Beuel

Beuel
Wappen Karte
Wappen des Stadtbezirks Beuel in Bonn
Karte des Stadtbezirks Beuel in Bonn
Basisdaten
Stadt: Bonn
Geografische Lage: 50° 44′ N, 7° 7′ O50.7341677.121667Koordinaten: 50° 44′ N, 7° 7′ O
Höhe: 45,6–194,8 m ü. NN
Fläche: 33,2 km²
Eingemeindungsdatum 1. August 1969
Einwohner: 66.348 (30. Juni 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 1.996 Einwohner je km²
Vorwahl: 0228
Postleitzahlen: 53225, 53227, 53229
Politik
Bezirksbürgermeister: Wolfgang Hürter (SPD)
Luftaufnahme von Beuel, vom Rhein

Beuel ist ein Stadtbezirk von Bonn, der alle rechtsrheinischen Ortsteile Bonns umfasst. Umgangssprachlich wird er auch als „Schäl Sick“ (die „falsche Seite“ des Rheins) bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Beuel liegt auf der rechten Seite des Rheins. Nördlich grenzt er an die Sieg-Mündung, Niederkassel und Troisdorf, im Osten an Sankt Augustin und im Süden an Königswinter. Im Süden des Bezirks liegt der Höhenzug Ennert, der nördlichste Ausläufer des Siebengebirges.

Gewässer

Ortsteile

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Beuel 1139 als Builia, 1143 folgte eine Erwähnung als Buele. Zwischen 1156 und 1333 lautete die Bezeichnung Buwele, ab 1732 Bewel. Der Name leitet sich von Buel (mittelhochdeutsch: Buhil) oder Büchel ab und bedeutet Anhöhe oder Erhöhung. Dies weist darauf hin, dass das Dorf Beuel auf einem Hügel zwischen mehreren verlandeten Rheinarmen errichtet wurde. Einer der ersten Nennungen Beuels hängt mit einer Dotation, Schenkung zusammen, die am 17. September 1156 von Kaiser Friedrich I. (HRR) durchgeführt wurde. Hier ging es um den Besitz des Rheindorfer Hofes mit drei Weingärten.

Beueler Schanze um 1703 (Fort de Bourgogne)

Politisch war das Gebiet seit dem 15. Jahrhundert geteilt: Schwarzrheindorf und Vilich bildeten einen rechtsrheinischen Brückenkopf des Kurfürstentums Köln, während die anderen Orte zum Herzogtum Berg und damit zum Amt Löwenburg gehörten. Die Grenze verlief auf Höhe der heutigen Kennedybrücke. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts, während des Truchsessischen Krieges, wurde in Beuel eine Befestigungsanlage gebaut. Beuel war in dieser Zeit häufig Ausgangspunkt zur Eroberung Bonns von der Beueler Schanze aus. Seit dem 18. Jahrhundert wurde Beuel durch die Beueler Wäschereien geprägt.

Im Jahre 1952 wurde die Gemeinde Beuel zur Stadt erhoben und erhielt ein eigenes Wappen. Dieses zeigt auf goldenem Grund 13 blaue Sterne und ein Schiff auf dem Rhein. Die 13 Sterne stehen für die 13 Dörfer, die die ehemalige Stadt Beuel bildeten. Das Schiff symbolisiert den wichtigsten Wirtschaftszweig Beuels in früheren Zeiten: die Fischerei.

Die Stadt Beuel hatte nur kurz Bestand: Am 1. August 1969 wurde Beuel im Zuge der Gemeindereform nach Bonn eingemeindet[2] und bildet zusammen mit den bisher eigenständigen Gemeinden Oberkassel und Holzlar sowie der eingegliederten Ortschaft Hoholz den Stadtbezirk Beuel.

Verkehrsgeschichtlich bedeutsam ist das Eisenbahn-Trajekt Bonn–Oberkassel sowie die Bröltalbahn, die Beuel mit dem Westerwald und dem Bergischen Land verband.

Politik

Sitzverteilung in der Bezirksvertretung Beuel

Die 19 Sitze der Bezirksvertretung teilen sich folgendermaßen auf:

Partei Sitze (2004) Sitze (2009) Sitze (seit 29. Oktober 2010) Sitze (seit 10. Dezember 2010)
CDU 8 6 6 6
SPD 6 5 5 6
GRÜNE 3 4 3 3
FDP 1 2 2 2
Bürger Bund Bonn 1 1 1 1
Die Linke 1
Parteilos 2 1

SPD, Grüne und Die Linke haben für die Wahlperiode 2009 bis 2014 einen Koalitionsvertrag geschlossen. In der konstituierenden Sitzung der Bezirksvertretung Beuel am 4. November 2009 wurde Bezirksbürgermeister Wolfgang Hürter (SPD) mit den Stimmen von SPD, Grünen und Die Linke für eine weitere Amtszeit wiedergewählt.

Brauchtum

Beuel zählt zu den historischen Wiegen des rheinischen Karnevals mit den Hochburgen Köln, Düsseldorf und Mainz, weil dort 1824 die Weiberfastnacht geboren wurde. Am Morgen der Weiberfastnacht, dem Donnerstag vor Rosenmontag, findet die traditionelle Erstürmung des Beueler Rathauses statt. Bei diesem Ereignis versuchen die Stadtväter jedes Jahr aufs Neue und am Ende vergeblich, den Schlüssel der Stadt vor den heranstürmenden Beueler Wäscherinnen und der Beueler Wäscherprinzessin zu schützen.

Ausstellungen zu Geschichte und Brauchtum des Stadtbezirks finden sich im Heimatmuseum Beuel.

Infrastruktur

Seit 2003 wurden umfangreiche, öffentliche Investitionsmaßnahmen im Straßenbau, in der Altbausanierung sowie im ÖPNV getätigt, was zu einem überdurchschnittlichen Preisanstieg bei Privat- und Geschäftsimmobilien in Beuel geführt hat. Beuel ist mit dem Bahnhof Bonn-Beuel an die Rechte Rheinstrecke angeschlossen, außerdem verkehrt die Linie 62 der Stadtbahn Bonn auf der Strecke der Siebengebirgsbahn, der Streckenabschnitt Siegburger Bahn der Linie 66 verbindet Beuel mit den Bonner Stadtzentrum und mit den Fernbahnhof Siegburg/Bonn. Die Kleinbahn Beuel-Großenbusch verbindet Beuel mit Hangelar.

Bekannte Bürgerinnen und Bürger

Einzelnachweise

  1. Kleinräumige Bevölkerungsstatistik nach Altersgruppen, Statistikstelle der Stadt Bonn, 30. Juni 2010
  2. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.

Literatur

  • Carl Jacob Bachem: Beueler Chronik. Zeittafel zur Geschichte des rechtsrheinischen Bonn. Stadt Bonn, Bonn 1989, ISBN 3-922832-06-7, (Studien zur Heimatgeschichte des Stadtbezirks Bonn-Beuel 26).

Weblinks

 Commons: Beuel – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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