Furmanowka (Kaliningrad, Nesterow)

Furmanowka (Kaliningrad, Nesterow)
Siedlung
Furmanowka/Alt Kattenau (Neu Trakehnen)
Фурмановка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Nesterow
Frühere Namen Alt Kattenau (bis 1928),
Neu Trakehnen (1928–1946)
Zeitzone UTC+3
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 224 802 005
Geographische Lage
Koordinaten 54° 40′ N, 22° 26′ O54.66666666666722.436111111111Koordinaten: 54° 40′ 0″ N, 22° 26′ 10″ O
Furmanowka (Kaliningrad, Nesterow) (Russland)
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Lage in Russland
Furmanowka (Kaliningrad, Nesterow) (Oblast Kaliningrad)
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Oblast Kaliningrad

Furmanowka (russisch Фурмановка, deutsch Alt Kattenau, 1928–1946 Neu Trakehnen) ist eine Siedlung im Nordwesten des Rajon Nesterow (Kreis Stallupönen, 1938–1946 Ebenrode) in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Iljuschinskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Iljuschino, Milluhnen, 1938–1946 Mühlengarten). Ein Teil des Ortes ist Sawety (Kattenau), das seit 2008/2009 eingegliedert ist.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Furmanowka liegt zehn Kilometer nordwestlich der Rajonshauptstadt Nesterow (Stallupönen, 1938–1946 Ebenrode) und ist von dort auf einer Nebenstraße über Sawety (Kattenau) zu erreichen. Außerdem besteht eine direkte Straßenanbindung zur russischen Fernstraße A 229 (ehemalige Reichsstraße 1, heute auch Europastraße 28), an der auch die nächste Bahnstation Diwnoje Nowoje (Trakehnen, Bahnstrecke Kaliningrad (Königsberg (Preußen)) – Nesterow (– Litauen), Teilstück der früheren Preußischen Ostbahn) liegt.

Geschichtliches

Wie Neu Kattenau (heute russisch: Neschinskoje) war auch Alt Kattenau ursprünglich ein Vorwerk zu Kattenau (Sawety) und grenzte direkt an die Ländereien von Trakehnen (Jasnaja Poljana). Das Gutsdorf kam zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf die Zahl von 160 Einwohnern[1].

Bereits 887 Einwohner lebten im Jahre 1910 in Alt Kattenau[2]. Das Dorf war in den Landkreis Stallupönen im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen eingegliedert. Am 30. September 1928 wurde Alt Kattenau in „Neu Trakehnen“ umbenannt und der bisherige Gutsbezirk am 30. September 1929 in eine Landgemeinde umgewandelt. Neu Trakehnen zählte 1933 insgesamt 872 Einwohner, im Jahre 1939 waren es noch 801[3].

In Folge des Zweiten Weltkrieges kam Neu Trakehnen zur Sowjetunion und erhielt 1946 die Bezeichnung „Furmanowka“. Bis 2008/2009 war Furmanowka in den Sawetinski sowjet integriert,ist nun aber eine Siedlung in die Landgemeinde (selskoje posselenije) Iljuschino im Rajon Nesterow in der russischen Oblast Kaliningrad[4].

Amtsbezirk Alt Kattenau/Neu Trakehnen

Zwischen 1874 und 1945 war Alt Kattenau namensgebender Ort und Amtssitz des Amtsbezirks Alt Kattenau (in Unterscheidung des Amtsbezirks Kattenau)[5]. Am 24. Juni 1874 wurde er Amtsbezirk Alt Kattenau aus acht Landgemeinden bzw. Gutsbezirken gebildet: die Landgemeinden Ipatlauken, Kummeln, Schorschinehlen und Sontagkehmen sowie die Gutsbezirke Alt Kattenau, Packledimm, Torfmoor und Schorschinehlen. Aufgrund vom Umstrukturierungen umfasste der Amtsbezirk Alt Kattenau nach seiner Umbenennung als Amtsbezirk Neu Trakehnen am 26. August 1931 noch die vier Gemeinden Kiddeln, Kummeln, Neu Trakehnen und Seehausen (bis 1928 Gut und Gemeinde Schorschinehlen), und schließlich am 1. Januar 1945 noch die Gemeinden Kummeln (russisch: Wischnjowoje), Neu Trakehnen (Furmanowka), Seehausen und Sonnenmoor (bis 1938 Kiddeln). Die beiden letzten Orte sind heute nicht mehr existent.

Kirche

Alt Kattenau hatte vor 1945 keine eigene Kirche. Kirchdorf war Kattenau (russisch: Sawety). Das evangelische Kirchspiel Kattenau gehörte zum Kirchenkreis Stallupönen (1938–1946 Ebenrode) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.

Während der Sowjetzeit kam das kirchliche Leben zum Erliegen. In den 1990er Jahren entstand im Nachbarort Jasnaja Poljana (Groß Trakehnen) eine neue evangelische Gemeinde, die sich in die Propstei Kaliningrad der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland zugeordnet hat. Die zuständigen Geistlichen sind die der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen).

Persönlichkeiten des Ortes

Verweise

Fußnoten

  1. Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats, hg. von Alexander August Mützell, Band 2, Halle, 1821
  2. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
  3. Michael Rademacher, Deutsch-österreichisches Ortsbuch
  4. Umstrukturierung nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009 nebst Gesetz Nr. 258 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  5. Rolf Jehke, Amtsbezirk Alt Kattenau/Neu Trakehnen

Weblinks


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