Neustadt (Wied)

Neustadt (Wied)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Ortsgemeinde Neustadt (Wied)
Neustadt (Wied)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Neustadt (Wied) hervorgehoben
50.6208333333337.4288888888889175
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Neuwied
Verbandsgemeinde: Asbach
Höhe: 175 m ü. NN
Fläche: 35,83 km²
Einwohner:

6.336 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 177 Einwohner je km²
Postleitzahl: 53577
Vorwahl: 02683
Kfz-Kennzeichen: NR
Gemeindeschlüssel: 07 1 38 044
Gemeindegliederung: 56 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Flammersfelder Straße 1
53567 Asbach
Webpräsenz: www.neustadt-wied.com
Ortsbürgermeisterin: Jutta Wertenbruch (CDU)
Lage der Ortsgemeinde Neustadt (Wied) im Landkreis Neuwied
Neuwied Buchholz (Westerwald) Asbach (Westerwald) Windhagen Neustadt (Wied) Rheinbreitbach Unkel Bruchhausen (Landkreis Neuwied) Erpel Vettelschoß Linz am Rhein Kasbach-Ohlenberg Ockenfels Sankt Katharinen (Landkreis Neuwied) Dattenberg Leubsdorf (am Rhein) Bad Hönningen Rheinbrohl Hammerstein (am Rhein) Leutesdorf Isenburg (Westerwald) Kleinmaischeid Großmaischeid Stebach Marienhausen Dierdorf Oberdreis Woldert Rodenbach bei Puderbach Ratzert Niederwambach Steimel Döttesfeld Puderbach Dürrholz Hanroth Raubach Harschbach Niederhofen Dernbach (Landkreis Neuwied) Urbach (Westerwald) Linkenbach Breitscheid (Westerwald) Waldbreitbach Roßbach (Wied) Hausen (Wied) Datzeroth Niederbreitbach Hümmerich Oberhonnefeld-Gierend Oberraden Straßenhaus Kurtscheid Bonefeld Ehlscheid Rengsdorf Melsbach Hardert Anhausen Rüscheid Thalhausen Meinborn Nordrhein-Westfalen Landkreis Altenkirchen (Westerwald) Landkreis Ahrweiler Landkreis Mayen-Koblenz Koblenz Marienhausen WesterwaldkreisKarte
Über dieses Bild

Neustadt (Wied) ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Neuwied in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Asbach an. Neustadt ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort und gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2]

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Neustadt (Wied) liegt im Naturpark Rhein-Westerwald, direkt an der Wied, einem Nebenfluss des Rheins.

Der Ortsteil Fernthal wird vom Fernthaltunnel, einem 1555 m langen Eisenbahn-Tunnel der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main unterquert, der Ortsteil Ammerich durch den Ammerichtunnel.

Gemeindegliederung

Zur Ortsgemeinde Neustadt gehören 56 Dörfer, Weiler und Wohnplätze (Stand 31. Dezember 2010):[3]

Ortschaft Einwohner
Als-Au 50
Altenhütte 1
Ammerich 71
Bertenau 29
Borscheid 268
Brüchen 67
Bühlingen 178
Dasbach 63
Dinkelbach 35
Ehrenberg 167
Eilenberg 108
Etscheid 224
Fernthal 505
Funkenhausen 59
Gerhardshahn 73
Grube Anxbach 34
Grube Ferdinand 14
Grübelsberg 12
Grübelshof 7
Ortschaft Einwohner
Hammerhof 9
Hombach 441
Hombachsmühle 4
Jungfernhof 73
Kodden 60
Krummenau 51
Manroth 21
Mettelshahn 15
Mittelelsaff 39
Neschen 260
Neschermühle 4
Neustadt 1.449
Niederetscheid 58
Niederhoppen 7
Oberelsaff 57
Oberetscheid 106
Oberhoppen 67
Paffhausen 17
Panau 42
Ortschaft Einwohner
Prangenberg 34
Rahms 384
Rott 178
Rotterheide 132
Rüddel 63
Scharenberg 100
Steeg 45
Steinshof 42
Strauscheid 311
Telegraf 3
Thalhof 17
Unterelsaff 95
Vogtslag 38
Wahrenberg 5
Weißenfels 77
Wied 78
Wiedmühle 70
Wölsreeg 28

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes wird bisher auf das Jahr 1185 (nach dem Siegburger Mirakelbuch) datiert, wobei es jedoch nachweislich um das niederländische Neustadt (Nieuwstadt, Niederlande, Südlimburg) handelt. Die „parochia Niwinstat“ (Kirchspiel Neustadt) wird 1213 in einer Urkunde des Klosters Heisterbach genannt. Über fünf Jahrhunderte gehörte Neustadt an der Wied zum Amt Altenwied und war somit - mit Unterbrechungen - in kurkölnischer Landesherrschaft. Die frühe Pfarrgeschichte ist eng mit dem Namen der saynischen Gräfin Mechthild von Sayn verknüpft, die 1254 das Patronat an die Zisterzienserabtei Heisterbach übertrug. Die pfarrliche Betreuung durch Heisterbach hatte bis zur Auflösung der Abtei 1803 im Zuge der Säkularisation Bestand. 1815 wurde Neustadt preußisch.

1805 bis 1861 bestand im Neustädter Schiefer ein Erzbergwerk. Der Betrieb der 1912 eröffneten Eisenbahnstrecke Linz-Altenkirchen wurde 1961 eingestellt. Zu Beginn des 19. Jahrhundert erlangte Neustadt Bedeutung als Fremdenverkehrsort („Sommerfrische“) mit Hotels, Gaststätten, Pensionen und einem Strandbad an der Wied.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Neustadt (Wied) besteht aus 22 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzende.

Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[4]

  SPD CDU FDP FWG Gesamt
2009 4 13 1 4 22 Sitze
2004 4 14 1 3 22 Sitze

Wappen

Die Blasonierung lautet: „Von Silber und Rot geteilt; oben zwei gekreuzte rote Lilienstäbe; unten drei, 2:1 gestellte, goldgekrönte silberne Adlerköpfe.“

Die drei Adlerköpfe sind das Wappen der Vögte von Panau – heute Ortsteil von Neustadt –, genannt 1378–1403, die zu Neustadt das Richteramt ausübten. Ihnen folgte im Amt das ebenfalls niederadlige Geschlecht derer von Neustadt, genannt Munt (Mandt), genannt 1390–1555. Ihr Wappenbild sind die gekreuzten Lilienstäbe. Das Wappen ist rechtsgültig seit dem 19. Oktober 1981 nach einem Entwurf von G. Becker, Etscheid.

Gemeindezusammenlegungen

Arbeitsgemeinschaft Neustadt in Europa

Lange Zeit gehörte das Kirchdorf Neustadt zu Bertenau. Die Gemeinde Bertenau wurde 1953 in Neustadt umbenannt.

Die heutige Gemeinde Neustadt (Wied) wurde am 1. Januar 1969 aus den aufgelösten Gemeinden Bühlingen (915 Einwohner), Elsaffthal (802 E.), Neustadt (Wied) (2.090 E.) und Rahms (999 E.) neu gebildet.[5]

Städtepartnerschaften

Neustadt ist Mitglied der größten europäischen Städtefreundschaft Neustadt in Europa, in der sich 36 Städte und Gemeinden mit Namen „Neustadt“ aus sechs Ländern zusammengeschlossen haben.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kulturdenkmäler

In Neustadt (Wied) befinden sich einige unter Denkmalschutz gestellte Kulturdenkmäler:[6]

  • Die Kath. Pfarrkirche St. Margarita, eine neugotische Bruchsteinhalle, erbaut 1869−1873
  • Die Kath. Antoniuskapelle im Ortsteil Etscheid, ein kleiner barocker Saalbau aus dem Jahr 1680
  • Die Kath. Kapelle St. Maria Mater Dolorosa im Ortsteil Fernthal, ein fünfachsiger romanisierender Bruchsteinsaal, erbaut 1911-1912
  • Die Burg Altenwied im Ortsteil Wied, teilweise restauriert und heute im Privatbesitz, geht zurück auf eine im 12. Jahrhundert errichtete Burg, die von der Mitte des 13. Jahrhunderts Sitz des kurkölnischen Amtes Altenwied war
  • In den Ortsteilen verschiedene Fachwerkhäuser

Heimatmuseum

  • Heimatmuseum „Bi et fröher wor“

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Öffentliche Einrichtungen

Neustadt verfügt über drei Schulen und zwei kirchlich getragene Kindergärten. Die Grundschule „In der Au“ versorgt in erster Linie die Ortsgemeinde Neustadt, während das Einzugsgebiet der Staatlichen Realschule und des Wiedtal-Gymnasiums über die Verbandsgemeinde hinausreicht.

Das Wiedtal-Gymnasium wurde 1976 in Trägerschaft des Kreises Neuwied gegründet. Seit dem ersten Abiturjahrgang 1983/84 verfügt die Schule über eine voll ausgebaute gymnasiale Oberstufe (Mainzer Studienstufe) mit den für Rheinland-Pfalz typischen zahlreichen Wahl- und Spezialisierungsmöglichkeiten.

Das Wiedtal-Gymnasium ist heute drei- bis vierzügig und wird von über 1100 Schülern aus rund 160 Ortschaften besucht. Das Lehrerkollegium besteht aus ca. 70 Kollegen. Die Größe der Klassen und Kurse liegt meist unter den in Rheinland-Pfalz vorgeschriebenen Messzahlen.

Durch die unmittelbare Nähe zur Staatlichen Realschule kommen die Schüler in den Genuss der Vorteile eines Schulzentrums mit gemeinsamen Einrichtungen wie z. B. Zentralbibliothek und Fachräume. Zwischen den Schulen des Schulzentrums erfolgt vor allem in der Orientierungsstufe (Klassen 5 und 6) eine enge Zusammenarbeit (z. B. in einigen Fächern gleiche Lernmittel, Lehreraustausch). Dadurch kann am Ende der Orientierungsstufe eine fundierte Laufbahnempfehlung gegeben werden. Die neuen Klassen 5 sind so zusammengesetzt, dass Kinder aus einer Grundschule möglichst auch dieselbe Klasse besuchen können.

Am Ort gibt es eine kommunale Gemeindebücherei. Außerdem sind in Neustadt eine katholische und eine evangelische Kirchengemeinde mit eigenen Kirchen vorhanden sowie das Alten- und Pflegeheim St. Josefshaus. Der Ort verfügt über ein Sportzentrum, ein Bürgerhaus mit Sport- und Mehrzweckhalle und die im Januar 2004 offiziell eingeweihte Wiedparkhalle, die kulturellen und geselligen Veranstaltungen dient.

Wirtschaft

Die M+C Schiffer GmbH, der europaweit größte Anbieter von Zahnbürsten, hat seinen Sitz in Neustadt.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Helmuth Gensicke: Landesgeschichte des Westerwaldes, Nachdruck 1987
  • Albert Hardt: Im Lande der Neuerburg an der Wied, 1988, zweite Auflage
  • Paul Girnstein: Altenwied und sein Umfeld bis ins 14. Jahrhundert, Linz 2008
  • Festausschuss zur 700-Jahrfeier der Pfarrkirche Neustadt (Hrsg.): Neustadt-Wied – ein Fest- und Heimatbuch 1229–1929
  • Ortsgemeinde Neustadt (Wied) (Hrsg.): Neustadt (Wied) Heimat im Wandel der Zeit. Reckinger & Co., Siegburg 1985.
  • Gisbert Becker: Neustadt (Wied). Bilder aus vergangenen Tagen. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1989.
  • Gerhard R. Petersohn (Hrsg.): Familienbuch Neustadt (Wied) 1661–1820. Merklingen 2003. Genealogische Auswertungen verschiedener Kirchenbücher und anderer Quellen aus der Region.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Infothek
  3. Einwohnerzahlen nach Angaben der Ortsgemeinde Neustadt (Wied)
  4. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
  5. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Gemeindeverzeichnis Rheinland-Pfalz 2006, Seite 189
  6. Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Neuwied, Seite 19 (PDF)

Weblinks

 Commons: Neustadt (Wied) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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