Langwarden

Langwarden
Langwarden
Gemeinde Butjadingen
Koordinaten: 53° 36′ N, 8° 18′ O53.6038888888898.3061111111111Koordinaten: 53° 36′ 14″ N, 8° 18′ 22″ O
Einwohner: 229 (31. Dez. 2006)
Eingemeindung: 1974
Postleitzahl: 26969
Vorwahlen: 04733, 04736

Langwarden ist ein Ort auf der Halbinsel Butjadingen im Landkreis Wesermarsch, Niedersachsen in Deutschland. Zu Langwarden gehörten einst auch die Inseln Mellum und Minsener Oog.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bis ins Mittelalter hinein hatte Langwarden einen Hafen, der ein Grund für Langwardens wirtschaftliche Bedeutung und Wachstum war. Das heutige Wahrzeichen Langwardens, die 850 Jahre alte St. Laurentius Kirche, zeugt von dieser Phase des Reichtums.

1910 hatte die Gemeinde Langwarden 1519 Einwohner.[1]

1933 entstand aus den Gemeinden Langwarden, Burhave, Eckwarden, Tossens, Waddens und Stollhamm die neue Gemeinde Burhave, die 1936 in Gemeinde Butjadingen umbenannt wurde.

1948 entstanden wieder drei selbständige Gemeinden: Langwarden mit Sitz in Tossens, Burhave und Stollhamm.

1974 entstand aus den drei Gemeinden wieder die Gemeinde Butjadingen mit Sitz in Burhave.

Sehenswertes

Orgel in Langwarden
  • Die 850 Jahre alte Kirche ist ein romanischer Tuffsteinbau und war früher ein Orientierungspunkt für Seefahrer in der flachen Marschenlandschaft. Zur guten Sichtbarkeit trug und trägt nach wie vor die Lage der Kirche bei, die direkt auf einer Wurt (Erhebung) errichtet wurde.
  • Die Kirche beherbergt eine rund 350 Jahre alte Orgel, die mit zu den bedeutendsten Instrumenten Norddeutschlands zählt. Sie wurde im Jahr 1650 von Hermann Kröger und seinem Meistergesellen Berendt Hus erbaut und von Arp Schnitger 1704/05 um drei Register erweitert.[2] Im Sommer finden hier regelmäßig Orgelkonzerte im Rahmen des Langwarder Orgelsommers statt.[3] Das Instrument hat 21 Register (Springladen) auf zwei Manualen und Pedal. Das Pfeifenmaterial stammt weitgehend aus dem Jahr 1650. Einige Register gehen auf Alfred Führer (1934) zurück, der die Dispositionsänderungen von Gerhard Janssen Schmid (1818) wieder rückgängig machte.[4]
I Hauptwerk CDEFGA–c3

1. Praestant 4′
2. Gedackt 8′
3. Quintadena 8′
4. Spitzflöte 4′
5. Scharf Quint 3′
6. Oktave 2′
7. Nasatquint 11/3
8. Mixtur IV–VI F
9. Trompete 8′ F
II Brustwerk CDEFGA–c3
10. Gedackt 8′
11. Blockflöte 4′
12. Schweizerpfeife 4′
13. Oktave 2′
14. Cimbel III F
15. Krummhorn 8′ F
Pedal CDEFGA–d1
16. Untersatz 16′
17. Praestant 8′
18. Oktave 4′
19. Mixtur IV F
20. Posaune 16′ F
21. Cornett 2′ F
F = Register von Alfred Führer
  • Auf dem Friesenhügel befindet sich eine Stele zum Gedenken an die Toten des Krieges von 1870/1871.[5]

Verkehrsanbindung

Fährverbindungen bestehen über die Weser von Nordenham nach Bremerhaven und, in den Sommermonaten, über den Jadebusen von Eckwarderhörne nach Wilhelmshaven.

Von Nordenham gibt es eine Bahnverbindung nach Bremen.

Die Gemeinde ist über den Wesertunnel südlich von Nordenham an die A 27 angeschlossen. Über Varel und Jaderberg ist die A 29 zu erreichen.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Deutsches Gemeindeverzeichnis 1900: Amt Butjadingen
  2. Siehe den Restaurierungsbericht von Fritz Schild: Denkmal-Orgeln. Dokumentation der Restaurierung durch Orgelbau Führer 1974-1991. Florian Noetzel, Wilhelmshaven 2005, ISBN 978-3-7959-0862-1, S. 585–613.
  3. NWZ: Zweites Konzert des Langwarder Orgelsommers
  4. Weitere Informationen zur Kröger/Schnitger-Orgel, gesehen 7. Juni 2011.
  5. Denkmalprojekt.org: Langwarden

Weblinks


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