Zeiselmauer-Wolfpassing

Zeiselmauer-Wolfpassing
Zeiselmauer-Wolfpassing
Wappen von Zeiselmauer-Wolfpassing
Zeiselmauer-Wolfpassing (Österreich)
Zeiselmauer-Wolfpassing
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Tulln
Kfz-Kennzeichen: TU
Fläche: 12,69 km²
Koordinaten: 48° 19′ N, 16° 11′ O48.31944444444416.175175Koordinaten: 48° 19′ 10″ N, 16° 10′ 30″ O
Höhe: 175 m ü. A.
Einwohner: 2.255 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 177,7 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3424
Vorwahl: 02242
Gemeindekennziffer: 3 21 40
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bahnstraße 6
3424 Zeiselmauer-Wolfpassing
Website: www.zeiselmauer-wolfpassing.at
Politik
Bürgermeister: Josef Wagner (SPÖ)
Gemeinderat: (2010)
(19 Mitglieder)
9 SPÖ, 5 ÖVP, 4 Liste "Aktiv", 1 Grüne
Lage der Gemeinde Zeiselmauer-Wolfpassing im Bezirk Tulln
Absdorf Atzenbrugg Fels am Wagram Grafenwörth Großriedenthal Großweikersdorf Judenau-Baumgarten Kirchberg am Wagram Königsbrunn am Wagram Königstetten Langenrohr Michelhausen Muckendorf-Wipfing Sieghartskirchen Sitzenberg-Reidling St. Andrä-Wördern Tulbing Tulln an der Donau Würmla Zeiselmauer-Wolfpassing Zwentendorf an der Donau NiederösterreichLage der Gemeinde Zeiselmauer-Wolfpassing im Bezirk Tulln (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
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Zeiselmauer-Wolfpassing von Südwesten. Im Hintergrund Stockerau
Zeiselmauer-Wolfpassing von Südwesten. Im Hintergrund Stockerau
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Zeiselmauer-Wolfpassing ist eine Gemeinde mit 2255 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Tulln in Niederösterreich.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Zeiselmauer-Wolfpassing liegt im Tullnerfeld. Die Fläche der Gemeinde umfasst 12,7 Quadratkilometer. 50,24 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Katastralgemeinden sind Wolfpassing und Zeiselmauer.

Geschichte

Zeiselmauer hat eine römische und hochmittelalterliche Vergangenheit. Als östlichstes Kohortenkastell am norischen Donaulimes wird es in der Truppenliste der Notitia dignitatum als Cannabiaca geführt. Die bis heute weitgehend erhaltenen spätrömischen Baudenkmäler Burgus, Fächerturm, Kastentor („Körnerkasten“) und Fahnenheiligtum (principia) sind nach Typus und Zustand für Österreich Unikate. Zeiselmauer ist nach Carnuntum der an erhaltener römischer Bausubstanz reichste Ort Niederösterreichs. Eine alte Tradition der Florianiverehrung geht davon aus, hier wäre auch der Geburtsort des Hl. Florian gewesen.

Im Zuge der baierischen Kolonisierung kam das östliche Tullnerfeld 836 durch königliche Schenkung an das Hochstift Passau. Unter Nutzung der römischen Bauten wurde Zeiselmauer zum Verwaltungszentrum dieser Hofmark (um 971 Zeizinmurus). Auf den Resten des römischen Fahnenheiligtums entstand eine karolingische Saalkirche, die zu den frühesten Kirchenbauten Niederösterreichs gehört. Ihre Mauerzüge sind in der heutigen Unterkirche freigelegt. Im Hochmittelalter befand sich in Zeiselmauer eine bischöfliche Pfalz als Amtssitz des Passauer Bischofs, wenn er sich in diesem Teil der Diözese aufhielt. Hier verstarb 1091 der aus Passau vertriebene Bischof Altmann, der Gründer des Stiftes Göttweig. Das fürstbischöfliche Zeiselmauer war nach dem landesfürstlichen Tulln lange Zeit der bedeutendste Ort des östlichen Tullnerfelds und auch kultureller Anziehungspunkt.

In Zeiselmauer erhielt am 12. November 1203 der Minnesänger Walther von der Vogelweide von Bischof Wolfger von Erla ein Ehrengeschenk von 5 solidi longi („lange Schillinge“) zum Ankauf eines Pelzes. Die kurze Notiz darüber stellt für die Literaturgeschichte die einzige konkrete und datierte Information aus dem Leben Walthers dar. Zeiselmauer fand auch Eingang ins Nibelungenlied. Etwas später wählte Neidhart von Reuental Zeiselmauer zum Schauplatz seiner populären dörflichen Minnelieder.

Einwohnerentwicklung

Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1966 Einwohner. 1991 hatte die Gemeinde 1733 Einwohner, 1981 1470 und im Jahr 1971 1397 Einwohner.

Politik

Bürgermeister der Gemeinde ist Josef Wagner, Vizebürgermeister Eduard Roch, Amtsleiter Sieglinde Kvapil.

Im Gemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl 2010 bei insgesamt 19 Sitzen folgende Mandatsverteilung: SPÖ 9, ÖVP 5, Liste aktiv 4, Grüne 1, andere keine Sitze.

Wappen

Das Gemeindewappen von Zeiselmauer spiegelt die Geschichte von Zeiselmauer wider: die namengebende Mauer steht für knapp 400 Jahre römisches Kastell, der rote Wolf – das Wappentier Passaus – für beinahe 1000 Jahre Zugehörigkeit zum weltlichen Herrschaftsgebiet der Passauer Bischöfe.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 72, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 20. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 898. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 48,42 Prozent.

Bildergalerie

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter

Weblinks

 Commons: Zeiselmauer-Wolfpassing – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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