Waldenburgerbahn

Waldenburgerbahn
Waldenburgerbahn
Haltestelle Bad Bubendorf
Haltestelle Bad Bubendorf
Fahrplanfeld: 502
Streckenlänge: 13,1 km
Spurweite: 750 mm (Schmalspur)
Stromsystem: 1500 =
Maximale Neigung: 38 
Liestal–Waldenburg
Legende
Kopfbahnhof – Streckenanfang
0,0 Liestal 327 m ü. M.
Strecke – geradeaus
Anschluss an die Hauensteinlinie nach Basel und Olten
Bahnhof, Station
1,3 Altmarkt 334 m ü. M.
Bahnhof, Station
3,4 Bad Bubendorf 360 m ü. M.
Haltepunkt, Haltestelle
4,6 Talhaus (Halt auf Verlangen) 373 m ü. M.
Bahnhof, Station
5,8 Lampenberg-Ramlinsburg 396 m ü. M.
Bahnhof, Station
7,9 Hölstein 423 m ü. M.
Haltepunkt, Haltestelle
8,5 Hölstein Süd (Halt auf Verlangen) 434 m ü. M.
Haltepunkt, Haltestelle
Hölstein Weidbächli (Halt auf Verlangen) 446 m ü. M.
Haltepunkt, Haltestelle
Hirschlang (Halt auf Verlangen) 461 m ü. M.
Bahnhof, Station
10,8 Niederdorf 469 m ü. M.
Haltepunkt, Haltestelle
11,7 Oberdorf Winkelweg (Halt auf Verlangen) 490 m ü. M.
Bahnhof, Station
12,3 Oberdorf BL 499 m ü. M.
Kopfbahnhof – Streckenende
13,1 Waldenburg BL 518 m ü. M.

Die Waldenburgerbahn (WB) ist eine Schweizer Schmalspurbahn im Kanton Basel-Landschaft. Sie verbindet die Gemeinde Waldenburg mit der Kantonshauptstadt Liestal. Als Besonderheit ist die – in der Schweiz einmalige – Spurweite von nur 750 mm zu bezeichnen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Gründung der Waldenburgerbahn wurde von Gedeon Thommen in die Wege geleitet. Nach dem die Stimmberechtigten des Kantons Basel-Landschaft am 18. Juni 1871 der Konzession für eine Schmalspurbahn von Liestal nach Waldenburg und eventuell weiter nach Langenbruck zugestimmt hatten, erfolgte die Bewilligung durch den Bundesrat.

1873 wurde die Konzession abgeändert, so dass die Schweizerische Centralbahn nun den Auftrag hatte, die Bahn zu bauen. Aus finanziellen Gründen musste die Centralbahn 1876 eine Fristverlängerung beantragen.

Am 25. November 1879 wurde die Waldenburgerbahn als eigenständige Gesellschaft gegründet und erhielt darauf die Konzession für die Bahn, nun aber bestimmt auf den Abschnitt von Liestal nach Waldenburg.

Nach nur achtmonatiger Bauzeit wurde die Bahn am 30. Oktober 1880 eingeweiht. Die Bahn stellte Sitzplätze in der zweiten und dritten Wagenklasse zur Verfügung und der Fahrpreis betrug in der Holzklasse von Liestal bis Waldenburg 1 Franken. Im Jahr 1881 bediente die Bahn 8 Bahnhöfe und Haltestellen und bot vier Fahrten in jede Richtung an. Die schnellste Verbindung dauerte für die 13 km lange Strecke 56 Minuten.

Ein Initiativkomitee stellte 1909 das Gesuch für eine Konzession für den Bau und Betrieb einer elektrischen Schmalspurbahn von Waldenburg über Langenbruck nach Balsthal, mit Abzweigung von St. Wolfgang nach Mümliswil.

Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges verhinderte diese Verlängerung wie auch eine 1912 geplante Umspurung auf 1000mm und gleichzeitige Elektrifizierung der Bahn.

Am 25. Oktober 1953 wurde der elektrische Betrieb der Bahn aufgenommen (Gleichstrom, 1500 V) und neues Rollmaterial beschafft.

1985 wurde das heute aktuelle Wagenmaterial bestehend aus sieben Triebwagen und zehn Steuerwagen angeschafft.

2002, anlässlich des Eidgenössischen Turnfests beförderte die WB zusammen mit Bussen an zwei Wochenenden 75'000 Besucher von Liestal zum Turnzentrum Bad Bubendorf und zurück, die Bahn verkehrte dabei mit extralangen Kompositionen und im 7,5-Minuten-Takt. Während der Euro 2008 wurden Pendelzüge im 15-Minuten-Takt zwischen Liestal und Bad Bubendorf als Standort des Fancamps 9. Stadion eingesetzt.

Strecke und Betrieb

Die 13,1 km lange, einspurige Strecke verbindet im Kanton Basel-Landschaft die Gemeinde Waldenburg mit der Kantonshauptstadt Liestal. Als Besonderheit ist die – in der Schweiz einmalige – Spurweite von nur 750 mm zu bezeichnen. Sie ist damit die einzige Bahn in Europa mit einer Spurweite von 750 mm, die nicht oder nicht vorwiegend touristischen Zwecken dient. Die Strecke ist seit 1953 mit 1500 V Gleichspannung elektrifiziert. Die Waldenburgerbahn bedient 11 Unterwegshalte und benötigt für die Gesamtstrecke ungefähr 24 Minuten (Stand: Fahrplan 2009). Die Linie ist ein Bestandteil des TNW. Sie trägt offiziell die Liniennummer 19 – im Anschluss an die Tramlinien der BVB und der BLT, diese Nummer findet sich jedoch nicht an den Fahrzeugen, da keine Verwechslungsgefahr besteht.

Von Frühling bis Herbst bietet die WB Dampffahrten mit der einzig betriebsfähig erhaltenen Dampflok der Waldenburgerbahn, der Nummer 5 Gedeon Thommen aus dem Jahr 1902 an. Außerdem ist die Lok 6 Waldenburg nicht betriebsfähig im Verkehrshaus Luzern erhalten.

Betreiberin ist die Waldenburgerbahn AG.

Fahrplan

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2008 weist die Waldenburgerbahn eine deutlich abweichende Symmetriezeit auf; diese liegt etwa 5 Minuten später als üblich. Zugskreuzungen finden je nach Fahrplanlage in Altmarkt, Bad Bubendorf, Hölstein, Hirschlang oder Oberdorf Winkelweg statt. Die Fahrten des stündlichen Grundtaktes finden ab Liestal zur Minute :35 bzw. ab Waldenburg zur Minute :07 statt, die Zwischenfahrten ab Liestal zur Minute :06 und ab Waldenburg zur Minute :36. Im Fahrplan (Stand 2011) bietet die WB an Werktagen einen ungefähren Halbstundentakt mit Verdichtungen auf einen 15-Minuten-Takt zu den Spitzenzeiten an (47 Fahrten je Richtung); nur zu den Tagesrandzeiten wird dieser zu einem Stundentakt ausgedünnt. Die Fahrzeit beträgt für die ganze Strecke 24 Minuten.

Rollmaterial

Alter Wagen der WB, abgestellt in Bieringen (Jagst)
aktuelles Rollmaterial

Für den Regeldienst setzt die Waldenburgerbahn auf Pendelzüge, bestehend aus

  • Triebwagen BDe 4/4 11 bis 14 (1986), 15 bis 17 (1993),
  • Steuerwagen Bt 111 bis 114 (1986), 115 bis 120 (1993).
historisches Rollmaterial
  • G 3/3 Gedeon Thommen 5 (1902) SLM , einzige noch betriebsfähige Dampflokomotive
  • G 3/3 Waldenburg 6 (1912) SLM, im Verkehrshaus Luzern ausgestellt
  • 4 tannengrüne, historische Zugwagen
ehemaliges Rollmaterial
  • Triebwagen BDe 4/4 1 bis 3 (1953), ehemals CFe 4/4, ausrangiert, später in Prora auf Rügen (Konkursmasse EBG) abgebrochen
  • Postwagen (1959) SIG / WB, aus BC4 12 umgebaut, ab 1992 in Mariazell, dort aber nicht im Einsatz, seit 2000 bei der Jagsttalbahn

Zukunft

Da in absehbarer Zeit neues Rollmaterial benötigt wird, wurde die Möglichkeit geprüft, die Spurweite auf 1000 mm zu ändern, um Kosten bei der Beschaffung neuer Fahrzeuge zu sparen. Ausserdem würde das eine Verbindung mit der Tramlinie 14, die derzeit in Pratteln endet, ermöglichen. Allerdings wurde entschieden, bis 2030 bei der jetzigen Betriebsform zu bleiben und lediglich den Unterbau bei Erneuerungen von Kunstbauten für 1000 mm vorzubereiten.[1] Auch könnte man auf einem meterspurigen Gleis die Dampfzüge nicht fahren lassen.

Weblinks

 Commons: Waldenburgerbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Medienmitteilung der Bau- und Umweltschutzdirektion Kanton Basel-Landschaft

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