Devonport (Marinebasis)

HMNB Devonport

Die Marinebasis Devonport (offiziell Her Majesty's Naval Base Devonport) ist ein wichtiger Flottenstützpunkt der britischen Royal Navy. Sie befindet sich im englischen Plymouth an der Mündung des Flusses Hamoaze und ist die größte Marinebasis Westeuropas.

Geschichte

Bereits im 16. Jahrhundert war Plymouth ein wichtiger Hafen für Schiffe der britischen Marine. So stach Francis Drake 1588 von Plymouth aus in See um die Spanische Armada zu bekämpfen. 1676 begann man mit dem Aufbau der heutigen Marinebasis Devonport die 1691 offiziell eröffnet wurde. Devonport spielte immer wieder eine wichtige Rolle bei der Verteidigung der britischen Inseln. Während der gegenseitigen Seeblockade England und Frankreichs in den Koalitionskriegen war Devonport ein bedeutender Versorgungsstützpunkt.

Am 27. Dezember 1831 stach die HMS Beagle unter dem Kommando von Kapitän Robert FitzRoy mit dem Naturforscher Charles Darwin von Devonport aus zu einer fünfjährigen Forschungs- und Vermessungsexpeditionen in See. Die Fahrt lieferte Darwin einen wichtigen Teil seiner Faktensammlung für die Evolutionstheorie.

Während der Weltkriege waren zeitweise bis zu 300 Kriegsschiffe auf der Basis stationiert. Neben Portsmouth war Devonport der wichtigste Ausgangspunkt bei der Invasion in der Normandie 1944.

Im Zuge der Verkleinerung der Royal Navy ab den 1960er Jahren wurden auch die Kapazitäten der Basis deutlich reduziert. In den späten 1960er Jahren wurde entschieden, zukünftig sämtliche Flugzeugträger und Kreuzer in Portsmouth zu stationieren. Dies bedeutete für die Basis insbesondere einen großen Imageverlust gleichzeitig aber auch den Wegfall von mehreren tausend Arbeitsplätzen.

Heute

In den 1990er Jahren schloss die Royal Navy insgesamt vier ihrer acht Flottenstützpunkte auf den britischen Inseln, wodurch die vier verbliebenen Basen wieder an Bedeutung gewannen. Die Basis wurde modernisiert um die neuen Fregatten der Duke-Klasse sowie die Atom-U-Boote der Trafalgar-Klasse aufzunehmen. 1994 wurde entschieden, die amphibischen Kapazitäten der Royal Navy zukünftig auf Devonport zu konzentrieren. Um die neuen amphibischen Schiffe der Royal Navy, insbesondere den Hubschrauberträger HMS Ocean warten und reparieren zu können, wurde die Basis ab 1995 um mehrere größere Docks erweitert.

Ausstattung

Die Basis erstreckt sich über eine Länge von 6 km entlang der Mündung des Flusses Hamoaze. Sie verfügt über 15 Trockendocks, fünf Hafenbecken sowie 25 zusätzliche tideabhängige Liegeplätze für Schiffe. 2002 wurde ein weiteres Dock fertiggestellt, in dem seit 2004 die Modernisierung der SSBN U-Boote der Vanguard-Klasse stattfindet.

Der gesamte Stützpunkt hat eine Fläche von ca. 650 Hektar. Neben etwa 4.000 militärischen sind auch knapp 10.000 zivile Mitarbeiter auf und um den Stützpunkt beschäftigt. Die Marinebasis Devonport ist damit der größte Arbeitgeber der Stadt Plymouth und macht über 10 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung aus.

Flotte (Devonport Flotilla)

• Hubschrauberträger HMS Ocean
• Amphibische Landungsschiffe HMS Albion und HMS Bulwark
• 4 x Fregatten der Broadsword-Klasse
• 7 x Fregatten der Duke-Klasse
• 7 x atomare Angriffs-U-Boote der Trafalgar-Klasse
• 5 x hydrographische Überwachungsschiffe

Weblinks

•  Commons: HMNB Devonport – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
• HMNB Devenport auf www.royalnavy.mod.uk

50.383-4.183

Koordinaten: 50° 22′ 58,8″ N, 4° 10′ 58,8″ W