Joseph Hieronymus Karl Kolborn

Joseph Hieronymus Karl Kolborn
Schattenriss Kolborns aus seiner Zeit als Hofmeister der Grafen Stadion (1779, Silhouetten-Sammlung Schubert)

Joseph Hieronymus Karl Kolborn (* 8. März 1744 in Niederwalluf; † 20. Mai 1816 in Aschaffenburg) war ein deutscher Staatsmann und Weihbischof des Bistums Mainz mit Sitz in Aschaffenburg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kolborn auf einem Familiengemälde der Grafen Stadion (rechts im Bild)
Adelswappen des Joseph Hieronymus Karl Freiherr von Kolborn

Kolborn war der Sohn eines Oberschultheißen und studierte katholische Theologie am Priesterseminar in Mainz, später an der Universität Mainz. Anschließend wurde er für die Familie Stadion als Erzieher der Grafen Friedrich Lothar und Johann Philipp von Stadion tätig und begleitete die Brüder bei ihrer Grand Tour und ihren Studien als Hofmeister. Er erwarb sich das Vertrauen dieser einflussreichen süddeutschen Familie und blieb den Brüdern zeitlebens ein enger Vertrauter und Ratgeber. Dem Einfluss dieser Familie verdankte er sein erstes Kanonikat an St. Stephan in Mainz, wo er 1792 Dekan wurde. 1785 wurde er auch Kanoniker an St. Leonhard in Frankfurt am Main. Seine Ernennung zum Geistlichen Rat 1788 soll er dem letzten Kurfürsten von Mainz Karl Theodor von Dalberg mit zu verdanken haben, der ihn auch mit seinen persönlichen Angelegenheiten befasste. 1794 wurde Kolborn Mitglied des Generalvikariats in Mainz. 1806 wurde er als Nachfolger des verstorbenen Mainzer Weihbischofs Valentin Heimes benannt und 1807 durch Dalberg zum Bischof geweiht. Als Titularbistum wurde ihm Kafarnaum am See Genezareth in Palästina im heutigen Staat Israel verliehen. In seine Amtszeit fiel die Abwicklung der süddeutschen Restbistümer nach der Säkularisation.

Kolborn war seinem Vorbild Dalberg folgend zeitweilig Illuminat. Er wurde 1813 als Freiherr des Großherzogtums Frankfurt nobilitiert.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

  • Eintrag zu Joseph Hieronymus Karl Kolborn auf catholic-hierarchy.org (englisch)

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