U-Bahnlinie 3 (München)

U-Bahnlinie 3 (München)
U-Bahn München
U3
Brudermühlstraße
Brudermühlstraße
Strecke der U-Bahnlinie 3 (München)
Streckenlänge: 19 km
Legende
BSicon utKBHFa.svg 0,0 S-Bahn Straßenbahn BusMoosach
BSicon utBHF.svg Moosacher St.-Martins-Platz
BSicon utBHF.svg U1 BusOlympia-Einkaufszentrum
BSicon utBHF.svg BusOberwiesenfeld
BSicon utBHF.svg BusOlympiazentrum
BSicon utBHF.svg Straßenbahn BusPetuelring
BSicon utBHF.svg U2 Straßenbahn BusScheidplatz
BSicon utBHF.svg Bonner Platz
BSicon utABZrg.svg U6
BSicon utBHF.svg U6 Straßenbahn BusMünchner Freiheit
BSicon utBHF.svg U6 BusGiselastraße
BSicon utBHF.svg U6 BusUniversität
BSicon utBHF.svg U4 U5 U6 BusOdeonsplatz
BSicon utBHF.svg U6 S-Bahn BusMarienplatz
BSicon utBHF.svg U1 U2 U6 Straßenbahn BusSendlinger Tor
BSicon utBHF.svg U6 BusGoetheplatz
BSicon utBHF.svg U6 BusPoccistraße
BSicon utABZlg.svg Betriebsstrecke zum U-Bahnhof Schwanthalerhöhe
BSicon utBHF.svg U6 BusImplerstraße
BSicon utABZrf.svg U6
BSicon utBHF.svg BusBrudermühlstraße
BSicon utBHF.svg BusThalkirchen
BSicon utBHF.svg S-Bahn BusObersendling
BSicon utBHF.svg BusAidenbachstraße
BSicon utBHF.svg BusMachtlfinger Straße
BSicon utBHF.svg BusForstenrieder Allee
BSicon utBHF.svg Basler Straße
BSicon utKBHFe.svg 19,0 BusFürstenried West

Die Linie U3 der Münchner U-Bahn hat 25 Stationen und ist 19 km lang. Sie verläuft in West-Ost-Richtung vom Bahnhof Moosach bis zur Münchner Freiheit, von dort verläuft sie Richtung Süden nach Thalkirchen, biegt schließlich nach Westen ab und endet in Fürstenried West.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Bau der Linie U3 wurde drastisch beschleunigt, als München Mitte der 1960er Jahre den Zuschlag für die Olympischen Sommerspiele 1972 bekam. 1966 wurde der erst ein Jahr zuvor verabschiedete Liniennetzplan revidiert und die U3 als Zubringer zum Olympiagelände geplant, da die ursprüngliche Streckenführung über den Hauptbahnhof in der Kürze der Zeit nicht realisierbar war. Außerdem hielt man für den Betrieb die direkte Anbindung an die in Fröttmaning gelegene Technische Basis für erforderlich. Bis 2007 endete die Linie im Bahnhof Olympiazentrum, Ende Oktober 2007 wurden dann die beiden Stationen Oberwiesenfeld und Olympia-Einkaufszentrum eröffnet. Im Dezember 2010 wurde die Anbindung der U3 an die S1 in Moosach über den Moosacher St.-Martins-Platz eingeweiht.

Verlauf

Olympiazentrum
Marienplatz
Münchner Freiheit
Machtlfinger Straße

Im Norden beginnt die U3 seit Dezember 2010 am Bahnhof Moosach. Über den Moosacher St.-Martins-Platz führt die Strecke zum Bahnhof Olympia-Einkaufszentrum, wo die U1 beginnt. Über den Bahnhof Oberwiesenfeld, der den nördlichen Teil des Olympiaparks erschließt, wird der viergleisige Bahnhof Olympiazentrum erreicht, wo die U3 von 1972 bis 2007 ihren nördlichen Endpunkt hatte. Schon der jetzige Bahnhof Olympiazentrum hätte eigentlich bereits Oberwiesenfeld heißen sollen, weswegen im Linienband jeweils einmal Olympiazentrum (Oberwiesenfeld) zu lesen ist. Um den ursprünglichen Namen des Stadtteils im Stadtbild zu bewahren, heißt daher die provisorisch als Olympiapark Nord benannte neue Station nördlich von der Station Olympiazentrum Oberwiesenfeld.

Über den Bahnhof Petuelring wird der Scheidplatz erreicht, wo man am selben Bahnsteig gegenüber zeitgleich zur U2 Anschluss findet. Über Bonner Platz wird schließlich der Bahnhof Münchner Freiheit erreicht, wo die Strecke in die gemeinsame U3/U6-Stammstrecke einmündet. Die vier Bahnhöfe Olympiazentrum, Petuelring, Scheidplatz und Bonner Platz sind alle in Sichtbeton mit Reliefs an den Wänden gestaltet, die Leitfarbe orange für die U3 spiegelt sich im Linienband und der sonstigen Bahnhofsarchitektur wider. Sie weichen in Form und Gestaltung bereits recht stark von der Grundform der nur kurz zuvor geplanten und ausgeführten Bahnhöfe der U6 ab – die Olympiaentscheidung und das damit verbundene Renommee rechtfertigten ein eigenständiges Erscheinungsbild der Bahnhöfe.

Über Giselastraße und Universität trifft die U3 am Odeonsplatz auf die kreuzenden Linien U4 und U5, die dort überquert werden. Da die Strecke dieser Linien erst später geplant wurde, wurde dieser Umstieg erst nachträglich gebaut und der Südkopf des Bahnhofs musste aufwändig umgebaut werden. Die Wege zwischen den beiden Stammstrecken sind daher auch nicht in der für München gewohnten Großzügigkeit angelegt. Dieses Manko wird umso deutlicher, da dieser Abschnitt der am stärksten belastete im ganzen U-Bahn-Netz ist.

Am von Alexander von Branca entworfenen Bahnhof Marienplatz werden die S-Bahn-Linien S1–S8 gekreuzt, hier kommt es vor allem im Berufs- und im Stadionverkehr häufig zu Überlastungen. Der Bahnhof ist der am stärksten frequentierte im gesamten U-Bahn-Netz, weswegen man sich nach der Entscheidung zum Neubau eines Fußballstadions in Fröttmaning dazu entschloss, hier durch zusätzliche Fußgängertunnel für Entlastung zu sorgen. Zwischen Baubeginn am 27. Mai 2003 und der feierlichen Eröffnung am 29. Mai 2006 wurden neben den bestehenden Bahnsteigen zwei jeweils etwa 100 Meter lange Fußgängertunnel in bergmännischem Vortrieb gegraben, die durch elf Mauerdurchbrüche galerieartig mit dem bisherigen Bahnsteig verbunden sind. Am südlichen Ende münden sie in den Querbahnsteig, von wo aus sich die Aufgänge zur S-Bahn anschließen. Nach Fertigstellung der zweiten S-Bahn-Stammstrecke sollen sie am nördlichen Ende in einen neuen S-Bahnhof Marienhof münden. Die Gestaltung des Bahnhofs wurde im Einverständnis mit dem Architekten Alexander von Branca weitgehend bewahrt, die neuen Tunnel wurden ins Farb- und Gestaltungskonzept des in orange gehaltenen Bahnsteigs eingepasst und weitgehend mit den gleichen Wandverkleidungen wie der bestehende Bahnhof ausgeführt.

Sendlinger Tor

Am Sendlinger Tor werden schließlich die Linien U1 und U2 gekreuzt, deren Verlauf überquert wird. Über den bereits 35 Jahre zuvor errichteten Lindwurmtunnel wird der ebenfalls im Rohbau vor 1941 gebaute Bahnhof Goetheplatz erreicht. In diesem Tunnelabschnitt sind die Wandausbuchtungen für die ursprünglich vorgesehenen Oberleitungsmasten ebenso wie die Kennzeichnungen an den Wänden als Luftschutzraum im Zweiten Weltkrieg noch erkennbar. Der folgende Bahnhof Poccistraße (nahe dem ehemaligen Nahverkehrsbahnhof München Süd) wurde nachträglich zwischen den bereits bestehenden und in Betrieb befindlichen Tunneln eingebaut und am 28. Mai 1978, also knapp drei Jahre nach dem Rest der Strecke, eröffnet. Am Bahnhof Implerstraße trennen sich die Linienwege von U3 und U6 wieder, hier besteht außerdem in Gegenrichtung ein eingleisiger Abzweig zur Betriebsanlage Theresienwiese, über die die Strecke der U4/U5 erreicht wird.

Vom dreigleisigen Verzweigungsbahnhof Implerstraße aus führt die U3 fast genau Richtung Süden. Der nächste Bahnhof Brudermühlstraße wurde zusammen mit dem darüberliegenden Brudermühltunnel des Mittleren Rings gebaut, weswegen er vergleichsweise tief im Grundwasser liegt. Ein alter Mühlstein im Sperrengeschoss erinnert an die Tradition der Straße. Im folgenden Bahnhof Thalkirchen (Tierpark) erinnern Tiermotive an den von Ricarda Dietz gestalteten Hintergleiswänden an den nahegelegenen Tierpark Hellabrunn. Auf der Südseite führt eine Rampe vom U-Bahnhof direkt ins Freie.

Forstenrieder Allee

Das Isarhochufer erklimmend, hat die U3 nach knapp 30 Höhenmetern am säulenlosen Bahnhof Obersendling schließlich einen Verknüpfungspunkt zum S-Bahnhof Siemenswerke erreicht. Obersendling war der erste Bahnhof, in dem die Planer des U-Bahn-Referats die Bohrpfahlwände als Gestaltungselemente offen stehen ließen, nur in rotbraun gestrichen. Der folgende Bahnhof Aidenbachstraße zeichnet sich durch zwölf gebrochene Spiegelflächen aus, die entsprechend den Mittelpfeilern angeordnet sind. Ähnlich wie in Obersendling wurden die Bohrpfahlwände an dem nun folgenden Bahnhof Machtlfinger Straße bordeauxrot gestrichen und mit Kunstobjekten von Rupprecht Geiger versehen. Als Besonderheit hat der Bahnhof angesichts seiner geringen Tiefenlage zwei große Oberlichter, über die Tageslicht in den Bahnhof eindringen kann.

Der nächste Bahnhof Forstenrieder Allee ist ähnlich wie der an der Aidenbachstraße gestaltet, jedoch enthält er Bilder des Künstlers Helmut Pfeuffer. An der Basler Straße hat sich in Form eines roten Teufels der Karikaturist Ernst Hürlimann verewigt, der damit an die Basler Fasnacht anknüpfen will. Der Aufzugsschacht lässt auch hier viel Tageslicht auf den Bahnsteig einfließen. Am Endbahnhof Fürstenried West kam erstmals ein neues, intelligentes Lichtkonzept zur Anwendung, das zwei Drittel des Lichts indirekt über große Reflektoren auf den Bahnsteig verteilt.

Ausbau

Bauarbeiten für Bahnsteigserweiterungen am Marienplatz, rechts der bestehende Tunnel

Eine Verlängerung über Moosach hinaus zum 2005 eröffneten S-Bahnhof Untermenzing ist im Verkehrsentwicklungsplan 2006 der Stadt München als "Korridor für Netzergänzung" gekennzeichnet[1]. Langfristig könnte auch eine Verlängerung zum Bahnhof München-Pasing realisiert werden.

Der südwestliche Endbahnhof Fürstenried West liegt bereits unmittelbar an der Stadtgrenze, eine weitere Verlängerung nach Neuried ist allerdings denkbar.

Literatur

  • Christoph Hackelsberger: U-Bahn-Architektur in München. Prestel, München/New York 1997, ISBN 3-7913-1827-6.
  • Wolfgang Pischek, Holger Junghardt: Die Münchner U-Bahn. Unterirdisch durch die bayerische Landeshauptstadt. 2. Auflage. GeraMond, München 2002, ISBN 3-7654-7194-1.
  • Peter Schricker: Münchner Schienennahverkehr. Tram, S-Bahn, U-Bahn, O-Bus. GeraMond, München 2005, ISBN 3-7654-7137-2.
  • 25 Jahre U-Bahnbau in München. U-Bahn-Referat der Landeshauptstadt München, München 1990.
  • Florian Schütz: München U-Bahn Album. München 2008, ISBN 3-9365-7319-0.

Weblinks

 Commons: Stammstrecke 1 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Verkehrsentwicklungsplan. Landeshauptstadt München Referat für Stadtplanung und Bauordnung (2006). Abgerufen am 7. Mai 2010.

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