Parade (Album)

Parade (Album)
Parade
Studioalbum von Prince and the Revolution
Veröffentlichung 31. März 1986
Label Warner Bros. Records / Paisley Park
Format LP, CD
Genre R&B, Funk, Pop, Rock
Anzahl der Titel 12
Laufzeit 40:57

Besetzung

  • Alle Lieder wurden von Prince and the Revolution produziert, arrangiert, komponiert und vorgetragen
  • Backing VocalsLisa Coleman, Wendy Melvoin, Susannah Melvoin, Sheila E., Mazarati, Prince
  • CowbellsSheila E.
  • Schlagzeug − Sheila E. und Jonathan Melvoin
  • Waldhorn − Eric Leeds
  • Trompete − Atlanta Bliss
  • Rhythmusgitarre − Miko Weaver
  • “The French Seduction” bei Girls & Boys − Marie France
  • “Little Gypsy Girl” bei Do U Lie? − Sandra Francisco
  • Komposition und Arrangement des OrchestersClare Fischer
  • Violine − Isabelle Daskoff, Francine Walsh, Mari Botnik, Pam Gates, Janice Gower, Karen Jones, Betty Moor, Irma Neumann, Assa Drori, Bill Hymanson, Oscar Chasow, Ron Clark, Henry Ferber, Erne Granat, Ed Green, Bill Hybel, Reggie Hill, Pat Johnson, Don Palmer, Sheldon Sanov, Joe Schonbrun, Terry Schonbrun, Harold Wolf
  • Bratsche − Pam Goldsmith, Margot Maclaine, Carol Mukagawa, Myer Bello, Alan Deverich, Norman Forrest, Alan Harshman, Jorge Moraga, David Stock
  • Cello − Jim Arkatoff, Ray Kelley, Ray Kramer, Fred Seykora
  • Kontrabass − Cuck Domonico, Arni Egilsson
  • Holzblasinstrument − Gene Cipriano, Don Ashworth, John Clarke, Dave Edwards, Gary Foster, Jim Kanter, John Lowe, Dick Mitchell, Jack Nimitz, Joe Soldo, Bob Tricarico
  • Trompete − Ray Brown, Rich Cooper, Bob Findley, Larry Ford, Bob O'Donnell, Al Vizutti
  • Posaune − Garnett Brown, Charles Loper, Morris Repass, Bill Watrous
  • Waldhorn − Marni Johnson, David Duke, Joe Myer, Brian O'Connor, Calvin Smith, Jim Thatcher
  • Tuba − Tommy Johnson
  • Pauke und Perkussion − Brent Fischer
  • Aufnahme des Orchesters − Arne Frager
  • Toningenieur – Susan Rogers, Peggy McCreary, Coke Johnson, David Z. Rivkin, David Tickle, David Leonard
  • Mastering − Bernie Grundman
  • Fotografie – Jeff Katz
  • Artdirector − Laura LiPuma, Jeffrey Kent Ayeroff
  • Collage − Ann Field
  • Persönliches Management von Prince – Bob Cavallo, Joe Ruffalo, Steve Fargnoli
  • Unternehmensführung − Fred Moultrie
  • Rechtliche Vertretung − Lee Phillips
Produktion Prince
Studio Paisley Park
Sunset Sound
Chronologie
Around the World in a Day
(1985)
Parade Sign o’ the Times
(1987)
Singleauskopplungen
5. Februar 1986 Kiss
7. Mai 1986 Mountains
2. Juli 1986 Anotherloverholenyohead
4. August 1986 Girls & Boys

Parade ist das achte Studioalbum des US-amerikanischen Musikers Prince. Es erschien am 31. März 1986 bei dem Label Warner Bros. Records / Paisley Park und dient als Soundtrack des von Prince gedrehten Films Under the Cherry Moon – Unter dem Kirschmond.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Am 17. April 1985 − zehn Tage nach Ende der Purple-Rain-Tour und fünf Tage vor der Veröffentlichung des Vorgängeralbums Around the World in a Day − begann Prince im Studio 3 im Sunset Sound in Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) mit den Aufnahmen zu seinem Album Parade. Am ersten Tag nahm er die Lieder Wendy's Parade, New Position, I Wonder U und Under the Cherry Moon auf. Zuvor hatte Prince Toningenieurin Susan Rogers Anweisung gegeben, die Aufnahmen dieser Lieder nicht zu unterbrechen. Rogers erzählte: „Er [Prince] sagte ‚Ich fange an, Schlagzeug zu spielen, und wenn ich aufhöre, nicht das Band ausschalten. Einfach weiter laufen lassen‘. Er setzte sich hinters Schlagzeug und klebte seine Liedtexte vor sich an einen Notenständer. Wir drückten auf Aufnahme vom Tonbandgerät und er spielte die kompletten Schlagzeugspuren der vier Lieder hintereinander. Vier Schlagzeugspuren einfach hintereinander, alle in der ersten Aufnahme! Wir haben zwischen diesen Songs niemals etwas geschnitten, sie wurden so genommen, wie sie waren.“[1] Prince benutzte für die vier Lieder unter anderem das Fairlight CMI, und Wendy Melvoin und Lisa Coleman fügten die Backing Vocals hinzu. Zudem übernahm Wendy Melvoin den Gesang bei dem Lied I Wonder U. Nachdem Prince die vier Lieder mit Overdubs versehen und abgemischt hatte, nahm er unter anderem den Song Life Can Be So Nice mit Sheila E. auf, die das Schlagzeug einspielte. Am 21. April 1985 nahm Prince noch das Lied Sometimes It Snows In April auf.

Während Prince im Studio 3 mit den Aufnahmen zum Album Parade beschäftigt war, arbeitete im nebenan gelegenen Studio 2 die Band Mazarati. Deren Produzent war Prince’ Bassist Brown Mark, und David Z. Rivkin arbeitete im Studio 2 als Toningenieur. Die Band Mazarati fragte Prince, ob er ihnen einen Song schreiben könne. Daraufhin nahm Prince das Lied Kiss auf – jedoch in einer Version ausschließlich mit Akustikgitarren – und gab das Lied an Mazarati weiter. „Wir wussten nicht, was wir mit dem Song machen sollten. Es war einfach nur eine Version auf der Akustikgitarre“, erinnerte sich David Z. Rivkin. Zusammen mit Toningenieur Coke Johnson überarbeiteten er und Brown Mark das Lied Kiss komplett und fügten Drummachine, Bass, Klavier und Gesang der Band Mazarati hinzu. Vom Ergebnis angetan, überarbeitete Prince den Song erneut, indem er den Bass zurücknahm, Gitarrenlicks hinzufügte und den Gesang – in einer Oktave höher − selbst übernahm. David Z. Rivkin wurde schließlich als Arrangeur des Liedes Kiss genannt, als es später als Vorabsingle des Albums Parade ausgekoppelt wurde.

Anfang Mai 1985 stellte Prince eine Rohfassung des Albums Parade mit folgender Tracklist vor:

  1. Wendy’s Parade
  2. New Position
  3. I Wonder U
  4. Under the Cherry Moon
  5. Others Here With Us (Das Lied ist bis heute (2011) unveröffentlicht)
  6. Life Can Be So Nice
  7. Sometimes It Snows In April
  8. Old Friends 4 Sale (Eine überarbeitete Version erschien 1999 auf dem Prince-Album The Vault... Old Friends 4 Sale)
  9. All My Dreams (Das Lied ist bis heute (2011) unveröffentlicht)

Im Sommer 1985 überarbeitete Prince den Song Wendy’s Parade und änderte den Liedtitel in Christopher Tracy’s Parade. Christopher Tracy ist die von Prince selbst gespielte Hauptfigur des Films Under The Cherry Moon.

Während der Zeit in Los Angeles arrangierte Quincy Jones ein Treffen zwischen Prince und Michael Jackson (* 1958; † 2009). Jones hatte 1982 Jacksons Album Thriller produziert und war der Meinung, Jackson und Prince − beide kommerziell damals sehr erfolgreich − sollten sich bei einem Abendessen in Jacksons damaligem Haus in Encino (US-Bundesstaat Kalifornien) kennenlernen. Der Schriftsteller Quincy Troupe, späterer Koautor von Miles Davis – Die Autobiographie, schilderte die Situation folgendermaßen: „Es war ein merkwürdiges Gipfeltreffen. […] Die beiden [Jackson und Prince] hockten da, musterten sich gegenseitig, sprachen aber sehr wenig. Es war eine faszinierende Pattsituation zwischen zwei sehr mächtigen Typen.“[2]

Als Prince wieder in Los Angeles im Sunset-Sound-Studio war, schickte er dem Arrangeur Clare Fischer die Lieder des Albums Parade zur musikalischen Überarbeitung. Fischer fügte zu jedem Song – abgesehen vom Lied KissBlas- und Streichinstrumente hinzu. Doch Prince verwendete nicht jeden Beitrag Fischers und behielt dessen Überarbeitungen nur bei einzelnen Liedern des Albums bei.

Im Juli und August 1985 setzte Prince die Arbeiten am Album Parade in einem Studio namens Washington Avenue Warehouse in Eden Prairie (US-Bundesstaat Minnesota) fort. Er nahm unter anderem die Lieder Girls & Boys und Love or Money auf. Wendy Melvoin, deren Zwillingsschwester Susannah, Lisa Coleman und Sheila E. wirkten an beiden Songs mit. Eine Woche später nahm Prince das Lied Do U Lie? auf, bei dem Wendy Melvoins Bruder Jonathan Melvoin (* 1961; † 1996) Schlagzeug spielte; Wendy selbst sang zusammen mit Lisa Coleman die Backing Vocals bei dem Stück ein. Anschließend nahm Prince die Instrumentallieder Venus de Milo und Alexa de Paris auf.

Im November 1985 nahm Prince im Washington Avenue Warehouse noch das Lied Mountains auf; als letzter Song für das Album folgte am 16. Dezember im Sunset Sound das Lied Anotherloverholenyohead. Zwischen den Aufnahmen für das Album Parade von April bis Dezember 1985 arbeitete Prince in Frankreich, um seinen Film Under The Cherry Moon zu drehen, bei dem er selbst Regie führte.[3]

Gestaltung des Covers

Auf der Vorderseite des Albumcovers ist ein Schwarzweiß-Porträtfoto von Prince zu sehen, das ihn mit erhobenen Händen, nach innen gekehrten Handflächen und abgespreizten Fingern zeigt. Sein Blick ist frontal zur Kamera gerichtet.[4] Prince trägt ein Top mit vier Knöpfen, die mittig angebracht sind und senkrecht verlaufen. Auf dem Foto der Rückseite des Albumcovers − das dem der Vorderseite sehr ähnelt − ist Prince mit geschlossenen Augen zu sehen, wie er im Begriff ist, das beschriebene Top auszuziehen. Zum Vorschein kommt eine Halskette mit einem Kreuz. Fotograf des Albumcovers war Jeff Katz.

Das Schallplattencover der LP wurde als Klappcover gestaltet; in dessen Innenseite sowie auf der LP-Innenhülle des Albums sind Collagen − ebenfalls in schwarzweiß gehalten − aus verschiedenen Fotografien einzelner Bandmitglieder und Filmszenen aus Under the Cherry Moon – Unter dem Kirschmond zu sehen.

Im CD-Begleitheft ist die Collage der LP-Innenhülle nicht enthalten; dagegen sind die Fotos von der Vorder- und Rückseite des Albumcovers zusätzlich als Relief zu sehen. Die Liedtexte der einzelnen Songs von Parade sind sowohl im CD-Begleitheft als auch in der LP-Ausgabe nicht abgedruckt.

Musik

Musikalischer Stil

Auf dem Album Parade vermischt Prince – wie bereits bei früheren Alben – unterschiedliche Musikstile miteinander. Beispielsweise stammen die Lieder New Position und Girls & Boys aus dem Genre Funk, Mountains besitzt Einflüsse des Psychedelic Rock der 1960er Jahre und der Song Anotherloverholenyohead ist aus dem Bereich der Rockmusik. Das Lied Kiss ist eine Kombination aus Einflüssen von Funk, R&B und Pop. Der Song Venus de Milo ist ein Instrumentalstück, das von Prince’ Klaviersolo dominiert wird. Bei dem Lied Sometimes It Snows In April benutzt Prince neben der akustischen Gitarre ebebenfalls überwiegend das Klavier − ein Schlagzeug setzt er bei dem Stück nicht ein. Das 67-köpfige Orchester unter der Leitung von Clare Fischer kommt beispielsweise bei dem Song Christopher Tracy’s Parade zum Einsatz. Jazz-Einflüsse sind auf dem Album Parade ebenfalls zu hören.[5][6][7]

Gesang

Die Texte singt Prince, sowohl in seinem charakteristischen Falsettgesang als auch in tieferen Stimmlagen, melodisch vertont. Das Lied Girls & Boys enthält zudem eine Passage von Sprechgesang. Ferner ist an zwei Stellen des Albums Parade die französische Sprache zu hören. Marie France, damals hauptsächlich für Prince’ Tour-Garderobe zuständig, hält im Lied Girls & Boys einen kurzen französischen Monolog.[8] Den französischen Einleitungssatz zu dem Song Do U Lie? spricht hingegen Sandra Francisco.

Veröffentlichungen

Titelliste

  1. Christopher Tracy’s Parade − 2:11
  2. New Position – 2:20
  3. I Wonder U – 1:39 (gesungen von Wendy Melvoin)
  4. Under the Cherry Moon – 2:57
  5. Girls & Boys – 5:29
  6. Life Can Be So Nice – 3:12
  7. Venus de Milo – 1:52
  8. Mountains – 3:57
  9. Do U Lie? – 2:43
  10. Kiss - 3:37
  11. Anotherloverholenyohead – 3:59
  12. Sometimes It Snows in April – 6:48

Informationen zu den einzelnen Liedern:[9][10]
Neben Wendy Melvoin, Lisa Coleman und Arrangeur Clare Fischer wirken folgende Musiker bei einzelnen Liedern des Album Parade mit:

  • Christopher Tracy’s Parade und AnotherloverholenyoheadBacking Vocals: Susannah Melvoin
  • Girls & Boys − Saxofon: Eric Leeds, Backing Vocals: Sheila E. und Susannah Melvoin, französischer Monolog: Marie France
  • Life Can Be So NiceCowbells: Sheila E.
  • Venus de Milo − Schlagzeug: Sheila E.
  • Mountains − The Revolution, Rhythmusgitarre: Miko Weaver
  • Do U Lie? − Schlagzeug: Jonathan Melvoin, französisch gesprochener Satz: Sandra Francisco
  • KissArrangement: David Z. Rivkin, Backing Vocals: Mazarati

Alle Lieder des Albums Parade wurden von Prince and the Revolution produziert, arrangiert, komponiert und vorgetragen, wobei der Einfluss von Prince’ Begleitband The Revolution als gering einzuschätzen ist. Lediglich bei dem Song Mountains wirken die Mitglieder von The Revolution mit − die Beiträge sind, bis auf Miko Weavers Einsatz an der Rhythmusgitarre, jedoch nicht näher definiert. Als Komponisten der Lieder Christopher Tracy’s Parade und Under the Cherry Moon werden Prince und sein Vater John L. Nelson (* 1916; † 2001) angegeben, wobei der Beitrag von Nelson ebenfalls nicht genau definiert werden kann.

Prince’ Begleitband The Revolution bestand im Jahr 1986 aus folgenden Mitgliedern:

  • Wendy Melvoin
  • Miko Weaver
  • Lisa Coleman
  • Matt Fink (Künstlername: Doctor Fink)
  • Brown Mark
  • Bobby Z. Rivkin
  • Eric Leeds
  • Matt Blistan (Künstlername: Atlanta Bliss)

Singles

Von dem Album Parade wurden folgende vier Singles ausgekoppelt:

  • Kiss / Love or Money am 5. Februar 1986[11]

Die Single-Version von Kiss ist mit 3:46 Minuten um neun Sekunden länger als die Album-Version. Da die Album-Version nahtlos in das nächste Lied Anotherloverholenyohead übergeht, werden die letzten Sekunden des Songs nicht ausgespielt. Das Lied der B-Seite Love or Money war bis dato unveröffentlicht.

  • Mountains / Alexa de Paris am 7. Mai 1986[12]

Die B-Seite Alexa de Paris ist ein Instrumentalstück und war bis dato unveröffentlicht.

  • Anotherloverholenyohead / Girls & Boys am 2. Juli 1986[13]

Die Single-Version von Anotherloverholenyohead ist auf 3:23 Minuten gekürzt, und die B-Seite der europäischen Edition ist das Lied I Wanna Be Your Lover vom Album Prince aus dem Jahr 1979.

  • Girls & Boys / Under the Cherry Moon am 4. August 1986

Die Single-Version von Girls & Boys ist auf 3:27 Minuten gekürzt und wurde nur in Europa ausgekoppelt.

Musikvideos

  • Kiss

Das Musikvideo zu Kiss ist eine Studioaufnahme, in der ausschließlich Prince, Wendy Melvoin und das Model Monique Manning zu sehen sind. Prince singt und tanzt in dem Video, während Wendy Melvoin − auf einem Barhocker sitzend − dazu Gitarre spielt. Monique Manning ist die Frau, die im Video in schwarzer Unterwäsche, Spitzenumhang und schwarzer Sonnenbrille auftritt. Regisseurin des Musikvideos ist Rebecca Blake.[14][15]

  • Mountains

Im Musikvideo zur Single Mountains sind neben Prince alle Mitglieder seiner Begleitband The Revolution zu sehen, mit der Prince im Jahr 1986 auf Tournee war. Das Video wurde im April 1986 in einem franzsösischen Studio gedreht, als Prince während der Dreharbeiten zu Under The Cherry Moon in Frankreich war.[14]

  • Anotherloverholenyohead

Das Musikvideo zu der Single Anotherloverholenyohead ist eine Liveversion des Liedes von einem Prince-Konzert mit The Revolution am 7. Juni 1986 in Detroit (US-Bundesstaat Michigan) in der Cobo Arena.[14]

  • Girls & Boys

Das Musikvideo besteht hauptsächlich aus einer Szene des Films Under The Cherry Moon, in der Prince mit The Revolution den Song vorträgt. Die zusätzlich hinzugefügten Szenen entstanden ebenfalls während der Dreharbeiten von Under The Cherry Moon.[14] Regisseur des Musikvideos ist Prince.[16]

Coverversionen

Einige Musiker nahmen Coverversionen von Liedern des Albums Parade auf, wobei der Hit Kiss am häufigsten neu interpretiert wurde. Beispielsweise coverten den Song Sabrina Salerno (1987), Art of Noise featuring Tom Jones (1988), Bob Belden (1993), Royal Philharmonic Orchestra (1995), Rodney Carrington (1998), Santi Debriano (1999), Palast Orchester featuring Max Raabe (2001), Texas Lightning (2002), Richard Thompson (2003), Nicole Kidman mit Hugh Jackman (2006), Nubya (2007) und Uwe Schmidt unter seinem Pseudonym Señor Coconut (2008).
Girls & Boys wurde von David Garza (1998) und von The Dynamics (2007) neu aufgenommen. Under the Cherry Moon coverten Simian (2001) und Sometimes It Snows in April unter anderem Sanne Salomonsen (1998) und Soulounge (2003). Der belgische Musiker Bart Peeters nahm im Jahr 2002 eine Version in flämischer Sprache mit Namen Soms Sneeuwt Het in De Lente des Titels auf.[17][18][19][20]

Tournee

Der Tourauftakt der Parade-Tour war am 12. August 1986 in London, England. Die Tour endete am 9. September 1986 in Yokohama, Japan.[21] Die Tournee fand ausschließlich in Europa und Japan statt, umfasste 19 Konzerte und Prince trat unter anderem das erste Mal in Deutschland auf. Die 15 Konzerte in Europa wurden von ungefähr 120.000 Menschen besucht.[22] Zuvor gab Prince von März 1986 bis zum 3. August 1986 zehn Konzerte in den USA, bei denen das Motto „Hit & Run“ lautete. Diese Konzerte wurden teilweise erst wenige Stunden vor Beginn angekündigt und waren alle ausverkauft. Eine Vorgruppe trat weder bei der Hit-&-Run-Tour noch bei der Parade-Tour auf. Die Begleitband von Prince war The Revolution, die damals aus folgenden Mitgliedern bestand:[23]

  • Wendy Melvoin − Gitarre und Backing Vocals
  • Miko Weaver − Gitarre
  • Brown Mark − Bass
  • Lisa Coleman − Keyboards und Backing Vocals
  • Matt Fink (Künstlername: Doctor Fink) − Keyboards
  • Eric Leeds − Saxofon und Flöte
  • Matt Blistan (Künstlername: Atlanta Bliss) − Trompete
  • Bobby Z. Rivkin − Schlagzeug
  • Jerome Benton − Tänzer und Backing Vocals
  • Greg Brooks − Tänzer und Backing Vocals
  • Wally Safford − Tänzer und Backing Vocals

Die Konzertlänge variierte von 100 bis 120 Minuten, und eine typische Setlist der Parade-Tour war:[21]

  1. Around the World in a Day
  2. Christopher Tracy’s Parade
  3. New Position
  4. I Wonder U
  5. Raspberry Beret
  6. Delirious
  7. Controversy
  8. A Love Bizarre (das Lied schrieb Prince im Jahr 1985 für Sheila E.)
  9. Do Me, Baby
  10. (How Much Is) That Doggie in the Window? (ein Hit von Patti Page aus dem Jahr 1953)
  11. When Doves Cry
  12. Under the Cherry Moon
  13. Anotherloverholenyohead
  14. 17 Days
  15. Head
  16. Pop Life
  17. Girls & Boys
  18. Life Can Be So Nice
  19. 1999
  20. Mountains
  21. Kiss
  22. Purple Rain

Vereinzelt spielte Prince die Lieder I Wanna Be Your Lover, Miss You (das Lied schrieben The Rolling Stones), Manic Monday (das Lied schrieb Prince für The Bangles), Little Red Corvette, Condition of the Heart, Paisley Park, The Ladder, Do U Lie?, Sometimes It Snows In April, Love or Money und It’s Gonna Be A Beautiful Night von seinem damals noch unveröffentlichten neunten Studioalbum Sign o’ the Times, das erst im März 1987 erschien.

Das Abschlusskonzert der Parade-Tour fand am 9. September 1986 in Yokohama im 50.000 Zuschauer fassenden Yokohama Stadion statt und war der letzte Auftritt von Prince and the Revolution − am 17. Oktober 1986 wurde von Prince’ Management die Trennung bekanntgegeben.[24][25]

Rezeption

Presse

Die Kritiken zum Album Parade fielen überwiegend positiv aus. Davitt Sigerson von der US-amerikanischen Musikzeitschrift Rolling Stone fragte: “Welcher Musiker außer Prince erfüllt uns denn noch angesichts einer neuen Platte mit der gespannten Erwartung, die wir früher neuen Werken von Dylan, den Beatles oder den Rolling Stones entgegenbrachten?”[6] Die US-Tageszeitung Detroit Free Press meinte, “dass Prince als Melodienschreiber, Arrangeur und Musiker zu den Besten gehört.”[6] Isaac van Deelen von der taz schrieb: “Zwei Lieder schrauben den Kopfdeckel hoch: Under The Cherry Moon ist schön und − wie wahr − Sometimes It Snows In April. Von allen Liedern läßt sich sagen, daß sie auf der Suche sind, daß sie Musik versuchen. Noch reicht das Genie Prince, um auch dieses Versuchen hörbar zu belassen. Grenzen werden berührt, einige Verbindlichkeiten von Rhythmus und Tonalität werden angetastet. […] Kein neues Konzept und noch nicht der Zipfel eines anderen Windes. Parade ist für Eingefleischte. Oder: nach der Hundertsten mochte ich Oliven.”[4] Das deutsche Wochenmagazin Stern hingegen schrieb: “Die neue Platte ist fast nur noch Rhythmus, eine wilde Collage aus purem Drum-Sound, der hin und wieder von Saxophon-Sprengseln oder harten Piano-Einschüben gebrochen wird.”[26] Der Musikjournalist Barry Graves meinte in der Wochenzeitung Die Zeit über das Album Parade, dass “dieses Feuerwerk von Déjà-vu-Effekten […] dem gängigen US-Hitparaden-Pop um Lichtjahre der Phantasie überlegen” sei.[27] Michael Mönninger resümierte in der FAZ: “Bei aller Amoralität kann man ihm eines nicht nachsagen: daß er primitiv sei... Für Prince müßte der letztgültige Superlativ erst noch erfunden werden.”[27]

Als Herbert Grönemeyer in den 1980er Jahren von der Musikzeitschrift Musikexpress danach gefragt wurde, welche Schallplatten er als Notration auf eine Insel mitnehmen würde, zählte er neun auf, darunter die Prince-Alben Parade und das im Jahr 1987 erschienene Doppelalbum Sign o’ the Times.[28]

Charts

Jahr Titel Chartpositionen [29]
DE AT CH UK US
1986 Parade 6
(28 Wo.)
7
(14 Wo.)
2
(15 Wo.)
4
(26 Wo.)
3
(28 Wo.)

Parade wurde international mehrfach mit Gold- und Platinstatus ausgezeichnet. Beispielsweise erhielt es

  • in Deutschland Gold für 250.000 verkaufte Exemplare,[30]
  • in Österreich Gold für 10.000 verkaufte Exemplare,[31]
  • in England Platin für 300.000 verkaufte Exemplare,[32]
  • in den USA Platin für 1.000.000 verkaufte Exemplare.[33]
Jahr Titel Chartpositionen [29]
DE AT CH UK US
1986 Kiss 4
(17 Wo.)
8
(12 Wo.)
3
(11 Wo.)
6
(10 Wo.)
1(2)
(18 Wo.)
1986 Mountains 32
(8 Wo.)
45
(6 Wo.)
23
(11 Wo.)
1986 Anotherloverholenyohead 36
(3 Wo.)
63
(10 Wo.)
1986 Girls & Boys
nur in Europa ausgekoppelt
27
(7 Wo.)
11
(9 Wo.)
n.v.
  • Kiss erreichte in den USA Goldstatus für 1.000.000 verkaufter Singles.[34]

Auszeichnungen

Im Jahr 2010 wählte das US-Musikmagazin Rolling Stone die 500 besten Songs aller Zeiten, unter denen sie das Lied Kiss auf Platz 464 setzte.[35] Außerdem wurde Prince in der Parade-Ära unter anderem mit folgenden Auszeichnungen geehrt:

Grammy Awards

  • 1987: Beste Darbietung eines Duos oder einer Gruppe mit Gesang – R&B (Best R&B Performance by a Duo or Group with Vocal): Kiss von Prince and the Revolution[36]

Minnesota Music Awards

  • 1986: Beste Filmmusik (Best Film Score): Parade[37]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nilsen (1999), Seite 176−177, "He said 'I'm gonna start playing drums, and when I stop, don't stop the tape. Just keep going, just let it roll.' He sat down behind the drum set and taped his lyrics up on a music stand in front of him. We pressed 'record' on the tape machine and he played the entire drum track to four songs in a row. Four drum tracks, just in a row, all first takes! We never cut in between those songs. They were made as they were."
  2. Nilsen (1999), Seite 179, "It was a strange summit. They're so competitive with each other that neither would give anything up. They kind of sat there, checking each other out, but saying very little. It was a fascinating stalemate between two very powerful dudes."
  3. Nilsen (1999), Seite 176–186
  4. a b Mischke (1989), Seite 145
  5. Hill (1989), Seite 250−252
  6. a b c Hahn (2006), Seite 150
  7. Ewing (1994), Seite 63
  8. Nilsen (1999), Seite 181
  9. Nilsen (1999), Seite 280
  10. Begleitheft der CD Parade von Prince and the Revolution, Warner Bros. Records / Paisley Park, 1986
  11. Uptown (2004), Seite 66
  12. Uptown (2004), Seite 69
  13. Uptown (2004), Seite 70
  14. a b c d Uptown (2004), Seite 623
  15. Hill (1989), Seite 253
  16. Hill (1989), Seite 252−253
  17. The Royal Philharmonic Orchestra Plays Prince. In: Musik Sammler.de − Die Musiksammlungs-Verwaltung im Internet. Abgerufen am 9. Mai 2011.
  18. Discover the original. In: Coverinfo.de. Abgerufen am 1. Mai 2011.
  19. SecondHandSongs − a cover songs database. Abgerufen am 1. Mai 2011 (englisch).
  20. Who sampled − Exploding and discussing the DNA of music. Abgerufen am 1. Mai 2011 (englisch).
  21. a b Uptown (2004), Seite 72
  22. Nilsen (1999), Seite 203
  23. Uptown (2004), Seite 67
  24. Uptown (2004), Seite 73−75
  25. Nilsen (1999), Seite 204
  26. Mischke (1989), Seite 145−146
  27. a b Mischke (1989), Seite 146
  28. Mischke (1989), Seite 144
  29. a b Chartquellen: DE AT CH UKUS
  30. Musikindustrie – Gold & Platin. Abgerufen am 16. Mai 2011.
  31. IFPI – Gold & Platin. Abgerufen am 18. September 2010.
  32. BPI – Certified Awards Search. Abgerufen am 18. September 2010 (englisch).
  33. RIAA – Gold & Platinum. In: RIAA. Abgerufen am 4. Oktober 2010 (englisch).
  34. RIAA Gold & Platinum – Singles. Abgerufen am 18. September 2010 (englisch).
  35. Rolling Stone − 500 Greatest Songs Of All Time (2010). Abgerufen am 1. Juni 2011 (englisch).
  36. Grammy Award Winners. Abgerufen am 20. September 2010 (englisch, bei "Artist" muss "Prince" eingegeben werden). (Link nicht mehr abrufbar)
  37. Draper (2008), Seite 53

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