Transnistrien

Transnistrien
Република Молдовеняскэ Нистрянэ
Republica Moldovenească Nistreană (moldauisch/rumänisch)
Приднестровская Молдавская Республика
Pridnestrowskaja Moldawskaja Respublika (russisch)
Придністровська Молдавська Республіка
Prydnistrowska Moldawska Respublika (ukrainisch)
Transnistrische Moldauische Republik
Flagge Moldawiens#Weitere Flaggen Moldawiens
Wappen der Moldauischen SSR
Flagge Wappen
De‑facto‑Regime, Gebiet
ist völkerrechtlich Teil von
Moldawien
Amtssprache Moldauisch (Rumänisch), Russisch, Ukrainisch
Hauptstadt Tiraspol
Regierungsform Präsidialrepublik
Oberhaupt und Regierungschef Präsident Igor Smirnow
Fläche 3.567 km²
Einwohnerzahl 555.347 (2004)
Bevölkerungsdichte 252 Einwohner pro km²
Währung 1 Transnistrischer Rubel = 100 Kopeken
Gründung 2. September 1990
Nationalhymne Hymne Transnistriens
Zeitzone OEZ (UTC+2)
Telefonvorwahl +373
Transnistria in Europe (zoomed) (non-independent).svg
Transnistria in Moldova (de-jure).svg
Karte Transnistrien 02 02.png

Transnistrien (in der russischen Kurzform: Приднестрóвье/Pridnestrowje; offiziell: Pridnestrowskaja Moldawskaja Respublika, deutsch: Transnistrische Moldauische Republik, in der rumänischen Kurzform: Stînga Nistrului) ist der östlich des Dnister gelegene Teil Moldawiens, der de facto unabhängig von der Zentralregierung in Chișinău ist. Transnistrien wird von keinem anderen Staat und keiner internationalen Organisation als souveräner Staat anerkannt und ist Mitglied der Gemeinschaft nicht anerkannter Staaten. Seit dem Transnistrien-Konflikt 1992 stellt es ein „stabilisiertes De-facto-Regime“ dar.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Straßenkarte

Die Fläche der Transnistrischen Moldauischen Republik (PMR) umfasst 3567 Quadratkilometer, dies entspricht elf Prozent der Fläche Moldawiens. Die Länge von Nordwest nach Südost beträgt 202 Kilometer. Transnistrien liegt im Flachland (circa 50 bis 200 Meter über Normalnull) zwischen dem restlichen Territorium der Republik Moldau im Westen und der Ukraine im Osten, entlang des östlichen Dnisterufers. Die Hauptstadt Tiraspol hat 189.400 Einwohner und liegt im Süden, etwa zwischen Odessa (100 Kilometer) und Chișinău (deutsch Kischinau, russisch Kischinjow) (70 Kilometer). Die wichtigsten Städte Transnistriens neben Tiraspol sind Tighina (Bender) und Rîbnița. Der nächste internationale Flughafen (KIV) befindet sich außerhalb Transnistriens bei Chișinău, 60 Kilometer nordwestlich von Tiraspol.

Bevölkerung

Ethnische Gliederung der Moldauischen Sowjetrepublik 1989

Nach der international nicht anerkannten Volkszählung vom November 2004 betrug die Einwohnerzahl rund 555.000 Einwohner und setzte sich aus schätzungsweise 31,9 % Moldauern, 30,3 % Russen und 28,9 % Ukrainern zusammen. Nach dem Krieg von 1992 nahm der Bevölkerungsanteil der Russen zu. Nach der sowjetischen Volkszählung 1989 lebten in diesem Gebiet noch 700.000 Menschen, davon 40,1 % Moldauer, 25,5 % Russen und 28,3 % Ukrainer.

Wegen der Vielfalt der Bevölkerungsgruppen wurde in der Verfassung verankert, dass in Transnistrien de jure drei Sprachen als Staatssprache gültig sind: Russisch, Ukrainisch und Rumänisch (allerdings nur unter dem Namen Moldauische Sprache und mit kyrillischer Schrift). De facto ist Russisch die einzige Amtssprache. Ein großer Teil der moldauischen Schüler wird nur auf Russisch unterrichtet.

Landesname

Zu beachten ist bei der einheimischen Namensgebung die Bezeichnung „Republik am (pri) Dnister“ (rum. Nistru, ukr. Дністер/Dnister, russ. Днестр/Dnestr). Aus geographisch nachvollziehbaren Gründen wird das Land nicht als „Transnistrien“ (also „jenseits des Dnister“) bezeichnet. Ein Erlass vom 29. November 2000 besagt, dass das Land und die Zentralbank in lateinischer Schrift nur noch wie folgt geschrieben werden sollen: Pridnestrovskaia Moldavskaia Respublika (PMR) und Pridnestrovskii Respublikanskii Bank (PRB) (russische Transliteration). Die rumänischen (moldauischen) Namen werden dabei von den Separatisten ausgeschlossen. In diesem Zusammenhang untersagt der Erlass die weitere Verwendung der Bezeichnungen mit „Transnistrien“ im Land.

Geschichte

1792/93 konnte das Russische Reich seinen Machtbereich bis zum Ostufer des Flusses Dnister ausdehnen. Östlich des Dnister wurde 1924, innerhalb der Ukrainischen Sowjetrepublik, in den Siedlungsgebieten der rumänischsprachigen Minderheit die „Moldauische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik“ (MASSR) gegründet, zu der das Territorium des heutigen Transnistriens gehörte. Hauptstadt der MASSR war bis 1929 die Stadt Balta, danach die Stadt Tiraspol. Die sowjetische Regierung betrieb hier eine rege Kolonisation mit Russen, wodurch der Anteil der ethnischen Rumänen (Moldauer) insbesondere in den Städten vermindert wurde. So lebten zum Beispiel in Tiraspol 1919 42 % Rumänen, während 1989 nur noch 18 % Moldauer hier verzeichnet wurden.

Flagge der Moldauischen Sowjetrepublik

Nach der Annektierung der vormalig zu Rumänien gehörenden Provinz Bessarabien durch die Sowjetunion im Jahre 1940 wurden große Teile dieses Gebiet mit jenen 40 % der MASSR, in denen die ethnischen Rumänen in der Mehrheit waren, zur Moldauischen Sowjetrepublik vereinigt, während die mehrheitlich ukrainisch bewohnten Teile in der Umgebung Baltas zur Ukraine übergingen.

Von 1941 bis 1944 war das Gebiet zwischen Dnister und Bug von den Achsenmächten erobert und unter dem Namen „Transnistrien“ an Rumänien, das sich am Krieg gegen die Sowjetunion beteiligte, angeschlossen. Es handelt sich jedoch um wenig mehr als eine Namensgleichheit, das damalige Transnistria ist territorial nicht mit dem heutigen Gebiet zu vergleichen und es gibt auch sonst keinerlei Kontinuität. Wegen der unzureichenden rumänischen Verwaltung war das Territorium eine fast anarchische Insel im besetzten Europa.

Das Regierungsgebäude in Tiraspol

Nach der Unabhängigkeitserklärung der Republik Moldau im August 1991 kam es zum Konflikt zwischen der von Chișinău kontrollierten Republik Moldau und den Machthabern in Tiraspol, die die Kontrolle über den östlichen Landesteil ausübten. Der Konflikt führte zur Etablierung eines De-facto-Regimes in Transnistrien bezeichnet).

Heute ist Transnistrien de facto eine autonom agierende sezessionistische Region, die sich als unabhängiger Staat betrachtet, aber international keine Anerkennung besitzt und innerhalb der völkerrechtlich anerkannten Grenzen der Republik Moldau liegt. Das Regime in Tiraspol wird nach wie vor von Igor Smirnow angeführt, der sich seine Führungsrolle durch drei Präsidentschaftswahlen 1996, 2001 und 2006 bestätigen ließ, die jedoch international nicht anerkannt wurden. Das Fortbestehen dieses „stabilisierten De-facto-Regimes“ wird auch von den dort stationierten russischen Truppen ermöglicht, zu deren Rückzug sich die Russische Föderation auf dem OSZE-Gipfel 1999 zwar verpflichtet hatte[1], diesen Verpflichtungen jedoch nicht nachgekommen ist.[2] Faktisch sind die Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien jedoch festgefahren, weshalb der Transnistrien-Konflikt als „eingefrorener Konflikt“ bezeichnet wird.[3] Sowohl die moldauische als auch die transnistrische Seite haben sich mit dem Status quo soweit arrangiert, dass aus Sicht der Eliten eine Konfliktlösung nicht oberste Priorität genießt und die leidtragende Bevölkerung infolge unzureichend umgesetzter demokratischer Reformen und Propaganda keinen entscheidenden Einfluss auf den Verhandlungsprozess nehmen kann.

Die Stadt Bender, die am rechten Ufer des Dnister liegt und somit Teil Bessarabiens ist, wird aber von den transnistrischen Separatisten seit dem Krieg von 1992 verwaltet. Seit 1990 regiert Igor Smirnow Transnistrien, Präsident wurde er jedoch erst im Dezember 1992. Smirnow kam 1987 aus der Ukrainischen SSR nach Moldawien (Transnistrien) und wurde in Tiraspol zuerst Direktor eines Großbetriebes.

Seit 30. November 2005 gibt es die EUBAM Moldawien/Ukraine, eine Grenzkontrollmission der Europäischen Union an der moldauisch-ukrainischen Grenze zur Unterbindung des Waffen- , Menschen- und Drogenschmuggels von und nach Transnistrien.[4] In einer Resolution der NATO vom 18. November 2008 wird Russland aufgefordert, die im Istanbuler OSZE-Gipfel 1999 vorgenommene Verpflichtungen einzuhalten und die in Transnistrien stationierten Truppen zurückzuziehen.[2]

Politik

Transnistriens Präsident Igor Smirnow

Diplomatische Beziehungen

Transnistrien ist von keinem anderen international anerkannten Staat diplomatisch anerkannt, allerdings erkennen sich die Mitgliedstaaten der postsowjetischen Gemeinschaft nicht anerkannter Staaten gegenseitig an.

Zudem besteht eine Städtepartnerschaft mit Deutschland. Die sächsische Kleinstadt Eilenburg ist im Jahre 2002 eine Städtepartnerschaft mit der Hauptstadt Tiraspol eingegangen. Die Partnerschaft wird allerdings seit dem Besuch einer Eilenburger Delegation nicht mehr aktiv gepflegt.[5]

Referendum über künftigen Status

Der 6. Außerordentliche Deputiertenkongress aller Ebenen hatte Ende März 2006 die Initiative unterbreitet, ein Referendum über die Zukunft dieser nicht anerkannten Republik abzuhalten. Für diese Aktion wurden rund 200.000 US-Dollar bereitgestellt.

Wahlurne mit Stimmzetteln zum Referendum 2006

Im Juli stimmte das Parlament der abtrünnigen Region fast einstimmig für ein Referendum über den künftigen Status Transnistriens. Am 17. September 2006 konnten die mehr als 392.000 Wahlberechtigten zwischen folgenden beiden Fragen auf dem Stimmzettel wählen:

  • „1. Unterstützen Sie den Kurs auf die Unabhängigkeit der Moldauischen Republik Transnistrien und den anschließenden freiwilligen Beitritt Transnistriens zur Russischen Föderation?“
  • „2. Halten Sie einen Verzicht auf die Unabhängigkeit der Moldauischen Republik Transnistrien mit dem anschließenden Beitritt zur Republik Moldau für möglich?“

Nach Angaben der Wahlkommission stimmten 97,1 % für die endgültige Abspaltung von Moldawien und den späteren Anschluss an Russland. Nur 2,3 % stimmten dagegen. Gegen den Unabhängigkeitsverzicht Transnistriens stimmten 94,6 %. Die Wahlbeteiligung habe bei 79 % der rund 390.000 registrierten Wähler gelegen.

Die OSZE hat bereits am 20. Juli 2006 festgestellt, dass sie das Referendum nicht anerkennen werde. Sie hatte daher keine Beobachter zur Abstimmung entsandt und warf der transnistrischen Regierung vor, die Fragen suggestiv formuliert zu haben, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Die OSZE kündigte allerdings an, sie sei bereit, ein Referendum über den künftigen Status der Region anzuerkennen, wenn dieses das Ergebnis erfolgreicher politischer Verhandlungen sei und die Bedingungen für einen freien und gerechten Wahlgang gegeben seien. Der Vertreter Russlands bei der OSZE wies Vorwürfe zurück, wonach das Referendum unseriös und provokatorisch sei. Er warf hingegen der moldauischen Seite vor, Fehler gemacht zu haben.

Auch Moldawien, Rumänien und die Ukraine haben erklärt, das Referendum nicht anzuerkennen. Sowohl die Europäische Union als auch die USA hatten sich bereits im Vorfeld gegen die Abstimmung ausgesprochen und dazu aufgerufen, die blockierten Autonomiegespräche mit Moldawien wieder aufzunehmen.

Menschenrechte

Der Regierung Transnistriens werden schwere und regelmäßige Verstöße gegen die Menschenrechte vorgeworfen. Kirchlichen Gemeinschaften wie Baptisten und Methodisten wird die offizielle Zulassung verweigert.[6]

2004 wurden sechs Schulen mit rumänischer Unterrichtssprache geschlossen. Die offizielle Ursache dafür war der Ablauf der temporären Unterrichtslizenz dieser Schulen. Nach den Verhandlungen mit der Regierung Transnistriens wurden die Schulen lizenziert und es wurde ihnen genehmigt, den Unterricht zu Beginn des Schuljahrs zu beginnen. Das Schulgebäude in Rîbnița wurde jedoch dem Lehrkollektiv nicht zurückgegeben und deren Schüler mussten ihre Studien in einem Kindergarten mit Verspätung beginnen.[7] [8]

Ein OSZE-Bericht aus dem Jahr 2005 bezeichnet das generelle Klima der Medienberichterstattung in Transnistrien als regierungsnah und restriktiv, verweist aber auf die Existenz mehrerer unabhängiger Printmedien und der relativ unabhängig berichtenden Gewerkschaftszeitung. Bedrohungen von Journalisten sind Ausnahmefälle; aus dem Berichtszeitraum wird ein Fall erwähnt.[9][10]

Wirtschaft

Transnistrien besitzt ein Drittel der moldauischen Industrie und hat mit 50 Ländern Exportverträge abgeschlossen. Im Gegensatz zum größtenteils agrarisch geprägten restlichen Moldawien (Bessarabien) ist die transnistrische Wirtschaft von großen Industriebetrieben abhängig, die hier in der Sowjetzeit gezielt angesiedelt wurden. Viele der Produkte sind auf den Export ausgerichtet, Stahlplatten, Maschinen für die Gussproduktion, Kraftstrom, Kabelprodukte, große Elektromaschinen, Niederspannungsgeräte, elektroisolierende Stoffe, Pumpen, Zement, Möbel, Baumwollstoffe, Schuhe, Nähprodukte, Wein und Weinbrand. Eine wichtige Sparte ist auch die Rüstungsindustrie in früher sowjetischen Betrieben.

Den Exporten von 579,7 Millionen US-Dollar standen 2005 Importe von 855,8 Millionen USD gegenüber. Wichtigste Handelspartner sind die Ukraine, Russland und die EU. Die Kriminalität spielt in der Wirtschaft der Region eine wichtige Rolle. Ein offizieller Bericht des Europäischen Parlamentes bezeichnete Transnistrien 2002 als „schwarzes Loch, in dem illegal mit Waffen und Menschen gehandelt werde und Geld gewaschen werde“.[11] Nach Einschätzung Moldawiens wird der Schmuggel von Waffen, Drogen, Alkohol und Treibstoffen über die Eisenbahn an der ukrainischen Grenze betrieben. Mit dem dortigen Umschwung durch Wiktor Juschtschenko verlangen ukrainische Zollbeamte seit Anfang März 2006 für den Warentransit aus Transnistrien Zollpapiere der moldauischen Behörden. Für die transnistrische Wirtschaft, die sich aus politischen Gründen gegen die Registrierung in Moldawien sträubt, entsteht dadurch ein empfindlicher Schaden (pro Tag 2,8 Millionen Dollar), was den Konflikt mit den Nachbarstaaten weiter anheizt. Es wird behauptet, dass das russische Importverbot für moldauischen Wein, dessen Produktion bislang zu 70 % nach Russland ging, im ursächlichen Zusammenhang mit den neuen Zollerfordernissen steht.[12] Die offizielle Begründung lautet, der Wein verursache Gesundheitsschäden. Ein ähnliches Einfuhrverbot verhängte Moskau auch gegenüber Georgien, das in den abtrünnigen Republiken Abchasien und Südossetien in ähnliche Konflikte mit Russland verwickelt ist. Am 30. Mai 2006 kündigte die transnistrische Wirtschaftsministerin Elena Tschernenko an, die moldauischen Zollbedingungen zu akzeptieren.

Das Bruttoinlandsprodukt lag 2005 bei 517,5 Millionen Dollar und die Außenverschuldung bei 1,2 Milliarden Dollar (zwei Drittel davon an Russland).[13]

Das Monopol im Telekommunikationssektor (Mobilfunk, Kabelfernsehen, Internet) liegt bei der Firma Sheriff, in deren Besitz sich außerdem die meisten Supermärkte Transnistriens, ein Fußballstadion und andere Unternehmen befinden. Sie soll von drei ehemaligen Polizeioffizieren gegründet worden sein, die am Transnistrien-Konflikt teilnahmen, die genauen Besitzverhältnisse sind aber nicht bekannt.[14]

Die Verwaltung der sich auf transnistrischem Gebiet befindenden Bahnstrecken wird durch die Pridnestrowskaja schelesnaja doroga realisiert.

Währung und Einreise

1994 wurde in Transnistrien eine eigene Währung eingeführt, der Transnistrische Rubel. 2000 wurde der Rubel denominiert (1.000.000 zu 1) und neue Banknoten und Münzen wurden in Umlauf gebracht. Die Währung wird außerhalb von Transnistrien nicht anerkannt und hat nur eingeschränkte Konvertibilität.[15] Seit 1. März 2008 ist keine Einladung zur Einreise nach Transnistrien mehr notwendig, jedoch ist bei einem Aufenthalt über Nacht eine Registrierung bei OVIR, der Meldebehörde, erforderlich. Bei der „Einreise“ nach Transnistrien muss ein Einreise- und Ausreiseschein (ähnlich wie bei der Einreise in die Russische Föderation) ausgefüllt werden. Zu beachten ist, dass man bei der Ausreise aus Moldawien über Transnistrien in die Ukraine keinen offiziellen Grenzposten der Republik Moldau passiert. Man erhält also bei der Grenzüberschreitung von und nach Moldawien über Transnistrien in die Ukraine keine Ein- und Ausreisestempel, was in weiterer Folge zu Komplikationen führen kann.

Medien

In Tiraspol gibt es einen staatlichen und einen privaten Fernsehsender, das einzige Kabelfernsehen im Land ist im Besitz der Firma „Sheriff“ und sendet neben den zwei beheimateten noch fast alle gängigen russischsprachigen Sender. Es gibt mehrere Zeitungen (Pridniestrovie, Adevarul Nistrean), die sich aber überwiegend im Besitz des Staates oder staatsnaher Organisationen befinden[16] und die staatliche Presseagentur „Olvia-Pres“s. Im Land senden mehrere Radiostationen, darunter auch der Auslandssender von Radio PMR, der ein mehrsprachiges Programm auf Kurzwelle verbreitet. Sendesprachen sind Deutsch, Englisch und Französisch. Zensur ist durch Artikel 28 der Verfassung Transnistriens verboten. Es existiert keine Presse in moldauischer Sprache mit lateinischer Schrift.

Literatur

  • Klemens Büscher: Separatismus in Transnistrien – Die PMR zwischen Russland und Moldova. In: Osteuropa. Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens. Wissenschafts-Verl., Berlin 1996, 9, ISSN 0030-6428.
  • Hannes Hofbauer: Mitten in Europa. Politische Reiseberichte aus Bosnien-Herzegowina, Belarus, der Ukraine, Transnistrien/Moldawien und Albanien. Promedia, Wien 2006, ISBN 3-85371-250-9.
  • Kramar, Marcell Nimführ, Andrey Smolensky: Hier spricht Radio PMR. Nachrichten aus Transnistrien. Bildschöne Bücher, Berlin/Wien 2007, ISBN 978-3-939181-07-1.
  • Stefan Troebst: Der Transnistrienkonflikt und seine Bearbeitung durch die OSZE. In: Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktforschung (Hrsg.): Afrikanische Perspektiven – Friedensbericht 1998; Stadtschleining 1998, S. 347–379
  • Stefan Troebst: Staatlichkeitskult im Pseudo-Staat. Identitätsmanagement in Transnistrien. in: Osteuropa. Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens. Wissenschafts-Verl., Berlin 2003, 7, ISSN 0030-6428.
  • Michael Martens: Rückenwind aus Kiew – Konfliktlösung mit Hilfe der Ukraine. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10. Januar 2005.
  • Andrea Böhm: Vorwärts, Genossen, wir müssen zurück! In: GEO. Das neue Bild der Erde. Hamburg 2006, 9, ISSN 0342-8311.
  • Florian Kührer: Brücke für einen geeinten Kontinent von Wladiwostok bis Dublin? In: Eurasisches Magazin. Die Netzzeitschrift, die Europa und Asien zusammenbringt
  • Andreas Menn: Konstruktion von Nation und Staat in Osteuropa. Transnistrien und die Republik Moldau. Vdm Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-8364-5922-8.
  • Kilian Graf: Der Transnistrien-Konflikt: Produkt spätsowjetischer Verteilungskämpfe und Zerfallskonflikt der implodierten Sowjetunion. Disserta-Verlag, Hamburg 2010, ISBN 978-3-942109-30-7.

Weblinks

Wikiatlas Wikimedia-Atlas: Transnistrien – geographische und historische Karten
 Commons: Kategorie: Transnistrien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. OSZE-Dokument Istanbul 1999 IV, Punkt 19
  2. a b NATO-Resolution vom 18. November. Punkt 11. b.
  3. http://www.kas.de/wf/doc/kas_10097-544-1-30.pdf?070208170425
  4. Karte des EUBAM
  5. Café Tiraspol - taz.de
  6. Moldova
  7. Transnistria, The Forgotten Conflict. brain-storming.info. Archiviert vom Original am 20. Februar 2009. Abgerufen am 24. Juli 2011.
  8. Moldovan Schools in Transdniestria - OSCE Magazine (in Englisch)
  9. Bericht des Repräsentanten der OSZE für Freiheit der Medien, Miklós Haraszti, über Transnistrien, 2005, S.2,5
  10. Bericht über den Übergriff im wöchentlichen Bulletin des Center for Journalism in Extreme Situations (Unterorganisation der Russischen Journalisten-Union), 50/2004
  11. Europäisches Parlament: Ad-hoc-Delegation für Moldawien, 5. und 6. Juni 2002
  12. Deutsche Welle: Russischer Weinkrieg gegen die Republik Moldau
  13. Democracy in Secessionism: Transnistria and Abkhazia’s Domestic Policies, by Nicu Popescu, International Policy Fellowship Program 2005/2006
  14. Bericht des Repräsentanten der OSZE für Freiheit der Medien, Miklós Haraszti, über Transnistrien, 2005, S. 5
  15. Historische Übersicht der Zentralbank Transnistrien
  16. Bericht des Repräsentanten der OSZE für Freiheit der Medien, Miklós Haraszti, über Transnistrien, 2005, S.3.5



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