Pretty Woman

Pretty Woman
Filmdaten
Deutscher Titel Pretty Woman
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1990
Länge 119 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Garry Marshall
Drehbuch J. F. Lawton
Produktion Laura Ziskin, Arnon Milchan, Steven Reuther
Musik James Newton Howard
Kamera Charles Minsky
Schnitt Raja Gosnell, Priscilla Nedd-Friendly
Besetzung

Pretty Woman (dt. „Hübsche Frau”) ist eine amerikanische Liebeskomödie von Garry Marshall aus dem Jahr 1990.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Finanzmogul Edward Lewis befindet sich auf einer Party, als er einen Anruf erhält: Seine Geliebte will ihn verlassen. Frustriert macht er sich im Luxussportwagen seines Freundes und Anwalts Phil auf den Weg nach L.A., um dort im hocheleganten Regent Beverly Wilshire abzusteigen.

Auf dem Hollywood Boulevard hält er an, um nach dem Weg zu fragen. Die Prostituierte Vivian Ward, die glaubt, einen zahlungskräftigen Kunden gefunden zu haben, verlangt 5 Dollar für ihre Auskunft. Lewis ist beeindruckt von soviel Frechheit und lässt sich schließlich von Vivian zum Hotel fahren. Dort angekommen, nimmt er sie mit auf sein Zimmer.

Am nächsten Morgen beschließt er, sie für eine Woche als Begleiterin zu engagieren. Die lebenslustige, aber gesellschaftlich völlig unerfahrene Vivian erhält in einer peinlichen Situation unerwartete Hilfe vom Hotelmanager, der sie eigentlich hinauswerfen wollte: Er verschafft ihr die Möglichkeit, für ein wichtiges Geschäftsessen das passende Kleid zu erwerben und vermittelt ihr elementare Kenntnisse in Tischkultur.

Vivian meistert das Dinner bis auf ein paar kleinere Fauxpas glänzend und zieht sich Lewis' Bewunderung zu, doch der Abend verläuft dennoch nicht wie geplant. Es macht ihm plötzlich keinen Spaß mehr, seinen Gewinn aus anderer Menschen Unglück zu ziehen – und er will nicht, dass Vivian schlecht von ihm denkt.

Die folgende Woche wird zum märchenhaften und aufregenden Abenteuer für Vivian und zur unerwarteten Kehrtwende in Edward Lewis' Leben, der beginnt, die Welt mit Vivians Augen zu sehen.

Bis auf ein Treffen zum Polo-Sport, bei dem Edward Vivian gegenüber seinem Anwalt Phil als Prostituierte zu erkennen gibt und diese daraufhin gekränkt ist, verläuft die gemeinsame Woche sehr harmonisch und aufregend.

Eine Werft, das Familienunternehmen Morse, das Edward ursprünglich übernehmen und zerteilen wollte, um die einzelnen Teile mit Gewinn zu veräußern, will er nun sanieren. Der geld- und machthungrige Anwalt ist außer sich vor Wut und versucht, sich an Vivian zu vergehen, woraufhin diese ihm eine Ohrfeige verpasst. Lewis kann in letzter Minute eingreifen und wirft Phil hinaus.

Edward möchte den Kontakt zu Vivian aufrechterhalten, ist jedoch nicht in der Lage, sich ihr gänzlich anzuvertrauen. Er schlägt ihr deshalb vor, seine Geliebte zu werden. Vivian, tief in ihren Gefühlen verletzt, lehnt dieses Angebot ab. Edward kann sich jedoch noch nicht zu einem weiteren Schritt überwinden, und so verlässt sie ihn, nachdem ihr Abkommen erfüllt ist.

Allein gelassen hinterfragt Edward seine Entscheidung und merkt schließlich, dass er ohne Vivian nicht mehr leben möchte. Mit Hilfe des Hotelmanagers findet er sie und gesteht ihr seine Liebe. Der Film endet mit einem Happy End.

Kritiken

Die Handlung wurde manchmal als unrealistisch oder sogar verlogen kritisiert. Die Leistungen der Darsteller und die Inszenierung wurden hingegen gelobt.

Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times vom 23. März 1990, der Film sei besonders süß (sweet) und offenherzig (openhearted), jedoch nicht besonders realistisch (it seems to be constructed out of the stuff of realism). Ebert lobte sehr stark die Darstellung von Julia Roberts, die den gespielten Charakter mit Humor füllen würde und der er eine große Zukunft in Hollywood voraussagte.

„Das bekannte ‚Pygmalion‘-Thema in einer unterhaltsamen Neuauflage […] Eine elegant von der Komödie zum märchenhaften Melodram wechselnde Fabel, die im spielerischen Umgang mit den Klischees Zeit und Lust findet, der menschlichen Seite des Stoffes etwas näherzukommen, und das Happy-End in eine Kino-Illusion par excellence verwandelt.“

Lexikon des internationalen Films (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997

Auszeichnungen

Julia Roberts wurde 1991 für den Oscar in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin nominiert. Gewinnen konnte sie in dieser Kategorie im gleichen Jahr den Golden Globe Award.

Julia Roberts, die Kostümdesignerin Marilyn Vance, die Filmproduzenten (Bester Film) sowie der Drehbuchautor J.F. Lawton wurden im Jahr 1991 für den Filmpreis BAFTA Award nominiert. Pretty Woman wurde im selben Jahr für den César in der Kategorie Bester ausländischer Film nominiert.

Roxette bekamen für ihren Titel It Must Have Been Love 1991 den Grammy für den besten Soundtrack.

Außerdem erhielt der Film folgende Auszeichnungen:

  • 1990: Goldene Leinwand
  • 1991: Zwei BMI Film & TV Awards – James Newton Howard, Per Gessle (für den Song It Must Have Been Love)
  • 1991: Goldene Leinwand
  • 1991: People’s Choice Award
  • Die Zuhörer des britischen Radiosenders Capital FM wählten den Film auf Platz 4 der Filme, die man jemals gesehen haben muss (Must See Movie of all time).

Entstehungsgeschichte

Der Arbeitstitel des Filmprojekts lautete $3,000 nach der Summe von 3.000 US-Dollar, die Vivian für ihre Liebesdienste vom Edward Lewis bekommen sollte. Erst später wurde der Film nach seinem Titellied Oh, Pretty Woman, dem Lied von Roy Orbison, benannt.

Ursprünglich war kein Happy End vorgesehen, Vivian sollte nach einer Woche zu ihrer früheren Beschäftigung zurückkehren. Später wurde J. F. Lawton mit Drehbuchänderungen beauftragt; man hatte unter anderem erwogen, dass Vivian im Hotel angestellt werden oder einen anderen Liebhaber finden sollte. In weiteren Versionen sollte die Geschichte den bekannten Ausgang finden. Einige Überarbeitungen haben die Autoren Stephen Metcalfe, Robert Garland und Barbara Benedek vorgenommen.

Die Dreharbeiten begannen im Juli 1989 und wurden am 18. Oktober desselben Jahres abgeschlossen. Wegen der Unsicherheiten zum Handlungsverlauf hatte der Regisseur viel mehr Szenen gedreht als notwendig waren; von ca. 115.000 Metern Filmmaterial wurden lediglich ca. 19.000 Meter verwendet. Die Premiere in den USA fand am 23. März 1990 statt. In Deutschland kam der Film am 5. Juli 1990 in die Kinos und war der meistgesehene Film des Jahres.

Musik

Der Soundtrack wurde am 14. Februar 1990 veröffentlicht.[1][2]

Soundtrack

  1. Wild Women Do von Natalie Cole
  2. Fame von David Bowie
  3. King of Wishful Thinking von Go West
  4. Tangled von Jane Wiedlin
  5. It Must Have Been Love von Roxette
  6. Life in Detail von Robert Palmer
  7. No Explanation von Peter Cetera
  8. Real Wild Child (Wild One) von Christopher Otcasek
  9. Fallen von Lauren Wood
  10. Oh, Pretty Woman von Roy Orbison
  11. Show Me Your Soul von Red Hot Chili Peppers

Gesamtlänge: 43 Minuten und 36 Sekunden

Triviales

  • In einer Szene nimmt Edward Lewis die Prostituierte Vivian „Viv“ Ward mit in die Oper. Das Stück, La traviata, handelt von der Prostituierten Violetta, die sich in einen reichen Mann verliebt.
  • Vivian Ward sieht sich in einer Szene den Film Charade an, bevor sie die Treppen hinunter geht, um Edward Lewis zu suchen.
  • Als Vivian das erste Mal bei Edward übernachtet, läuft im Fernsehen die berühmte Italien-Folge der amerikanischen Show I Love Lucy.
  • Pretty Woman war der letzte Film, in dem der Schauspieler Ralph Bellamy mitspielte. Er verstarb am 29. November 1991 in Santa Monica, Kalifornien.
  • Die Schauspieler Christopher Reeve und Al Pacino wurden vor Drehbeginn für die Rolle des Edward Lewis vorgeschlagen.
  • Ursprünglich sollte Molly Ringwald die Rolle der Prostituierten Vivian Ward spielen, die aber ebenso wie Daryl Hannah ablehnte.
  • Die Film-Garderobe von Julia Roberts und Richard Gere wurde vom ital. Modeschöpfer Nino Cerruti entworfen.
  • Donna Scoggins ist das Body Double für Julia Roberts
  • Pretty Woman erreichte bei der deutschen Erstausstrahlung auf der ARD eine Einschaltquote von rund 18 Millionen Zuschauern. Ähnlich gute Einschaltquoten erreichen nur Großveranstaltungen aus dem Sportbereich.[3]
  • Der Film wurde mit einem Budget von 14 Millionen Dollar gedreht und konnte weltweit 463 Millionen Dollar einspielen.[4]
  • Julia Roberts, Richard Gere und Garry Marshall dachten seit dem Erfolg des Films Pretty Woman an eine Fortsetzung. Es wurde sogar ein Drehbuch von Pretty Woman 2 geschrieben, das jedoch vor allem bei Julia Roberts auf Ablehnung stieß. Sie fürchtete, dass eine Fortsetzung der sehr erfolgreichen Komödie die Zuschauer zwangsläufig enttäuschen müsste.
  • Statt dessen drehten sie 1999 die Filmkomödie Die Braut, die sich nicht traut mit ähnlicher Besetzung. Die Regie führte Garry Marshall, die Hauptrollen spielten Julia Roberts und Richard Gere und in der Nebenrolle Hector Elizondo.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Pretty Woman Original Soundtrack. Amazon.com. Abgerufen am 21 February 2011.
  2. Pretty Woman Original Soundtrack. Allmusic.com. Abgerufen am 21 February 2011.
  3. Theorie und Praxis des Kinofilmmarketing- professionelles Marketing durch Produktion- und Verleihunternehmen, Seite 97
  4. http://www.boxofficemojo.com/movies/?id=prettywoman.htm

Weblinks


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