Achim von Arnim (Rektor)

Achim von Arnim (Rektor)
Achim von Arnim 1934

Achim Konstantin Rudolf Ferdinand von Arnim (* 1. Februar 1881 in Karlsruhe; † 24. Mai 1940 bei Monchy-Lagache in der Picardie) war ein deutscher SA-Führer und Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler. Arnim amtierte unter anderem als Rektor der Technischen Hochschule Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Arnim war der älteste Sohn des Generals Hans von Arnim (1846–1922) und seiner Gattin Elisabeth geb. Freiin von Türckheim. Nach dem Schulbesuch absolvierte er den Militärdienst in der kaiserlichen Armee. Während des Ersten Weltkrieges gehörte er als Hauptmann dem Stab des Gardekorps des Generalstabes an.

1914 erhielt er den Befehl als Parlamentär die Stadt Reims zur Kapitulation aufzufordern. Um kriegswichtige Informationen zurückzuhalten, internierte ihn die französische Armee für einen Monat und überstellte ihn dann zurück[1]. Am 17. April 1918 wurde ihm der Orden Pour le Mérite verliehen. Mit Kriegsende wurde er als Major der Reserve des Infanterieregiments 8 entlassen.

In den ersten Nachkriegsjahren studierte Arnim Volkswirtschaft in München. 1924 promovierte er zum Dr. rer. pol. Politisch engagierte er sich im Stahlhelm Kampfbund, in dem er von 1925 bis 1932 als Gauführer agierte.

Im Mai 1932 trat Arnim in die nationalsozialistische Sturmabteilung (SA) ein. Unmittelbar darauf wurde er zum Stabsführer der SA-Gruppe Berlin Brandenburg unter Wolf Heinrich Graf von Helldorf ernannt. Dieses Amt sollte er bis zur Ablösung Helldorfs durch Karl Ernst im Februar 1933 ausüben. Anschließend wurde Arnim Brigadeführer im Stab von Ernst, als dessen „einziges anständiges Paradestück“ er galt.[2] Später wurde er noch bis zum SA-Gruppenführer befördert.

Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten wurde Arnim 1933 zum ordentlichen Professor für Wehrwissenschaften.[3] 1933 wurde Arnim Leiter der Lessing Hochschule in Berlin. 1934 wurde er zum Rektor der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg ernannt. Er unterschrieb 1934 den Wahlaufruf "Deutsche Wissenschaftler hinter Adolf Hitler" im VB.[4] Unter seinem Rektorat passte sich die Hochschule den Vorgaben der NSDAP an. Bis 1938 wurden ca. 25 Prozent des wissenschaftlichen Personals vertrieben, darunter insbesondere Juden und politisch Missliebige[5]. Im Wintersemester 1938/39 leitete er auch das Seminar für SA-Führer an der Deutschen Hochschule für Politik.

Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde Arnim als Oberstleutnant mit der Führung eines Regiments der Wehrmacht betraut. Er starb bei Kampfhandlungen während des Westfeldzuges bei Monchy-Lagache.

Aus Arnims Ehe mit Marie-Valeska von Oppen, Herrin auf Kunersdorf (Bliesdorf), verheiratet seit 22. September 1920, gingen drei Kinder hervor.

Literatur

  • Forschungsdienst, Bd. 9, 1940. (Nachruf)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Binding, Rudolf G.: Wir fordern Reims zur Übergabe auf. Rütten&Loening, Potsdam 1941
  2. Frankfurter Hefte 15, 1960, S. 320.
  3. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, S. 19.
  4. Text und weitere Unterzeichner s. Werner Sombart
  5. Chronik der TU in der Berliner Zeitung vom 18. Oktober 2004.

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