Marcus H. Rosenmüller

Marcus H. Rosenmüller
Marcus H. Rosenmüller bei der Premiere von Sommer in Orange

Marcus H. Rosenmüller (* 21. Juli 1973 in Tegernsee als Marcus Heinrich Rosenmüller;[1] auch Marcus Hausham Rosenmüller genannt) ist ein deutscher Regisseur und Drehbuchautor. Er ist bekannt für seine modernen bayerischen Heimatfilme wie Wer früher stirbt ist länger tot.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der aus einer Arbeiterfamilie stammende Rosenmüller wuchs in der oberbayerischen Gemeinde Hausham auf. Im benachbarten Miesbach besuchte er bis 1993 das Gymnasium. In Hausham äußerte sich bereits in Rosenmüllers Jugend sein Talent für selbst verfasste Gedichte und Lieder. Er saß zudem bis 2008 für die SPD im Gemeinderat von Hausham.

Seine ersten Filme veröffentlichte er als „Marcus Rosenmüller“. Zur besseren Unterscheidung von dem unter gleichem Namen als Regisseur tätigen Marcus O. Rosenmüller beschlossen beide nach einem Gespräch, mit zusätzlichem Initial aufzutreten. Aus dem eigentlich für „Heinrich“ stehenden „H“ wurde 2006 aufgrund einer Idee des Produzenten Andreas Richter im Vorspann des Films Wer früher stirbt ist länger tot das einprägsamere „Marcus Hausham Rosenmüller“.[2]

Berufliches Wirken

Marcus H. Rosenmüller studierte von 1995 bis 2003 an der Hochschule für Fernsehen und Film München. Bereits mit seinen Studienarbeiten konnte er auf sich aufmerksam machen. So gewann er 1999 für den Kurzfilm Nur Schreiner machen Frauen glücklich den Deutschen Filmschulpreis in Gold.[3] Mit einem DAAD-Stipendium[1] konnte er seinen Abschlussfilm Hotel Deepa im indischen Pune drehen.

Für den Bayerischen Rundfunk drehte Rosenmüller mehrere Dokumentarfilme der Reihe Irgendwo in Bayern. In dem Beitrag Den Frieden in der Hand war er an der Seite von Joseph Vilsmaier Co-Regisseur. Zusammen mit Christian Lerch schrieb Marcus H. Rosenmüller das Drehbuch für seinen 2006 veröffentlichten ersten Kinofilm Wer früher stirbt ist länger tot, bei dem er auch Regie führte. Die Komödie über einen oberbayerischen Lausbub und seine Angst vor dem Fegefeuer konnte sich nicht nur im Entstehungsland Bayern an der Kinokasse durchsetzen und erreichte in Deutschland etwa 1,8 Millionen Besucher.

Ab Januar 2007 lief die Komödie Schwere Jungs mit über 550.000 Besuchern in den Kinos. Noch im selben Jahr folgte Beste Zeit, der erste Teil einer vom Bayerischen Rundfunk finanzierten Trilogie, die in der herben Landschaft rund um Dachau spielt. Beste Gegend, der zweite Teil, startete im Januar 2008, der dritte Teil Beste Chance ist noch ohne Produktionstermin (Stand: August 2011).[4] Die Handlung dreht sich um die in dem kleinen Ort Tandern lebende Kati (im ersten Film ca. 17, im zweiten ca. 19 Jahre alt, gespielt von Anna Maria Sturm), ihre Eltern und ihren Freundeskreis, darunter ihre beste Freundin Jo (Rosalie Thomass).

Räuber Kneißl, ein Historienfilm über den legendären bayerischen Räuber Mathias Kneißl, kam am 21. August 2008 in die Kinos. Die Titelrolle spielte Maximilian Brückner, in Nebenrollen traten bekannte bayerische Schauspieler wie Michael Fitz, Eisi Gulp, Tilo Prückner und Sigi Zimmerschied auf. In der Anfang 2009 in den Kinos gestarteten Romanverfilmung Die Perlmutterfarbe spielte, wie schon in Wer früher stirbt ist länger tot, der junge Markus Krojer die Hauptrolle.

Im Mai und Juni 2010 drehte Rosenmüller Sommer in Orange, eine Komödie über eine Gruppe Berliner Sannyasins, die sich in der oberbayerischen Provinz niederlassen.[5] Erneut zeigt der Regisseur in diesem Kinofilm eine Geschichte aus der Kinderperspektive: Amber Bongard spielt eine Zwölfjährige, die gegen ihre esoterische Mutter (Petra Schmidt-Schaller) rebelliert. Zu den weiteren Darstellern gehören Georg Friedrich, Heinz-Josef Braun, Brigitte Hobmeier, Florian Karlheim und Oliver Korittke. Noch vor der Veröffentlichung von Sommer in Orange starteten im September 2010 die Dreharbeiten zu Der Sommer der Gaukler. In dem Historienfilm spielt Max von Thun den Theaterimpresario Emanuel Schikaneder.[6]

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen

  • 1999: Deutscher Filmschulpreis in Gold für Nur Schreiner machen Frauen glücklich
  • 2006: Förderpreis Deutscher Film in der Kategorie Beste Regie für Wer früher stirbt ist länger tot
  • 2007: Bayerischer Filmpreis in der Kategorie Beste Nachswuchsregie für Wer früher stirbt ist länger tot
  • 2007: Deutscher Filmpreis in der Kategorie Beste Regie und Bestes Drehbuch für Wer früher stirbt ist länger tot
  • 2007: New Faces Award in der Kategorie Beste Nachwuchsregie für Wer früher stirbt ist länger tot

Einzelnachweise

  1. a b Marcus H. Rosenmüller im Munzinger-Archiv, abgerufen am 8. Juni 2011
  2. Interview mit Rosenmüller in Bayern 2 Eins zu Eins vom 13. April 2011
  3. Nur Schreiner machen Frauen glücklich, Hochschule für Fernsehen und Film München, abgerufen am 8. Juni 2011
  4. Warten auf Rosis „Beste Chance“, Augsburger Allgemeine vom 4. August 2011, abgerufen am 25. August 2011
  5. Marcus H. Rosenmüller dreht "Orange" (AT), abgerufen am 29. Mai 2010. Kinostart laut filmz.de vorgesehen für den 18. August 2011.
  6. Rosenmüller filmt im Bayerischen Wald, abgerufen am 19. Oktober 2010.

Weblinks


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