Gaisberg (Adelsgeschlecht)

Gaisberg (Adelsgeschlecht)
Wappen derer von Gaisberg

Gaisberg (auch Gaisberger) ist der Name eines alten schwäbischen Adelsgeschlechts.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Grabmal von C.C.B.F. von Gaisberg (1748–1813) in Auenstein

Erstmals urkundlich erwähnt wird das Geschlecht mit dem „ehrbaren Mann“ Friedrich Gaisberger,[1] mit dessen gleichnamigen Vater die Stammreihe beginnt. Er saß zu Kirchberg an der Murr und erwarb 1352 von der Witwe des Albrecht Hummel von Lichtenberg ein Rittergut zu Bottwar. Sein Sohn Fritz erscheint 1392 als Vogt zu Schorndorf und wird als solcher 1393 vom Grafen Eberhard von Württemberg mit Weiler belehnt.

Dessen Nachkommen blieben in der Schorndorfer Gegend ansässig. Sie bekleideten am Hofe und in den Diensten der Grafen von Württemberg hohe Ämter und wurden Lehensmänner der Württemberger Grafen. Das Wappen der Familie von Gaisberg zeigt in goldenem Schild ein gebogenes schwarzes Steinbockshorn und wurde am 6. Oktober 1499 in einem Wappenbrief vom römisch-deutschen König und späteren Kaiser Maximilian I. für die Brüder Niclas und Hans Gaisberger bestätigt. Ein Urenkel Peter von Gaisberg erhielt 1570 mit weiteren besonderen Vorrechten von Kaiser Maximilian II. eine Bewilligung, sich nach seinen Sitzen Altensperg und Planhoven zu benennen (privilegium denominandi).

Im 16. Jahrhundert wurde Schnait im Remstal der Stammsitz des Geschlechts. Es bildeten sich die beiden Hauptlinien zu Schöckingen und zu Helfenberg, die im Laufe der Zeit den Familienbesitz erheblich erweitern konnten. 1660 gelangte Schloss Schöckingen als württembergisches Lehen in den Besitz der Familie. 1678 konnten die Burg Schaubeck und im gleichen Jahr die Burg Hohenstein erworben werden, 1686 die Herrschaft Helfenberg bei Heilbronn. Während die meisten Güter wieder verloren gingen, sind Schloss Großheppach, Gut Neudegg und zum Teil das Schloss in Schöckingen noch in Familienbesitz.

Während des 18. Jahrhunderts gehörten die Herren von Gaisbach wegen des Besitzes bzw. Teilbesitzes von Helfenberg (ab 1740), Schloss und Gut Hohenstein (1678 bis 1738), Gut Schnait (seit 1633) und den Herrschaften Kleinbottwar und Schabeck zur Reichsritterschaft im Ritterkanton Kocher des schwäbischen Ritterkreises. Wegen des Besitzes von Graneckschen Gütern waren Angehörige des Geschlechts ab 1599 auch im Ritterkanton Neckar-Schwarzwald immatrikuliert, dem noch 1805 Mitglieder der Linie Gaisberg zu Schöckingen angehörten. Von 1785 bis 1800 war Benjamin von Gaisberg kurzzeitig als Personalist im Ritterkanton Odenwald des fränkischen Ritterkreises immatrikuliert.

Vom württemberger König Wilhelm I. wurde am 19. November 1824 der Freiherrenstand der gesamten Familie, auf Grund der Zugehörigkeit zur Reichsritterschaft, bestätigt. Am 26. August 1907 erfolgte die Genehmigung, die beiden Hauptlinien der Familie in Verbindung mit ihren ehemaligen ritterschaftlichen Sitzen, als Freiherren von Gaisberg-Helfenberg und Gaisberg-Schöckingen zu benennen. Eine zu Gut Neudegg im Königreich Bayern besitzliche Zweiglinie wurde im Jahre 1854 bei der Freiherrenklasse der Adelsmatrikel eingetragen.

Wappen

Wappentafel von F.A.V.G (1710-1763) in Schöckingen

Das redende Stammwappen zeigt in Gold ein gebogenes schwarzes Steinbockshorn. Auf dem bekrönten Helm das Horn nach links gebogen. Die Helmdecken sind schwarz-golden.

Einzelnachweise

  1. Friedrich Frhr. v. Gaisberg-Schöckingen: Zur Geschichte der Freiherrn von Gaisberg; Blätter für Württemberger Familienkunde, Heft 44/46, 1931

Literatur

Weblinks

 Commons: Gaisberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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