An heiligen Wassern

An heiligen Wassern
Filmdaten
Deutscher Titel An heiligen Wassern
Produktionsland Schweiz
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1960
Länge 109 Minuten
Altersfreigabe FSK 6
Stab
Regie Alfred Weidenmann
Drehbuch Herbert Reinecker
Produktion Henrik Kaestlin
Musik Hans-Martin Majewski
Kamera Otto Heller
Schnitt Lilian Seng
Besetzung

An heiligen Wassern ist ein Schweizer Heimatfilm von Alfred Weidenmann aus dem Jahr 1960.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Bergbauern im abgelegenen und regenarmen Dorf St. Peter im Schweizer Kanton Wallis sind bei ihrer Wasserversorgung auf den nahe gelegenen Gletscher angewiesen, von wo aus eine Leitung aus hölzernen Kännel ins Dorf führt. Die ständigen Witterungseinflüssen ausgesetzte Leitung muss häufig repariert werden. Da die Leitung entlang steiler Felswände erbaut wurde, sind gerade die Reparatureinsätze dort lebensgefährlich und haben bereits mehrere Menschenleben gefordert. Aus diesem Grund sprechen die Einwohner von St. Peter ehrfurchtsvoll vom „heiligen Wasser“.

Eine Lawine zerstört die Wasserleitung entlang der Steilwand. Nach dem Gesetz des Dorfes wird der Mann, der die gefährliche Reparatur vornehmen muss, unter allen männlichen Dorfbewohnern per Los ermittelt. Nachdem „Presi“ Hans Waldisch, der Gemeindepräsident und reichste Bauer des Dorfes, den bei ihm verschuldeten Tagelöhner Seppi Blatter finanziell unter Druck gesetzt hat – wenn er sich als Freiwilliger meldet, werden ihm vom Presi alle Schulden erlassen –, meldet sich Blatter auf der Gemeindeversammlung „freiwillig“ zur Reparatur. Er kommt während der Arbeit an der Steilwand ums Leben und viele Dorfbewohner glauben, der Presi trage die Schuld an Blatters Tod. Dessen Sohn Roman, der mit Presis Tochter Binja liiert ist, verlässt daraufhin St. Peter, um für drei Jahre in Indien zu arbeiten. Der wohlhabende Thöni Grieg, ein angeheirateter Verwandter des Presi, ist der Nebenbuhler von Roman. Er fängt in den nächsten Jahren alle Liebesbriefe Romans ab und gibt am Ende gegenüber Binja sogar vor, dieser sei in Indien an der Cholera verstorben. Gleichsam schreibt er an Roman, Binja habe geheiratet und seine Schwester Vroni sei verstorben.

Nach drei Jahren kehrt Roman als Ingenieur zurück nach St. Peter. Die Intrige von Thöni wird aufgedeckt und dieser flüchtet in die Berge. Roman ist davon besessen, eine neue und sichere Wasserleitung zu erbauen. Als eine Lawine die Leitung beschädigt, übernimmt er die Bauleitung für eine Tunnelleitung. Als Roman nach Fertigstellung der Arbeiten noch an einem Seil in der Wand hängt, versucht Thöni ihn zu ermorden, in dem er mit einem Beil das Seil kappt. Roman kann sich jedoch in letzter Sekunde retten. Nachdem die Wasserversorgung des Dorfes nun sichergestellt ist, können Roman und Binja mit dem Segen des Presi heiraten.

Hintergrund

Der in Evolène und Saas-Fee gedrehte Film wurde am 23. Dezember 1960 zeitgleich in der Bundesrepublik Deutschland und in der Schweiz uraufgeführt. Es handelt sich um eine Neuverfilmung des gleichnamigen Filmes von 1932, der seinerseits auf einem 1898 erschienenen Roman von Jakob Christoph Heer basiert.

Mit Alfred Weidenmann, Herbert Reinecker, Hans-Martin Majewski, Hanns Lothar und Cordula Trantow hatte der Schweizer Produzent Kaestlin fünf Bundesfilmpreisträger für den Film verpflichten können. Die Drehbuchadaption übernahm Herbert Reinecker, der später mit den Serien Der Kommissar und Derrick seine größten Erfolge feierte.

Kritik

Für das Lexikon des Internationalen Films war An heiligen Wassern „ein gepflegter, augen- und gemütfüllender Heimatfilm“.[1]

Der film-dienst ist in seiner Bewertung ambivalent: „… ein großes Kunstwerk ist er sicher nicht. Unter den leichtgewichtigen anderen Streifen der ‚Filmpalast‘-Reihe ist er dennoch ein schönes Fundstück – ein funkelnder Halbedelstein immerhin“.[2]

Einzelnachweise

  1. Klaus Brüne (Hrsg.): Lexikon des Internationalen Films. Band 1. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1990, S. 131.
  2. Vgl. film-dienst im kabel eins-Filmlexikon

Weblinks


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