David Bowie

David Bowie
David Bowie (2006)
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David Bowie (* 8. Januar 1947 in London, bürgerlich David Robert Haywood Jones) ist ein britischer Musiker, Sänger, Produzent, Schauspieler und Maler. Bowie gilt als einer der einflussreichsten Popkünstler der jüngeren Musikgeschichte. Weltweit hat er über 140 Millionen Tonträger verkauft.[1]

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Kindheit und Jugend

David Bowie wurde 1947 unter seinem Geburtsnamen David Robert Jones als Sohn von Haywood Stenton Jones, genannt „John“ und Margaret „Peggy“ Mary Burns im Londoner Stadtteil Brixton geboren. Beide Eltern hatten während der Kriegsjahre ein unruhiges Leben geführt, beide hatten bereits Kinder, suchten aber nun, beide Mitte 30, gemeinsam nach Ruhe. Die Familie lebte hier in einfachen, aber gesicherten Verhältnissen. [2]

Das Klima in der Familie war von Schweigsamkeit charakterisiert [2]. Bowie sagte 1993 in einem Interview „Meine Kindheit war nicht glücklich. Nicht, dass es brutal zugegangen wäre, aber ich hatte eine ganz bestimmte Art britischer Eltern: Sie waren ziemlich unterkühlt, und man nahm sich nicht oft in den Arm“. David selbst war ein schüchternes und höfliches Kind. [3]

Ab dem Anfang der 1950er Jahre erlebte die Familie einen sozialen Aufstieg. Im Winter 1953 zog die Familie in den Mittelklasse-Vorort Bromley, hier wuchs David von nun an auf. Beeindruckend war für ihn die Anschaffung eines Fernsehers. Auch er selbst wurde zum Gegenstand des Statusstrebens der Eltern, auf seine ordentliche Kleidung und ein adrettes Äußeres wurde sehr viel Wert gelegt. [3]

Eine besondere Bindung hatte David zu seinem älteren Halbbruder Terry, Sohn seiner Mutter, der ebenfalls im Haus lebte. Beide Kinder waren einander eng verbunden. Terry liebte seinen kleinen Bruder, David wiederum verehrte den älteren, emotionalen und rebellischen Terry. Beide Kinder wurden aber durch die Eltern sehr unterschiedlich behandelt. Während David verwöhnt wurde, wurde Terry meist nur mit kühler Freundlichkeit behandelt und oft ignoriert. [3]

Erste Schritte

Im Alter von erst neun Jahren begegnete David dem Rock ’n’ Roll, ausgelöst durch seinen Vater, der ihm die ersten Singles schenkte. Über seine erste dieser Singles, Little Richards "Tutti Frutti", sagte er später „Ich hatte Gott gehört.“. [4] Neben seinen Eltern förderte Terry das in David ausgelöste Interesse weiter, indem er ihn mit US-amerikanischen Beat-Poeten und Jazz bekanntmachte. Terry nahm den damals 13-jährigen mit zu Konzerten im Londoner Unterhaltungsviertel Soho. Bereits 1962, im Alter von 15 Jahren, sang Bowie und spielte Saxophon unter dem Künstlernamen Dave Jay in der Gruppe The Kon-Rads, die im August 1963 für Decca eine von Bowie mitkomponierte Single I Never Dreamed aufnahm. Das Lied blieb erfolglos und Bowie verließ die Gruppe. 1964 nahm er seine erste eigene Single Liza Jane auf, die ebenfalls keinen Erfolg hatte. Über die 1960er-Jahre sammelte er Erfahrungen als Sänger und Musiker in verschiedenen weiteren Bands wie den Manish Boys oder den Lower Third, die alle keine größere Bekanntheit erlangten. 1967 arbeitete er mit dem britischen Pantomimen Lindsay Kemp zusammen, dessen Einfluss sich in den folgenden Jahren in Bowies Bühnenshows zeigen sollte. Der damals schüchterne Musiker begann durch diese Erfahrungen sehr vielseitige Ausdrucksweisen zu entwickeln, welche im Verlauf seiner weiteren Karriere in verschiedenen Images und Outfits kulminierten, zum Beispiel in den Figuren Major Tom, dem Außerirdischen Ziggy Stardust, Aladdin Sane, dem Thin White Duke (Album Station to Station) oder Nathan Adler (Album 1. Outside).

Sein 1967 erschienenes Debütalbum David Bowie enthielt teilweise Songs, die von Musicals inspiriert waren, sowie Folksongs und Balladen, unter anderem die Titel Please Mr. Gravedigger und The Laughing Gnome. Es war kommerziell nicht erfolgreich, so dass David Bowie, wie er sich bald darauf nannte, sein Konzept änderte. Starthilfe bekam er von seinem späteren Produzenten Tony Visconti, den er Ende 1967 kennenlernte, welcher auch für seinen Freund Mark Feld alias Marc Bolan arbeitete.

Anfang 1969 wurde ein halbstündiger Promotion-Film mit dem Titel Love You Till Tuesday gedreht. Dabei wurden einige Lieder des ersten Albums und einige neue Kompositionen in Szene gesetzt. Eine dieser Neukompositionen, die als letztes ins Set aufgenommen wurde, war die Weltraumballade Space Oddity. Bowie wurde dazu vom Stanley-Kubrick-Film 2001: Odyssee im Weltraum inspiriert und beschreibt darin den Start der Rakete des fiktiven Astronauten Major Tom, dessen Gefühle alleine im Weltall und die Kommunikation mit der Bodenstation, die am Ende des Liedes plötzlich abbricht. Zehn Jahre später im Lied Ashes To Ashes entlarvt Bowie Major Tom als Junkie, was den Weltraum-Trip und die Gefühle in Major Tom als Drogentrip und Halluzinationen eines Drogensüchtigen erscheinen lässt.

Im November 1969 erschien das zweite Album – in den Vereinigten Staaten mit dem Titel Man of Words, Man of Music und in Großbritannien verwirrender Weise als David Bowie (auch Titel des ersten Albums). (1972 wurde es von RCA Records unter dem Titel Space Oddity und neuem Cover wiederveröffentlicht.) Das Album enthält eine Neuaufnahme von Space Oddity, die auch als Single veröffentlicht wird und Bowies erster echter kommerzieller Erfolg wird. Es erreichte in Großbritannien Platz sechs der Verkaufscharts und hielt sich vier Wochen in den Top-Ten (bei einer erneuten Veröffentlichung erreichte der Titel 1975 sogar den ersten Platz). Das von Gus Dudgeon produzierte Lied fiel mit seinem Novelty-Song-Charakter aus dem Gesamtalbum heraus. Dies war insgesamt von Folk-Musik und Bowies Stimme und seiner zwölfsaitigen Gitarre bestimmt und bis auf den Titelsong von Visconti produziert. Es wurde bis auf die Single kein kommerzieller Erfolg.

Anfang 1970 nahm Bowie zusammen mit Marc Bolan zwei neue Songs auf: The Prettiest Star (erschien auch als Single) und London by Ta Ta. Im Mai erschien eine Neuaufnahme von Memory of a Free Festival (ursprünglich auf dem zweiten Album erschienen) als Single. Obwohl diese Single ebenfalls erfolglos blieb, ist sie historisch interessant, da hier zum ersten Mal der Gitarrist Mick Ronson auf einer Studioaufnahme zu hören ist. Bis 1973 blieb er Bowies musikalischer Begleiter. Bowie, Ronson, Visconti (am Bass) und John Cambridge (am Schlagzeug) traten ab Anfang 1970 kurzzeitig unter dem Bandnamen „The Hype“ auf. Mit dieser Band probierte Bowie ein neues Bühnenkonzept, indem sie mit Kostümen arbeiteten und Mittel des Theaters einbauten. So verkleidete sich Bowie als „Rainbow Man“, Visconti als „Hype Man“, Ronson als „Gangsterman“ und Cambridge als „Pirate Man“.

1971 erschien eine weitere erfolglose Single (Holy Holy) und Bowies drittes Album mit dem Titel The Man Who Sold the World, welches wiederum von Visconti produziert wurde. Musikalisch lehnte es sich an das an, was man damals unter Hard Rock verstand und war stark durch Ronsons Gitarrenspiel geprägt. In den Texten bezog sich Bowie auf Science Fiction, Buddhismus und Mystik. Auf dem Cover zeigte sich Bowie in einem Kleid, wodurch er bewusst ein androgynes Image etablierte, das für seine Auftritte in den frühen 1970er-Jahren prägend wurde. 1972 wurde The Man Who Sold the World von RCA mit neuem (weniger kontroversem) Cover wiederveröffentlicht. Insgesamt war das Album jedoch kommerziell wenig erfolgreich. Der Titelsong wurde in den späteren Jahren mehrmals gecovert, so von Lulu und Nirvana.

Durchbruch

David Bowie bei der Diamond Dogs-Tour 1974 - der optische Umbruch aus der Ziggy Stardust-Phase ist eingeleitet
David Bowie bei der Diamond Dogs-Tour

Mit Hunky Dory folgte 1971 ein weiteres Album. Als Keyboarder war hier Rick Wakeman zu hören, der später mit Yes bekannt wurde. Zudem spielten alle Mitglieder der kommenden Begleitband von Ziggy Stardust „The Spiders from Mars“ mit Mick Ronson (Gitarre), Mick (Woody) Woodmansey (Schlagzeug) und Trevor Bolder (Bass). Es war Bowies Debütalbum für die Plattenfirma RCA Records, an die ihn sein neuer Manager Tony DeFries vermittelt hatte. Es enthält unter anderem einen der bekanntesten Bowie-Songs, Changes, und die Ballade Life on Mars?, nach der 2006 eine Fernsehserie benannt wurde.[5] Auch Bowies Beschäftigung mit der aktuellen Musik- und Kunstszene der USA schlug sich auf diesem Album in Referenzen an Bob Dylan, The Velvet Underground und Andy Warhol nieder. Nach eigener Aussage erhielt Bowie für dieses Album zum ersten Mal breitere künstlerische Anerkennung, mit den nächsten Alben wurde er zur Ikone des Glam Rock.

1972 gelang Bowie der kommerzielle Durchbruch: Mit dem Album The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars und der anschließenden Welttournee, die bis 1973 dauerte, wurde er weltweit bekannt. Ein Grund dafür war die „Erfindung“ seines Aufsehen erregenden Alter Egos Ziggy Stardust, dessen Aufstieg und Fall in einer dem Untergang geweihten Welt erzählt wird. Ein weiterer Grund war seine theatralische Bühnenshow mit ihren provozierenden homoerotischen Momenten. Dieses damals skandalöse Spiel mit der Homosexualität feuerte Bowie zusätzlich an, indem er sich in einem Interview als „schwul“ outete, obwohl er nicht nur seit zwei Jahren mit Angela Barnett verheiratet war, sondern auch der gemeinsame Sohn Duncan Zowie Hayword Jones, den Bowie später alleine erzog, bald ein Jahr alt wurde.

Ende 1972 konnte Bowie mit The Jean Genie einen Top-Ten-Hit in seinem Heimatland verzeichnen. Bei seinem Album Aladdin Sane arbeitete erstmals der Pianist Mike Garson mit, der Bowie bis heute begleitet. Für das Album trafen in England über 100.000 Vorbestellungen ein, eine Zahl, die bis dahin nur die Beatles erreicht hatten. Am 3. Juli 1973 ließ Bowie Ziggy Stardust im letzten Konzert seiner Welttournee in London „sterben“ (My Death - Jacques Brel), bevor er zum letzten Mal mit seiner Band Rock ’n’ Roll Suicide intonierte.

In dieser Zeit wirkte Bowie auch als Produzent und Förderer anderer Musiker; so produzierte er unter anderem Lou Reeds zweites Soloalbum (Transformer, 1972, bekanntestes Lied Walk on the Wild Side), schrieb für die Band Mott the Hoople einen kommerziell erfolgreichen Song (All the Young Dudes, 1972) und produzierte deren gleichnamiges Album wie auch ein Iggy-Pop-/The-Stooges-Album (Raw Power, 1973). 1973 nahm Bowie zudem das Album Pin Ups auf, das nur Coverversionen aus den 60ern enthält.

Das Konzeptalbum Diamond Dogs (1974), das in weiten Teilen auf George Orwells Dystopie 1984 basierte, nahm Bowie ohne seine bisherige Begleitband „The Spiders from Mars“ und seinen langjährigen Wegbegleiter, den Lead-Gitarristen Mick Ronson, auf. Bowie zerstritt sich während der US-Tournee mit seinem Manager DeFries und blieb auf einem Schuldenberg sitzen.

Beeinflusst durch seinen Umzug nach New York entstand 1975 das Album Young Americans, ein musikalischer Neuanfang, in dem sich Bowie mit der Musik befasste, die ihn als jungen Mann prägte, nämlich Rhythm and Blues und Soul; er selbst nannte seine Musik ironisch „Plasticsoul“. Bowie trat zu dieser Zeit im Maßanzug auf; ein weiterer Imagewechsel des Künstlers. Auf dem Album enthalten ist Bowies erster Nummer-eins-Hit in den Vereinigten Staaten, Fame. Dieser Song, den Bowie zusammen mit John Lennon in einer Session in den „Electric Lady Studios“ in New York aufnahm, war ursprünglich gar nicht zur Veröffentlichung vorgesehen.

Im Anschluss an die Albumproduktion übernahm David Bowie die Hauptrolle in dem Science-Fiction-Film The Man Who Fell to Earth von Nicolas Roeg. Danach produzierte er in Los Angeles das Album Station to Station, das Anfang 1976 erschien. Nach der „White-Light Tour“ 1976 zog der Musiker zurück nach Europa. Er ging zunächst in die Schweiz und nach den Aufnahmen für das Album Low in Frankreich nach Berlin.

Die Berliner Phase

Hauseingang Bowies ehemaliger Wohnung in Berlin

Von 1976 bis 1978 wohnte Bowie in West-Berlin (Schöneberg) in einer Zweizimmer-Altbauwohnung. In späteren Interviews, unter anderen bei einer Reportage des deutsch-französischen Fernsehsender ARTE, bezeichnete er West-Berlin auch als damalige „Welthauptstadt des Heroins“.

In den Berliner Hansa-Studios wurde das mit Brian Eno und Tony Visconti eingespielte Album Low aufgenommen, das den ersten Teil der sogenannten Berlin-Trilogie darstellt. Bowie war von deutschen Bands wie Kraftwerk, Cluster, Can oder Neu!, aber auch von Steve Reich beeinflusst. Von Anfang an waren die Alben als Experiment geplant, bei denen es nicht um Verkaufszahlen gehen sollte. Dementsprechend war die ausgekoppelte Hitsingle "Sound and vision" auch kein Charterfolg.

Während die erste Seite (LP) von "Low" eher aus Songfragmenten besteht, als aus ausformulierten Liedern, überraschte die zweite Seite damit, fast ausschließlich aus Instrumentalstücken zu bestehen, wie auch beim Nachfolger "Heroes", der wenige Monate später ebenfalls in Berlin aufgenommen wurde.

Das darauf folgende Album Heroes enthält mit dem gleichnamigen Titelstück eines der bekanntesten Lieder Bowies, das mehrsprachig in Französisch/Englisch und Deutsch/Englisch aufgenommen wurde. Der Text des Liedes handelt von zwei Liebenden, die sich an einer Mauer küssen. Bowie verarbeitet im Song sowohl eigene Beobachtungen, die er in Berlin gemacht hat, als auch Eindrücke des Expressionismus der 1920er Jahre (hier das Gemälde von Otto Mueller Liebespaar zwischen Gartenmauern von 1916).

Mit Iggy Pop, der mit Bowie nach Berlin kam und im selben Haus eine Nachbarwohnung bezog, nahm Bowie in Berlin ebenfalls die Alben The Idiot und Lust for Life auf, deren Musik größtenteils von ihm geschrieben wurde, und ging als Keyboarder mit Iggy Pop auf Tournee. In den Jahren in Berlin drehte er außerdem den Film Schöner Gigolo, armer Gigolo, ein eher unbekanntes Werk der Filmgeschichte, gleichwohl der letzte Film von Marlene Dietrich.

1978 ging Bowie wieder auf Tournee und nahm unter anderem das Kindermärchen Peter und der Wolf mit dem Philadelphia Orchestra auf. Im selben Jahr wurde das Live-Album Stage veröffentlicht, und Bowie zog in die Schweiz.

Bowie und Eno nahmen 1979 ihr drittes sogenanntes Berliner Album Lodger im Mountain Studio in Montreux, nahe Bowies damaliger Residenz, auf. Es wurde in New York gemixt und lieferte mit den Singles Boys Keep Swinging und DJ kleinere Erfolge in den Charts, besonders in England.

Das neue Jahrzehnt begann für David Bowie nach der Scheidung von Angela Barnett und dem alleinigen Sorgerecht für den gemeinsamen Sohn mit seinem Broadway-Debüt in dem Stück The Elephant Man, in dem er als Schauspieler von Kritikern gelobt wurde. 1980 hatte Bowie mit dem Album Scary Monsters, dem bis 2002 letzten von Tony Visconti produzierten Album, und dessen Singleauskopplung Ashes to Ashes Erfolg.

1981 war er in einem Cameo-Auftritt in dem Film Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo bei einem Konzert in der Deutschlandhalle zu sehen. Der Soundtrack besteht ausschließlich aus Liedern von David Bowie, einschließlich des Titelsongs Heroes.

Mit Queen nahm Bowie 1981 den Song Under Pressure auf. Der Song entstand in einer sechsstündigen Session und wurde Nummer eins in Großbritannien.

1982 spielte Bowie neben Catherine Deneuve und Susan Sarandon in dem Film Begierde von Tony Scott mit und es erschien das zweite Best-of-Album ChangesTwoBowie.

Erfolge in den Charts der 1980er-Jahre

David Bowie, Rock am Ring 1987

1983 veröffentlichte er sein erstes Album für sein neues Label EMI, Let’s Dance. Es wurde von Nile Rodgers produziert. Es war massentauglich angelegt und gemeinsam mit der darauffolgenden Serious Moonlight-Tour mit Abstand der größte kommerzielle Erfolg, den Bowie je hatte.

Die Single Let’s Dance schaffte es in den Vereinigten Staaten auf Platz eins und hielt sich dort neben so erfolgreichen Singles wie Michael Jacksons Billie Jean. Auch weitere Songs des Albums, wie etwa China Girl, konnten sich oben in den Charts platzieren. Die Tour führte Bowie und seine Mitarbeiter von Mai 1983 bis Dezember einmal um die ganze Welt. David Bowie stand jetzt nicht mehr für außergewöhnliche Musik mit experimentellen Eigenheiten, sondern auch für publikumsfreundlichen Pop.

Nach Let’s Dance folgte jedoch eine innere Schaffenskrise nach dem Abebben des ersten Massenerfolgs. Die folgenden Alben Tonight (1984) und Never Let Me Down (1987) wurden von den Kritikern zerrissen und gelten bis heute als seine schlechtesten. Trotz späterer abfälliger Bemerkungen Bowies über seine eigene Schaffensperiode zwischen 1984 und 1987 fallen in diese Zeit relativ erfolgreiche Titel wie This Is Not America (mit Pat Metheny), die Single Absolute Beginners, die Filmmusik zu Labyrinth (in dem er eine Hauptrolle spielte) und der epische Titelsong zu When The Wind Blows.

Neufindung

Nach dem kommerziellen und künstlerischen Misserfolg des Albums Never Let Me Down von 1987 tauchte Bowie zwei Jahre später mit dem Tin-Machine-Projekt wieder auf. Tin Machine war die Band um Reeves Gabrels und die Brüder Hunt und Tony Sales, mit denen Bowie 1977 die Iggy-Pop-Platte Lust For Life als Produzent und Co-Autor eingespielt hatte. Bowie bestand darauf, nur „ein Bandmitglied unter vielen“ zu sein, und lehnte jede Sonderrolle ab. 1991 folgte Tin Machine II und eine mäßig erfolgreiche Single, You Belong in Rock ’n’ Roll.

Dieses Projekt fand 1993 mit dem Solo-Album Black Tie, White Noise (wiederum von Nile Rodgers produziert) ein Ende. Künstlerisch insgesamt wenig innovativ und kommerziell aufgrund von Vertriebsproblemen vor allem in den USA gescheitert, markierte es seiner Meinung nach die Überwindung der Schaffenskrise in den 1980er-Jahren. Die 1992 erfolgte Heirat mit Iman Abdulmajid, weltweit bekanntes Fotomodell und Schauspielerin aus Somalia, prägte die musikalische Stimmung des Werkes.

Ein künstlerisch überzeugenderes Lebenszeichen war demgegenüber sein Album zur Verfilmung von Hanif Kureishis The Buddha of Suburbia, irreführend als Soundtrack bezeichnet und vertrieben.

Das im September 1995 erschienene, wiederum mit Brian Eno produzierte, sehr vielschichtige und experimentierfreudige Album 1. Outside war, trotz einiger positiver (und vieler irritierter) Kritiken, kommerziell ebenfalls nicht erfolgreich, was angesichts der ersten und vollkommen radiountauglichen Singleauskopplung „The Heart’s Filthy Lesson“ offenbar auch nicht Bowies Intention entsprach. Bei der anschließenden, mit 100 Konzerten weltumspannenden, Outside-Tour standen Bowie mit Placebo in Europa und Nine Inch Nails in den Vereinigten Staaten bekannte Bands als Vorprogramm zur Verfügung.

Darauf folgte mit Earthling von 1997 eine Arbeit, die einerseits den Schaffensdrang Bowies erneut bestätigte und starke Einflüsse des Drum ’n’ Bass aufweist. Künstlerisch wie kommerziell vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit erzeugte das Nachfolgealbum Hours… (1999), in dem sich Bowie wieder einfacheren Songstrukturen zuwandte.

2002 brachte mit Heathen die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Tony Visconti. Künstlerisch wie kommerziell (vor allem auch in Deutschland) fügte sich das Album für einen Teil der Fans an klassische Bowie-Werke und wurde zum Teil auch von Kritikern und Fans als Comeback angesehen.

2003 erschien, wiederum von Tony Visconti produziert, das Album Reality mit den Singleauskopplungen New Killer Star und Never Get Old.

Im Vorfeld seiner Veröffentlichung, am 8. September 2003, schrieb Bowie Musik- und Technologie-Geschichte: An diesem Tag wurde sein neues Studioalbum in Kinos auf der ganzen Welt live und interaktiv präsentiert. Eine eigens für diesen Anlass produzierte Live-Show wurde per Satellit in die Lichtspielhäuser gesendet. Die Show wurde in alle teilnehmenden europäischen Kinos gleichzeitig übertragen und – bedingt durch den Zeitunterschied – einen Tag später in Asien, Japan und Australien, sowie Nordamerika, Kanada und Südamerika. Die Show wurde im digitalen Breitbildformat gefilmt, der Ton im DTS-5.1-Surround-Sound aufgezeichnet und den Kinos komplett digital übermittelt. Damit stellte das Verfahren den bis dato umfassendsten und innovativsten Einsatz von Digitaltechnik in Kinos dar.

Mit der „A Reality Tour“ ging Bowie auf eine der längsten Welttourneen seiner Karriere, die er kurz vor ihrem Ende wegen eines Herzinfarkts im Sommer 2004 in Deutschland auf dem Hurricane-Festival abbrechen musste. Nach seiner Genesung trat Bowie neben Gastauftritten bei Konzerten von Arcade Fire und David Gilmour zuletzt im Mai 2007 als Kurator des Highline-Musikfestivals in New York in Erscheinung.

Stil

David Bowie hat sich Zeit seines künstlerischen Schaffens von vielfältigen Einflüssen westlicher, aber auch außerwestlicher Kultur inspirieren lassen – sowohl in Bezug auf Image als auch Musik.

Zu Beginn seiner Karriere orientierte er sich vor allem an moderner Beatmusik, aber auch der britischen Tradition des Novelty-Songs. Zudem interessierte er sich für die US-amerikanische Avantgarde-Band The Velvet Underground und die Proto-Punk-Band The Stooges aus Detroit.

Durch Lindsay Kemp wurde er mit einer bestimmten Schule der Pantomime bekannt, die unter anderem auch Bezüge zum japanischen Kabuki-Theater hatte. Elemente aus diesem benutzte er in den 1970er-Jahren immer wieder für seine Bühnenshow. Ebenfalls fasziniert ist er von der Ästhetik der Transvestiten und der homosexuellen Avantgarde, besonders in der New Yorker Subkultur. Zunächst orientierte er sich an der Ästhetik von Charakteren aus dem Umfeld von Andy Warhol, an denen er seine Figur Ziggy Stardust formte. Später, 1979, förderte er die Karriere von Klaus Nomi, indem er in einer großen US-amerikanischen Fernsehshow gemeinsam mit dem bis dahin nur in Insiderkreisen bekannten Sänger auftrat.

Mit seinem Umzug in die Vereinigten Staaten 1973 begann er sich verstärkt für Soul-Musik zu interessieren, besonders für die Stilrichtung, die aus Philadelphia kam und als Phillysound bezeichnet wird. Dieser Einfluss wurde zuerst auf dem Album Diamond Dogs hörbar und prägt das Album Young Americans (1975). Spätestens seit 1974 entwickelte er auch ein starkes Interesse an deutscher elektronischer Musik von Kraftwerk und Neu! und der Musik von Steve Reich. Dieses spiegelte sich zunächst auf dem Album Station to Station wider, und kommt in der so genannten Berlin-Trilogie voll zur Geltung, die im Zusammenwirken mit Brian Eno wegweisend für die weitere Entwicklung der elektronischen Musik wurde.

In den 1980er-Jahren orientierte er sich vor allem an aktueller Popmusik, in den 1990er-Jahren nahm er Einflüsse von Drum ’n’ Bass auf.

Seine Wandelbarkeit brachte Bowie den Spitznamen „Chamäleon des Pop“ ein. Dieses konterte er allerdings mit der Aussage, dass ein Chamäleon sich der Umgebung anpasse, während er überwiegend das Gegenteil getan hätte. Häufig wurde ihm vorgeworfen, er würde plagiieren. Wohlmeinende Kritiker halten ihm jedoch zugute, dass er die verschiedenen Einflüsse zu einem eigenen Ganzen zusammenfüge und zudem noch dazu beitrage, weniger bekannte, subkulturelle Kunst- und Kulturformen einem breiteren Publikum bekannt zu machen. Zudem berufen sich wieder unzählige jüngere Künstler auf ihn und seinen Einfluss auf ihre Musik und ihr Image.

Wirkung

Musik

David Bowie wird als einer der einflussreichsten Künstler - und bis Anfang der 1980er-Jahre auch Vorreiter - seiner Zeit im Bereich zeitgenössischer populärer Musik angesehen. Dies ist auf seine über Jahrzehnte gegebene Schaffenskraft mit großer musikalischer Bandbreite (Rock mit Ziggy Stardust und Diamond Dogs, Jazz-Stilelementen mit Aladdin Sane, Soul mit Young Americans und Black Tie, White Noise, elektronisch konzertant mit Low - wie Heroes sinfonisch vertont durch Philip Glass - und 1. Outside) zurückzuführen.

Image

Die stärkste kulturelle Wirkung erzielte Bowie mit seiner Kunstfigur Ziggy Stardust. Deren Image beeinflusste Punk-, Independent- und New-Romantic-Musiker von Steve Strange bis Morrissey.

Bowie als Thin White Duke 1976

Im Zusammenhang mit dem Album Station to Station verwandelte sich Bowie 1976 in eine weitere Kunstfigur namens Thin White Duke, worauf sich auch die Zeile „The Return of the Thin White Duke“ im Titelsong bezieht. Seine Garderobe bestand nun aus weißem Hemd mit schwarzer Hose und Weste, die Haare waren streng zurückgekämmt, seine Ausstrahlung erschien distanziert und unterkühlt. Nicht nur aufgrund seines selbstgewählten Titels Duke geriet er in den Verdacht, faschistischer Gesinnung zu sein: Bei einem Live-Auftritt wurde eine verfängliche Geste Bowies beobachtet und in Interviews gab er Sätze von sich, die in diese Richtung interpretiert werden konnten. Das hatte auch die Abkehr einiger Fans zur Folge. Später distanzierte sich Bowie von dieser Phase; die zweideutigen Äußerungen wären wohl seinem damals erheblichen Kokainkonsum geschuldet.[6] Eine nähere Untersuchung der damaligen Ereignisse kommt ebenso zu dem Ergebnis, dass Bowie kein Faschist ist oder war.[7]

Sein Spiel mit sexueller Identität und Geschlechterrollen in den 1970er-Jahren, das er am Image der bizarren Entourage Andy Warhols seit den späten 1960er-, frühen 1970er-Jahren entwickelt hatte, war zunächst eine treibende Kraft in der Entwicklung des Glam Rock und wurde auch von nachfolgenden Künstlern aufgenommen. Er half damit, sexuelle Uneindeutigkeit auch im Mainstream salonfähig zu machen.

Bowie als Schauspieler

Seit Mitte der 1970er-Jahre arbeitet Bowie auch regelmäßig als Schauspieler in Spielfilmen und Fernsehserien. Seine Arbeit in diesem Bereich hat allgemein Anerkennung gefunden, jedoch nicht in dem Ausmaß wie sein musikalisches Schaffen. Auch er selbst sieht sich vorrangig als Musiker, wie er in Interviews aussagte.

Seine ersten Erfahrungen als Schauspieler sammelte Bowie Ende der 1960er-Jahre in dem experimentellen Kurzfilm The Image und in kleinen Promo-Streifen als Pantomime für seinen damaligen Mentor Lindsay Kemp.

1975 castete ihn Nicolas Roeg für die Hauptrolle in dem Spielfilm Der Mann, der vom Himmel fiel, obwohl Bowie keine nennenswerte Schauspielerfahrung hatte. Dieser Film gilt bis heute als seine beste Schauspielleistung. Bowie bemerkte jedoch später selbstkritisch, dass er eigentlich nur sich selbst gespielt hätte. Er war zu dieser Zeit schwer kokainsüchtig.

Weniger erfolgreich war 1979 seine Darstellung des Paul in Schöner Gigolo, armer Gigolo. Der Film – und auch sein Spiel – wurde sowohl von der Kritik verrissen als auch von Bowie später abgetan.

1981 hatte er einen Kurzauftritt in Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo. Er ist dort in einem von ihm gegebenen Konzert in Berlin zu sehen. Diese Szenen wurden extra für den Film nachgedreht und mit Archivaufnahmen gemischt.

Ein Achtungserfolg gelang ihm 1983 in dem Film Furyo – Merry Christmas, Mr. Lawrence, bei dem der von ihm geschätzte Nagisa Ōshima Regie führte. Im selben Jahr erschien der Film Begierde, in dem er an der Seite von Catherine Deneuve spielt.

1985 spielt Bowie eine kleinere Rolle in dem Film: Kopfüber in die Nacht (Into the Night), einem Thriller von John Landis.

1986 wurde er einem jüngeren Publikum als Koboldkönig Jareth in Jim Hensons Film Die Reise ins Labyrinth bekannt, der jedoch auch weit hinter dem erwarteten kommerziellen Erfolg zurück blieb. Beachtung fand hingegen sein Auftritt in einer Nebenrolle als Andy Warhol im Film Basquiat von 1996. Außerdem hatte Bowie einen Auftritt im Prequel zur Kultserie Twin Peaks von David Lynch: in Twin Peaks – Der Film (Twin Peaks: Fire Walk with Me) spielte er 1992 in einer kurzen Sequenz den „längst verloren geglaubten“ FBI-Agenten Phillip Jeffries.

Relativ unbekannt geblieben ist sein Auftritt in dem Film Houdini & Company – Der Geist des Magiers (Originaltitel: The Linguini Incident) von 1991 an der Seite von Rosanna Arquette.

2006 war er in einer Nebenrolle als Nikola Tesla im Film Prestige – Die Meister der Magie zu sehen.

Bowie-Bonds und Internet

Bowie ging im Februar 1997 einen neuen Weg, um mit seiner Musik Geld zu machen: Er gab eine Anleihe (“Bowie Bonds”) heraus, die mit den zukünftigen Einnahmen von 300 seiner Songs abgesichert ist und ihm auf einen Schlag 55 Millionen US-Dollar einbrachte.

Bowie gilt auch als Vorreiter seiner eigenen Vermarktung im Internet. Seine Website ist bereits seit 1996 online.[8] Die Mehrzahl der Inhalte können nur von Mitgliedern angesehen werden. Man kann eigene Blogs anlegen und an Mitgliedern vorbehaltenen speziellen Verlosungen, unter anderem für Konzerte und „Meets and Greets”, teilnehmen.

Auszeichnungen

David Bowies Stern auf dem Hollywood Walk of Fame

1996 wurde Bowie in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.[9]

2000 wählte der New Musical Express Bowie zum „einflussreichsten Popmusiker aller Zeiten“. 2007 wurde Bowie bei der elften Verleihung der Webby Awards mit einem Preis für sein Lebenswerk, unter anderem in Verbindung mit seinem Wirken als Pionier der Musikszene des Internets, ausgezeichnet.

Musikalische Zusammenarbeit mit anderen Künstlern

Bowie hat in seiner langen Karriere sehr viele prominente Kollegen getroffen und mit ihnen zusammengearbeitet, so zum Beispiel mit seiner früheren Lebensgefährtin Romy Haag aber auch mit Marc Bolan (Prettiest Star, Madman, Standing Next to You) Brian Eno (Heroes, Low, Lodger, 1. Outside), Mick Jagger (Dancing in the Street), John Lennon (Fame), Marianne Faithfull (I Got You Babe), Bing Crosby (Little Drummer Boy), Tina Turner (Tonight), bei deren Europatournee 1985 er einen Gastauftritt hatte, Pat Metheny (This Is Not America), Philip Glass (Low- und Heroes-Symphonie), Luther Vandross, Quincy Jones, Queen (Under Pressure), Me’shell Ndegeocello, Klaus Nomi, Frank Black, Pet Shop Boys (Hello Spaceboy), Lou Reed und Iggy Pop. Außerdem in jüngerer Zeit mit Nine Inch Nails (Trent Reznor), Placebo den Hit Without You I’m Nothing, Moby, dem britischen DJ Goldie (Truth) und aktuell mit Kashmir (The Cynic) aus Dänemark, TV on the Radio, den kanadischen Arcade Fire sowie Scarlett Johansson.

Zu seinem 50. Geburtstag gab Bowie am 9. Januar 1997 im New Yorker Madison Square Garden ein Special-Konzert vor 20.000 Zuschauern, auf dem als Gäste neben Lou Reed auch bekannte Vertreter der „neuen alternativen“ Musikszene mitwirkten, so zum Beispiel Frank Black (Pixies), Billy Corgan (The Smashing Pumpkins), Robert Smith (The Cure), Sonic Youth, Brian Molko von Placebo und die Foo Fighters.

Besonders Lou Reed (Transformer), Iggy Pop (Raw Power, BlahBlah) und Mott the Hoople profitierten von Bowies Producer-Qualitäten.

2006 haben Bowie und David Gilmour den Pink-Floyd-Song Arnold Layne neu aufgenommen und sich damit in den britischen Charts platziert.

Verschiedenes

Iman und David Bowie, 2009

Vermögen

David Bowie gilt mit einem geschätzten Vermögen von 900 Millionen Euro als einer der reichsten Künstler weltweit.

Familie

David Bowie ist seit 1992 in zweiter Ehe mit dem Model Iman Abdulmajid verheiratet. Ihre gemeinsame Tochter Alexandria Zarah wurde am 15. August 2000 geboren. Die Familie lebt heute in New York.

Aus der ersten Ehe mit Angela Barnett stammt der Sohn Duncan Zowie Haywood Jones (* 30. Mai 1971).

Augenfarbe

Bei einer Schlägerei wegen einer Frau 1962 mit seinem Freund George Underwood wurde die Pupillenmuskulatur des linken Auges verletzt. Dies führte zu einer geweiteten, starren Pupille (traumatische Mydriasis). Daher wirkt sein linkes Auge dunkler.[10]

Sexuelle Orientierung

Oft wurde auch über David Bowies angebliche Bisexualität spekuliert. Er selbst hatte mit seinem femininen beziehungsweise androgynen Auftreten Anfang der 1970er-Jahre dieses Image geschaffen und dem Melody Maker vor allem aus Publicity-Gründen verkündet „I am gay”, eine damals noch sehr aufsehenerregende Offenbarung. Er gibt nach wie vor an, dass er mehrere männliche Liebhaber hatte; unter anderem sollen auch Iggy Pop und Mick Jagger dazu gehört haben, was Bowie selbst aber nicht öffentlich bestätigt. Später bereute er, diese Erfahrungen öffentlich gemacht zu haben, und betonte, einer der größten Fehler seines Lebens war es, seine Bisexualität zuzugeben, da er in Interviews immer weniger über seine Musik befragt und immer mehr auf seine Sexualkontakte reduziert wurde. Seine wiederum öffentliche Bekanntmachung, „nicht mehr schwul“ zu sein, fiel genau in die Zeit seines Imagewechsels vom Avantgarde-Künstler zum netten Popstar Anfang der 1980er-Jahre. Als seine geschiedene Frau Angela Barnett 1990 verkündete, ihn und Mick Jagger Anfang der 1970er-Jahre im Bett erwischt zu haben, ließ er dies über seinen Anwalt dementieren.

Bürgerlicher Name

Mit bürgerlichem Namen heißt Bowie David Robert Haywood-Jones. Bis der Name „David Bowie“ entstanden ist, hatte er verschiedene Künstlernamen, da der Name „Haywood-Jones” ein „double-barrelled name” und damit ein Stigma der englischen Oberschicht war, was für eine Karriere im Popbusiness nicht hilfreich war. Sein damaliger Manager Ken Pitt wusste, dass noch andere Musiker mit dem Namen Davie Jones auf dem Markt waren – nämlich Davy Jones von den Monkees – und um David Robert Jones richtig bekannt zu machen, ohne dass man ihn verwechseln würde, bräuchte man einen Namen, der einzigartig ist. Das genaue Datum der Umbenennung ist nicht bekannt, den Namen suchte er selber aus. Seinen Vornamen behielt er, um dem Ganzen eine persönliche Note zu geben, für den Nachnamen stand James Bowie Pate, ein legendärer Texaner, nach dem das „Bowiemesser“ benannt wurde und der im Jahre 1836 in der Schlacht von Alamo gefallen war.

Werke

Diskografie

Solowerke

Hauptartikel mit Konzertalben, Kompilationen, EPs, Soundtracks und Singles: David Bowie/Diskografie

  • Lodger (1979)
  • Scary Monsters (and Super Creeps) (1980)
  • Let’s Dance (1983)
  • Tonight (1984)
  • Never Let Me Down (1987)
  • Black Tie White Noise (1993)
  • The Buddha of Suburbia (1993)
  • Outside (1995)
  • Earthling (1997)
  • Hours... (1999)
  • Heathen (2002)
  • Reality (2003)

Kooperationen

Jahr Titel
1972 Mott the Hoople: All the Young Dudes (Columbia)
1972 Lou Reed: Transformer (RCA)
1977 Bing Crosby: Peace on Earth/Little Drummer Boy (Video + Song)
1978 Narrates Prokofiev’s Peter and the Wolf (RCA)
1981 Queen: Under Pressure (EMI)
1985 Mick Jagger: Dancing in the Street (Warner)
1988 Tina Turner: Tina Live in Europe (Capitol)
1990 Adrian Belew: Young Lions (Atlantic)
1994 Mick Ronson: Heaven and Hull (Epic)
1997 Pet Shop Boys: Hallo Space Boy (EMI)
1997 Nine Inch Nails: I'm afraid of Americans (Virgin Records)
1999 Placebo: Without You I’m Nothing (Virgin Records)
2003 Earl Slick: Zig Zag (Sanctuary)
2003 Bring Me the Disco King (Maynard James Keenan, TOOL)
2003 Lou Reed: The Raven
2005 Kashmir: No Balance Palace (Sony Music)
2006 TV on the Radio: Return to Cookie Mountain
2008 Scarlett Johansson: Anywhere I Lay My Head (Rhino Warner)

Filmografie (Auswahl)

Theaterrollen (Auswahl)

Nachweise

  1. Jody Thompson: Sixty things about David Bowie. In: BBC News. 8. Januar 2007.
  2. a b Marc Spitz: David Bowie - Die Biografie, 2010, ISBN 978-3-941378-87-2, Kapitel 1 - 1940er-Jahre: Die Familie, S. 25-34
  3. a b c Marc Spitz: David Bowie - Die Biografie, 2010, ISBN 978-3-941378-87-2, Kapitel 2 - Bromley (bis 1953), S. 34-48
  4. Marc Spitz: David Bowie - Die Biografie, 2010, ISBN 978-3-941378-87-2, Kapitel 2 - Bromley (bis 1953), S. 48-66
  5. Siehe Life on Mars – Gefangen in den 70ern
  6. Timeline über David Bowie als Thin White Duke englisch, abgerufen am 11. November 2010
  7. Abhandlung über angebliche Faschismus-Tendenzen Bowies von Arad Alper, Universität Tel Aviv 2007 englisch, abgerufen am 11. November 2010
  8. davidbowie.com im Internetarchiv
  9. David Bowie in der Rock and Roll Hall of Fame (englisch)
  10. http://www.express.co.uk/posts/view/135751/Bowie-s-mismatched-eyes-were-the-result-of-a-love-rivalry

Weblinks

 Commons: David Bowie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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