HMS Undaunted (1914)

HMS Undaunted (1914)
Flagge
''Arethusa''-Klasse
HMS Undaunted
HMS Undaunted
Übersicht
Typ Leichter Kreuzer
Einheiten 8
Bauwerft

Fairfield, Govan

Kiellegung 21. Dezember 1912
Stapellauf 28. April 1914
Auslieferung . August 1914
Dienstzeit

1914–1920

Verbleib 9. April 1923 zum Abbruch verkauft
Technische Daten
Verdrängung

Standard: 3.500 ts
maximal: 4.400 ts

Länge

ü.a.: 132,98 m (436 ft)
pp.: 120,05 m (410 ft)

Breite

 11,9 m (39 ft)

Tiefgang

   4,12 m (13.5 ft)

Besatzung

318 Mann

Antrieb
Geschwindigkeit

28,5 kn

Bewaffnung
Treibstoffvorrat

482 ts Treiböl (max. 810 ts)

Panzerung
Kommandoturm

152 mm (6 in)

Gürtelpanzer

25-60 mm (1-2.25 in)

Deck

25 mm (1 in)

Die HMS Undaunted war ein Leichter Kreuzer der Arethusa-Klasse der Royal Navy. Die Undaunted versenkte mit vier Zerstörern am 17. Oktober 1914 vier deutsche Torpedoboote unter Georg Thiele vor Texel und nahm an der Sicherung des Angriffs britischer Seeflugzeuge auf Cuxhaven am 25. Dezember 1914 und am Gefecht auf der Doggerbank am 24. Januar 1915 teil.
Die Undaunted wurde am 9. April 1923 zum Abbruch verkauft.

Inhaltsverzeichnis

Die Arethusa-Klasse

Die Schiffe der Arethusa-Klasse von 3.500 ts waren der erste Versuch der Royal Navy, wieder einen einheitlichen Leichten Kreuzer zu schaffen, nachdem man zuvor mit den späten scout cruisern der Boadicea-, Blonde- und Active-Klasse sowie den über 5.000 ts verdrängenden Kreuzern der verschiedenen Baureihen der Town-Klasse zwei unterschiedliche Typen gleichzeitig beschafft hatte. Nach Diskussion in einem Komitee wurden im September 1912 acht armoured light cruiser bei fünf Bauwerften bestellt. Im Oktober erfolgte die Kiellegung der beiden ersten Schiffe bei den staatlichen Werften in Chatham und Devonport und im Dezember 1912 des dritten Schiffes, der späteren Undaunted, unter der BauNr. 495 bei der Fairfield Shipbuilding & Engineering Company. Dazu bauten noch Beardmore in Dalmuir drei und Vickers in Barrow zwei Kreuzer dieses Typs.

Der neue Typ hatte reinen Ölantrieb und eine relativ leichte, sich mehr an den bisherigen Ausführungen für Zerstörer orientierende Turbinenanlage. Anders als die vorangegangenen scouts orientierte sich die Panzerung mehr an den Town-Kreuzern. Das 25 mm starke Panzerdeck schützte nicht nur die Antriebsanlage, sondern auch die Steuerung. Dazu war ein Seitenpanzer vorhanden, der von vorn bis zum Heck reichte. Die Stärke stieg von 37 mm auf 75 mm im Bereich der Antriebsanlage und reduzierte sich zum Heck wieder auf 50 mm.
In der Rückschau betrachtet war die Bewaffnung der Kreuzer nicht glücklich gewählt, da wieder eine gemischte Hauptbewaffnung gewählt wurde. Dies hatte schon in den 1890er Jahren und bei den Town-Kreuzern zu unbefriedigenden Ergebnisse geführt. Als Bug- bzw. Heckgeschütz kamen zwei einzelne 152 mm-Mk.XII-Geschütze zum Einbau, von denen nur das vordere ein Schutzschild erhielt. Die weitere Bewaffnung bestand aus sechs 102 mm-Mk.V-Geschützen. Die Versorgung der Geschütze mit Munition und die Beurteilung der Schießergebnisse im Einsatz erwiesen sich als problematisch.
Dazu erhielten die Schiffe anfangs ein Ordnance QF 3 pounder Vickers-Geschütz als Luftabwehrwaffe (das sich nicht bewährte) und vier 53 cm-Torpedorohre.

Während des Krieges wurde auf allen Schiffen die Flugabwehrbewaffnung ausgetauscht und die Torpedobewaffnung verstärkt. Fünf Schiffe führten schon 1915 zeitweise ein Flugzeug mit und 1918 hatte die sieben noch vorhandenen Schiffe eine Flugzeugplattform auf dem Vorschiff über dem Buggeschütz, einen Dreibeinmast und Feuerleitanlage. Einige hatten eine Minenlegereinrichtung oder auch die Möglichkeit, Fesselballons mitzuführen.

Bei Kriegsbeginn waren von den acht Schiffen der Arethusa-Klasse fünf vom Stapel gelaufen und alle konnten bis zum März 1915 in Dienst gestellt werden. Sie erwiesen sich für den Dienst in der Nordsee gut geeignet, erwiesen sich jedoch als sehr eng. Die folgenden über 4000 ts verdrängenden Kreuzer der C-Klasse, von denen acht 1913 bestellt und bei Kriegsbeginn im Bau waren, beseitigten diesen Mangel. Von diesem Typ wurden 28 Kreuzer in sieben Untergruppen gebaut.

Einsatzgeschichte

Die am 28. April 1914 in Govan bei Fairfield vom Stapel gelaufene HMS Undaunted wurde als zweites Schiff der Klasse in Dienst gestellt und löste ihre Schwesterschiff HMS Arethusa als Flottillenführer der 3. Zerstörer-Flottille bei der Harwich Force ab, die bei ihrem ersten Einsatz im Seegefecht bei Helgoland [1] am 28. August 1914 schwer beschädigt worden war. Ihr erster Kommandant wurde Captain Cecil H. Fox, der zuvor die HMS Amphion befehligt hatte, die im Ersten Weltkrieg als erstes Schiff der Royal Navy am 6. August 1914 durch Minentreffer verloren gegangen war.

HMS Loyal

Gefecht vor Texel

Deutsches Torpedoboot Typ 1898

Am frühen Nachmittag des 17. Oktober 1914 stellte die Undaunted auf einer Routinepatrouille mit den zur 3. Flottille gehörenden Zerstörern Hilfsminenlegers SMS Königin Luise beteiligt gewesen war, die deutsche 7. Torpedoboots-Halbflottille unter Korvettenkapitän Georg Thiele mit den Torpedobooten SMS S 115, SMS S 117, SMS S 118 und als Flottillenführer SMS S 119[2] vor Texel. Die deutsche Halbflotille kam aus Emden und sollte vor der Südküste Englands Minen legen.

Die britischen Schiffe waren den deutschen Booten artilleristisch weit überlegen. Zu beiden 152 mm- und sechs 102 mm-Geschützen der Undaunted kamen auf jedem der vier Zerstörer der Laforey-Klasse drei weitere 102 mm-Geschütze. Die vier älteren deutschen Boote vom Typ „Großes Torpedoboot 1898“ hatte nur je drei 5 cm-Kanonen von geringer Reichweite. Ihre stärkste Waffe waren die drei 45 cm Torpedorohre, für die fünf Torpedos je Boot vorhanden waren. Undaunted konnte bis zu 28,5 Knoten laufen, die Zerstörer bis zu 29 kn. Ursprünglich hatten die deutschen Boote auch 28 kn erreicht. Die alten Boote aus dem Jahr 1904 erreichten jetzt aber mit ihren Kolbenmaschinen nur etwas über 18 kn, so dass ihr Fluchtversuch auch keine Chance hatte. Captain Fox hatte seinen Verband geteilt und griff mit Legion und Loyal zuerst S 118 an, das um 15:17 Uhr sank, während die beiden anderen Zerstörer S 115 so schwer getroffen hatten, das dieses Boot nicht mehr steuerbar war. Die beiden verbliebenen Torpedoboote versuchen einen Torpedoangriff auf die Undaunted, die den Torpedos ausweichen konnte und ihr Feuer auf die angreifenden Boote konzentrierte. Um 15:30 Uhr sank dann S 117, dem die Legion zuvor das Ruder zerschossen hatte. Um 15:35 Uhr sank auch das Führerboot S 119 im Feuer von Lance und Loyal, nachdem es einen Torpedoangriff auf die Lance durchgeführt hatte. Ein Torpedo traf den Zerstörer mittschiffs, ohne zu explodieren. Das letzte schwimmende, aber manövrierunfähige Boot S 115 wurde von der Lennox geentert, die an Bord nur noch einen Deutschen gefangennehmen konnte. Danach versenkte die Undaunted um 16:30 Uhr auch das vierte Boot. 218 Seeleute starben auf den Booten. 30 Seeleute wurde den Briten gefangen genommen. Zwei Seeleute wurden am nächsten Tag von einem neutralen Schiff gerettet. Nur drei Zerstörer hatte unbedeutende Treffer erhalten und vier britische Seeleute wurden verletzt.

Der Verlust der gesamten deutschen Halb-Flottille führte zu einer erheblichen Reduzierung der deutschen Aktivitäten gegen die britische Küste. Es wurden fast nur noch schwere Einheiten eingesetzt.

Als am 3. November 1914 erstmalig die deutschen Schlachtkreuzer die britische Küste bei Gorleston und Yarmouth beschossen, fand die Undaunted die ablaufenden deutschen Kreuzer, konnte aber keine weiteren Kräfte heranführen. Beim zweiten Angriff der Schlachtkreuzer auf Scarborough, Hartlepool, West Hartlepool und Whitby am 16. Dezember 1914 war Commodore Reginald Yorke Tyrwhitt [3] mit der Harwich Force und seinen Leichten Kreuzern Bearbeiten] Der Angriff auf Cuxhaven

HMS Empress

Am 25. Dezember 1914 gehörte sie dann zu den Sicherungskräften des britischen Angriffs am Ersten Weihnachtstag auf Cuxhaven. Dies war der erste kombinierte See- und Luftangriff der Royal Navy, der die Luftschiffhallen der deutschen Zeppeline finden und, wenn möglich, bombardieren sollte. Die Harwich Force unter Commodore Tyrwhitt schützte die drei Seeflugzeugtender [4], [5] und [6], ehemalige Kanalfähren, die je drei Seeflugzeuge in die Nähe von Helgoland transportierten, wo dann der Wasserstart der Maschinen erfolgen sollte.

Bei einer Lufttemperatur von gerade über Null Grad gelang sieben der eingesetzten Short-Maschinen der Start, zwei wurden gleich wieder an Bord genommen [7]. Alle Besatzungen überlebten den über 3 Stunden dauernden Flug. Drei Maschinen kehrten zu den Tendern zurück [8], darunter die Maschine, auf der Robert Erskine Childers [9]als Beobachter mitflog. Drei Maschinen landeten nahe Norderney, wo die Besatzungen vom U-Boot [10] an einem vereinbarten Treffpunkt aufgenommen wurden, das die Flugzeuge versenkte [11]. Flt. Lt. Francis E.T. Hewlett musste auf dem Rückflug vor Helgoland notlanden und galt anfangs als vermisst. Ein holländischer Fischdampfer rettete ihn aber und brachte ihn am 2. Januar in IJmuiden an Land, von wo er nach Großbritannien zurückkehrte [12].
Nebel, eine sehr niedrige Wolkendecke und massive Luftabwehrfeuer verhinderten einen Erfolg des Angriffs, zumal die Luftschiffhallen bei Nordholz nicht gefunden wurden und bei anderen angegriffenen Zielen keine erheblichen Schäden verursacht wurden.

Am 24. Januar 1915 war die Undaunted am Gefecht auf der Doggerbank beteiligt [13], ohne aktiv in das Gefecht einzugreifen. Anschließend verlegte zur U-Boot-Jagd in die Irischen See. Vom 9. bis 12. Februar war sie an der Sicherung der Überführung der Kanadischen Division von Großbritannien nach Frankreich beteiligt. Im April 1915 wurde die Undaunted durch eine Kollision mit dem Zerstörer Bearbeiten] Der Angriff auf Hoyer

HMS Vindex

Die Undaunted nahm am 24. März 1916 mit der Harwich Force an einem weiteren Angriff auf eine Luftschiffbasis teil. Der erste Angriff auf Tondern richtete sich eigentlich gegen Hoyer, an der Küste Schleswigs hinter Sylt, wo die Briten die Luftschiffhallen vermuteten. Am 25. März 1916 flogen zwei Sopwith Baby [14]und drei Short 184 von der [15]einen Angriff auf den Luftschiffhafen. Sie fanden ihr genaues Ziel jedoch nicht; nur zwei Maschinen kehrten zur Vindex zurück [16].

Auf dem Rückmarsch entdeckte das Flaggschiff [17]das deutsche Torpedoboot [18] das in den britischen Verband geraten war. Der Kommandant der Cleopatra entschied sich, das deutsche Boot zu rammen, ehe dies die Situation erkannte. G 194 wurde in zwei Teile getrennt und sank. Die Cleopatra geriet durch dieses Manöver direkt vor den Bug der Undaunted, die bei dem Zusammenstoß schwere Schäden erlitt. Sie konnte nur mit 6 kn laufen, ohne einen totalen Zusammenbruch ihrer Schotten zu riskieren, und erreichte erst vier Tage nach der Kollision Seaham Harbour südlich von Sunderland. Die Sicherung der Undaunted durch die Briten und der Versuch der Deutschen sie zu vernichten, führten auf beiden Seiten zu Flottenbewegungen, die zeitweise die Möglichkeit einer Schlacht zwischen den Flotten eröffneten. Die Briten griffen daher Tondern am 4. Mai nochmals an, weil sie eine derartige Schlacht wollten. Der zweite Angriff war völlig erfolglos. Allerdings schossen die Sicherungskräfte das Zeppelin-Marineluftschiff L 7 [19] auf seinem 77. Aufklärungsflug ab.

Weitere Einsätze

Im April 1917 erhielt die Undaunted eine Einrichtung, um 70 Minen mitzuführen. Sie führte jedoch nie eine Minenlegeoperation durch. Sie kehrte als Führer der 10. Zerstörerflottille wieder zur Harwich Force zurück. Am 5. Juni 1917 nahm sie an der Beschiessung des deutschen Stützpunktes Ostende teil und im Oktober wurde sie gegen Teile der Hochseeflotte eingesetzt, die einen Skandinavien-Geleitzug angriffen. Im November 1918 verließ die Undaunted die Harwich Force und wurde mit den beiden Schwesterschiffen Grand Fleet mit der Cashmore in Newport zum Abbruch verkauft.

Die Schwesterschiffe


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