Ruine Dreimühlen

Ruine Dreimühlen
Ruine Dreimühlen
Blick vom Geo-Pfad hoch zur Ruine Dreimühlen

Blick vom Geo-Pfad hoch zur Ruine Dreimühlen

Alternativname(n): Haus Dreimühlen
Entstehungszeit: 13. Jahrhundert
Burgentyp: Höhenburg
Erhaltungszustand: Ruine
Ständische Stellung: Landadel und Hoher Adel
Bauweise: Bruchstein, Haustein
Ort: Üxheim-Ahütte
Geographische Lage 50° 19′ 34,6″ N, 6° 46′ 10″ O50.3262696.769448380Koordinaten: 50° 19′ 34,6″ N, 6° 46′ 10″ O
Höhe: 380 m ü. NN
Ruine Dreimühlen (Rheinland-Pfalz)
Ruine Dreimühlen

Die Ruine Dreimühlen, auch (Ruine) Haus Dreimühlen, ist eine kleine Burgruine in der Eifel.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Sie liegt in der Kalkeifel, einer naturräumlichen Teilregion der Nordeifel zwischen dem Hohen Venn und der Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz nahe der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen. Sie befindet sich in der Gemarkung der Gemeinde Üxheim (Landkreis Vulkaneifel) zwischen den Ortsteilen Ahütte und Niederehe sowie der Nachbargemeinde Nohn. Die Anlage steht auf einer Anhöhe aus Tuffstein links (westlich) des Ahbachs.

Geschichte

Da es bisher keine Grabungen auf der Burg gab, ist über ihre Historie nur wenig aus schriftlichen Quellen überliefert. Über das Aussehen hingegen ist nichts bekannt. Das Geschlecht der Herren von Dreimühlen tritt erstmals 1218 in Erscheinung, als eine Oda v. Drimollen in einer Urkunde des Kölner Erzbischofs Engelbert im Zusammenhang mit einer Schenkung an das Kloster Niederehe genannt wird. Im Jahre 1282 wird die Burg an Gerhard IV von Blankenheim für einen Preis von 60 Kölnische Mark verkauft, was dem Gegenwert von seinerzeit gut 14 Kilogramm Silber entsprach. Dies deutet darauf hin, dass die Burg nicht sonderlich bedeutend bzw. groß gewesen ist. Von dem Erwerber wurde die Anlage wiederum an die Verkäufer als Lehen zurückübertragen. 1343 gaben die Blankenheimer das Haus Dreimühlen als Lehen an Bernhard V. (Lippe), der es seiner Gemahlin Richarda als Wittum übereignet. 1400 geht es letztmalig als Lehen derer von Blankenheim bis zu dessen Tod an Werner von Dreymüllen. 1431 überschreibt Graf Gerhard von Blankenheim das Schloß Dreimölen seiner Frau Margareta, Gräfin von Mors als Wittum. Im Jahre 1468 gelangte die Burg durch ein Erbe seiner Gattin Elisabeth von Schleiden an Graf Dietrich III. von Manderscheid, der sie 1473 im Zuge der einer Fehde verwüsten lässt, damit der Lehensherr Gerhard von Jülich und Berg sich nicht ihrer bemächtigt. Dieser beschreibt noch im gleichen Jahr sein Haus Dreimühlen als „Verbrant und verwoist'“. Die Ruine wurde in den folgenden Jahrhunderten zunächst nicht wieder aufgebaut und wechselte mehrfach den Besitzer. Durch die kinderlose Ehe Dietrichs IV von Manderscheid mit Margareta von Sombreff-Kerpen gelangte das Anwesen an die Herrschaft Kerpen. Nach Dietrichs Tod bemächtigte Philipp von der Mark sich der Herrschaft Kerpen und somit auch der Ruine. Es folgte ein langjähriger Erbstreitprozess zwischen dem Haus Mark und den Herzögen von Arenberg, denen 1674 durch ein Urteil des Reichskammergerichts die Herrschaft Kerpen und somit auch die Ruine zugesprochen wurde.

Wohl noch vor 1740 ließen diese auf dem Gelände der Ruine ein steinernes Haus errichten. Im Jahre 1774 ließ Herzog Karl von Arenberg dass nunmehr als landwirtschaftliches Anwesen und Forsthaus genutzte „Maison de Dreymiihlen“ von einem Architekten inspizieren. Dieser beschreibt es wie folgt: „Das zweistöckige Haus Dreymühlen wurde vor ungefähr 30 Jahren aus Hausteinen erbaut. Alles ist jedoch in schlechtem Zustand und kurz vor dem Zusammenstürzen. Weil die Mauern sich an zwei Stellen gesenkt haben und von oben bis unten gerissen sind, ist eine Reparatur zwecklos.“[1] In einem weiteren Bericht von 1780 an Herzog Ludwig Engelbert wird der Zustand als noch maroder bezeichnet. Es ist aber zu keiner Zeit eine Instandsetzung erfolgt bzw. ein vorgeschlagener Neubau errichtet worden. Nachdem das Herzogtum Arenberg mit seinen Besitzungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufgrund der Bestimmungen des Friedens von Lunéville an den französischen Staat überging, wurde das Haus Dreymühlen 1807 „auf Abbruch“ versteigert. Dieser erfolgte in den darauffolgenden Jahren bis auf den heute noch vorhandenen Mauerrest.[2]

heutiger Zustand

Die heute nur noch geringen Reste von Haus Dreimühlen bestehen im Wesentlichen aus einer noch wenige Meter aufragenden Bruchsteinmauer. Die Anlage ist weder bewohnt noch bewirtschaftet und jederzeit frei zugänglich. Aufgrund des nur noch geringen Erhaltungszustandes lohnt sich eine Besichtigung eigentlich nur im Zusammenhang mit dem benachbarten Dreimühlen-Wasserfall, der nach der Ruine benannt wurde, oder für wirkliche Burgenfreunde.

Durch das Ahbachtal in unmittelbarer Nähe der Ruine führen als markierte Wanderwege unter anderem der Geo-Pfad Hillesheim[3] und der Eifelkrimi-Wanderweg.[4] Ferner verläuft der Kalkeifel-Radweg als Teilstück eines überregionalen Fernradwegenetzes unter Nutzung von Teilabschnitten der ehemaligen Bahntrasse der zurückgebauten (oberen) Ahrtalbahn im Streckenabschnitt zwischen Ahrhütte und Lissendorf hier entlang.[5]

Denkmal- und Naturschutz

Die Ruine ist als Kulturdenkmal ausgewiesen und steht somit unter Denkmalschutz.[6] Sie befindet sich in dem Naturschutzgebiet Ahbachtal mit Bachlauf des Ahbachs, Talgrund und bewaldeten Talhang mit einer Fläche von gut 56 ha[7] und dem Naturdenkmal Dreimühlen-Wasserfall.[8]

Sage

Um die Ruine rankt sich die Sage von der Hexe auf der Burg Dreimühlen.[9]

Einzelnachweise

  1. Archives Generales du Royaume, Brüssel: Cartes et planes, inventaire manuscrit Nr. 7 357: Departement de Kerpen, Maison de Dreymiihlen (Architekt Gallibert, 1774).
  2. [1] Aufsatz von Herbert Wagner (Hillesheim) im Heimatjahrbuch des Landkreises Vulkaneifel, Jahrgang 1984, Seite 106 (online) mit Angaben zu weiterführender Literatur
  3. [2] Geopark Vulkaneifel
  4. [3] Webseite über den Eifelkrimi-Wanderweg
  5. [4] Internetseite des Kalkeifel-Radwegs
  6. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.), Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Vulkaneifel, Koblenz 2010, PDF-Datei (1,0 MB), Seite 33
  7. [5] Rechtsverordnung der Bezirksregierung Trier vom 9. Mai 1955
  8. [6] LANIS Rheinland-Pfalz, Denkmalnummer 7233-428
  9. [7] Die Sage auf der offiziellen Homepage des Landkreises Ahrweiler

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