DRG 801 bis 804

DRG 801 bis 804
DRG 801–804
T 04 der WEG in Vaihingen/Enz WEG (Okt. 2002)
Nummerierung: DRG: 801–804
DB: VT 70 900–901
DR: VT 803–804
WEG: T 03–T 04
TWE: VT 03
Anzahl: 4
Hersteller: MAN, Wegmann
Baujahr(e): 1927
Bauart: A 1 dm, ab 1957Bo dm
Gattung: CPvT-25b
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 12.696 mm
Höhe: 4.050 mm
Breite: 3.135 mm
Fester Radstand: 7.000 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 150 m
Dienstmasse: 23,9 t
Radsatzfahrmasse: 12,1 t
Höchstgeschwindigkeit: 75 km/h, ab 1950: 85 km/h
Installierte Leistung: 110 kW (150 PS)
Treibraddurchmesser: 1000 mm
Laufraddurchmesser: 1000 mm
Motorentyp: MAN
Motorbauart: Diesel
Nenndrehzahl: 1500/min
Leistungsübertragung: mechanisch
Tankinhalt: 290 l
Bremse: Druckluftbremse Bauart Knorr
Sitzplätze: 44, später 30
Fußbodenhöhe: 1.460 mm
Klassen: 3.

Die Nebenbahntriebwagen DRG 801–804 waren die ersten für die Deutsche Reichsbahn (DRG) gebauten zweiachsigen Dieseltriebwagen für den Personenverkehr auf Nebenbahnen.

Geschichte

Die Triebwagen wurden von der Fa. Wegmann gebaut, die Motoren kamen von MAN. Die Wagenkästen waren im Bereich der Endeinstiege abgeschrägt, ungefähr in der Mitte des Wagenkasten befand sich zurückgesetzt eine weitere Einstiegstür. Auf der Antriebsseite waren drei Seitenfenster, auf der anderen zwei Fenster. Auffällig waren die an jedem Wagenende auf dem Dach montierten Kühler. Die zunächst verwendeten Motoren hatten nur eine Leistung von 75 PS, 1934 wurden stärkere Sechszylinder-Motoren mit 150 PS eingebaut. Ein Triebwagen, der 803, erhielt bei diesem Umbau auch ein hydraulisches Getriebe. Zur Deutschen Bundesbahn waren nur noch zwei Triebwagen gekommen, sie erhielten die Nummern VT 70 900 (801) und VT 70 901 (802). Die anderen beiden gelangten zur Deutschen Reichsbahn. Der 803 wurde 1960 im RAW Dessau abgestellt und später zu einem Aufenthaltswagen umgebaut. Der 804 wurde 1950 in einen Beiwagen umgebaut und als VB 140 602 geführt, 1970 erhielt er die Nummer 190 851. Er blieb als Bürowagen eines Bauzuges erhalten und befindet sich heute im Deutschen Technikmuseum Berlin.

1954 kaufte die Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft (WEG) die beiden DB-Triebwagen. Dort bekamen sie die Nummern T 03 und T 04 und wurden 1957 in Schlepptriebwagen umgebaut. Verschiedentlich wurden neuere Motoren eingebaut, zuletzt waren es zwei 210-PS-Motoren. Auch die Wagenkästen wurden mehrfach umgebaut, die Kühler wurden in die Stirnfronten versetzt, die Fensterfronten modernisiert, auf der kürzeren Seite die Einstiegstüren durch breitere Falttüren für Gepäck ersetzt. Eingesetzt wurden die Triebwagen auf den Strecken Reutlingen–Gönningen, Gaildorf–Untergrönningen und Vaihingen–Enzweihingen. Der T 03 wurde 1975 bei einem Unfall stark beschädigt und daher altersbedingt abgestellt. Er wurde 1981 an die Deutsche Eisenbahn-Gesellschaft (DEG) für die Teutoburger Wald-Eisenbahn (TWE) verkauft, wo er als VT 03 wieder aufgearbeitet wurde und zwei gebrauchte 210 PS-Büssing-Motoren erhielt. Der T 04 ersetzte den T 03 nach seinem Unfall auf der Strecke Vaihingen–Enzweihingen. Er erhielt 1989 sogar noch eine Funkfernsteuerung und war in den letzten Jahren seines Einsatzes – bis zur Stilllegung der Strecke Ende 2002 – das älteste regulär im Schienenpersonenverkehr eingesetzte Fahrzeug in Deutschland.

Literatur

  • Horst J. Obermayer: Taschenbuch Deutsche Triebwagen. Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1973, ISBN 3-440-04054-2, S. 182.
  • Merkbuch für die Schienenfahrzeuge der Deutschen Bundesbahn (DV 939) – III. Brennkrafttriebfahrzeuge. Ausgabe 1952. Alba, 1976, ISBN 3-87094-906-6 (Reprint).
  • Hermann Bürnheim: Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft. Die Geschichte einer bedeutenden Privatbahn. 1. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1986, ISBN 3-613-01145-X, S. 28–31.

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