Sulz am Neckar

Sulz am Neckar
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Sulz am Neckar
Sulz am Neckar
Deutschlandkarte, Position der Stadt Sulz am Neckar hervorgehoben
48.3627777777788.6316666666667443
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Rottweil
Höhe: 443 m ü. NN
Fläche: 87,6 km²
Einwohner:

12.159 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 139 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 72172
(Weiherhof: 72186)
Vorwahl: 07454
Kfz-Kennzeichen: RW
Gemeindeschlüssel: 08 3 25 057
Stadtgliederung: 9 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Obere Hauptstraße 2
72172 Sulz am Neckar
Webpräsenz: www.sulz.de
Bürgermeister: Gerd Hieber
Lage der Stadt Sulz am Neckar im Landkreis Rottweil
Donau Landkreis Freudenstadt Landkreis Tuttlingen Ortenaukreis Schwarzwald-Baar-Kreis Zollernalbkreis Aichhalden Bösingen (bei Rottweil) Deißlingen Dietingen Dornhan Dunningen Eschbronn Epfendorf Fluorn-Winzeln Hardt (Schwarzwald) Lauterbach (Schwarzwald) Oberndorf am Neckar Rottweil Rottweil Schenkenzell Schiltach Schramberg Sulz am Neckar Villingendorf Wellendingen Vöhringen (Württemberg) Zimmern ob RottweilKarte
Über dieses Bild

Sulz am Neckar ist eine Stadt in Baden-Württemberg am Oberlauf des Flusses Neckar.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Stadt liegt zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb sowie zwischen Stuttgart und dem Bodensee am Neckar. Es ist mit einer Größe von 87,60 km² das größte Gemeindegebiet im Landkreis Rottweil.

Stadtgliederung

Die Stadt Sulz gliedert sich in die Kernstadt Sulz mit ihren zwei Stadtbezirken Sulz-Kastell und Sulz-Schillerhöhe sowie in die neun Ortsteile Bergfelden, Dürrenmettstetten, Fischingen, Glatt, Holzhausen, Hopfau, Mühlheim, Renfrizhausen, Sigmarswangen.

Geschichte

Die ersten Siedlungsspuren datieren aus der Keltenzeit, belegt durch eine Reihe von Grabhügeln und eine Viereckschanze.

Ein römisches Kastell (Kastell Sulz) wurde um 74 auf einer südlich des heutigen Stadtkern liegenden Anhöhe erbaut. Heute befindet sich dort der Stadtbezirk Sulz-Kastell mit einem Industriegebiet.

Die erste urkundliche Erwähnung datiert auf das Jahr 790 als „villa publica Sulza“. Den Namen verdankt die Stadt ihren Salzquellen, die über Jahrhunderte hinweg die Stadtgeschichte prägten. Die ersten Besitzer der Saline waren im 11. Jahrhundert die Grafen von Sulz. Wohl ab 1250 herrschten die Herren von Geroldseck über die Stadt und die Salinen, während die Grafen von Sulz auf Randbesitze zurückgedrängt wurden. Der Vorgang ist noch nicht restlos erhellt. Zum Herrschaftsbereich der Grafen von Sulz gehörten auch Lossburg und die Täler hinter Schenkenzell.

Die Herren von Geroldseck waren auch die Erbauer der Burg Albeck südwestlich der Stadt. 1284 verlieh König Rudolf von Habsburg Sulz das Stadtrecht. Die Stadt war zwischen 1301 und 1473 Sitz der hier residierenden Linie der Geroldsecker, die allerdings im 15. Jahrhundert trotz einiger Erbschaften einen steten wirtschaftlichen Niedergang erlebten und schließlich unter massivem Druck 1473 an Württemberg verkaufen mussten.

Die Herrschaft der Geroldsecker 1519 im Gefolge der Vertreibung des Herzogs Christoph von Württemberg durch den Schwäbischen Bund war nur ein Zwischenspiel, das 1536 mit der Rückkehr des Herzogs beendet war. Den Geroldseckern blieb nur der Titel „von Geroldseck und Sulz“.

Das württembergische Sulz war lange Zeit die einzige Saline des Landes. Die Stadt brannte innerhalb der Stadtmauern zweimal (1581 und 1794) fast komplett nieder. Es dauerte zwei Jahre, die Stadt wieder aufzubauen; in der Zwischenzeit wurde sie immer wieder von französischen Soldaten geplündert. Als 1803 die viel ergiebigeren Salzwerke am Kocher württembergisch wurden, verlor die Stadt ihren wirtschaftlichen Rang als Salzstadt.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde in Sulz am Neckar ein Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof errichtet.

In Erinnerung an die frühere Bedeutung der Salzgewinnung aus Sole wird seit dem Neubau des Freibads das Schwimmbecken mit Sole gefüllt und ist damit das einzige Solefreibad im Umkreis.
siehe auch Burg Renfrizhausen

Religionen

Seit der Reformation ist Sulz evangelisch geprägt. Die evangelische Kirchengemeinde Sulz verfügt über sieben Pfarrämter, zudem haben die Stadtteile Fischingen und Glatt eine eigene evangelische Kirchengemeinde. Alle zusammen gehören zum evangelischen Dekanat Sulz. Die Stadt ist zudem Sitz des Kirchenbezirks Sulz der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Der Dienstsitz des für den evangelischen Kirchenbezirk Sulz a. N. zuständigen Schuldekans befindet sich in Freudenstadt. Die Berneuchener Bewegung innerhalb der evangelischen Kirche besitzt ihr Zentrum im ehemaligen Kloster Kirchberg.

Die Römisch-katholische Kirche ist in den reformatorischen Umwälzungen des 16. Jahrhunderts zunächst aus Sulz verschwunden. Mit dem erneuten Zuzug von Katholiken wurde jedoch ein katholisches Stadtpfarramt gegründet.

Zudem sind in der Stadt die Volksmission entschiedener Christen, die Freie Baptisten Gemeinde Sulz, eine Neuapostolische Kirchengemeinde, die Zeugen Jehovas und eine Islamische Gemeinde vertreten.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden folgende Gemeinden nach Sulz am Neckar eingemeindet:

  • 1. Januar 1972: Bergfelden, Hopfau und Mühlheim am Bach
  • 1. März 1972: Fischingen
  • 1. Januar 1974: Holzhausen, Renfrizhausen und Sigmarswangen
  • 1. Januar 1975: Dürrenmettstetten und Glatt

Politik

Gemeinderat

Kommunalwahl 2009
Wahlbeteiligung: 50,7 %
 %
50
40
30
20
10
0
42,5%
32,3%
12,9%
12,3%
GAL Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2004
 %p
   2
   0
  -2
  -4
+2,0%
-2,9%
+1,9%
-1,0%
GAL Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel

Die Kommunalwahl am 7. Juni 2009 führte zu folgendem Ergebnis:

  1. FWV 42,5% - 9 Sitze (=)
  2. CDU 32,3% - 7 Sitze (-1)
  3. Grüne Liste 12,9% - 2 Sitze (=)
  4. SPD 12,3% - 2 Sitze (-1)

Städtepartnerschaften

Die Stadt Sulz unterhält eine Städtepartnerschaft mit

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Sulz liegt an der Gäubahn (Stuttgart–Singen) und ist Regional-Express-Halt. Es verkehren stündlich Züge nach Stuttgart und Rottweil und zweistündlich weiter nach Singen (Hohentwiel).

Sulz ist über die Bundesautobahn 81 (Würzburg - Gottmadingen) und die Bundesstraße 14 (Stockach - Waidhaus) zu erreichen. Die Stadt ist 60 km von Stuttgart und 100 km vom Bodensee entfernt.

Sulz verfügt über ein Ultraleichtfluggelände. Außerdem befindet sich hier das Drehfunkfeuer (VOR) Sulz (116,10 MHz).

Bildungseinrichtungen

  • Albeck-Gymnasium
  • Lina-Hähnle-Realschule
  • Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule
  • Elly-Heuss-Knapp Schule, Kaufmännische Schulen Sulz
  • Volkshochschule

Freizeit- und Sportanlagen

  • Freibad susolei (Schwimmbecken mit Sole (Salzwasser) gefüllt)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sulz liegt an der Hohenzollernstraße und an der Römerstraße Neckar-Alb-Aare, die beide an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführen.

Marktplatz

Museen

  • Gustav Bauernfeind-Museum im Gebäude Untere Hauptstraße 5
  • Kultur- und Museumszentrum im Wasserschloss Glatt
  • Römerkeller-Museum im Bereich des ehemaligen römischen Kastells Sulz
  • Das Atelier der Kunststiftung Paul Kälberer im Ortsteil Glatt enthält eine Ausstellung mit Gemälden und Grafiken Kälberers

Bauwerke

Die Ruine Albeck wurde Ende des 13. Jahrhunderts durch den Freiherr von Geroldseck errichtet und am 30. Dezember 1688 durch ein französisches Streifkorps zerstört und angezündet.

Das Kloster Kirchberg ist ein ehemaliges Dominikanerinnenkloster. Heute dient es als evangelisches Tagungs- und Einkehrhaus.


Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Bilder

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)

Literatur

  • Sulz. Alte Stadt am jungen Neckar. Festschrift zur 700-Jahrfeier der Stadtrechtsverleihung. Hrsg. von der Stadt Sulz am Neckar. Sulz am Neckar, 1984.
  • Christoph Bühler: Die Herrschaft Geroldseck. Studien zu ihrer Zusammensetzung und zur Familiengeschichte der Geroldsecker im Mittelalter. In: Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Band 96. Stuttgart 1981.

Weblinks

 Commons: Sulz am Neckar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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