Ein ehrenwerter Gentleman

Ein ehrenwerter Gentleman
Filmdaten
Deutscher Titel Ein ehrenwerter Gentleman
Originaltitel The Distinguished Gentleman
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1992
Länge 108 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Jonathan Lynn
Drehbuch Marty Kaplan
Jonathan Reynolds
Produktion Leonard Goldberg
Marty Kaplan
Michael Peyser
Musik Randy Edelman
Kamera Gabriel Beristain
Schnitt Barry B. Leirer
Tony Lombardo
Besetzung

Ein ehrenwerter Gentleman ist eine US-amerikanische Filmkomödie von Jonathan Lynn aus dem Jahr 1992.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Thomas Jefferson Johnson, von seiner Großmutter nach dem Präsidenten Thomas Jefferson benannt, lebt als Kleinkrimineller (z. B Erpressung von Telefonsex-Kunden, Scheckbetrug, Diebstahl) in Florida. Während einem seiner „Einsätze“ hört er zufällig ein Gespräch zwischen dem Kongressabgeordneten Jefferson „Jeff“ Johnson und dem Industrievertreter Olaf Andersen mit, in dem es um Zuwendungen aus der Industrie und das finanziell unbesorgte Leben eines Kongressabgeordneten in Höhe mehrerer hunderttausend US-Dollar geht. Dies weckt das Interesse des Kleinkriminellen. Als kurz darauf der Abgeordnete Johnson an einem Herzinfarkt stirbt, verfällt Thomas Johnson auf die Idee, über die Namensgleichheit (unter Weglassen seines Erstvornamens) die Nachwahl für den verstorbenen Abgeordneten in den Kongress zu gewinnen, was ihm tatsächlich mit der Unterstützung einer Seniorenorganisation (The Silver Foxes) gelingt.

Nach seinem (verspäteten) Einzug in Washington D.C. lernt Johnson schnell insbesondere die inoffiziellen Wege der parlamentarischen Entscheidungsfindung über den Zugang zu Kommittees und Lobby-Partys kennen. Gefördert durch seine kriminelle Vorerfahrung gliedert er sich in kürzester Zeit in das System des „Gebens und Nehmens“ zwischen Abgeordneten und Lobbyisten ein. Wesentlich ist hierfür seine Verbindung zum Vorsitzenden des Ausschusses für Energiewirtschaft und Industrie (Committee for Power and Industry), Richard „Dick“ Dodge, der seit langem eine Hauptrolle in der Welt der legalen Korruption spielt.

Gerade als Johnson sich erfolgreich zu etablieren beginnt, begegnet ihm die junge ehrenamtlich tätige Rechtsanwältin Celia Kirby, die die Interessen von Minderheiten bzw. von der Mainstream-Politik nicht beachteten Problemfelder, vertritt. Als sich eine amouröse Beziehung zwischen den beiden zu entwickeln beginnt, appelliert Kirby an das gute Gewissen in Johnson, seinen Aufgaben als Volksvertreter nachzukommen. Durch die Tatsache, dass der Abgeordnete Reverend Elija „Ely“ Hawkins, der sich nach Kräften bemüht, die Interessen des Volkes zu vertreten und dabei immer wieder in Konflikt mit den Lobby-abhängigen Abgeordneten gerät, der Onkel Celia Kirbys ist, gewinnt die Beziehung zwischen Kirby und Johnson an Spannung.

Die Beziehung gerät in eine schwere Krise, als Hawkins nach einem gemeinsamen Essen mit Johnson unverschuldet einen Autounfall erleidet. Der von Johnson zu Rate gezogene Dodge vertuscht den Unfall derart, dass zwar Johnsons Beteiligung (als Mitfahrer) aus der Presse herausgehalten wird, aber Hawkins in der Öffentlichkeit als trinkender Fahrer dargestellt wird, um ihn als moralisch integren politischen Gegenspieler Dodges aus dem Verkehr zu ziehen.

Die Krise veranlasst ein Umdenken beim Abgeordneten Johnson, der von nun an die Interessen von an Krebs erkrankten Kindern vertritt, die in der Nähe von Hochspannungsleitungen leben. Die Handlung gerät zum Höhepunkt, als im Zuge einer Anhörung im Energieausschuss Johnson den Vorsitzenden Dodge vor den Augen der (von Johnson eingeladenen) Presse unter Druck setzt. Im Gegenzug konfrontiert Dodge die Öffentlichkeit mit der kriminellen Vergangenheit Johnsons. Dieser gibt seine vergangenen Verfehlungen zu, um sie aber wiederum mit Blick auf die Vorgänge in Washington D.C. zu relativieren. Als ein privat und heimlich aufgenommenes Video vorgespielt wird, in dem der Industrielle Andersen dem Vorsitzenden Dodge seine Zuwendungen (in Form von Geld, Annehmlichkeiten und persönlichen Gefallen) der letzten Jahre auflistet und vorhält, eskaliert die Ausschuss-Sitzung. Sie endet damit, dass der Vorsitzende Dodge, der Johnson tätlich angreift, in Gewahrsam genommen und seines Amtes enthoben wird. Ebenso wird Johnson vom Kongress ausgeschlossen.

Abschließend erzählt Johnson im Gespräch mit seiner wiedergewonnenen Flamme Kirby , dass er – jetzt, da er als Saubermann berühmt geworden ist – für die Präsidentschaft zu kandidieren gewillt ist.

Kritiken

Roger Ebert (Chicago Sun-Times, 4. Dezember 1992) schrieb, die Komödie habe einige gute Ideen. Ihr Zynismus wirke aufgesetzt.[1]

Desson Howe (Washington Post, 4. Dezember 1992) schrieb, der Film habe keine Pointe und bediene Klischees.[2]

Auszeichnungen

Der Film gewann 1993 den Environmental Media Award und 2002 den Political Film Society Award.

Quellen

  1. Chicago Sun-Times 4. Dezember 1992
  2. The Washington Post, 4. Dezember 1992

Weblinks


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