Tokarewka (Kaliningrad)

Siedlung Tokarewka/ Makunischken (Hohenwaldeck) Токаревка Föderationskreis Nordwestrussland Oblast Kaliningrad Rajon Nesterow Frühere Namen Makunischken (bis 1938), Hohenwaldeck (1938-1946) Zeitzone UTC+3 Kfz-Kennzeichen 39, 91 OKATO 27 224 816 008 Geographische Lage Koordinaten 54° 25′ N, 22° 24′ O54.41944444444422.402777777778Koordinaten: 54° 25′ 10″ N, 22° 24′ 10″ O

Lage in Russland

Oblast Kaliningrad

Tokarewka (russisch Токаревка, deutsch Makunischken, 1938–1946 Hohenwaldeck) ist eine Siedlung in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)). Sie gehört zur Tschistoprudnenskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Tschistyje Prudy (Tollmingkehmen, 1938–1946 Tollmingen)) im Rajon Nesterow (Kreis Stallupönen, 1938–1946 Ebenrode).

Geographische Lage

Tokarewka liegt an dem Flüsschen Krasnaja (Rominte) im Nordosten der Rominter Heide. Eine Nebenstraße von Nesterow (Stallupönen, 1938–1946 Ebenrode) über Snamenka (Leegen) und Tschistyje Prudy (Tollmingkehmen, 1938–1946 Tollmingen) nach Krasnolessje (Groß Rominten, 1938–1946 Hardteck) führt durch den Ort. In Tokarewka mündet eine Straße, die von Lessistoje (Nassawen) kommt und quer durch die Rominter Heide über Raduschnoje (Jagdhaus Rominten) und Dmitrijewka (Iszlaudszen, 1938–1946 Schönheide) verläuft.

Das Dorf war bis 1945 Bahnstation an Kilometer 16,2 der Strecke von Goldap (heute polnisch: Gołdap) nach Stallupönen (1938-1946 Ebenrode, russisch: Nesterow), die heute erst in Krasnolessje beginnt.

Geschichtliches

Das früher Makunischken genannte Dorf war am 18. März 1874 eine von acht Landgemeinden bzw. Gutsbezirken, die den neuerrichteten Amtsbezirk Iszlaudszen (1934–1945 Schönheide, heute russisch: Dmitrijewka) bildeten^[1]. Im Jahre 1910 zählte die Gemeinde 169 Einwohner^[2], im Jahre 1933 waren es 188, und 1939 noch 168^[3].

Die Gemeinde Makunischken wurde am 3. Juni 1938 – mit offizieller Bestätigung vom 16. Juli 1938 – in „Hohenwaldeck“ umbenannt. Sie gehörte bis 1945 zum Landkreis Goldap im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen.

In Folge des Zweiten Weltkrieges kam Hohenwaldeck zur Sowjetunion und wurde 1946 erneut umbenannt: Tokarewka, eine Name, der in Russland mehrfach vorkommt. Bis 2009 war das Dorf in den Tschistoprudnenski sowjet (Dorfsowjet Tschistyje Prudy (Tollmingkehmen, 1938–1946 Tollmingen) eingegliedert und gehört seither zur Tschistoprudnenskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Tschistyje Prudy) im Rajon Nesterow in der russischen Oblast Kaliningrad^[4].

Kirche

Vor 1945 gehörte Makunischken resp. Hohenwaldeck mit seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung zum Kirchspiel Groß Rominten (heute russisch: Krasnolessje), das 1868 vom Kirchspiel Tollmingkehmen abgetrennt worden war. Es lag im Kirchenkreis Goldap (heute polnisch: Gołdap) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Der letzte deutsche Geistliche war Pfarrer Alfred Radtke^[5].

Im Nachbarort Tschistyje Prudy gibt es seit den 1990er Jahren wieder eine evangelische Gemeinde, die zur Propstei Kaliningrad in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) gehört. Die zuständigen Geistlichen sind die Pfarrer der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen)^[6].

Verweise

Fußnoten

1. ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Iszlaudszen/Schönheide
2. ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
3. ↑ Michael Rademacher, Deutsch-österreichisches Ortsbuch
4. ↑ nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst gesetz Nr. 258 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
5. ↑ Friedwald Moeller, Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945, Hamburg, 1968
6. ↑ Ev.-luth. Propstei Kaliningrad

Weblink

• Tokarewka bei Wikimapia

Tschistoprudnenskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Tollmingkehmen (Tollmingen))

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