Wanderwege

Wanderwege
Pfadcharakter, wechselnde Landschaft, Ausblicke und Sehenswürdigkeiten sind Kriterien für Qualitätswanderwege
Gleichmäßige Steigung ist das Kennzeichen jedes gut angelegten Wanderweges
Beschilderung eines Behindertenwanderweges im Saarland
Grenzüberschreitender Wanderweg an der deutsch-schweizerischen Grenze

Wanderwege sind mit Wegzeichen markierte Fußwege, die das Wandern auf interessanten Strecken oder zu attraktiven Zielen ermöglichen. Wegweiser, Entfernungsangaben, Übersichtskarten, Wanderkarten und Wegbeschreibungen sind zusätzliche Mittel, um die Orientierung zu erleichtern.

Inhaltsverzeichnis

Arten von Wanderwegen

Es gibt verschiedene Arten von Wanderwegen, wie z. B. Zielwanderwege, Rundwanderwege, Streckenwanderwege, Weitwanderwege und Fernwanderwege – national oder europaweit.

Zu Themenwanderwegen zählt man beispielsweise Lehrpfade, Naturerlebnispfade, Barfußparks, Wattwanderwege oder Planetenwege.

Im Alpinen Gelände wird der Wanderweg vom Klettersteig unterschieden, der außer der prinzipiellen Trittsicherheit und Kondition auch ein Grundmaß an Klettertechnik erfordert.

Neben speziellen Wanderwegen gibt es auch Rad- und Wanderwege, die von Fußgängern und Radfahrern gemeinsam benutzt werden, wie zum Beispiel den Elberad- und Wanderweg.

Wanderwege werden mitunter auch auf ehemaligen Eisenbahnstrecken angelegt, wie dem Odenwaldexpress oder dem Vulkanradweg/Vulkanring Vogelsberg, sie werden dann auch als Wanderbahn bezeichnet.

Qualitätskriterien und Prädikatswanderwege

Es gibt Qualitätskriterien für Wanderwege. Ein möglichst kleiner Teil darf auf Fahrwegen, die überwiegende Strecke soll auf Naturboden und Wegen mit Pfadcharakter verlaufen. Im Idealfall eignen sich Teilstrecken zum Barfußwandern. Naturschönheiten, Wechsel der Landschaftsformationen, Ausblicke und Sehenswürdigkeiten tragen zur Attraktivität bei. Gute Markierung und Ausschilderung sind wichtig.

Deutschland

Hauptartikel: Prädikatswanderweg

Wanderwege können in Deutschland mit unterschiedlichen Prädikaten ausgezeichnet werden. Es gibt einerseits das Prädikat Qualitätsweg Wanderbares Deutschland des Verbands Deutscher Gebirgs- und Wandervereine, andererseits das Prädikat Deutsches Wandersiegel des Deutschen Wanderinstituts e.V. In Zusammenhang mit letzterem wird auch von Premiumwanderwegen gesprochen.

Österreich und Schweiz

In Österreich und der Schweiz, den Alpinregionen Deutschlands und anderen Alpenstaaten werden Wanderwege von den Alpenvereinen und ähnlichen Institutionen betreut. Im letzten Jahrzehnt verstärkt sich in Österreich der Trend, dass Wanderwege von Tourismusverbänden, Sportvereinen oder lokalen Wandervereinen angelegt und betreut werden. Die Länder unterstützen Wegbetreuer bei der Beschilderung von Wanderwegen.

Schweizer Wanderwege

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Die Schweiz verfügt über ein Netz von einheitlich markierten Wanderwegen von einer Länge von insgesamt 62'000 km, davon 14'000 km Hartbelag und 21'000 km Bergwege. Es werden dabei unterschieden

  • Wanderwege: gelb markiert, können in der Regel gefahrlos und ohne besondere Ausrüstung oder Kenntnisse begangen werden
  • Bergwege: weiß-rot-weiß markiert, schmal und oft steil, erfordern Trittsicherheit, gute körperliche Verfassung, Bergschuhe mit griffiger Sohle und die Fähigkeit, Gefahren im Gebirge einzuschätzen
  • Alpine Routen: weiß-blau-weiß markiert, teilweise wegloses Gelände, können Kletterstellen enthalten, und erfordern sehr gute körperliche Verfassung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, Gebirgserfahrung oder Bergführer.

Die Wegweiser für Wanderwege sind einheitlich gelb, wobei die Spitzen für Bergwanderwege weiß/rot/weiß und für Bergrouten weiß/blau/weiß markiert sind. Dabei werden verschiedene Typen von Wegweisern unterschieden:

  • Ein Hauptwegweiser gibt auf einem weißen Feld den Standort und die Standorthöhe an und auf gelben Pfeilen die Ziele mit Marschzeiten, wobei das nächst gelegene Ziel einer Route oben angeordnet ist, das weiter entfernte Routenziel unten. Auf einer Wegweisertafel können mehrere Routen angezeigt werden, sie werden durch einen horizontalen Strich voneinander getrennt.
  • Bei Verzweigungen sind nur die verschiedenen Ziele ohne Marschzeiten aufgeführt.
  • Bei Weggabelungen wird der Wanderweg durch einen gelben Wegweiser "Wanderweg", durch ein gelbes Rautenschild oder eine aufgemalte gelbe Raute markiert, bei Bergwanderwegen durch weiß-rot-weiße Streifen.

Die Zeitangaben der Wegstunden sind für die ganze Schweiz einheitlich: der offizielle Rotsockentrott rechnet mit 4,2 km pro Stunde mit Zu- und Abschlägen je nach Steigung oder Gefälle, wobei Pausen nicht eingerechnet sind.

Verantwortlich für Markierung und Instandhaltung der Schweizer Wanderwege sind die kantonalen Sektionen der Schweizer Wanderwege SAW.

Seit 1987 verpflichtet das „Bundesgesetz über Fuss- und Wanderwege“ die Kantone, für die Wanderwege zu sorgen. Im Auftrag der Kantone planen die Wanderwege-Vereinigungen die Wegnetze.

Zahlreiche Routen wurden schon seit viel längerer Zeit markiert. Man findet daher auch ältere Markierungen in verschiedensten Farben, oft auf Routen außerhalb des offiziellen Wegnetzes. Offizielle Markierungen außerhalb des Wegnetzes wurden in der Folge konsequent grau übermalt (Abwehr von Haftungsansprüchen). Wegmarkierungen weisen auf Art und Umfang des Unterhalts hin und lassen nur grobe Rückschlüsse auf die zu erwartenden Schwierigkeiten zu.

Beschilderung

Tschechien, Slowakei und Polen

Die Wanderwege im Riesengebirge und der Tatra wurden bereits im 19. Jahrhundert angelegt und werden wie folgt unterschieden:

  • weiß-rot-weiß: Kammwege mit oft über weite Strecken gute Fernsicht, Wege zu touristisch interessanten Punkten oder an denen entlang, oft gut ausgebaut
  • weiß-grün-weiß: Waldwege, Wege durch Naturreservate und Naturlehrpfade
  • weiß-blau-weiß: weniger interessante Wege mit höherer Schwierigkeit
  • weiß-gelb-weiß: bequeme Wanderwege mit eher wenigen Höhenunterschieden; kurze Verbindungen zwischen Hauptwegen

Die Farbklassifizierung trifft vor allem im Riesengebirge zu, wo die Wege schon sehr alt sind. Die Farbklassifizierung wird nicht immer konsequent eingehalten, trifft aber meistens zu.

Spanien

Wegmarkierung der GR-Wanderwege in Spanien
Der GR-221 auf der Baleareninsel Mallorca

Hauptartikel: Senderos de Gran Recorrido

Spanien verfügt über ein gut ausgebautes Wanderwegenetz. Die Fernwanderwege in Spanien nennen sich Senderos de Gran Recorrido (Abkürzung: GR). Die Wege sind typischerweise mit rotweißen Markierungen gekennzeichnet und zählen zu den GR-Fernwanderwegen. Der bekannteste Fernwanderweg ist der GR 65, der auch als Jakobsweg bekannt ist. Daneben gibt es noch die

  • Senderos de Pequeño Recorrido (PR, mit gelbweißen Markierungen), Wanderstrecken mit einer Länge zwischen 10 km und 50 km,
  • Senderos Locales (SL), Wanderstrecken bis zu 10 km
  • Senderos Urbanos (SU), städtische Wanderwege

Siehe auch

Literatur

  • Deutscher Tourismusverband e.V. und Deutscher Wanderverband e.V. (Hrsg.): Wanderbares Deutschland – Qualitätsoffensive Wandern. 1. Auflage. 2003.

Weblinks


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