Fort Rheineck

Fort Rheineck
Reste des Forts
Reste des Forts

Das Fort Rheineck gehörte zum System Oberehrenbreitstein auf der rechten Rheinseite und war somit Teil der preußischen Befestigung von Koblenz. Die Anlage ging hervor aus einem 1820 angelegten Pulvermagazin, welches bis 1831 ständig erweitert wurde. Nach diversen Um- und Ausbauten in den 1860er und 1870er Jahren erhielt die ursprünglich Werk Nöllenkopf genannte Anlage 1880 den Namen Fort Rheineck[1]. Das Fort war über eine Verbindungslinie, die sowohl für Geschütze als auch für Infanterie ausgelegt war, mit dem Werk Pleitenberg verbunden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nach dem Ersten Weltkrieg musste auch diese Anlage, wie auch die anderen Koblenzer Festungswerke, in Ausführung des Artikels 180 des Versailler Vertrags entfestigt werden. Vorgesehen waren weitreichende Arbeiten wie zum Beispiel die Beseitigung der Grabenwehren, diverser Pulvermagazine und die Breschierung von Graben und Wall. Von den Zerstörungen ausgenommen blieben lediglich die Wallkasematte und der Hangar. Die Entfestigungsarbeiten an dem Fort begannen am 14. März und wurden am 30. August 1927 fertig gemeldet.

Die Freigabe des Geländes durch die französische Besatzung erfolgte zusammen mit der Arzheimer Schanze und dem Werk Pleitenberg am 11. Februar 1928. Über das Schicksal der Reste gibt es nur spärliche Hinweise. Mitte des Jahres 1933 gab es eine Initiative, die Festungsreste durch den Freiwilligen Arbeitsdienst einzuebnen. Die Arbeiter sollten in dieser Zeit in der Festung Ehrenbreitstein untergebracht werden. Schließlich erwarb die Firma Kettiger Tonwerke einen Großteil des Geländes und begann, die Reste zu beseitigen. Welche Arbeiten tatsächlich ausgeführt wurden, bleibt allerdings unklar. Dem aufmerksamen Spaziergänger können rund um das ehemalige Festungsgelände noch Mauerreste auffallen. Da der Bereich insgesamt unbebaut geblieben ist, dürften im Untergrund noch diverse Hinterlassenschaften des Werks vorhanden sein.

In den sechziger Jahren wurde das Areal noch von der Bundeswehr aus der benachbarten Fritsch-Kaserne als Panzer-Fahrschulgelände und zur infanteristischen Grundausbildung genutzt. Später wurde im Vorfeld ein Sportplatz für die Kaserne errichtet.

Einzelnachweise

  1. Weber, Die preußischen Festungsanlagen von Koblenz (1815–1834), Seite 293ff.

Literatur

  • Matthias Kellermann: Die preußische Festung Koblenz und Ehrenbreitstein. Zur Geschichte der rechtsrheinischen Festungswerke, Koblenz 2011. ISBN 978-3-934795-63-1.
  • Klaus T. Weber (Diss.): Die preußischen Festungsanlagen von Koblenz (1815–1834). (Reihe: Kunst- und Kulturwissenschaftliche Forschungen) 2003, ISBN 3-89739-340-9
  • Rüdiger Wischemann: Die Festung Koblenz. Vom römischen Kastell und Preußens stärkster Festung zur größten Garnison der Bundeswehr, Koblenz 1978 (Anm.: In vielen Dingen überholt, aber immer noch die beste Darstellung für einen Überblick)

Weblinks


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