Eberhard von Claer (General)

Eberhard von Claer (General)

Eberhard von Claer (* 9. August 1856 in Lüben; † 28. April 1945 in Langensalza) war ein preußischer Offizier, zuletzt General der Infanterie im Ersten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Eberhard war der Sohn des späteren Generalleutnants de Claer. Die Familie erhielt mit Genehmigung vom 28. April 1882 die Erlaubnis zur Führung des Namens von Claer.

Claer trat am 19. April 1873 aus dem Kadettenkorps kommend als Sekondeleutnant in das Garde-Füsilier-Regiment in Berlin ein. Dort fungierte er ab 2. Juni 1887 als Bataillonsadjutant und wurde vom 1. Oktober 1879 bis 16. Juni 1882 an die Preußische Kriegsakademie kommandiert. Als Premierleutnant (seit 13. Mai 1882) folgte für zwei Jahre seine Kommandierung zum Großen Generalstab. 1887 wurde er Adjutant in der 3. Garde-Infanterie-Brigade. Im Folgejahr am 21. Juni 1888 zum Hauptmann befördert, übernahm Claer zeitgleich als Chef eine Kompanie in seinem Stammregiment.

1891 ging er zuerst ins Kriegsministerium, wechselt dann aber als Adjutant in das Gardekorps und wurde hier 1893 zum Oberstleutnant befördert.

Lübecker Kaserne

Im Jahr darauf wird er zum Kommandeur des seit 1867 in Lübeck garsonierten III. Bataillons des 2. Hanseatischen Infanterie-Regiments Nr. 76. Anno 1897 erhalten die Lübecker ihr eigenes Regiment, 3. Hanseatisches Infanterie-Regiment Nr. 162 und das Bataillon III./76 wird in II./162 gewandelt.

Ein Jahr später wird Claer zum Kommandeur des Ratzeburger Lauenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 9. Zwei Jahre darauf ist er im Generalstab des Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiments Nr. 3 zu Charlottenburg. Hier wird er 1902 zum Oberst befördert. Im Folgejahr wird er zum Regimentskommandeur des Garde-Grenadier-Regiments Nr. 5 zu Spandau ernannt.

Erst ernennt man ihn 1907 zum Kommandeur der 11. Infanterie-Brigade in Brandenburg, dann wird er zum Generalmajor und drei Jahre darauf zum Generalleutnant und Kommandeur der 22. Division zu Kassel wo er das Kommando von Karl von Plettenberg übernahm.

1911 wird von Oertzen als Kommandeur der 11. Division zu Breslau von ihm ersetzt. Zum Chef des Ingenieur- und Pionierkorps und Generalinspekteur der Festungen ernannte man ihn 1913, bevor er 1914 zum General der Infanterie befördert wurde.

Erster Weltkrieg

Mit der Mobilmachung ging Claer als General der Ingenieure und Pioniere ins Große Hauptquartier. Am 25. August 1914 wurde er mit der Führung des neuaufzustellenden XXIV. Reserve-Korps beauftragt, bevor er am 12. September 1914 zum Kommandierenden General des VII. Armee-Korps (auch Westfälisches Korps) ernannt wurde. Zu jener Zeit kämpfte es am rechtem Flügel der 2. Armee auf den Höhen östlich des Aisne-Marne-Kanals. Anfang Oktober kämpfte es bei Arras im Verband der 6. Armee des bayerischen Kronprinzen. Während der Frühjahrsschlacht bei La Bassée und Arras wurde Claer am 29. Juni 1915 abberufen, um in seine erste Stellung ins Große Hauptquartier zurückzukehren.

Zeitgleich verlieh ihm der Kaiser in Anerkennung seiner Verdienste den Pour le mérite. Die ihm im Großen Hauptquartier zugedachte Aufgabe, veranlasste ihn dazu, sein Abschiedsgesuch einzureichen. Dieses wurde am 3. Juli 1916 genehmigt und Claer à la suite des Garde-Grenadier-Regiments Nr. 5 gestellt.

Auszeichnungen

Verweise

Literatur

  • Hanns Möller: Die Geschichte der Ritter des Ordens „pour le merite“ im Weltkrieg 1914–1918. Deutsches Wehrkundearchiv 2007, DW-34001-00
  • Karl-Friedrich Hildebrand, Christian Zweng: Die Ritter des Ordens Pour le Mérite des I. Weltkriegs, Band 1: A-G, Biblio Verlag, Osnabrück 1999, ISBN 3-7648-2505-7, S.263-264

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1914, Hrsg.: Kriegsministerium, Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1914, S.118

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