Hausbrunn

Hausbrunn
Hausbrunn
Wappen von Hausbrunn
Hausbrunn (Österreich)
Hausbrunn
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Mistelbach
Kfz-Kennzeichen: MI
Fläche: 16,18 km²
Koordinaten: 48° 38′ N, 16° 50′ O48.627516.829166666667200Koordinaten: 48° 37′ 39″ N, 16° 49′ 45″ O
Höhe: 200 m ü. A.
Einwohner: 815 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 50,37 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2145
Vorwahl: 02533
Gemeindekennziffer: 3 16 20
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 92
2145 Hausbrunn
Website: www.hausbrunn.at
Politik
Bürgermeister: Johann Fürmann (SPÖ)
Gemeinderat: (2010)
(15 Mitglieder)
10 SPÖ, 5 ÖVP
Lage der Marktgemeinde Hausbrunn im Bezirk Mistelbach
Altlichtenwarth Asparn an der Zaya Bernhardsthal Bockfließ Drasenhofen Falkenstein Fallbach Gaubitsch Gaweinstal Gnadendorf Großengersdorf Großebersdorf Großharras Großkrut Hausbrunn Herrnbaumgarten Hochleithen Kreuttal Kreuzstetten Laa an der Thaya Ladendorf Mistelbach Neudorf bei Staatz Niederleis Ottenthal Pillichsdorf Poysdorf Rabensburg Schrattenberg Staatz Stronsdorf Ulrichskirchen-Schleinbach Unterstinkenbrunn Wildendürnbach Wilfersdorf (Niederösterreich) Wolkersdorf im Weinviertel NiederösterreichLage der Gemeinde Hausbrunn im Bezirk Mistelbach (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
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(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Hausbrunn ist eine Marktgemeinde mit 815 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Mistelbach in Niederösterreich.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Hausbrunn liegt im nordöstlichen Weinviertel in Niederösterreich, rund 6 km westlich von Hohenau an der March. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 16,17 Quadratkilometer. 14,05 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden außer Hausbrunn.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung Hausbrunns, damals noch als „Hugesprunne“ findet sich in den „Necrologia Germaniae“ des Stiftes Klosterneuburg und datiert aus dem Jahre 1195. Knapp 150 Jahre später beurkundet die Urkunde Nr. 486 aus dem Hochstift Passau aus dem Jahre 1341 die Existenz des Ortes unter der Bezeichnung „Hawsprun“. Am 4. Juni 1367 verkaufte Ortolf von Wolchenstorf an David Streuzz, den „Juden zu Wien“, Sohn Hennleins von Klosterneuburg, Güter zu Poystorff, Alten Liechtenwart, „Hausprunne“ und Ringleinstorff. Er verkaufte auch solche zu Hausbrunn, die wahrscheinlich freies Eigen waren.

Frühe urkundliche Erwähnungen

Elf Jahre später, am 20. Dezember 1378 kaufte Johann I. von Liechtenstein von Nikolsburg, Hofmeister Herzog Albrechts III. von Ulrich von Zistersdorf ein Liechtensteinisches Lehen zu Hausbrunn um 30 Pfund Wiener Pfennige. Am 24. Mai 1380 gab Wernhart von Maißau, oberster Marschall, dem Prawe (Praun-Bruno), dem Weidner von Hohenau um seiner Dienste willen neun ganze Lehen zu Hohenaw und ein Fischwasser dasselbst und ein Pfund Geldes, gelegen auf Überlandäckern zu Hawsprun. Gesiegelt wurde der Vertrag von Wernhart von Maißau, seinen Bruder Chunrat und dem Schwager Ulrich von Seltau.

Johann I. von Liechtenstein kauft 1384 von den Brüdern Johann und Albert, den Volkesstorffern, deren Viertel an der Feste und dem Markt zu Mistelbach und an den Gütern zu Rotenlaim, Wukkendorf, Hausbrunn, Liechtenwart, Hadersdorf, Rankenleiten und Hirschenau um 700 Pfund Wiener Pfennige. Siegler waren außer den Verkäufern ihr Oheim Stefan von Zelking, dessen Bruder Heinrich von Zelking, Rudolf von Waltse und Hans von Maißau, ihr Schwager. Ein Jahr später kaufte Heinrich der Chlammer Besitzungen unter anderem zu Hausbrunn und gab sie am 2. Juni 1385 an die Brüder Konrad, Hans und Erasmus den Friedvergen (Friedbergen) zu Lehen. Am 17. Januar 1394 tauschte Johann I. von Liechtenstein von Nikolsburg, Hofmeister Herzog Albrechts III., von Johann von Maissau, oberster Schenk in Österreich, verschiedene Gülten und Güter, gelegen zu Hohenau, Hausbrunn, Rotenlaim und Chundorf (Wüstung) ein, gegen Gülten und Güter in Chundorf, Pfarre Ranoldsbach (Ravelsbach). Einen Kaufbrief über Lehen in Dobermannsdorf, Hausbrunn, Ringelsdorf und Neulichtenwarth (St. Ulrich) stellte am 13. Oktober 1404 Friedrich der Frauenschühel für seinen Vetter Niklas von Zistersdorf aus. Am 2. Juni 1423 gab Wilhelm der Toppell dem Edlen Michael Pentz auf seine Bitten 7 Pfund Wiener Pfennig Geld zu Hausbrunn auf behausten Gut zu Lehen.

17. bis 19. Jahrhundert

Im Zuge der Schwedenkriege wurde Hausbrunn 1645 verwüstet. Laut Totenprotokoll 1645/46 der Pfarre Altlichtenwarth/Hausbrunn kamen dabei 309 Personen ums Leben. Durch den Wiener Siechenknecht Georg Kalser wurde 1713 in Hausbrunn die Pest eingeschleppt. Die Seuche dauerte 14 Wochen und forderte 98 Tote. Spätestens 1716 war Hausbrunn ein Markt, jedenfalls wurde die Gemeinde in einer Karte der Niederösterreichischen Landesregierung in diesem Jahr als Markt geführt.

Zwei Jahre später wurde an der Stelle einer alten, baufälligen Kapelle die Kirche errichtet und am 15. Juni 1718 geweiht. Der Turm des neuen Gotteshauses stand jedoch nur sechs Jahre lang und fiel aufgrund eines heftigen Sturmes 1724 um und musste neu aufgebaut werden. Weitere zwei Jahre später wurden die drei Altäre geweiht: Der Hochaltar dem Hl. Vitus, der Evangelienaltar der Jungfrau Maria und der Epistelaltar dem Kreuz. Per Hofdekret wurde Hausbrunn am 20. Juli 1783 zur Pfarre erhoben.

Am 15. März 1807 wurde in Hausbrunn Gottfried von Preyer geboren. Leopold Kupelwieser, Professor der Malerei an der k.k. Akademie der bildenden Künste, malte 1841 das Altarbild des Heiligen Vitus in der Pfarrkirche Hausbrunn.

Am 4. März 1849 wurde laut Kaiserlicher Reichsverfassung der Marktgemeinde Hausbrunn die Selbstständigkeit anerkannt. 1874 wurde ein Postamt mit Fahrpost in der Bahnstraße eingerichtet. Elf Jahre später kam das neu errichtete Volksschulgebäude hinzu. 1896 erfolgte die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr.

Neuzeit

Am 9. Mai 1901 starb Gottfried von Preyer in Wien als lediger und vermögender Mann. Er hatte im Laufe seines Lebens viele Titel und Ehrungen erhalten - kaiserl. Rat, k.k. Vizehofkapellmeister i.P., Commandeurs des päpstlichen Silvesterordens, Ritter des Franz-Joseph-Ordens und des päpstlichen Gregoriusordens sowie Mitglied vieler Tonkünstler- und humanitärer Vereine. Am 21. Januar 1894 wurde Gottfried von Preyer in den Adelsstand erhoben. In seinem Nachlass hatte er festgelegt, dass aus seinem Vermögen ein Kinderspital errichtet werden soll (Gottfried von Preyer'sches Kinderspital in Wien).

Gegen Ende des Ersten Weltkrieges mussten 1917 die Glocken aus dem Kirchturm abgeliefert werden - die große Glocke aus dem Jahre 1827, die Elfuhrglocke aus dem Jahre 1800 und am 9. Juli auch die 1815 gegossene Sterbeglocke.

Am 22. September 1927 wurde in Hausbrunn eine Telefonstation eröffnet und im Folgejahr mit der Elektrifizierung des Ortes begonnen. 1930 malte der Freskenmaler Engelbert Daringer aus Oberösterreich die Decken der Pfarrkirche. Die Seitenaltäre der Kirche wurden 1935 vom akademischen Bildhauer Josef Furthner gestaltet. Im Zweiten Weltkrieg wurde am 27. Februar 1943 die letzte Bronzeglocke der Kirche aus dem Jahre 1656 abgeholt.

1992 eröffnete in Hausbrunn ein neuer Kindergarten und fünf Jahre später das Arzthaus in der Bahnstraße.

Im österreichischen Kernland Niederösterreich liegend teilte der Ort die wechselvolle Geschichte Österreichs.

Einwohnerentwicklung

Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 869 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 929 Einwohner, 1981 1002 und im Jahr 1971 1252 Einwohner.

Politik

Bürgermeister und Amtsleiter der Marktgemeinde ist Johann Fürmann.

Im Marktgemeinderat gibt es bei insgesamt 15 Sitzen nach der Gemeinderatswahl vom 14. März 2010 folgende Mandatsverteilung: ÖVP 5, SPÖ 10, andere keine Sitze.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 18, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 55. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 342. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 39,93 Prozent.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks


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