Daxlanden

Daxlanden
Daxlanden
Stadt Karlsruhe
Wappen von Daxlanden
Koordinaten: 49° 0′ N, 8° 20′ O49.0019444444448.3372222222222Koordinaten: 49° 0′ 7″ N, 8° 20′ 14″ O
Einwohner: 12.178 (31. Dez. 2009)
Eingemeindung: 1. Jan. 1910
Postleitzahl: 76189
Vorwahl: 0721
Karte

Lage von Daxlanden in Karlsruhe

Daxlanden ist ein Stadtteil von Karlsruhe in Baden-Württemberg.

Das frühere Fischerdorf liegt westlich der Karlsruher Innenstadt unweit des Rheins an der Alb. Daxlanden hat rund 12.000 Einwohner.

Der regionale Neckname der Bewohner ist Schlaucher.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1261 wird Daxlanden in einer Papsturkunde als „villa daslar“ erstmals erwähnt. Der Ort ist allerdings mit Sicherheit älter, worauf auch die Besitzverhältnisse des Klosters Weißenburg und des Klosters Gottesaue in Daxlanden hinweisen.

1369 wird die Appenmühle erstmals erwähnt, in dem sie als Schenkung an das Spital in Baden (heute Baden-Baden) bestätigt wird. Sie bleibt bis ins 18. Jahrhundert im Besitz des Spitals und ist Bannmühle für die umliegenden Gemeinden Bulach, Beiertheim, Daxlanden, Mühlburg und Knielingen.

Erzbischof Friedrich zu Köln entscheidet 1407 einen Streit um Jagdrechte in der „Daheslarerau“ und anderen Gebieten zwischen dem König Rupprecht von Bayern und Markgraf Bernhard I. von Baden zugunsten des letzteren.

Um 1463 bekommt Daxlanden eine eigene Pfarrei, zuvor gehörte es kirchlich zu Forchheim. Bei der Teilung der Markgrafschaft Baden 1535 fällt Daxlanden an Baden-Baden und gehört daraufhin zum Amt Ettlingen. Die Goldwäscherei im Goldgrund bei Daxlanden erlebt 1579 ihre Blütezeit. Ab dem 18. Jahrhundert wird sie unergiebig.

Am 6. März 1651 ergibt sich die schlimmste Katastrophe für Daxlanden. Nach einem Dammbruch am Rhein werden durch Hochwasser 700 Morgen Feld, 20 Häuser und die Kirche zerstört. Der halbe Ort ist somit im Begriff, im Rhein zu versinken. Nach vielen Hochwasserkatastrophen, die den Ort heimgesucht hatten, wird daher das neue Daxlanden auf dem Hochgestade zurückversetzt wieder errichtet.

Die im Dreißigjährigen Krieg zerstörte Appenmühle wird 1665 wieder aufgebaut.

1673/77 werden neue Rheindämme um Daxlanden und Rappenwörth errichtet. Mehrmals hatte man bereits versucht, den Rhein durch Dammbau und Korrektionen zu bändigen.

1689 wird der Ort und die Appenmühle im Pfälzischen Erbfolgekrieg, wie auch die umliegenden Dörfer und Städte, durch die Truppen König Ludwig XIV. von Frankreich zerstört.

Von 1819 bis 1821 erfolgt die Rheinkorrektion bei Daxlanden nach Plänen Johann Gottfried Tullas. Damit verliert der Ort jedoch seine Funktion als Schiffs- und Zollstation an Maxau. Rappenwört wird nun endgültig rechtsrheinisch, da sich der Rheinverlauf nun nicht mehr ändert.

Durch Ableitung des Federbachs werden 1850 die Fritschlach und der Kastenwört entwässert und so 1.700 Morgen wertvolles Land zur Bewirtschaftung gewonnen.

1894 kauft die Stadt Karlsruhe die Appenmühle auf Daxlander Gemarkung mit der Gastwirtschaft, ein inzwischen beliebter Ausflugsort der Karlsruher. Nach einem Brand des Mühlgebäudes im Jahre 1895 wird dieses im selben Jahr wieder aufgebaut.

Mit der Eröffnung des Rheinhafens 1901 in Mühlburg auf teilweise ehemals Daxlander Gemarkung wandelt sich auch die Erwerbsstruktur des Ortes. Durch die Arbeit in den Firmen in nahe gelegenen Industriegebieten des Rheinhafens und bei Grünwinkel wird aus dem ehemaligen Fischer- und Bauerndorf immer mehr ein Arbeiterwohnort.

Am 1. Januar 1910 wird Daxlanden mit 4.227 Einwohnern nach Karlsruhe eingemeindet.

Besondere Gebäude

In Daxlanden liegt in der Fettweisstraße das Rheinhafen-Dampfkraftwerk Karlsruhe der EnBW Kraftwerke AG. An der Alb in Daxlanden findet sich die historisch bedeutsame Appenmühle, die nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg als Nachkriegsneubau und Umbau 2000 nun Strom durch Wasserkraft produziert. In der Nähe liegt der Bunker Appenmühle, ein Luftschutzbunker, der 1942/43 zum Schutz der Bevölkerung errichtet wurde und heute von Musikbands als Proberaum genutzt wird.

Vereinsleben

In Daxlanden gibt es die Fußballvereine FV Daxlanden und DJK Daxlanden, die sich allerdings im Jugendbereich zur SG/DJK FV Daxlanden vereinen, sowie den FC Albsiedlung. Des Weiteren gibt es den Athletik-Sportverein Karlsruhe-Daxlanden 1921 e.V. - bekannt durch die Deutsche Meisterin im Ringen 2009 - Stefanie Stüber, den Turn- und Sportverein 1889 Karlsruhe-Daxlanden e.V., den Club der Tennisfreunde Karlsruhe e.V., außerdem drei Kleingartenvereine, den Sportschützen- und den Musikverein sowie den Reitsportclub Daxlanden, den Gehörlosensportverein Karlsruhe e.V. und die Freiwillige Feuerwehr.

Die Kanuwanderer der überregional bekannten und bei der Kanu-WM 2007 mit sieben Medaillen erfolgreichen Rheinbrüder Karlsruhe haben ihr Bootshaus auf der Insel Rappenwört, die Teil von Daxlanden ist.

Weblinks


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