hände 1367 an die Ritter von Thorberg und 1397 an die Kartause Thorberg. Unter Berner Herrschaft wurde Ersigen der Landvogtei Wangen zugeordnet, welche die hohe Gerichtsbarkeit ausübte, während die niedere Gerichtsbarkeit seit 1528 dem auf Thorberg residierenden Landvogt oblag.

Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime (1798) gehörte Ersigen während der Helvetik zum Distrikt Burgdorf und ab 1803 zum Oberamt Burgdorf, das mit der neuen Kantonsverfassung von 1831 den Status eines Amtsbezirks erhielt. Durch die Entsumpfung des Ersiger Mooses wurde 1868 neues Kulturland gewonnen.

Ersigen

Sehenswürdigkeiten

Im alten Ortskern sind zahlreiche charakteristische Bauernhäuser im bernischen Landstil aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten. Ersigen besitzt keine eigene Kirche, es gehört zur Pfarrei Kirchberg.

Im Weiler Rudswil Bad befindet sich eine alte Quelle. Von dort aus hat man eine herrliche Aussicht auf das Mittelland und den Jura. Das alte Bad befindet sich heute in Privatbesitz. Wie der Ortsname Ersigen stammt auch derjenige des Dorfteils Rudswil aus der alemannischen Besiedlungszeit. Rudswil dürfte auf den althochdeutschen Namen "Ruozo" zurückzuführen sein. Das Gebiet von Rudswil ist später besiedelt worden als das von Ersigen. Die erste Erwähnung, die auf einen möglichen Zusammenschluss zwischen Ersigen und Rudswil hinweist, stammt aus dem Jahr 1329 "Rutzwile bi Ergsingen".

Ebene bei Ersigen

Persönlichkeiten

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden

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